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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2021

spannender Reihenauftakt

Schweige still
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Die junge Eiskunstläuferin Jodie Sheehan wird ermordet. Mit Ästen bedeckt, kaum bekleidet und anscheinend sexuell missbraucht wird sie aufgefunden. Der forensische Psychologe Cyrus Haven berät die Polizei ...

Die junge Eiskunstläuferin Jodie Sheehan wird ermordet. Mit Ästen bedeckt, kaum bekleidet und anscheinend sexuell missbraucht wird sie aufgefunden. Der forensische Psychologe Cyrus Haven berät die Polizei bei diesem Gewaltverbrechen. Dieser hat selbst mit seinen Dämonen zu kämpfen, seit er als Kind eine traumatische Erfahrung hat machen müssen. Kurz vor der Ermittlung lernt er Evie Cormac kennen, die vor sechs Jahren in einer geheimen Kammer gefunden wurde. Weder verrät sie, was ihr Entführer mit ihr angestellt hat, noch wie sie heißt oder wie alt sie ist. Cyrus ist fasziniert von Evie, denn diese hat die Gabe, zu erkennen, ob jemand die Wahrheit sagt oder lügt.

Dies war mein erstes Buch des Autors. Ich mag den Schreibstil und auch die zwischen Cyrus und Evie wechselnde Perspektive. Immer wieder wurden Einzelheiten aus dem Leben der beiden eingestreut, die einerseits meine Neugier befriedigten, andererseits aber auch immer wieder neu entfachten, weil sich bei jeder Antwort eine neue Frage ergab. Die Aufklärung des Gewaltverbrechens an der Eiskunstläuferin harmoniert sehr gut mit dem Erzählstrang, der Evie betrifft. Beide Charaktere, sowohl Cyrus wie auch Evie, sind spannend, interessant und unglaublich vielschichtig. Ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte, weil ich wissen wollte, nein, wissen musste, wie es weitergeht. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber guter Psychothriller.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Sommer der Gefühle

Der große Sommer
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Friedrich, kurz Frieder genannt, hat es verbockt. Seine Versetzung ist gefährdet und damit er die Nachprüfung schafft, darf er nicht mit in den Urlaub, sondern soll beim Großvater bleiben und den Sommer ...

Friedrich, kurz Frieder genannt, hat es verbockt. Seine Versetzung ist gefährdet und damit er die Nachprüfung schafft, darf er nicht mit in den Urlaub, sondern soll beim Großvater bleiben und den Sommer über lernen. Ausgerechnet bei dem Mann, den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste und bei dem jede Feststellung wie ein Befehl klingt. Frieder ergibt sich seinem Schicksal, aber dann wird alles doch ganz anders, als er es sich vorgestellt hat. Ein Sommer, der ihn und seine Freunde für immer verändern wird.

Was für ein tolles Buch! Ich war regelrecht gefangen in dieser Geschichte, die in einer Zeit spielt, in der ich selbst groß geworden bin. Die Geschichte dauert nur einen Sommer lang, aber der hat es in sich.

„Schön, in einer Sommernacht durch so einen Duft zu fahren. Weil es so ein plötzliches Gefühl von Jetzt war. Jetzt war Sommer. Er würde vorbeigehen, aber jetzt war Sommer.“ (Seite 111)

Der erwachsene Frieder erinnert sich rückblickend, wie es war, als er sich damals das erste Mal verliebt hat. Was er mit seinen Freunden für Abenteuer erlebt hat, die nicht immer gut ausgegangen sind. Wie es ist, rauszufinden, dass auch die Großeltern einmal jung waren. Was Verlust bedeutet, aber auch Respekt und Verantwortung. In einer wunderbaren Sprache erzählt der Autor hier von Familie, Freundschaft, der ersten großen Liebe, Trauer und Tod, aber auch davon, was es heißt, erwachsen zu werden.

Ein kluges Buch, das wichtige Themen anspricht. Ein wunderbares Buch, das mich berührt, mich angesprochen, mich mitgenommen hat auf eine Reise in die Vergangenheit. An manchen Stellen habe ich den Duft der Bäume gerochen, den Sommerregen gespürt, mich an manches Gefühl so intensiv erinnern können, als wäre ich dabei gewesen. Damals. Im großen Sommer. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Im Visier eines Psychopathen

Lass uns töten
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Alex ist 12 Jahre alt, als seine Eltern ihn auf die Branford Academy schicken, damit er dort Disziplin lernt. In dem zugewiesenen Vierbettzimmer lernt er Peter, Jeremy und den seltsamen Darren kennen. ...

Alex ist 12 Jahre alt, als seine Eltern ihn auf die Branford Academy schicken, damit er dort Disziplin lernt. In dem zugewiesenen Vierbettzimmer lernt er Peter, Jeremy und den seltsamen Darren kennen. Nachdem Peters Hund weggelaufen ist, schleicht sich Darren nachts öfter raus, sodass Alex und Jeremy ihm folgen. Als sie ihn mit dem zerstückelten Kadaver erwischen, beschließen sie, ihn zu bestrafen. Diese Bestrafung läuft völlig aus dem Ruder und Darren sorgt dafür, dass die Jungs dafür büßen. Nach diesem Jahr kehrt keiner von ihnen mehr auf die Academy zurück, der Kontakt bricht ab.

Die Geschichte wird in vier Teilen aus der Sicht von Alex erzählt und behandelt die Zeit, als dieser 12, 18 und 26 ist. Alex ist introvertiert und leichte Beute für Darren, dennoch merkt er schon als Kind, dass mit diesem etwas nicht stimmt. Trotzdem lässt er sich auf eine Freundschaft mit ihm ein, als die beiden sich auf dem College wiedersehen. Als er ihn durchschaut, ist es zu spät, denn Darren ist ein Psychopath, der überzeugt davon ist, dass Alex sein Seelenverwandter ist. Dies will er Alex um jeden Preis beweisen, ob er will oder nicht. Bald eskaliert die Situation.

