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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2019

Herausragend

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Normalerweise bin ich kein großer Fan historischer Romane, aber dieser Thriller hat mich absolut überzeugt. Besonders gefallen hat mir die herausragende Darstellung der damaligen Zeit, die ich nicht nur ...

Normalerweise bin ich kein großer Fan historischer Romane, aber dieser Thriller hat mich absolut überzeugt. Besonders gefallen hat mir die herausragende Darstellung der damaligen Zeit, die ich nicht nur gestochen scharf vor mir sah, sondern vor allem glaubte auch riechen zu können. Der Gestank nach Dreck und Kloake strömt förmlich aus jeder Seite des Buches, und die Schilderung der herrschenden Zustände ist nichts für schwache Nerven. Menschenverachtend und brutal ist da nicht nur der perverse Mord, der den Ausgangspunkt für die Handlung liefert. Auch im Alltag der Menschen sind unwürdige Verhältnisse und unsagbares Leid in jeglicher Form allgegenwärtige Begleiter.

Geschickt werden in diesem Buch mehrere Handlungsstränge miteinander verwoben, und so erfahren wir aus dem Blickwinkel verschiedener Beteiligter deren jeweilige Geschichte. Dabei ist eine schlimmer als die andere, aber letztendlich laufen alle am selben Punkt zusammen: ein grausam verstümmelter menschlicher Torso, der am Flussufer treibt.

Das zusammengewürfelte Ermittler-Duo passt perfekt zu dieser düsteren Grundstimmung: der an Schwindsucht erkrankte, auf der Schwelle zum Tod stehende Jurist und ein verbitterter Kriegsveteran mit Holzarm geben ein wahrlich jämmerliches Bild ab. Doch der grausame Leichenfund scheint ihnen neuen Lebenswillen einzuflössen, und so machen sie sich an die mühselige Arbeit, den Fall aufzulösen. Dabei müssen sie sich in die tiefsten menschlichen Abgründe begeben und immer wenn man denkt: noch schlimmer kann es nicht werden, überzeugt einen der Autor vom Gegenteil.

Ein herausragender historischer Thriller der dem Leser starke Nerven abverlangt aber dafür ein unbeschreibliches, unvergleichliches Leseerlebnis beschert.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Fesselnd aber zu viel des Guten

Diener der Dunkelheit
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Nach dem 'Nebelmann' ist dies der zweite Roman des Autors. Dass es sich um die Fortsetzung einer Serie handelt war mir nicht bewusst, aber man kann dieses Buch auch sehr gut als eigenständige Geschichte ...

Nach dem 'Nebelmann' ist dies der zweite Roman des Autors. Dass es sich um die Fortsetzung einer Serie handelt war mir nicht bewusst, aber man kann dieses Buch auch sehr gut als eigenständige Geschichte lesen. Jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck, dass zum Verständnis Vorwissen aus den vorhergehenden Teilen nötig ist.

Die Geschichte ist schockierend und sehr komplex mit einem Ende, das mich völlig unvorbereitet traf und dementsprechend überrascht hat. Allerdings fand ich das Buch letztendlich zu überladen, und ich hätte mir einen geradlinigeren Verlauf gewünscht. Vielleicht macht sich hier aber bloß mein Unwissen bemerkbar, dass ich Teil 1 und 2 der Buchreihe eben nicht kenne. Gerade gegen Ende, als zum ersten Mal die eigentliche Hauptperson der Serie, die Ermittlerin Mila Vasquez, in Erscheinung, oder besser Erwähnung tritt, wurde es mir etwas zu chaotisch, und diese Wendung hätte man meines Erachtens auch gut und gerne weglassen können.

Insgesamt ein fesselnder, hochspannender und wohl durchdachter Thriller, der aber aufgrund seiner Fülle an Details und unerwarteter Wendungen ein wenig über das Ziel hinausschießt.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Schön aber nicht neu

Rotzhase & Schnarchnase - Möhrenklau im Bärenbau
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Die Geschichte von der Bärin und dem Hasen ist äußerst liebevoll geschrieben und gezeichnet, aber für meinen Geschmack war sie zu simpel und bot wenig Überraschung. Wir jedenfalls kennen diverse andere ...

