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Veröffentlicht am 18.01.2021

Sehr interessant und lehrreich, aber ich brauchte etwas, um gut reinzukommen

Warum Gedanken stärker sind als Medizin
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Die Ärztin Lissa Rankin beschreibt in ihrem Buch „Warum Gedanken stärker sind als Medizin“ was die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers alles können und wie wir in Einklang mit unserem Körper ...

Die Ärztin Lissa Rankin beschreibt in ihrem Buch „Warum Gedanken stärker sind als Medizin“ was die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers alles können und wie wir in Einklang mit unserem Körper leben können.
Trotz ihres Medizinstudiums glaubt sie daran, dass noch viel mehr, als nur die ärztliche Behandlung, zum gesund werden führt. Für sie ist das Umfeld, der Lebensstil und vor allem die Einstellung des Patienten sogar wichtiger und beeinflusst unsere Genesung laut Lissa Rankin mehr, als wir denken.
Mit vielen Fallbeispielen und Erfahrungen belegt sie ihre Thesen, wodurch das ganze Buch auch für Normalos wie mich, die nur auf ihre Schulbildung zurückblicken können, ansprechend und verständlich geschrieben war. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde Fallbeispiele immer interessant und ich meine, wem schadet es nicht zu wissen, dass eine Gruppe von Mönchen, die auf den Himalaya gestiegen sind, ihre Körpertemperatur nur durch das geistige Visualisieren eines Feuers so weit erhöht haben, dass die feuchten Handtücher über ihren Schultern getrocknet sind?! Trotzdem verwendet sie viele Fachbegriffe und erklärt ihr Ansätze auf einfache medizinische Weise.
Zusätzlich zu ihrer Argumentation findet man im hinteren Teil unter „Schreiben Sie ihr eigenes Rezept“ einige Anleitungen, Tipps und Strategien, um sein Leben umzugestalten oder z.B. den Grund für eine chronische Erkrankung zu finden - kurz: um sich selbst zu heilen.

Das Sachbuch ist in drei Teile plus Anhang gegliedert, die ich sehr logisch fand, da sie immer tiefer in die Materie eingestiegen sind. Jedoch haben sich die Punkte zum Schluss manchmal wiederholt, aber Wiederholung hilft ja schließlich beim Einprägen, wie wir alle wissen.

Am Anfang konnte ich nicht so viel mit dem Buch anfangen und hatte oft keine Lust weiter zu lesen. Das hat sich geändert, als ich mir mal entspannt die Zeit dafür genommen habe, als ich in der Stimmung dazu war und dabei länger am Stück gelesen habe. Ab da habe ich gemerkt, welches Potenzial in dem Buch steckt.
Ich habe viel gelernt und erfahren und schon nach einigen Kapiteln hatte sich meine Sichtweise auf die Anwendung der Medizin komplett verändert.
Immer wieder hat sie sich auf ihr eigenes Leben bezogen, was mir ihre Erzählungen sehr viel näher gebracht und ebenfalls gefallen hat.
Obwohl es von einer amerikanischen Ärztin geschrieben wurde, findet man so viele Parallelen zu unserem Gesundheitssystem, dass ich es gut auf die deutsche Situation beziehen konnte.
Zum Ende hin habe ich mich nicht mehr so angesprochen gefühlt, da ich das Buch ausschließlich aus medizinischem Interesse gelesen habe und nicht, weil ich mich selbst heilen wollte und ich so mit konkreten Appellen o.Ä. nichts anfangen konnte.

Alles in allem, war es kein leichtes Buch und ich habe auch lange dafür gebraucht, aber ich kann es jedem empfehlen, der sich für diesen Bereich interessiert, denn es war wirklich gut geschrieben.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Schöne Atmosphäre, viel mehr Tiefe als erwartet

The Chase – Gegensätze ziehen sich an
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„The Chase - Gegensätze ziehen sich an“ von Elle Kennedy ist alles andere als ein 08/15-Buch, was mich positiv überrascht hat.

Das Buch geht nämlich gegen alle Klischees, was mir sehr gut gefallen hat. ...

„The Chase - Gegensätze ziehen sich an“ von Elle Kennedy ist alles andere als ein 08/15-Buch, was mich positiv überrascht hat.

Das Buch geht nämlich gegen alle Klischees, was mir sehr gut gefallen hat. Klar geht es um Liebe, Beziehungschaos und durchtrainierte Sportler, wie das Cover schon erahnen lässt, aber Summer und Fitz könnten nicht anders als viele andere New-Adult-Paare sein. Bei den beiden ist nämlich Summer das gut aussehende, extrovertierte und reiche Mädchen, während Fitz der schüchterne, videospielende Nerd ist, der überhaupt nicht gerne im Mittelpunkt steht. Das hat sie aber keineswegs zu einfachen Persönlichkeiten gemacht. So hat Summer auch noch mit Lernschwierigkeiten zu kämpfen, setzt sich gegen sexuelle Belästigung ein und bewundert Coco Chanel. Fitz hat auf der anderen Seite auch viele Tattoos, gehört zu den angesagten Sportlern und ist ein echter Zeichenkünstler. Die Gegensätze beziehen sich also nicht nur auf die beiden im Vergleich, sondern auch schon auf jeden einzelnen von ihnen.

Dadurch, dass ich Summer und Fitz am Anfang noch gar nicht einschätzen konnte, hat es mir den Einstieg in das Buch etwas erschwert, als ich sie jedoch besser kennengelernt habe, hat es sie mir umso sympathischer gemacht. Außerdem hat mir das ganze Umfeld der Story gefallen, was die Autorin wirklich schön ausgeschmückt hat. Zusätzlich zu der Liebesgeschichte hat „The Chase“ auf Vorurteile, die Gefahr von sexuellen Übergriffen durch Bezugspersonen und die damit verbunden Lücken im Rechtssystem aufmerksam. Neben diesen Themen hatte es aber zugegebenermaßen nicht sehr viel Substanz.
Zwischenzeitlich stand die Beziehung zwischen Summer und Fitz ziemlich still und ich konnte nicht ganz verstehen, warum sie es nicht endlich geklärt haben. Trotzdem hart es das Buch nicht weniger spannend gemacht und als ich dann einmal drin war, konnte ich es nur schwer aus der Hand legen.
Leider gab es einige ungeklärte Andeutungen, sodass ich mich manchmal so gefühlt habe, als hätte ich aus Versehen im zweiten Teil angefangen. Ich würde euch daher empfehlen erst die Off-Campus-Reihe von Elle Kennedy zu lesen, die ebenfalls beim Piperverlag erschienen ist, da dort teilweise die gleichen Personen vorkommen und es so das Eintauchen in die Geschichte erleichtern würde.

In den nächsten beiden Teilen „The Risk“ and „The Play“ geht es um andere Personen der gleichen Freundesgruppe, aber ich werde sie mir auf jeden Fall auch noch zulegen, da ich die Studenten der Briar University gerne noch weiter erleben möchte und gespannt bin, wie es mit ihnen weiter geht.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Kann man auch mehrmals lesen, sehr emotional

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Die „Unwahrscheinlichkeit von Liebe“, geschrieben von A.J. Betts ist ein Krebsbuch, in dem die volle Bandbreite von Gefühlen vorkommt.

Die beiden Protagonisten Zac und Mia haben beide Krebs. Und doch ...

Die „Unwahrscheinlichkeit von Liebe“, geschrieben von A.J. Betts ist ein Krebsbuch, in dem die volle Bandbreite von Gefühlen vorkommt.

Die beiden Protagonisten Zac und Mia haben beide Krebs. Und doch sind ihre Diagnosen vollkommen anders. Sie lernen sich im Krankenhaus kennen und können vorerst nur durch die Wand kommunizieren. Daraus entwickelt sich bald eine Liebesgeschichte, jedoch werden sie wieder getrennt und haben beide mit den Folgen ihrer Krankheit zu kämpfen.

Der erste Teil, der hauptsächlich aus Zac’s Sicht erzählt ist, war sehr humorvoll, da er sich seiner Situation mit Witz gestellt hat, wobei es dabei überhaupt nicht lächerlich war. Dank Zac habe ich viele unnötige und lustige Fakten über den Tod und über Krebs gelernt.
Auf der anderen Seite fand ich Mia am Anfang gar nicht sympathisch, allerdings konnte ich verstehen, warum sie so reagiert hat. Am Ende hat sie jedoch bewiesen, was für eine starke und bodenständige Persönlichkeit sie ist.
Zusätzlich zu ihrer Liebesgeschichte, wird ihr Kämpfen mit dem Krebs beschrieben, was es doppelt spannend und interessant macht und es hatte auch einige Überraschungen in sich. Trotzdem stand die Geschichte zwischendurch ein bisschen still
Die verschiedenen Situationen von Zac und Mia zeigen, wie unterschiedlich Familien mit der Diagnose umgehen können und schafft Verständnis für die Wichtigkeit einer funktionierenden Familie. Etwas komisch fand ich allerdings, dass Mias Beziehung zu ihrer Mutter auf einen Schlag 300%ig besser wird.
Ich fand das Ende gut und bin absolut damit zufrieden, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass andere das nicht so sehen. Deswegen sollten sich die Leser, die immer ein 100%es Ende brauchen zweimal überlegen, ob sie das Buch lesen wollen.

Alles in allem ist es ein sehr gefühlvolles Buch, manchmal zwar traurig, aber schön, das man auch gut mehrfach lesen kann.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Herzliche Buchempfehlung

Was das Herz begehrt
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Was genau passiert eigentlich, wenn unser Herz schlägt? Inwiefern beeinflussen Ernährung, Sport und Genetik unsere Herzgesundheit? Wie funktioniert eine OP am offenen Herzen? Diese und viele weitere Fragen ...

Was genau passiert eigentlich, wenn unser Herz schlägt? Inwiefern beeinflussen Ernährung, Sport und Genetik unsere Herzgesundheit? Wie funktioniert eine OP am offenen Herzen? Diese und viele weitere Fragen klärt der Kardiologe Felix Schröder gemeinsam mit seiner Coautorin Nina Weber in seinem Buch „Was das Herz begehrt. Wie wir unser wichtigstes Organ bei Laune halten“. Aber auch, ob man einen Menschen mit einer Spritze voller Luft töten kann und warum Bluthochdruck eine der gefährlichsten Krankheiten überhaupt ist, wird thematisiert.


Das Buch hat direkt mit einer netten Einleitung gestartet, nach der mir der Autor direkt sympathisch war. Auch das erste Kapitel, was erstmal noch ein paar allgemeine Informationen zu Blut und der Atmung geliefert hat, war ein einfacher und toller Einstieg. Generell hat mir die Gliederung sehr gut gefallen. Die Kapitel waren immer in kleine Abschnitte mit Unterüberschriften eingeteilt, die aufeinander aufbauten und zusammenhängend waren. So habe ich nie den Faden verloren, aber war trotzdem nicht überfordert mit zu vielen Informationen. Auch das ansprechende und schlichte Design hat meine Lust am Lesen immer hoch gehalten. Was mir noch gefallen hat ist, dass das ein Buch war, was keine Leserillen bekommt🙏🏼😂
Zeichnungen und Quizfragen, kuriose Fakten und interessante Schwerpunkte haben die Spannung immer hoch gehalten und anschauliche Vergleiche, die der Autor immer wieder aufgreift das Verständnis erleichtert. Zusätzlich haben die einfache Sprache, die kursiv gedruckten und sofort erklärten Fachbegriffe und der unterhaltsamer Schreibstil zu einer unkomplizierten und leicht zu verstehenden Lektüre geführt. Für mich (in medizinischer Ausbildung) fast schon zu einfach und leider nicht so ausführlich und biochemisch, wie ich es mir gewünscht hätte. Deswegen ist es sehr gut für interessierte Einsteiger in das Thema geeignet. Es richtet sich aber auch stark an Risikopatienten, die ihren Lebensstil ändern sollten, an Sportmuffel und ältere Leser, als ich. Für die gibt es gute und umsetzbare Tipps, um den Lebensstil zu ändern, während ich mich bei der langen Ausführung dazu fast gelangweilt habe. Aber als er dann z.B. ausführlich auf Medikamente gegen Bluthochdruck eingegangen ist, hat er gesagt, welchen Teil man gerne überspringen kann, ohne etwas anderes zu verpassen. Das fand ich richtig gut! Aber ich habe die Seiten natürlich trotzdem gelesen, denn da wurde es ja gerade richtig interessant!🤩

