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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2018

Spannend und unterhaltend

Auf zerbrochenem Glas
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Nik Pohl ist Kommissar beim KDD in München. Bei Vorgesetzten und Kollegen ist er nicht unbedingt beliebt, weil er sich nicht immer an Regeln hält. Als er von einem Fremden dazu aufgefordert wird, den Fall ...

Nik Pohl ist Kommissar beim KDD in München. Bei Vorgesetzten und Kollegen ist er nicht unbedingt beliebt, weil er sich nicht immer an Regeln hält. Als er von einem Fremden dazu aufgefordert wird, den Fall der vermissten Viola Rohe wieder aufzunehmen, ahnt er nicht, in welches Wespennest er damit sticht. Irgendjemand scheint verhindern zu wollen, dass der Fall neu aufgerollt wird … und dieser Jemand geht über Leichen.

Nik Pohl ist auf den ersten Blick kein sympathischer Charakter. Er ist ungepflegt und sein Benehmen gegenüber Kollegen und Vorgesetzten eher fragwürdig. Doch er ist gerecht und will die Wahrheit herausfinden. Sein Zusammentreffen mit Jon und die Suche nach Viola lässt ihn mehr als einmal sein Leben riskieren, was ihn aber nicht davon abhält, weiter und tiefer zu graben, um das vermisste Mädchen zu finden.

Der Fall ist spannend, denn schnell zeigt sich, dass Viola nicht die einzige Frau ist, die auf diese Art und Weise verschwunden ist. Als Nik dann auch noch suspendiert wird, scheint es schwieriger zu sein, an dem Fall weiter zu ermitteln, doch Jon hat seine Mittel und Wege, so dass sie dranbleiben und dem Täter näher kommen können.

Die Dreierkombination der „Ermittler“ mit Nik, dem Computergenie Jon und dem Pathologen Balthasar macht die Geschichte besonders, denn mehr als einmal habe ich mich laut lachend über die Marotten der Männer amüsiert. Der Epilog gibt einen Einblick in Niks Vergangenheit, die der Schlüssel zu seinem heutigen Verhalten zu sein scheint. Auch eine Vorausschau auf weitere Fälle des ungleichen Trios ist vorhanden. Gerne würde ich die drei wieder bei einem Fall begleiten.

Insgesamt ein spannender und unterhaltender Roman, der einen gespannt die Suche nach der vermissten Viola verfolgen lässt. Ich freue mich auf einen zweiten Teil der Serie rund um Nik Pohl, Jon und Balthasar!

Veröffentlicht am 11.05.2018

Obsessive Liebe

Du bist mein Verlangen
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Seit 5 Jahren verfolgt Miles das Leben von Mallory. Seit er sie damals zum ersten Mal gesehen hat, ist er sich sicher, dass sie zu seinem Leben gehört. Als sie sich endlich kennenlernen, kann er seine ...

Seit 5 Jahren verfolgt Miles das Leben von Mallory. Seit er sie damals zum ersten Mal gesehen hat, ist er sich sicher, dass sie zu seinem Leben gehört. Als sie sich endlich kennenlernen, kann er seine Begierde ihr gegenüber nicht mehr kontrollieren. Auch Mallory ist sofort fasziniert von Miles und lässt sich nur zu gerne auf diesen geheimnisvollen und sehr attraktiven Mann ein. Als Mallory jedoch die Wahrheit herausfindet, steht die Beziehung auf wackligen Beinen.

Wow, Miles ist wirklich ein Traummann. Er trägt Mallory auf Händen und verwöhnt sie nach Strich und Faden. Dabei ist er so niedlich, dass man gar nicht anders kann als ihn zu mögen. Auch wenn mir sein Verhalten oft viel zu obsessiv und besitzergreifend ist, konnte ich ihm nicht lange böse sein, denn er macht das durch eine nächste süße Aktion wieder gut. Mallory, die in ihrem Leben niemals eine Familie hat, lässt sich nur zu gerne auf Miles ein und lässt ihn in ihr Leben.

Trotz einiger Klischees (denn natürlich ist Mallory noch Jungfrau und der große starke Mann ist der erste, der randarf), verfolgte ich die Beziehung zwischen Miles und Mallory gerne. Auch die anderen Charaktere sind interessant und ich bin sehr gespannt, ob wir von dem Autorenduo noch einen weiteren Teil in dieser Serie erwarten dürfen. Mir würde es sehr gut gefallen, eine Geschichte über Mallorys Freundin Paige und den Sicherheitschef von Miles (Captain America) zu lesen, denn die Geschichte über Miles Familie ist noch nicht fertig erzählt.

Insgesamt habe ich das Buch regelrecht verschlungen und innerhalb weniger Stunden ausgelesen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Mallory und Miles weitergeht und welches Happy End das Buch für die beiden bereithält. Eine schöne Liebesgeschichte mit vielen erotischen Zusammentreffen des Paares, gut geschrieben und wirklich unterhaltend!

Veröffentlicht am 10.05.2018

Wenn der Schein trügt

The Wife Between Us
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Vanessas Exmann will wieder heiraten, doch das will sie verhindern. Nellie ist die perfekte Ehefrau, doch auch sie hat ihre Geheimnisse. Und da ist auch noch Emma, die mit den Frauen verbunden ist.

In ...

Vanessas Exmann will wieder heiraten, doch das will sie verhindern. Nellie ist die perfekte Ehefrau, doch auch sie hat ihre Geheimnisse. Und da ist auch noch Emma, die mit den Frauen verbunden ist.

In diesem Buch ist einfach nichts so wie es scheint. Während man noch der verlassenen Exfrau Vanessa folgt und mit ansieht, wie sie immer mehr an Bodenhaftung verliert, begleitet man Nellie bei den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit. Gleichzeitig erfährt man von Vanessa in Rückblicken Szenen aus ihrer Ehe mit Richard.

