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Veröffentlicht am 03.10.2018

Ein ehrenwertes Haus

3 Zimmer, Küche, Mord
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Loretta Luchs, bekannt dafür, dass in ihrer Umgebung Kriminalfälle auftauchen, die es zu lösen gilt, lässt ihr altes Leben hinter sich. Sie zieht in eine neue Wohnung und schwört sich und ihren Freunden, ...

Loretta Luchs, bekannt dafür, dass in ihrer Umgebung Kriminalfälle auftauchen, die es zu lösen gilt, lässt ihr altes Leben hinter sich. Sie zieht in eine neue Wohnung und schwört sich und ihren Freunden, dass sie sich nicht mehr in polizeiliche Ermittlungen hereinziehen lässt. Doch kaum ist der Umzug abgeschlossen, sitzt im Hof ein Toter. Und Loretta – so sehr sie sich auch bemüht – kann sich nicht aus den Ermittlungen heraushalten, schließlich fand sie den Mann.

Dies ist mein erster Roman von Lotte Minck, doch obwohl Loretta schon einige Fälle vorher gelöst hat, war das Buch gut ohne Vorkenntnisse zu lesen.

Ich mochte von Anfang an den Ruhrpott-Charme des Buches und musste während des Lesens ständig lächeln. Loretta und ihre Freunde sind echte Originale, so dass ich mich sofort wohl fühlte mit ihrer Geschichte. Das neue Haus, in das Loretta zieht, ist voller spießiger Nachbarn, denen Loretta gerne aus dem Weg geht. Der Tote wollte aus dem Haus ausziehen, so dass Loretta zu ihm keinen Kontakt hatte. Warum musste er sterben? Der Verdächtige, der so ziemlich von Anfang an im Raum stand, war mir zu offensichtlich, so dass ich sehr gespannt auf die Auflösung war. Diese war dann eine echte Überraschung.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, so dass ich Lorettas alte Fälle gerne noch nachträglich lesen werde. Ich mochte den Charme, den das Buch ausstrahlt, die Ruhrpott-Originale mit ihrer eigentümlichen Sprache, den Taubenvatta, den Büdchenbetreiber und mittendrin Loretta. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.

Guter Lokalkrimi mit einer lustigen Hobby-Ermittlerin und ihren liebenswerten Freunden.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Komm mit ins Bösland

Bösland
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Als Jugendlicher wurde Ben wegen Mordes an einem Nachbarsmädchen in die Psychiatrie eingeliefert. Nach seiner Entlassung redet er mit einer Therapeutin über die Ereignisse von damals, auch darüber, dass ...

Als Jugendlicher wurde Ben wegen Mordes an einem Nachbarsmädchen in die Psychiatrie eingeliefert. Nach seiner Entlassung redet er mit einer Therapeutin über die Ereignisse von damals, auch darüber, dass er sich an die eigentliche Tat nicht erinnern kann. Als er seinen Freund aus Kindertagen wiederfindet, nimmt die Geschichte plötzlich einen ganz neuen Verlauf. Was passierte wirklich im Bösland?

Der Schreibstil hatte mich nach der Leseprobe total angesprochen und neugierig gemacht. Die kurzen Kapitel sind einmal die Erzählungen Bens über die Ereignisse damals und heute. Jedes zweite Kapitel ist ein Dialog zwischen ihm und einem der anderen Beteiligten im Buch, so dass das Buch beinahe wie ein Kammerspiel rüberkommt. Es gibt keine Gefühlsregungen in den Unterhaltungen, so dass alles irgendwie weit weg erscheint. Die ersten etwa 100 Seiten des Buches fand ich so auch wirklich spannend und gut unterhaltend. Leider erfährt man als Leser dann schon, was damals auf dem Hof von Bens Eltern wirklich passiert ist, so dass alles ab da für mich nicht mehr wirklich spannend war. Ab dem Moment, wo Ben seinen alten Freund Kux wiedertrifft, sich in dessen Haus einquartiert und die beiden ihre irgendwie pubertären Jungsspielchen miteinander veranstalten, habe ich mich etwas gelangweilt, was sich dann auch nicht mehr gebessert hat. Obwohl viele Dinge, die dann passiert sind, unglaublich und brutal rüber kommen, fand ich es irgendwie unglaubwürdig. Auch die Reise nach Thailand und alle Geschehnisse dort konnten für mich die Geschichte nicht mehr drehen.