Dieses Buch ist keine leichte Kost. Die Hilflosigkeit, einem Menschen wie Darren ausgeliefert zu sein, spürt man auf jeder Seite. Seine Fixierung auf Alex ist krankhaft und obsessiv, seine Gewaltbereitschaft mehr als erschreckend. Ganz unschuldig fängt es an, eskaliert aber irgendwann und nimmt ungeahnte Ausmaße an. Ich habe mit Alex mitgefühlt und mitgelitten; was Darren sich da einfallen lässt, ist unglaublich und auch wenn nicht alle blutigen Einzelheiten genannt werden, so sind es doch genug, um sensible Leser:innen zu verstören! Wer zu zartbesaitet ist oder eine zu blühende Fantasie hat, sollte hier vorgewarnt sein. Ich mochte den Mix aus Drama und Psychothriller, gepaart mit trockenem Sarkasmus, den ich schon aus einem anderen Buch des Autors kenne. Für mich eine Story, die 5 Sterne wert ist.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

143 Minuten Angst

Was wir dachten, was wir taten
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Als in der Schule per Lautsprecher „ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem“ ausgerufen wird, schließt sich die Klasse ein und wartet darauf, was passiert. Weder der junge Lehrer noch die Schüler wissen, ...

Als in der Schule per Lautsprecher „ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem“ ausgerufen wird, schließt sich die Klasse ein und wartet darauf, was passiert. Weder der junge Lehrer noch die Schüler wissen, was zu tun ist, man geht von einem Fehlalarm aus. Als ein junges Mädchen weinend und schreiend an die Tür hämmert, entscheiden zwei Schüler, diese einzulassen, was sich als großer Fehler erweist, denn vor der Tür steht nicht nur das weinende Kind, sondern auch eine maskierte Gestalt, die dem Kind eine Pistole an den Kopf hält. Die Person dringt in den Raum ein und zwingt den Lehrer und die Schüler dazu, Aufgaben zu erfüllen, die sie an ihre Grenzen bringen werden.

„Wir werden dir erzählen, was wirklich passiert ist. An diesem Tag. In diesen 143 Minuten. Wir werden dir erzählen, was wirklich passiert ist.“ (Seite 5)

Dies ist ein Jugendbuch und in diesem Stil ist es auch geschrieben. Aus der Sicht von zwei Schülern und dem Lehrer erfahren wir, was passiert ist. Mit 179 Seiten ist das Buch relativ kurz, trotzdem schafft die Autorin es, eine Atmosphäre zu schaffen, die überzeugt. Abwechselnd kommen die drei zu Wort, die Erzählungen schließen nahtlos aneinander, sodass keine Fragen offen bleiben. Todesangst, Trotz, Fassungslosigkeit, Wut, Mut und viele andere Gefühle durchleben die Geiseln. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben. Zu groß ist die Gefahr, zu spoilern. Ein Buch, das zum nachdenken anregt, das bewegt, das trotz der Kürze berührt und eine Message rüberbringt. Von mir gibt es 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Liebe über Grenzen hinaus

Die Hörige
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Die Bauernstochter Gunid lernt im Alter von acht Jahren den sechsjährigen Ragald kennen, Sohn ihres Lehnsherrn, des Ritters Adolar. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden die beiden trotz des unterschiedlichen ...

Die Bauernstochter Gunid lernt im Alter von acht Jahren den sechsjährigen Ragald kennen, Sohn ihres Lehnsherrn, des Ritters Adolar. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden die beiden trotz des unterschiedlichen Standes beste Freunde. Erste Risse bekommt die Freundschaft, als Ragald eines Tages mit seiner zukünftigen Braut nach Hause kommt, denn da wird Gunid vor Augen geführt, welche Kluft zwischen ihnen beiden besteht. Als Ragald kurze Zeit später in den Krieg gegen die Furcht einflößenden und plündernden Jattar zieht, versucht sie, ihn zu vergessen. Als sie aber hört, dass er im Kampf vermisst wird, setzt sie ihr Leben aufs Spiel, ihm zu folgen, um ihn zu finden. Es folgt ein Abenteuer, in dem es um Freundschaft, Liebe, Loyalität, Verrat, finstere Mächte, Zauberer und den Bestand des Königreichs geht. Während der Reise versuchen beide, die Gefühle füreinander vor dem anderen zu verbergen, beide aus unterschiedlichen Gründen. Ob es dem Edlen und der Hörigen gelingt, das Königreich zu retten?

Burgen, Ritter, Gaukler, Schattenwesen und vieles mehr begegnet dem Leser in dem Buch. Ein phantastisches Abenteuer, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt. In der passenden Sprache, die mich oft schmunzeln ließ, nimmt uns der Autor auf eine spannende Reise. Dies ist der erste Teil einer Trilogie und auch wenn dieser in sich abgeschlossen ist und die beiden bereits einige Abenteuer bestanden haben, macht das Ende mir richtig Lust auf den nächsten Teil. Zu viele Fragen blieben offen, zu neugierig bin ich, wie es weitergeht. Ich hoffe, der Fantasy-Anteil ist im nächsten Buch etwas höher und auch die Action darf gerne zunehmen, aber das ist jammern auf hohem Niveau, denn wider Erwarten hat dieses Buch mir unglaublich viel Spaß gemacht und tolle Lesestunden beschert. Ich vergebe 5 Sterne.

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