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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2023

Noch viel Luft nach oben

This is Our Time
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"This is our time" war mein erstes Buch von Kathinka Engel. Die Aufmachung ist bombastisch. In die war ich gleich schwer verliebt. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und man kommt gut rein.

Zum Plot: ...

"This is our time" war mein erstes Buch von Kathinka Engel. Die Aufmachung ist bombastisch. In die war ich gleich schwer verliebt. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und man kommt gut rein.

Zum Plot: Der ist natürlich etwas ausgenudelt. Junge Nobody verliebt sich in Big-Jung-Star. Das ist weder besonders neu noch besonders anspruchsvoll. Aber das hatte ich auch nicht vorausgesetzt. Über weite Strecken ist die Geschichte leider sehr vorhersehbar und läuft ohne große Volten nach Schema F.

Zu den Darstellern: Ferne ist für mich als weibliche Hauptdarstellerin sehr sympathisch und ich fand, dass sie gut und realistisch beschrieben wurde. Ein normales Mädchen mit einer normalen Familie und stinknormalen Plänen für ein normal-glückliches Leben. Auf die neue Karriere und die neue Liebe reagiert sie nahbar und nachvollziehbar. Passt. Rio ist so ein typischer männlicher Protagonist. Erst mal überheblich und arrogant und eher dumm. Das er innerhalb kürzester Zeit zum Nice-Guy mutiert, der über beide Ohren in die unscheinbare unspektakuläre Ferne verliebt ist, fand ich nicht ganz nachvollziehbar erzählt. Das ging holter di polter und passte auch gar nicht zu seinem unreifen Gesamtprofil.

Und sonst so: Die Dialoge waren gut, die Sprache angenehm. Warum allerdings so viele Klischees sein mussten, weiß ich nicht. Fand ich schade, denn die Story hatte doch eingewisses Potential. Aber warum musste der Regisseur so ein Idiot sein? Warum war Rio so ein Weichei in vielem? Warum war die Liebe gleich so überhöht und dann dieses Ende.

Fazit: Hab es schnell und trotz der Kritikpunkte gern gelesen. Und Teil 2 muss ich auch lesen, weil ich jetzt wissen will, wie es weitergeht mit den beiden. Aber da war schon noch einiges an Luft nach oben.

Veröffentlicht am 16.07.2023

Volltreffer

Malibu Rising
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In "Malibu Rising" spielt die Autorin Taylor Jenkins wieder alle Trümpfe aus. Im Mittelpunkt steht eine amerikanische Familie, vor allem die vier Geschwister. Die verschiedenen Charaktere werden wunderbar ...

In "Malibu Rising" spielt die Autorin Taylor Jenkins wieder alle Trümpfe aus. Im Mittelpunkt steht eine amerikanische Familie, vor allem die vier Geschwister. Die verschiedenen Charaktere werden wunderbar in Szene gesetzt. Man erhält Zeit alle Hauptdarsteller und ihre Vergangenheit kennen zu lernen. Das feine Beziehungsgespinst, dass es ja in allen Familien gibt, wird aufgedröselt und man ist mitten drin im Geschehen, als die Geschwister eine große Party planen. Auf dieser großartigen Feier werden die Karten nochmal neu gemischt, einige Familiengeheimnisse kommen auf den Tisch, die Gefühle kochen hoch und der Leser ist mitten drin und auch meine Gefühle sind beim Lesen einmal durchgewirbelt worden.

Ich bin restlos begeistert und kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Ich bin begeistert, wie klug die Autorin diese Familiengeschichte erzählt. Nichts wie los und die anderen Bücher von ihr auch lesen.

Veröffentlicht am 03.05.2023

empfehlenswert

Lebendige Nacht
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Als Biologe interessierte mich das Thema nachtaktiver Tiere in unserer unmittelbaren Umgebung sehr. Das Buch ist schön gestaltet auch wenn ich denke, dass ein paar mehr Bilder in einem Buch über Wildtiere ...

Als Biologe interessierte mich das Thema nachtaktiver Tiere in unserer unmittelbaren Umgebung sehr. Das Buch ist schön gestaltet auch wenn ich denke, dass ein paar mehr Bilder in einem Buch über Wildtiere durchaus ansprechend gewesen wären. Es wird versucht einen möglichst breitgefächterten Bereich der Tierwelt abzudecken und man merkt, dass die Zielgruppe der nicht die Fachwelt ist. Dennoch wären ein wenig mehr Fakten meiner Meinung nach durchaus möglich gewesen. Man sollte den geneigten Leser nicht unterschätzen und ich kenne genug, die zu solchen Sachbüchern greifen eben WEIL sie mehr Input zu einem Thema möchten.