Eine wirklich tolle Grundidee, die mich etwas über 100 Seiten auch total fasziniert und gefesselt hat, aber dann zu sehr nachlässt. Ganz nett, aber leider nicht mehr!

Veröffentlicht am 01.10.2018

Die große Lust, Sauerteigbrot zu backen

Ca. 750 g Glück – Das kleine Buch über die große Lust sein eigenes Sauerteigbrot zu backen
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In dem Buch „Ca. 750 g Glück“ berichten Judith Stoletzky und Lutz Geißler auf 100 Seiten von der großen Leidenschaft bei der Herstellung von Sauerteig und dem Backen leckerer Sauerteigbrote.

Fast schon ...

In dem Buch „Ca. 750 g Glück“ berichten Judith Stoletzky und Lutz Geißler auf 100 Seiten von der großen Leidenschaft bei der Herstellung von Sauerteig und dem Backen leckerer Sauerteigbrote.

Fast schon poetisch gehen sie das Projekt Sauerteig an. Alles was es braucht, sind Mehl und Wasser … und vor allem: Zeit!

Ich liebe das Brotbacken, habe mich bisher aber nie an Sauerteig herangetraut. Das wird sich jetzt ändern, denn die Bilder im Buch von verlockenden Sauerteigbroten machen auf jeden Fall Lust aufs Nachbacken. Wer ein Brotbackbuch mit vielen Rezepten erwartet, ist bei diesem Buch falsch. Außer dem Rezept für Sauerteig, Tipps und Tricks zu seiner Versorgung und Verwendung, gibt es keine Rezepte. Die muss man sich woanders besorgen.

Trotzdem hat mich das Buch mit seinem Plädoyer für Sauerteig froh gemacht. Noch nie hat jemand mit mir über Mehl und Wasser so liebevoll und voller Enthusiasmus gesprochen.

Ich freue mich auf Sauerteigbrot aus meinem selbst hergestellten Sauerteig und werde dieses kleine Buch über ca. 750 g Glück liebevoll zu meinen restlichen Backbüchern stellen und oft die Worte des Bäckers lesen, der so liebevoll über Sauerteig spricht. Um es mit den Worten von Lutz Geißler zu sagen: „Wer glücklich sein möchte, bäckt ein Brot.“

So sei es!

Veröffentlicht am 30.09.2018

Alles fügt sich

Redemption Point
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Ted Conkaffey und seine Partnerin Amanda bekommen den Auftrag, in einem Mordfall zu ermitteln. Zwei junge Menschen wurden in einer heruntergekommenen Bar ermordet. Während sich Amanda zusammen mit der ...

Ted Conkaffey und seine Partnerin Amanda bekommen den Auftrag, in einem Mordfall zu ermitteln. Zwei junge Menschen wurden in einer heruntergekommenen Bar ermordet. Während sich Amanda zusammen mit der jungen Polizistin Sweeney in den Fall stürzt, muss sich Ted mit seiner unerfreulichen Vergangenheit auseinandersetzen. Obwohl er freigelassen wurde, wird er immer noch verdächtigt in dem Fall des toten Mädchens. Und es kommen neue Verdächtigungen hinzu. Kann Ted endlich alles richtigstellen und sein Leben in Ruhe weiterleben?

