Cover-Bild Das Geheimnis von Wishtide Manor
Band 1 der Reihe "Laetitias viktorianische Ermittlungen"
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 14.12.2017
  • ISBN: 9783596297429
Kate Saunders

Das Geheimnis von Wishtide Manor

Laetitia Rodd's erster Fall
Annette Hahn (Übersetzer)

Großer Auftritt für eine unwiderstehliche Ermittlerin, die alles sieht und keinem auffällt:
Laetitia Rodd ist die Frau für diskrete Ermittlungen. Sie sieht, was anderen verborgen bleibt. Man vertraut ihr, denn sie gehört dazu. Sie erfährt Geheimnisse, weil sie als Witwe in der Gesellschaft so unauffällig ist. Ihr Auftrag führt sie 1851 von London auf den Landsitz des reichen Sir James Calderstone. Sein Sohn Charles will eine junge Frau heiraten, der Sir James misstraut. Was verheimlicht sie? Laetitia soll dunkle Flecken in Helens Vergangenheit aufspüren. Doch da wird Helen ermordet, und ihr Verlobter Charles gilt als der Täter. Die Suche nach dem wahren Mörder bringt Laetitia selbst in größte Gefahr…

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2018

Überzeugender, auf ganzer Linie atmosphärisch dichter Cosy Krimi, der seine Leser in die viktorianische Ära entführt. Absolute Leseempfehlung!

0

Die Witwe Laetitia Rudd, lebt seit dem Tod ihres Mannes, eines Dorfpfarrers, in einer kleinen Mietwohnung. Die Besitzerin des Hauses, Mrs. Bentley, ebenfalls verwitwet und Laetitia haben ein gutes, freundschaftliches ...

Die Witwe Laetitia Rudd, lebt seit dem Tod ihres Mannes, eines Dorfpfarrers, in einer kleinen Mietwohnung. Die Besitzerin des Hauses, Mrs. Bentley, ebenfalls verwitwet und Laetitia haben ein gutes, freundschaftliches Verhältnis zueinander und dank Laetitias Bruder, der ein erfolgreicher Prozessanwalt ist und seiner Schwester immer mal wieder interessante Aufträge als Privatermittlerin zukommen lässt, fehlt es ihnen an nichts, auch wenn sie mit dem Einkommen von Laetitia nicht gerade große, finanzielle Sprünge machen können.
Doch das Blatt ändert sich, als Laetitias Bruder zu Ohren kommt, dass der Sohn eines Mandanten, Charles Calderstone, plant, sich zu vermählen. Was an sich völlig legitim und gewünscht wäre, wenn die besagte Auserwählte, Helen Orme, nicht gerade eine Frau wäre, deren Ruf, laut eines anonymen Briefschreibers, kürzlich in Frage gestellt wurde.

Laetitia soll vor Ort ermitteln und heimlich und vor allem diskret Erkundigungen über Helen einziehen und wird für diese Zeit als eine Art Gouvernante für Charles Schwestern eingestellt, damit der Schein gewahrt wird.
Als Laetitia, die junge Schönheit, Helen kennenlernt glaubt sie fast, Sir James Calderstone wäre eines Irrtums aufgesessen und fragt sich, was der anonyme Briefschreiber denn bloß mit seiner scheinbaren Verleumdung bezwecken wollte? All das Ganze, um lediglich Geld zu erpressen? Das erscheint der ermittelnden Witwe zu platt, doch dann erfährt Laetitia pikante Details aus Helens Leben über Dritte und sie begreift schnell, dass Helen nicht ganz ehrlich mit ihr war. Dennoch, selbst Helens wahre Geschichte rechtfertigt es jedoch nicht, dass nacheinander mehrere Morde verübt werden an Menschen, die Helen nahe standen, genauso wie auch Helen ein Opfer des Mörders wird. Laetitia ist fest entschlossen den Täter zu fassen, genauso wie ihr Bruder alles versucht, Charles Calderstone, der nun mehr als Verdächtiger verhaftet wird, zu entlasten. Dabei gerät Laetitia selbst in größte Gefahr, selbst wenn der knorrige Ermittler Blackbeard, dem Laetitias Ermittlungen eigentlich ein Dorn im Auge sind, ihr zur Seite steht…