Die Geschichte von der Bärin und dem Hasen ist äußerst liebevoll geschrieben und gezeichnet, aber für meinen Geschmack war sie zu simpel und bot wenig Überraschung. Wir jedenfalls kennen diverse andere Bilderbücher, die auf ähnliche Weise die Entstehung einer ungewöhnlichen Freundschaft schildern, wie z.B. die herausragende Reihe über 'Hase und Holunderbär' von Walko.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Historischer Krimi zum Wohlfühlen

Das Geheimnis von Wishtide Manor
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Ein echter Wohlfühlkrimi: die ungemein sympathische Ermittlerin ist die 52-jährige Witwe eines Archidiakons. Sie hat einige Höhen und Tiefen erlebt und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Diese Bodenständigkeit, ...

Ein echter Wohlfühlkrimi: die ungemein sympathische Ermittlerin ist die 52-jährige Witwe eines Archidiakons. Sie hat einige Höhen und Tiefen erlebt und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Diese Bodenständigkeit, ein scharfer Verstand und eine unvergleichliche Hartnäckigkeit helfen ihr bei den Ermittlungen, die sie von Zeit zu Zeit für ihren Bruder, einen Anwalt, anstellt.

Diesmal soll sie eine junge mittellose Frau überprüfen, die einem wohlhabenden Sohn aus gutem Hause laut dessen Vater 'den Kopf verdreht hat'. Doch der Schein trügt - die junge Frau scheint keine bösen Absichten zu haben. Stattdessen gibt es bald die erste Leiche, und Laetitia deckt eine dramatische Vergangenheit auf, die Intrigen, Erpressung und Mord mit sich zieht.

Das Tempo der Geschichte ist vergleichsweise gemächlich, aber deshalb keineswegs langweilig. Es macht einfach Spaß mitzuerleben, wie Laetitita eine Spur nach der anderen verfolgt und nicht locker lässt, bis sie die Wahrheit ans Licht gebracht hat.

Ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Krimireihe mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin, die ich gerne weiterverfolgen werde.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Prädikat Liebingsbuch

Winterhaus
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Seit langem wieder ein Jugendbuch, das mich rundum begeistern konnte. Hier stimmt einfach alles: außergewöhnliche Handlung, sympathische Hauptperson, fesselnder Schreibstil - für mich gibt es einfach nichts ...

Seit langem wieder ein Jugendbuch, das mich rundum begeistern konnte. Hier stimmt einfach alles: außergewöhnliche Handlung, sympathische Hauptperson, fesselnder Schreibstil - für mich gibt es einfach nichts an diesem Buch auszusetzen.

Besonders fasziniert haben mich die Rätsel, die ein wichtiger Teil der Geschichte sind, allen voran die Wortleitern, die auch jedes Kapitel einleiten. Natürlich hat das meinen Ehrgeiz geweckt, selbst Wortleitern zu bilden, was im Buch allerdings deutlich leichter aussieht als es tatsächlich zu sein scheint ;)

Die Hauptperson, das Mädchen Elizabeth, war mir von Anfang an sympathisch, da sie keine offensichtliche Superheldin ist, sondern eher eine graue Maus. Dafür liest und rätselt sie gerne, und genau das soll sich später als große Hilfe beim Lösen des Geheimnisses vom Winterhaus erweisen. Von Anfang an konnte ich mit Elizabeth mitfiebern und war gespannt, was ihr das Schicksal bescheren würde.

Die Handlung, in der Elizabeth im Hotel Winterhaus landet und dort einem alten Familiengeheimnis auf die Spur kommt, das sie auch ganz persönlich betrifft, ist komplex und vielschichtig aufgebaut. Natürlich merkt man, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, aber Winterhaus ist anspruchsvoll und spannend genug um auch erwachsene Leser wie mich vollauf zu begeistern.

Ein überraschend anderes und originelles Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.