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Veröffentlicht am 24.06.2020

Ein eindringliches Stück Geschichte

Ich bleibe hier
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Das Buch erzählt aus dem Leben von Trina, die im Südtiroler Ort Graun gelebt hat. Gleichzeitig erzählt es die Geschichte von Faschismus und Nazismus, Krieg und letztendlich dem Bau eines Staudamms, der ...

Das Buch erzählt aus dem Leben von Trina, die im Südtiroler Ort Graun gelebt hat. Gleichzeitig erzählt es die Geschichte von Faschismus und Nazismus, Krieg und letztendlich dem Bau eines Staudamms, der die ganze Region drastisch verändert.

Das Buch basiert auf wahren Begebenheiten, eingebettet in eine fiktive Geschichte. Dadurch, dass der Leser alles durch die Augen von Trina erfährt, aus deren Perspektive geschrieben ist, ist man dem Geschehen unglaublich nah und kann die Gedanken und Gefühle Trinas sehr gut nachvollziehen. Unglaublich, was die Menschen in dieser Region alles durchleiden mussten, und beeindruckend wie stark Trina durch diese Geschehnisse geworden und geblieben ist.

Ich bevorzuge fiktive 'Geschichtsbücher', die einem historische Begebenheiten auf besonders eindringliche Weise vermitteln und viel stärker nachklingen als reine Fakten und Zahlen aus Sachbüchern. 'Ich bleibe hier' ist dafür das beste Beispiel.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Vielversprechendes Endzeit-Debüt

Das Dorf (Finsterzeit 1)
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Irgendwo in Deutschland: seit dem Zusammenbruch des Stromnetzes hat sich das Land in einen Ort der Anarchie verwandelt. Plünderung, Mord und Schlimmeres gehören zur Tagesordnung. Lara und Thomas müssen ...

Irgendwo in Deutschland: seit dem Zusammenbruch des Stromnetzes hat sich das Land in einen Ort der Anarchie verwandelt. Plünderung, Mord und Schlimmeres gehören zur Tagesordnung. Lara und Thomas müssen das Land durchqueren, um Zuflucht in einer festungsartigen Anlage zu finden, die Thomas Großvater gebaut hat. Dieser erste Teil erzählt von Laras und Thomas Reise und wie sie kurz vor dem Ziel bei einer anderen Gruppe Überlebender landen, die sie bereitwillig in ihre Gemeinschaft aufnimmt. Und es zeigt sich, dass dieses Dorf vielleicht ein erstrebenswerterer Ort zum Bleiben ist als die Anlage, die von Thomas Großvater offensichtlich äußerst erbarmungslos und mit eiserner Hand geführt wird.

Von Anfang an hatte ich ein leichtes Gefühl von Déjà vu, auch wenn diese post-apokalyptischen Reihe ganz ohne Zombies auskommt. Aber der tägliche Überlebenskampf und die Hoffnung auf eine sichere Zuflucht an einem besseren Ort - das alles kommt einem doch sehr bekannt vor. Die Autorin mischt dann noch eine Romanze unter, denn Lara und Thomas waren schon lange sehr gute und vertraute Freunde, aber keiner wollte den ersten Schritt tun. Während Lara wie ein offenes Buch ist, wirkt Thomas verschlossen und geheimnisvoll, und nur häppchenweise erfahren wir wieso er so ein guter Kämpfer und Stratege ist.

Trotz hohem Wiedererkennungswert konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen und ich habe sie sehr schnell 'weggelesen'. Man merkt dem Buch durchaus an, dass es auf jugendliche Leser abzielt, trotz aller Trostlosigkeit und Härte ist der Grundton hier irgendwie hoffnungsvoller als ich es von anderen, ähnlich gelagerten Werken kenne. Das mag auch ein wenig an der Liebesgeschichte liegen, die sich durch die Geschichte hindurchzieht. Natürlich möchte ich jetzt unbedingt wissen, wie es mit Lara, Thomas und dem Dorf weitergeht und ob der Plan zum Überleben gelingt...

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Liebenswert

Ein Blick in deine Augen
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Natürlich konnte ich dem niedlichen Cover nicht widerstehen! Im Buch finden sich noch weitere Lama-Fotos, die einem unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Die Geschichte selbst war wirklich liebenswert ...

