Melancholisch schön
Böses GlückDiese Sammlung mit fünfzehn Kurzgeschichten der dänischen Schriftstellerin Tove Ditlevsen empfand ich tragisch traurig, stellenweise düster und oft hoffnungslos. Überwiegend waren es Frauen, welche die ...
Diese Sammlung mit fünfzehn Kurzgeschichten der dänischen Schriftstellerin Tove Ditlevsen empfand ich tragisch traurig, stellenweise düster und oft hoffnungslos. Überwiegend waren es Frauen, welche die Hauptrolle in den Stories spielten, aber nicht nur. Frauen, deren Rolle klar vorgegeben, deren Leben vorbestimmt war, die dies wussten, aber zu schwach waren, dagegen aufzubegehren. Manchmal brachen Gefühle aus ihnen heraus, bestimmte Handlungen bahnten sich ihren Weg, stark, hoffnungsvoll, nur um kurz darauf im Keim erstickt zu werden, mutlos und klar darüber, dass eine Meuterei aussichtslos wäre oder den Kraftakt nicht wert.
Die Themen im Buch sind unterschiedlich, es geht um Armut, Einsamkeit, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit, aber auch Depression, Krankheit und unerklärliche Wut. Kleine Einblicke in Leben von Frauen, Männern und Kindern; ihre Sehnsüchte, Hoffnungen und Wünsche füllen die Seiten, ihre Sorgen und Nöte ziehen sich durch das Buch. Wo der Anfang und wo das Ende, dies war nicht immer klar, aber darum ging es auch nicht. In manchen Geschichten erkannte ich eigene Erlebnisse, andere blieben mir fremd, zogen leise vorbei, mit dem Hauch einer Melancholie eine Traurigkeit nach sich ziehend, die ihre Spuren hinterlässt, um dann zu vergehen und eine Erinnerung dazulassen. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.