Für den Einstieg und oberflächliches Interesse ein Buch, welches sich leicht und locker liest. Für mich als Biologe hätte es gerne mehr sein dürfen. Mehr Infos, mehr Fakten, mehr in die Tiefe, dafür auch gerne weniger verschiedene Tierarten. Dennoch empfehlenswert.

Veröffentlicht am 03.05.2023

anspruchsvolle Lektüre

Tochter einer leuchtenden Stadt
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Smyrna, das heutige Izmir, steht im Zentrum dieses Romans und ist die leuchtende Stadt im Titel. Und anfang des 20. Jahrhunderts leuchtet sie auch noch. Das ändert sich allerdings, denn als das osmanische ...

Smyrna, das heutige Izmir, steht im Zentrum dieses Romans und ist die leuchtende Stadt im Titel. Und anfang des 20. Jahrhunderts leuchtet sie auch noch. Das ändert sich allerdings, denn als das osmanische Reich zerbricht und Krieg mit den Griechen die Stadt bedroht, wird alles anders.
Die Frauen der Stadt entstammen verschiedenen religiösen und kulturellen Gruppen. Christen und Moslems, Türken, Griechen, Levantier. Die Unterschiede, die am Anfang die Freundschaften der Hauptdarstellerinnen keineswegs stören, werden später zu immer größeren Abgründen, in die die Beziehungen stürzen. Nachbarn und Freunde bekämpfen einander. Hass und Tod ziehen durch die Stadt.
Das Buch erzählt auf sehr komplexe und ausschweifende Weise von drei unterschiedlichen Frauen, deren Familien und dem Schicksal der Stadt. Auch wenn die Sprache eigentlich sehr schön ist, fand ich es zunehmend anstrengend zu lesen. Vielleicht waren es einfach zu viele Facetten, zu viele Personen. Meiner Meinung nach wäre eine Kürzung an mancher Stelle der Spannung durchaus zuträglich gewesen.

Veröffentlicht am 30.04.2023

BITTE MEHR DAVON

Wie man einen Prinzen tötet
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"Es war einmal", so könnte dieses Buch beginnen. Denn irgendwie ist es ein Märchen, mit mehr als einer Prinzessin, mehr als einer Hexe, mehr als einem Fluch. Und einen Helden mit einem Schwert gibt es ...

"Es war einmal", so könnte dieses Buch beginnen. Denn irgendwie ist es ein Märchen, mit mehr als einer Prinzessin, mehr als einer Hexe, mehr als einem Fluch. Und einen Helden mit einem Schwert gibt es auch - also so irgendwie. Aber es ist viel mehr als ein Märchen. Es ist eine wilde, aberwitzige, unkonventionell erzählte Heldinnenreise in der eine handvoll Menschen, zwei Hühner und ein Knochenhund sich aufmachen einen Prinzen zu töten. Dabei ist ihnen fast jedes Mittel recht um ans Ziel zu kommen. Sie sprechen mit Toten, verfluchen unschuldige Küken, hacken Wälder voller Holz - okay, okay. Ich will nicht zu viel verraten, denn diese Geschichte will beim Lesen entdeckt werden. Sie steckt nämlich voller überraschenden Wendungen, voller Special Effekts, voller herrlicher Dialoge, die einem zum Lachen und Schmunzeln bringen können, in denen aber auch eine große Wärme und Klugheit hervorfunkelt, voller liebevoller Details. Ich Und nach dem fulminanten Ende - welches ich natürlich nicht verrate - ist sogar das Nachwort ein kleines Schätzchen.


Es ist scheinbar das erste auf Deutsch übersetzte Buch dieser Autorin. Ich kann es kaum fassen und hoffe sehr, dass sich das jetzt bald ändert. Mich hat der ganz eigene Erzählstil und die ungewöhnliche Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Genau so muss Fantasy sein. Überraschend, witzig, spannend. Die Autorin jongliert unglaublich geschickt mit Altbekanntem und herrlich Neuem und am Ende habe ich das Buch beglückt und aufs Beste unterhalten zugeschlagen. Das erhält einen Platz in meinem Lieblings-Fantasy-Schrank.

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