Ich las mit „Liebe macht lustig“ und „Liebe im Spiel“, bereits vor einiger Zeit zwei zeitgenössische Liebesromane der Autorin und war begeistert, wie gut es der Autorin gelungen war, Tragik und Humor in ihren Geschichten glaubhaft zu verbinden und dazu auch ausreichend Tiefgang zu schaffen, selbst wenn es sich dabei um leichte Unterhaltungslektüre handelte.
Mit „Das Geheimnis von Wishtide Manor“, hat sich Kate Saunders nun allerdings einem völlig anderen Genre zugewandt. Und zwar dem historischen Cosy-Krimi. Und ich muss gestehen, dass ich im Vorfeld nie erwartet hätte, dass der Autorin der Genrewechsel dermaßen überzeugend gelingen würde. Das Kate Saunders schreiben kann, wusste ich bereits, doch dass sie nicht nur den historischen Hintergrund, sondern auch die Dialoge der Akteure, deren Sprachgebaren, deren Verhalten etc. so realistisch darzustellen vermochte, dass man zeitweilig das Gefühl hatte, man lese einen Roman, der der viktorianischen Ära entstammt- nun das hat mich schon sehr positiv überrascht!

Laetitita ist eine sympathische, verwitwete Frau mittleren Alters, die nicht nur clever, sondern auch sehr bodenständig geraten ist. Sie hat einen guten Blick für Details, eine ebenfalls gute Menschenkenntnis und ist dazu mit einem schönen, trockenen Humor gesegnet.
Auch die Nebenakteure, wie Laetitias Bruder Fred, Blackbeard oder Mrs. Bentley, sind sympathisch geraten und haben viel Potential zu bieten.
Die Geschichte wird aus Laetititas Sicht, also in „Ich-Form“ erzählt und vorangetrieben und auch wenn ich fand, dass der Roman durchaus einige Dialoge mehr hätte vertragen können, habe ich keinen Punktabzug vorgenommen, weil ich „Das Geheimnis von Wishtide Manor“ ansonsten als nahezu perfekt geschrieben empfand.

Zugegeben, wer höllisch spannende Romanpassagen erwartet, könnte womöglich enttäuscht sein, denn Kate Saunders Roman ist eher dem Genre des Cosy-Krimis zuzuordnen. Dennoch, die Story nimmt, trotz einer gewissen Gemächlichkeit des Erzählens, mehrere unerwartete Wendungen und entfaltet dabei ihren ganz eigenen Reiz und Charme.
Im Nachwort der Autorin, erfährt man, dass einige ihrer Romanfiguren, in Anlehnung an Akteure aus Charles Dickens Werk „David Copperfield“ konzipiert wurden, da Kate Saunders große Bewunderung für die Romane und Erzählungen des Autors hegt. Und so könnte es durchaus von Vorteil sein, Dickens Werk bereits gelesen zu haben, bevor man sich „Das Geheimnis von Wishtide Manor“ zu Gemüte führt. Es ist allerdings nicht zwingend erforderlich, sorgt lediglich für nette, kleine Aha-Momente beim Lesen.

Kurz gefasst: Überzeugender, auf ganzer Linie atmosphärisch dichter Cosy Krimi, der seine Leser in die viktorianische Ära entführt. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.07.2021

Geheimnisse

0

London, 1850. Laetitia Rodd ist eine Witwe, die von ihrem Bruder, einem erfolgreichen Prozessanwalt, für geheime Ermittlungen eingesetzt wird. In diesem Fall wendet sich ein reicher Mann an ihn, dessen ...

London, 1850. Laetitia Rodd ist eine Witwe, die von ihrem Bruder, einem erfolgreichen Prozessanwalt, für geheime Ermittlungen eingesetzt wird. In diesem Fall wendet sich ein reicher Mann an ihn, dessen Sohn eine mittellose Frau heiraten möchte. Um diese Heirat zu verhindern, soll Laetitia mehr über die Hintergründe der geheimnisvollen Schönheit herausfinden. Zunächst scheint klar, was es hier zu verbergen gilt. Als es dann Tote gibt, wird der Fall richtig gefährlich.

