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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2019

Konnte mich nicht überzeugen

Suizid
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Was für eine Enttäuschung! Ich habe das Hörbuch zufällig beim Stöbern entdeckt, und da ich früher gerne mal einen Koontz gelesen habe, war ich neugierig was der Autor heutzutage so schreibt. Heraus kam ...

Was für eine Enttäuschung! Ich habe das Hörbuch zufällig beim Stöbern entdeckt, und da ich früher gerne mal einen Koontz gelesen habe, war ich neugierig was der Autor heutzutage so schreibt. Heraus kam ein absolut beliebiger und sehr gewollt wirkender Versuch eines Thrillers, der technisch gesehen vermutlich vieles richtig macht, mich aber überhaupt nicht fesseln konnte.

Thriller, in denen es um Hightech-Wissenschaft geht, sind normalerweise nicht mein Ding, aber ausgerechnet die futuristische und erschreckende Idee hinter dem Buch, die Fremdsteuerung und sogar Umprogrammierung von Menschen, übte einen gewissen - und einzigen Reiz auf mich aus. Abgesehen davon hat mir aber auch der Rest nicht besonders gefallen - Jane Hawk blieb zu sehr auf Distanz und ich konnte nie richtig mit ihr mitfühlen. Auch hat mich gestört, wie leicht ihr alle Mittel und wohlhabenden Helfer zufielen, die ihr die Nachforschungen erleichterten.

Leider konnte mich auch die Hörbuch-Version nicht überzeugen: die Stimme der Sprecherin war mir zu monoton, und an einigen willkürlichen Stellen erklang plötzlich Spannungsmusik, die überhaupt nicht dorthin passte. Positiv immerhin anzumerken dass es sich um eine gekürzte Fassung handelte.
Also da bleibe ich doch lieber bei den frühen und unverkennbaren Werken des Autors.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Herausragend

1793
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Normalerweise bin ich kein großer Fan historischer Romane, aber dieser Thriller hat mich absolut überzeugt. Besonders gefallen hat mir die herausragende Darstellung der damaligen Zeit, die ich nicht nur ...

Normalerweise bin ich kein großer Fan historischer Romane, aber dieser Thriller hat mich absolut überzeugt. Besonders gefallen hat mir die herausragende Darstellung der damaligen Zeit, die ich nicht nur gestochen scharf vor mir sah, sondern vor allem glaubte auch riechen zu können. Der Gestank nach Dreck und Kloake strömt förmlich aus jeder Seite des Buches, und die Schilderung der herrschenden Zustände ist nichts für schwache Nerven. Menschenverachtend und brutal ist da nicht nur der perverse Mord, der den Ausgangspunkt für die Handlung liefert. Auch im Alltag der Menschen sind unwürdige Verhältnisse und unsagbares Leid in jeglicher Form allgegenwärtige Begleiter.

Geschickt werden in diesem Buch mehrere Handlungsstränge miteinander verwoben, und so erfahren wir aus dem Blickwinkel verschiedener Beteiligter deren jeweilige Geschichte. Dabei ist eine schlimmer als die andere, aber letztendlich laufen alle am selben Punkt zusammen: ein grausam verstümmelter menschlicher Torso, der am Flussufer treibt.

Das zusammengewürfelte Ermittler-Duo passt perfekt zu dieser düsteren Grundstimmung: der an Schwindsucht erkrankte, auf der Schwelle zum Tod stehende Jurist und ein verbitterter Kriegsveteran mit Holzarm geben ein wahrlich jämmerliches Bild ab. Doch der grausame Leichenfund scheint ihnen neuen Lebenswillen einzuflössen, und so machen sie sich an die mühselige Arbeit, den Fall aufzulösen. Dabei müssen sie sich in die tiefsten menschlichen Abgründe begeben und immer wenn man denkt: noch schlimmer kann es nicht werden, überzeugt einen der Autor vom Gegenteil.