Der neue Fall in Crimson Lake ist eher Nebensache. Amanda ermittelt hier zwar, aber mich – und sicher die meisten Leser – interessieren vielmehr die Ereignisse rund um Ted. Da taucht nämlich plötzlich der Vater der toten Claire bei ihm auf, um sich zu rächen, neue Vorwürfe gegen ihn tauchen auf, die ihn noch tiefer reinstürzen, er sieht zum ersten Mal seine kleine Tochter wieder, und neben allem „erscheint“ der wahre Täter, der in Tagebucheinträgen, einem sogenannten Therapietagebuch, erzählt, wie es wirklich zu dem Missbrauch an Claire kam. Das alles hat mich an das Buch gefesselt, obwohl sicher jeder, der einen Krimi oder Thriller erwartet, enttäuscht werden wird. Der Fall in Crimson Lake, den Amanda bearbeitet, wird auf die letzten Seite noch mal richtig spannend, wenn Amanda die Täter stellen kann, wobei das nicht der richtige Ausdruck ist. Auch Teds Zusammentreffen mit dem wahren Täter ist spannend.

Das Buch hat mich extrem gut unterhalten. Ich habe die Verzweiflung, mit der Ted durchs Leben geht, aufgesogen und wollte unbedingt, dass er sein Leben zurückbekommt. Jetzt bleibt abzuwarten, wie alles weitergeht, wenn ein neuer Teil der Reihe erscheint. Ich werde gerne wieder dabei sein und Ted und Amanda bei einem weiteren Fall begleiten. Gute Unterhaltung!

Veröffentlicht am 27.09.2018

Mörder oder kein Mörder?

Blackout
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„Jeder gehört zu den Guten. Jeder gehört zu den Bösen. Es kommt nur darauf an, wie genau man hingucken will.“

Als Drew in einem Krankenhaus zu sich kommt, wurde ihm ein Gehirntumor entfernt und er wird ...

„Jeder gehört zu den Guten. Jeder gehört zu den Bösen. Es kommt nur darauf an, wie genau man hingucken will.“

Als Drew in einem Krankenhaus zu sich kommt, wurde ihm ein Gehirntumor entfernt und er wird noch vor Ort wegen Mordes an seiner Ex-Freundin festgenommen. Weil Drew sich an nichts aus der Tatnacht erinnern kann, wird er wegen vorübergehender Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen. Als kurze Zeit später eine zweite Frau auf dieselbe Art ermordet wird wie Geneviève, steht Drew erneut unter Verdacht, hat jedoch ein hieb- und stichfestes Alibi. Doch wer ermordete die Frauen und warum will derjenige Drew die Taten anhängen. Der Krimiautor beginnt mit den Ermittlungen, auch weil er nicht sicher ist, ob er Geneviève nicht doch ermordet haben könnte.

Ich liebe Drew! Die meiste Zeit habe ich mich köstlich amüsiert über seine Ansichten und seine Mördersuche, bei der er immer wieder in heikle, aber auch viele amüsante Situationen gerät. Gregg Hurwitz nimmt mit seinem Roman nicht nur das schillernde Leben der Reichen und Schönen in Los Angeles auf den Arm, sondern auch das Filmbusiness mit all seiner Falschheit. Das hat mich wirklich sehr gut unterhalten. Drews Suche nach dem Mörder verfolgte ich ebenso gerne, weil auch ich neugierig war, worauf alles hinausläuft. Könnte es sein, dass Drew doch nicht der Gute ist, für den man ihn hält? Ich vermutete schnell, dass der wahre Täter – sofern es ihn gibt – im näheren Umfeld Drews zu finden sein wird, wollte das aber so gar nicht, denn Drews Freunde sind einfach der Hammer.

Die Auflösung des Falls hat mich – was die Person angeht – nicht so sehr überrascht, aber das Motiv hatte ich so nicht erwartet. Den Schluss des Romans mochte ich sehr. Gregg Hurwitz, den ich bisher nur von seiner „Orphan X-Reihe“ kannte, hat hier einen wirklich gut unterhaltenden Krimi geschrieben, den ich gerne weiterempfehlen werde!