„Das Geheimnis von Wishtide Manor“ ist der Auftaktband zur Reihe um die Privatermittlerin Laetitia Rodd. Mir hat dieser erste Fall für die Ermittlerin gut gefallen. Hier gibt es alles, was ich an viktorianischen Kriminalfällen so mag. Laetitia bewegt sich in den höheren Kreisen, weil sie dazu gehört, und erfährt so Dinge, die man einem Polizisten oder Anwalt nicht anvertrauen würde. Ihr Bruder macht sich das zu eigen und setzt sie in besonderen Fällen als Hilfe ein. Beide waren mir sehr sympathisch und ich mochte es, wie Laetitia den Geheimnissen nach und nach auf die Spur kommt. Früh ahnte ich die Zusammenhänge, was meine Leselust aber nicht schmälerte.

Die Geheimnisse von Wishtide Manor sind dann auch vielfältiger, als man auf Anhieb erkennt – und die Beweggründe des Auftraggebers für die Verhinderung der Heirat sind weitreichender als angenommen.

Mir hat dieser erste Fall für Laetitia Rodd gut gefallen und ich bin gespannt auf einen weiteren Fall!

Veröffentlicht am 18.02.2019

Historischer Krimi zum Wohlfühlen

0

Ein echter Wohlfühlkrimi: die ungemein sympathische Ermittlerin ist die 52-jährige Witwe eines Archidiakons. Sie hat einige Höhen und Tiefen erlebt und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Diese Bodenständigkeit, ...

Ein echter Wohlfühlkrimi: die ungemein sympathische Ermittlerin ist die 52-jährige Witwe eines Archidiakons. Sie hat einige Höhen und Tiefen erlebt und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Diese Bodenständigkeit, ein scharfer Verstand und eine unvergleichliche Hartnäckigkeit helfen ihr bei den Ermittlungen, die sie von Zeit zu Zeit für ihren Bruder, einen Anwalt, anstellt.

Diesmal soll sie eine junge mittellose Frau überprüfen, die einem wohlhabenden Sohn aus gutem Hause laut dessen Vater 'den Kopf verdreht hat'. Doch der Schein trügt - die junge Frau scheint keine bösen Absichten zu haben. Stattdessen gibt es bald die erste Leiche, und Laetitia deckt eine dramatische Vergangenheit auf, die Intrigen, Erpressung und Mord mit sich zieht.

Das Tempo der Geschichte ist vergleichsweise gemächlich, aber deshalb keineswegs langweilig. Es macht einfach Spaß mitzuerleben, wie Laetitita eine Spur nach der anderen verfolgt und nicht locker lässt, bis sie die Wahrheit ans Licht gebracht hat.

Ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Krimireihe mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin, die ich gerne weiterverfolgen werde.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Die einfühlsame Pfarrerswitwe ist dem Mörder auf der Spur ...

0

Historische Kriminalromanreihen scheinen ja gerade en Vogue zu sein, für mich ist es diesen Monat schon der zweite, den ich gelesen habe. Mit ihrer zauberhaften Ermittlerin Laetitia Rodd ist es der Autorin ...

Historische Kriminalromanreihen scheinen ja gerade en Vogue zu sein, für mich ist es diesen Monat schon der zweite, den ich gelesen habe. Mit ihrer zauberhaften Ermittlerin Laetitia Rodd ist es der Autorin Kate Saunders aber gelungen, sich ein bisschen abzuheben von den anderen Reihen, denn sie ist doch schon sehr clever und gerissen für eine Frau, die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts eine Art Ermittlerkarriere anstrebt. Sie ist einfach beliebt durch ihre meistens nette Art und genau das macht sie so unauffällig für Arbeiten dieser Art. Zusammen mit ihrem Bruder Fred, einem Strafverteidiger, verschafft sie sich so ein Auskommen um mit Mitte fünfzig als Witwe nicht bei irgendwelchen Verwandten Unterschlupf ersuchen zu müssen.
Der Kriminalroman spiegelt das viktorianische Flair der damaligen Zeit gut wieder, es war doch schon eine sehr tugendhafte Zeit. Umso mehr verwundert manchmal die gewisse Dreistigkeit, derer sich Laetitia zuweilen bedient. Sie vermittelt manchmal fast ein „Miss Marple“ Feeling. Zudem lassen mich einige Längen bei diesem Buch einen Stern von den perfekten Fünf abziehen, hier ist für den nächsten Fall noch ein bisschen Luft nach oben.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Spannender Krimi vor historischer Kulisse

