Fatale Entscheidung
Licht zwischen den BäumenLibby ist vierzehn Jahre alt und das mittlere von fünf Kindern im Alter zwischen sechs bis achtzehn Jahren. Zusammen mit ihrer Mutter wachsen die Kinder ohne Vater auf, der vor eineinhalb Jahren verstorben ...
Libby ist vierzehn Jahre alt und das mittlere von fünf Kindern im Alter zwischen sechs bis achtzehn Jahren. Zusammen mit ihrer Mutter wachsen die Kinder ohne Vater auf, der vor eineinhalb Jahren verstorben ist. Bereits vorher war dieser von ihrer Mutter getrennt und lebte in New York. Am Anfang der Sommerferien fahren alle zusammen im Auto nach Hause, als die zwölfjährige Ellen den Bogen mal wieder überspannt und ihre Mutter zur Weißglut treibt, worauf diese sie aus dem Auto wirft und alleine in der Dunkelheit zurücklässt. Am Ende dieses Sommers wird nichts mehr sein, wie es vorher war.
Dieser Roman war anders, als ich es erwartet habe. Die gesamte Handlung spielt sich in einem Sommer ab, obwohl es mir im Nachhinein viel länger vorkommt. Wer hier unglaubliche Spannung erwartet, wird enttäuscht. Der Fokus liegt auf der Familie von Libby; die Erinnerungen an den Vater, das Zusammenleben mit der Mutter, das Band der Geschwister untereinander, all dies wird hier ausführlich thematisiert und noch viel mehr. Das Verschwinden von Ellen spielt zwar eine wichtige, aber nicht immer eine zentrale Rolle. Natürlich führt diese Aktion zu einer Reaktion, aber zu welcher und in welcher Form, das habe ich so nicht erwartet.
Anfangs hatte ich Probleme damit, dass fast nichts passiert, dass es einfach nur das normale Leben ist, das Libby so eindringlich schildert und erklärt. Aber irgendwann hat gerade das mich begeistert, mich an meine Kindheit und Jugend erinnert, mich gefesselt und mitgenommen auf eine Reise in die Vergangenheit. Der Schluss wurde dramatisch und rasant, die Auflösung war stimmig und ich traurig, dass das Buch nun zu Ende geht. Es hat mir gefallen und mich letztendlich überzeugt. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung.