Rezension
PonderosaMit diesem skurrilen Titel wurde ich gelockt: "Ponderosa". Klang für mich nach Abenteuer und Erlebnissen. Auch das Cover hat mich persönlich sehr angesprochen und so ging ich mit recht hohen Erwartungen ...
Mit diesem skurrilen Titel wurde ich gelockt: "Ponderosa". Klang für mich nach Abenteuer und Erlebnissen. Auch das Cover hat mich persönlich sehr angesprochen und so ging ich mit recht hohen Erwartungen an dieses dünne Buch ran.
Zu Beginn war der Einstieg für mich extrem verwirrend, da das erste Kapitel praktisch das letzte vor dem Epiloge ist. Man wurde mit Namen und Ansätzen von Ereignissen bombardiert, die man zu dem Zeitpunkt nur berätzel könnte. Ich wurde zwar minimal verunsichert, allerdings ist dieser Anfang schnell in Vergessenheit geraten, als ich das nächste Kapitel begann, welches praktisch von einer völlig anderen Geschichte zu schien. Außer diese eine Zeitverschiebung gibt es allerdings keine Zweite, was auch gut ist, da man sonst nur am Ereignisse sortieren wäre. Als ich dann nach dem Ende der Buches den Anfang noch mal gelesen habe, musste ich mir förmlich vor die Stirn und mich fragen, wie ich nur so wichtige Details übersehen konnte und warum ich dadurch nicht etwas vorahnen konnte. Wirklich eine wunderbare Besonderheit, die sich der Autor dort ausgedacht hat. Es hat mir wirklich sehr gefallen.
Generell umfasst dieses Buch einen relativ kurzen Zeitraum - etwa eine Woche plus Epiloge, was für mich etwas ungewohnt war, da ich oftmals Reihen über mehrere Jahre lese. Trotzdem konnte mich die Geschichte und ihre Charaktere überzeugen und sogar verzaubert. Diese Welt mit ihren Figuren, die ihr Autor dort erschaffen hat, versprüht Charme und Atmosphäre. Schon schnell konnte ich mich in einer vertrauten Welt wiederfinden, die ihre ganz eigenen Besonderheit hat. Es entstehen Insider, die auch in dem oben genannten ersten Kapitel auftauchen, man jedoch nicht bemerken konnte.
Ebenfalls wundervoll waren die Charaktere, die nicht 08/15 sind, sondern ihre eigenen Stärken und Macken haben. Selbst innerhalb dieser wenigen Seiten sind sie mir ans Herz gewachsen, trotz ihrer Fehler. Im Mittelpunkt steht zwar das Trio, es gibt aber auch zahlreiche Nebencharas, die mir gefallen haben. Tonne zum Beispiel war mir zu Beginn zwar suspekt, wurde dann allerdings sympathischer.
Das Zentrum des Trios bildet Kris, der Protagonist. Außerdem sind dann noch Josie und Juri im Boot. Besonders Josie war mir sehr charismatisch, da sie sehr though ist und sich von der Mehrheit Jungs im Trio nicht unterkriegen lässt. Sie ist nicht wie diese typischen Mädchen in Büchern, die man kennt. Sie braucht nicht immer Hilfe und kann durchaus Finge allein regeln. Dies mag durchaus von ihren Familienverhältnis kommen, da sie bei ihrer alleinerziehenden, alkoholsüchtigen Mutter in einer klitzekleinen Mietswohnung lebt.
Außer dem Trio dreht sich die Geschichte um - wie man sich denken kann - die Ponderosa, eine
verlassene Hütte, wo sich die drei Jugendliche treffen. Sie schreit gerade zu nach Kindheits- (bzw. Jugend-) abenteuern und Freundschaft.
Und dann wäre da noch Münze, Josies Nachbar, welche spurlos verschwunden ist und in diese Geschichte verstrickt ist. Im Laufe des Buches lüften die Drei die Hintergrundgeschichte um ihn, was nochmals einen extra Ansporn zum Lesen gegeben hat.
Neben all dies wird einem außerdem von dem Heranwachsen und der Zerbrechlichkeit der Freundschaft berichtet, welche hier unter eine harte Probe gestellt wird. Geschickt und behutsam, aber auch realistisch und authentisch hat der Autor dies umgesetzt.
Der Schreibstil ist mir sehr markant und einzigartig rübergekommen und dennoch flüssig zu lesen. Ich würde wahnsinnig gerne mehr Bücher von Michael Sieben zu lesen bekommen, da mir persönlich dieser Schreibstil sehr gut gefallen hat.
Fazit:
Insgesamt kann man sagen, dass ich jede Seite genossen habe zu lesen. Der Schreibstil war für mich sehr flüssig zu lesen und dadurch konnte ich die vielen Details und Insider gar nicht umgeben. Punkten konnte die Geschichte außerdem mit ihren Charakteren und der Besonderheit des ersten Kapitels. Dennoch reicht es für mich nicht für 5 Sterne, da etwas Gewisses fehlte: Meiner Meinung nach kam das "Liebesdrama" etwas zu kurz und könnte durchaus mehr Platz einnehmen. Es ist allerdings meine Persönliche Meinung und da ich gerne Bücher mit einen romantischen Touch lese, bevorzuge ich diese daher.