0

Da ich sowohl historische Romane als auch Krimis liebe, war es natürlich schon beinahe eine Pflicht für mich, den Auftakt dieser spannende neuen Reihe von Kate Saunders zu lesen. Insbesondere das England ...

Da ich sowohl historische Romane als auch Krimis liebe, war es natürlich schon beinahe eine Pflicht für mich, den Auftakt dieser spannende neuen Reihe von Kate Saunders zu lesen. Insbesondere das England des 18. und 19. Jahrhunderts hat es mir angetan, so dass ein Kriminalroman, der im Jahr 1850 spielt, genau meinen Neigungen entspricht. Ebenfalls vielversprechend war für mich, dass die Ermittlerfigur eine Dame in älteren Jahren ist, ähnlich wie es bei der berühmten Miss Marple der Fall ist.



Ein sehr verwickelter Mordfall

Als Krimi funktioniert dieses Buch tatsächlich wunderbar. Wir bekommen einen Fall präsentiert, der zunächst harmlos erscheint, sich dann jedoch zu einem echten Mordfall auswächst. Die Spuren werden geschickt gelegt und nicht alleine von der Hauptperson, Mrs. Rodd, gelöst, sondern in Zusammenarbeit mehrere Figuren. Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, gehe ich davon aus, dass wir mehrere dieser Figuren wiedersehen werden. Auf Wishtide Manor gibt es in der Tat diverse Geheimnisse zu entdecken, die Verstrickungen der Familie werden auf interessante Weise erst zu einem Knäuel verwoben und dann Strang für Strang aufgelöst. Obwohl über weite Strecken keine actionreichen oder spannungsgeladenen Szenen auftauchen, wird doch konstant das Interesse des Lesers gehalten. Dafür ist das Ende umso spannender und wir lernen MRs. Rodd in vielen Facetten kennen.



Mrs. Rodd und ihre Macken

Allerdings konnte mich der Krimi nicht in allen Aspekten überzeugen. Mrs. Rodd ist eine Witwe, was über das ganze Buch hinweg mit großer Regelmäßigkeit erwähnt wird. Immer wieder erinnert sie sich an ihren lieben Matt und dass er dieses oder jenes geliebt hätte. Obwohl eine Witwe vermutlich durchaus in allen Lebenslagen an ihren verstorbenen Gatten erinnert wird, fühlte ich mich recht schnell gestört davon. Es wirkte beinahe so, als hätte Mrs. Rodd unabhängig von ihrem Ehemann keine eigenen Interessen. Andererseits ist sie eine einfühlsame Person, die immer wieder aus dem Bauch heraus entscheidet, wer gut und wer schlecht ist, wem sie böse Taten zutraut und wem nicht. Für eine ältere Dame, die wohl nicht zum ersten Mal mit Ermittlungen betraut wird, wirkt das ein wenig zu naiv – oder ist ein erzählerisch zu übertrieben positiver Charakterzug.



Fazit:

Der Kriminalroman „Das Geheimnis von Wishtide Manor“ von Kate Saunders ist ein spannender Auftakt zu einer neuen Reihe um die Ermittlerin Laetitia Rodd. Der Mordfall im Setting von 1850 ist eine wundervoll verwobene Geschichte um die Vergangenheit der Menschen, die sie am Ende doch wieder einholt. Der Krimi funktioniert gut, hält durchweg die Spannung und kommt zu einem überraschenden Finale. Einzig die Ermittlerfigur mit ihren Macken und Stärken konnte mich noch nicht überzeugen, doch innerhalb einer Reihe ist genug Entwicklungspotential, dass ich da ein Auge zudrücken kann. Für Fans von historischen Kriminalromanen ist dieser erste Band definitiv zu empfehlen.