Ein herausragender historischer Thriller der dem Leser starke Nerven abverlangt aber dafür ein unbeschreibliches, unvergleichliches Leseerlebnis beschert.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Fesselnd aber zu viel des Guten

Diener der Dunkelheit
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Nach dem 'Nebelmann' ist dies der zweite Roman des Autors. Dass es sich um die Fortsetzung einer Serie handelt war mir nicht bewusst, aber man kann dieses Buch auch sehr gut als eigenständige Geschichte ...

Nach dem 'Nebelmann' ist dies der zweite Roman des Autors. Dass es sich um die Fortsetzung einer Serie handelt war mir nicht bewusst, aber man kann dieses Buch auch sehr gut als eigenständige Geschichte lesen. Jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck, dass zum Verständnis Vorwissen aus den vorhergehenden Teilen nötig ist.

Die Geschichte ist schockierend und sehr komplex mit einem Ende, das mich völlig unvorbereitet traf und dementsprechend überrascht hat. Allerdings fand ich das Buch letztendlich zu überladen, und ich hätte mir einen geradlinigeren Verlauf gewünscht. Vielleicht macht sich hier aber bloß mein Unwissen bemerkbar, dass ich Teil 1 und 2 der Buchreihe eben nicht kenne. Gerade gegen Ende, als zum ersten Mal die eigentliche Hauptperson der Serie, die Ermittlerin Mila Vasquez, in Erscheinung, oder besser Erwähnung tritt, wurde es mir etwas zu chaotisch, und diese Wendung hätte man meines Erachtens auch gut und gerne weglassen können.

Insgesamt ein fesselnder, hochspannender und wohl durchdachter Thriller, der aber aufgrund seiner Fülle an Details und unerwarteter Wendungen ein wenig über das Ziel hinausschießt.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Schön aber nicht neu

Rotzhase & Schnarchnase - Möhrenklau im Bärenbau
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Die Geschichte von der Bärin und dem Hasen ist äußerst liebevoll geschrieben und gezeichnet, aber für meinen Geschmack war sie zu simpel und bot wenig Überraschung. Wir jedenfalls kennen diverse andere ...

Die Geschichte von der Bärin und dem Hasen ist äußerst liebevoll geschrieben und gezeichnet, aber für meinen Geschmack war sie zu simpel und bot wenig Überraschung. Wir jedenfalls kennen diverse andere Bilderbücher, die auf ähnliche Weise die Entstehung einer ungewöhnlichen Freundschaft schildern, wie z.B. die herausragende Reihe über 'Hase und Holunderbär' von Walko.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Historischer Krimi zum Wohlfühlen

Das Geheimnis von Wishtide Manor
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Ein echter Wohlfühlkrimi: die ungemein sympathische Ermittlerin ist die 52-jährige Witwe eines Archidiakons. Sie hat einige Höhen und Tiefen erlebt und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Diese Bodenständigkeit, ...

Ein echter Wohlfühlkrimi: die ungemein sympathische Ermittlerin ist die 52-jährige Witwe eines Archidiakons. Sie hat einige Höhen und Tiefen erlebt und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Diese Bodenständigkeit, ein scharfer Verstand und eine unvergleichliche Hartnäckigkeit helfen ihr bei den Ermittlungen, die sie von Zeit zu Zeit für ihren Bruder, einen Anwalt, anstellt.

Diesmal soll sie eine junge mittellose Frau überprüfen, die einem wohlhabenden Sohn aus gutem Hause laut dessen Vater 'den Kopf verdreht hat'. Doch der Schein trügt - die junge Frau scheint keine bösen Absichten zu haben. Stattdessen gibt es bald die erste Leiche, und Laetitia deckt eine dramatische Vergangenheit auf, die Intrigen, Erpressung und Mord mit sich zieht.

Das Tempo der Geschichte ist vergleichsweise gemächlich, aber deshalb keineswegs langweilig. Es macht einfach Spaß mitzuerleben, wie Laetitita eine Spur nach der anderen verfolgt und nicht locker lässt, bis sie die Wahrheit ans Licht gebracht hat.

Ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Krimireihe mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin, die ich gerne weiterverfolgen werde.