Natürlich konnte ich dem niedlichen Cover nicht widerstehen! Im Buch finden sich noch weitere Lama-Fotos, die einem unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Die Geschichte selbst war wirklich liebenswert und unterhaltsam - aber so richtig megakuschlig warm werden konnte ich mit dem Buch am Ende seltsamerweise doch nicht. Irgendwie war mir die Handlung zu holprig und spielte mit zu vielen Klischees, vielleicht gerade weil am - natürlich überglücklichen - Ende alles so schön bis ins letzte Detail zusammenpasst. Das war mir persönlich gerade ein bisschen 'too much'. Ansonsten ein sehr warmherziges, kitschiges, unterhaltsames Buch, das mich für ein paar Stunden aus dem Alltag geholt (aber eben nicht gerissen) hat.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Von wegen beschaulich

SoKo Heidefieber
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Wer glaubt, mit "SoKo Heidefieber" einen beschaulichen Regionalkrimi vor sich zu haben, wird eine gewaltige Überraschung erleben! Voller Sarkasmus wird hier das beliebte Krimi-Genre auf die Schippe genommen ...

Wer glaubt, mit "SoKo Heidefieber" einen beschaulichen Regionalkrimi vor sich zu haben, wird eine gewaltige Überraschung erleben! Voller Sarkasmus wird hier das beliebte Krimi-Genre auf die Schippe genommen - und gleich in doppelte Manier!

Erstens: inhaltlich geht es nämlich um einen Serienmörder, der ausgerechnet Autoren von Regionalkrimis abserviert - und zwar auf eine Weise, wie sie das Opfer zuvor in einem seiner Werke beschrieben hat. Das nimmt durchaus skurrile Züge an, als beispielsweise ein Kopf in einer Glasflasche auftaucht (leider wird die interessante Frage nach dem Wie hierbei nicht vollständig aufgelöst, aber die Vermutung mit dem Glasbläser ist naheliegend).

Zweitens: auch das Format des Buches ist - wie könnte es anders sein - ein Regionalkrimi, auch wenn man es aufgrund der Wanderlust des Mörders und somit der Ermittler geografisch nicht so genau nehmen darf. Da geht es nämlich quer durch Deutschland und sogar bis nach Österreich. Aber keine Sorge: jede Region bekommt auf ihre Weise ihr Fett weg (bzw. eine/n Autor/in). Dabei werden sowohl sprachliche als auch kulinarische Genüsse (oder sollte man besser sagen Ergüsse?) vom Feinsten geboten.

Und dann gibt es da noch die irrwitzige Parallelgeschichte, in der ein Mann durch eine Verkettung unglücklicher Umstände aus Griechenland fliehen muss und dabei von einer Katastrophe in die nächste gerät, um am Ende halbtot wieder ausgespuckt zu werden.

Klingt alles irgendwie irrsinnig, irgendwie planlos und gar nicht beschaulich? Ist es auch - für manche sicherlich enttäuschend, für andere eine Bereicherung. Ich darf mich glücklicherweise zur letzteren Gruppe zählen, denn dieses Buch hat mir einige mehr als vergnügliche Lesestunden voll ungebremster Unterhaltung bereitet.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Ach Du dickes Ei!

Wie gewonnen, so gesponnen!
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Karl-Heinz und Bisy bekommen Zuwachs, als der Postbote ein Paket mit einem Ei liefert. Kurz darauf schlüpft ein kleines 'Wasauchimmer' - und hält Bisy glatt für seine Mama, während es sich vor Karl-Heinz ...

Karl-Heinz und Bisy bekommen Zuwachs, als der Postbote ein Paket mit einem Ei liefert. Kurz darauf schlüpft ein kleines 'Wasauchimmer' - und hält Bisy glatt für seine Mama, während es sich vor Karl-Heinz fürchtet "blöde Kneuzspinne!". Und obwohl sich herausstellt, dass Mia - wie die beiden das Wasauchimmer schließlich nennen - acht Beine hat, bleibt sie fest davon überzeugt, eine Fliege zu sein. Das führt nicht nur im heimischen Netz zu Problemen, denn auch Insektenkinder müssen in die Schule gehen. Als Mia dann auch noch unaufhörlich weiter wächst, wird Bisy und Karl-Heinz langsam klar, was ihnen da wirklich ins Netz gegangen ist, und dass Mia nicht bei ihnen bleiben kann...

Jippie, wieder ein neues Buch mit unseren Lieblingsinsekten, und diese Geschichte hat uns besonders gut gefallen. Lustig, herzlich, turbulent, abenteuerlich und (nicht immer) niedlich: wieder volle Punktzahl für Bisy und Karl-Heinz - und ein Extrapunkt für Mia!

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