Wenn man gerade glaubt, man weiß, worauf alles hinausläuft, nimmt die Geschichte eine Wendung, die man erst mal überdenken muss … und das bleibt bis zum Schluss so. Dabei ist das Buch kein Thriller oder Krimi, sondern eher ein psychologisches Verwirrspiel, in dem man alles, was man zu wissen glaubt, ständig neu sortieren muss. Das Buch ist in drei Teile gegliedert, die immer wieder neue Aspekte in die Geschichte bringen und den Leser Vanessas Geschichte wieder in einem neuen Licht sehen lassen. Die Autorinnen verstehen es wirklich, den Leser zu verwirren und der Geschichte immer wieder neue Wendungen zu geben.

Mir hat die Geschichte um Vanessa, Nellie, Emma und Richard gefallen, auch wenn das Buch ein paar Längen hat. Die vielen Irrwege, die man als Leser einschlägt, haben mir Spaß gemacht und mich das Buch wieder mit neuen Augen weiterlesen lassen. Ein gutes Psychodrama um Exfrauen und neue Bräute, das bis zum Schluss mit neuen Eindrücken punktet.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Willkommen auf Korsika

Das korsische Begräbnis
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Der französische Krimiautor Eric Marchand hat Probleme, seinen aktuellen Roman zu beenden. Um sich abzulenken und in Ruhe schreiben zu können, besucht er einen kleinen Ort auf Korsika, auch um einige Geheimnisse ...

Der französische Krimiautor Eric Marchand hat Probleme, seinen aktuellen Roman zu beenden. Um sich abzulenken und in Ruhe schreiben zu können, besucht er einen kleinen Ort auf Korsika, auch um einige Geheimnisse seiner Familie zu lüften … und er gerät mitten hinein in eine alte Blutfehde, die schon bald erste Todesopfer fordert. Wird Eric zu seinen Wurzeln finden und die Enthüllung der alten Geheimnisse auch überleben?

„Das korsische Begräbnis“ wird im Klappentext als „Urlaubs-Krimireihe mit Schauplatz Korsika“ beschrieben … und das ist es auch. Eric als Protagonist gefiel mir sehr gut, auch weil er die alten korsischen Traditionen und den weit verbreiteten Aberglauben nicht allzu ernst nimmt. Sein Zusammentreffen mit der jungen Laurine bringt ihn ins Visier von Mateau, den Sohn eines der Clanchefs, der einmal mit Laurine verheiratet war, was sein neues Leben auf Korsika nicht unbedingt leichter macht. Die Geschichten rund um Korsika und die alten Traditionen sind interessant, auch wenn sie meiner Meinung nach teilweise etwas zu viel Raum im Roman einnehmen.

Auch gestört hat mich, dass der eigentliche Kriminalfall im Laufe des Romans mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt wurde. Es ging dann mehr um Eric und seine Suche nach der Wahrheit über seine Familie. Der eigentliche Kriminalfall wurde am Schluss eher in einem Nebensatz gelöst.

Insgesamt hat mich das Buch zwar recht gut unterhalten, aber die vielen Informationen über Korsika, das Leben der Leute und die vielen Traditionen und Erklärungen über den Aberglauben der Korsen nahmen viel zu viel Raum ein und so zog sich die Geschichte oft. Trotzdem gut zu lesen und mit einem sehr sympathischen Protagonisten.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Außergewöhnlich

Sehen wir uns morgen?
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Claire und ihre Mutter sind durch Schule und Beruf so eingespannt, dass sie sich so gut wie nie Zuhause antreffen. Wenn sie sich etwas zu sagen haben, steht es auf einem Post-it am Kühlschrank – egal ob ...

Claire und ihre Mutter sind durch Schule und Beruf so eingespannt, dass sie sich so gut wie nie Zuhause antreffen. Wenn sie sich etwas zu sagen haben, steht es auf einem Post-it am Kühlschrank – egal ob Einkaufsliste, Verabredungen, Geschichten aus ihrem jeweiligen Leben, alles wickeln sie über die Kühlschranknachrichten ab. Bis Claires Mutter etwas entdeckt, dass das Leben der beiden durcheinanderwirbelt.

„Ein ganz besonderer Roman“ – so steht es auf dem Einband … und genau das ist die Geschichte von Claire und ihrer Mutter. Das Leben der beiden wird nur anhand der Kühlschranknachrichten erzählt. So erfährt der Leser von Claires schulischem Leben, dem Berufsleben der Mutter, von Verabredungen, der Bitte, den Kühlschrank aufzufüllen, zu kochen, zu spülen oder aufzuräumen. Bis zu dem Tag, an dem Claires Mutter krank wird und die Nachrichten mehr Inhalt bekommen.

Obwohl es keine „richtig“ erzählte Geschichte ist, kann man den Nachrichten alle Emotionen entnehmen. Claires Ängste und auch die Mutlosigkeit der Mutter, die Arztbesuche und ihre Auswirkungen. Dabei ist Claire ein normaler Teenager mit normalen Teenagerproblemen, mit denen sie ihre Mutter aber nicht belasten will.

Ich mag Romane, die anders sind, weshalb ich auch die Geschichte von Claire und ihrer Mutter sehr gerne gelesen habe. Obwohl das Buch 443 Seiten hat, hatte ich es innerhalb von einer Stunde ausgelesen, denn die Kühlschrankseiten sind manchmal nur einen Satz lang und stehen immer nur auf der rechten Seite des Buches.

Ich gebe dem Verlag recht: Es ist ein besonderer Roman!