Mega wichtig fand ich noch, dass der Autor hervorgehoben hat, wie essenziell es ist, bei einem Herzstillstand mit der Herz-Druck-Massage anzufangen und diese auch nochmal ausführlich erläutert.


Das Buch liefert unterhaltsam einen verständlichen Überblick über das Herz, die zusammenhängenden Vorgänge im menschlichen Körper und was wir tun können, um es möglichst gesund und fit zu halten. Mir persönlich war es an einigen Stellen zu oberflächlich und vereinfacht, aber es ist ein tolles populärwissenschaftliches Buch für all Die, denen ihr Herz am Herzen liegt!

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Frida Kahlo in interessant

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
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„Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ ist ein historischer Roman von Caroline Bernard. Aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ des Aufbau Verlags ist er der 11.Roman, der erschienen ist.

Caroline ...

„Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ ist ein historischer Roman von Caroline Bernard. Aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ des Aufbau Verlags ist er der 11.Roman, der erschienen ist.

Caroline Bernard schreibt über die Malerin Frida Kahlo. Aber nicht nur über die Malerin, auch über die Ehefrau, die Tochter, die Schwester, die Kommunistin und die Kämpferin Frida Kahlo.
Der Roman beginnt im Jahre 1925 in Mexiko und endet 1953 nach vielen Reisen wieder in Mexiko. 28 Jahre aus dem Leben der bedeutenden Malerin, die es in sich haben. Von ihrem Unfall über viele weitere Schicksalsschläge zu eigenen Ausstellungen und weltweiter Bekanntheit.
Die Autorin beschreibt das Leben der Künstlerin und geht dabei immer wieder genauer auf bestimmte Bilder der Malerin ein. Obwohl es nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, kennt man als Leser die Gefühle von Frida und versteht sie und ihr Handeln so viel besser. So kam es zum Beispiel, dass ich mir nach dem Klappentext nicht vorstellen konnte, dass Frida einen guten Grund haben könnte, dass sie nach mehrmaligem Betrug ihres Ehemanns noch bei ihm bleibt, aber jetzt kann ich es sogar gut nachvollziehen.

Bevor ich mit dem Lesen angefangen habe, hatte ich ein eher durchschnittliches Wissen über Frida Kahlo, hatte hier und da schonmal ein Bild von ihr gesehen und ihren Namen schon öfter gehört. Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, habe ich nun einen ganz anderen Blick auf die Frau, die ein alles andere als einfaches Leben führte.

Ich war selber überrascht, wie interessant ich das Buch fand. Das lag zum einen daran, dass es spannend und echt verständlich, aber trotzdem nicht zu einfach geschrieben war. Zum anderen daran, dass man viele der dargelegten Ereignisse und Beziehungen auf unsere heutige Zeit übertragen konnte.
Allerdings wird es nie Potenzial für eins meiner Lieblingsbücher haben, da zu viel Leid und Streit behandelt wird und es zwischenzeitlich wenig Handlung gab.

Für alle, die sich auch für etwas ernstere Romane interessieren ist das eine super Gelegenheit neue Sichtweisen kennenzulernen und etwas über das Leben im letzten Jahrhundert allgemein zu erfahren.
Abschließend kann ich sagen, dass Frida Kahlo mit Sicherheit eine mutige, starke und künstlerische Frau war.

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