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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2023

empfehlenswert

Lebendige Nacht
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Als Biologe interessierte mich das Thema nachtaktiver Tiere in unserer unmittelbaren Umgebung sehr. Das Buch ist schön gestaltet auch wenn ich denke, dass ein paar mehr Bilder in einem Buch über Wildtiere ...

Als Biologe interessierte mich das Thema nachtaktiver Tiere in unserer unmittelbaren Umgebung sehr. Das Buch ist schön gestaltet auch wenn ich denke, dass ein paar mehr Bilder in einem Buch über Wildtiere durchaus ansprechend gewesen wären. Es wird versucht einen möglichst breitgefächterten Bereich der Tierwelt abzudecken und man merkt, dass die Zielgruppe der nicht die Fachwelt ist. Dennoch wären ein wenig mehr Fakten meiner Meinung nach durchaus möglich gewesen. Man sollte den geneigten Leser nicht unterschätzen und ich kenne genug, die zu solchen Sachbüchern greifen eben WEIL sie mehr Input zu einem Thema möchten.

Für den Einstieg und oberflächliches Interesse ein Buch, welches sich leicht und locker liest. Für mich als Biologe hätte es gerne mehr sein dürfen. Mehr Infos, mehr Fakten, mehr in die Tiefe, dafür auch gerne weniger verschiedene Tierarten. Dennoch empfehlenswert.

Veröffentlicht am 03.05.2023

anspruchsvolle Lektüre

Tochter einer leuchtenden Stadt
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Smyrna, das heutige Izmir, steht im Zentrum dieses Romans und ist die leuchtende Stadt im Titel. Und anfang des 20. Jahrhunderts leuchtet sie auch noch. Das ändert sich allerdings, denn als das osmanische ...

Smyrna, das heutige Izmir, steht im Zentrum dieses Romans und ist die leuchtende Stadt im Titel. Und anfang des 20. Jahrhunderts leuchtet sie auch noch. Das ändert sich allerdings, denn als das osmanische Reich zerbricht und Krieg mit den Griechen die Stadt bedroht, wird alles anders.
Die Frauen der Stadt entstammen verschiedenen religiösen und kulturellen Gruppen. Christen und Moslems, Türken, Griechen, Levantier. Die Unterschiede, die am Anfang die Freundschaften der Hauptdarstellerinnen keineswegs stören, werden später zu immer größeren Abgründen, in die die Beziehungen stürzen. Nachbarn und Freunde bekämpfen einander. Hass und Tod ziehen durch die Stadt.
Das Buch erzählt auf sehr komplexe und ausschweifende Weise von drei unterschiedlichen Frauen, deren Familien und dem Schicksal der Stadt. Auch wenn die Sprache eigentlich sehr schön ist, fand ich es zunehmend anstrengend zu lesen. Vielleicht waren es einfach zu viele Facetten, zu viele Personen. Meiner Meinung nach wäre eine Kürzung an mancher Stelle der Spannung durchaus zuträglich gewesen.

Veröffentlicht am 30.04.2023

BITTE MEHR DAVON

Wie man einen Prinzen tötet
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"Es war einmal", so könnte dieses Buch beginnen. Denn irgendwie ist es ein Märchen, mit mehr als einer Prinzessin, mehr als einer Hexe, mehr als einem Fluch. Und einen Helden mit einem Schwert gibt es ...

"Es war einmal", so könnte dieses Buch beginnen. Denn irgendwie ist es ein Märchen, mit mehr als einer Prinzessin, mehr als einer Hexe, mehr als einem Fluch. Und einen Helden mit einem Schwert gibt es auch - also so irgendwie. Aber es ist viel mehr als ein Märchen. Es ist eine wilde, aberwitzige, unkonventionell erzählte Heldinnenreise in der eine handvoll Menschen, zwei Hühner und ein Knochenhund sich aufmachen einen Prinzen zu töten. Dabei ist ihnen fast jedes Mittel recht um ans Ziel zu kommen. Sie sprechen mit Toten, verfluchen unschuldige Küken, hacken Wälder voller Holz - okay, okay. Ich will nicht zu viel verraten, denn diese Geschichte will beim Lesen entdeckt werden. Sie steckt nämlich voller überraschenden Wendungen, voller Special Effekts, voller herrlicher Dialoge, die einem zum Lachen und Schmunzeln bringen können, in denen aber auch eine große Wärme und Klugheit hervorfunkelt, voller liebevoller Details. Ich Und nach dem fulminanten Ende - welches ich natürlich nicht verrate - ist sogar das Nachwort ein kleines Schätzchen.


Es ist scheinbar das erste auf Deutsch übersetzte Buch dieser Autorin. Ich kann es kaum fassen und hoffe sehr, dass sich das jetzt bald ändert. Mich hat der ganz eigene Erzählstil und die ungewöhnliche Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Genau so muss Fantasy sein. Überraschend, witzig, spannend. Die Autorin jongliert unglaublich geschickt mit Altbekanntem und herrlich Neuem und am Ende habe ich das Buch beglückt und aufs Beste unterhalten zugeschlagen. Das erhält einen Platz in meinem Lieblings-Fantasy-Schrank.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 20.02.2023

harte Thrillerkost

Spinnennetz
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Jedes Mal krieg ich feuchte Hände vor Aufregung, wenn ich ein neues Buch von Lars Kepler in Händen halte. Ich weiß, da sind Gänsehaut und schlaflose Nächte vorprogrammiert. Ja, Thrillerleser sind ein seltsames ...

Jedes Mal krieg ich feuchte Hände vor Aufregung, wenn ich ein neues Buch von Lars Kepler in Händen halte. Ich weiß, da sind Gänsehaut und schlaflose Nächte vorprogrammiert. Ja, Thrillerleser sind ein seltsames Völkchen. Nicht vergleichbar mit den Krimilesern, die vor allem auf eine ruhige und interessante Auflösung aus sind. Der Thrillerfan mag es gerne blutig und hart und er fürchtet sich aus purer Freude am Nervenkitzel. Und ja, es ist nett, wenn der Täter am Ende gefasst wird, aber wichtig ist eigentlich nur, dass die Ermittler Mord und Totschlag einigermaßen lebendig überstehen. Wer also so ein schräger Thrillerleser ist, der kann hier getrost zugreifen. Denn man bekommt genau, was man sich erhofft.

Harte Thrillerkost mit Ermittlern, die im Fall von "Spinnennetz" von Anfang an ganz oben auf der Abschussliste eines Mörders stehen. Oder einer Mörderin. Inzwischen ist das ja in dem Genre durchaus gleichberechtigt. Saga und Joona kennt man aus den Vorgängerbüchern. Und die ein oder andere Narbe auf der Haut und der Seele tragen sie schon mit sich herum. Und diesmal wird es richtig gruselig, denn die Mordopfer werden alle mit Säure aufgelöst. Da bleibt wenig Spielraum für eine Rettung.

Das Lars-Kepler-Autoren-Duo hat mich wieder mal geflasht. Das können die wirklich ausnehmend gut. Die Reihe gehört zu meinen Lieblingsserien. Viel Spaß beim Lesen und Fürchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 13.02.2023

höllischer Tripp

Wer die Hölle kennt
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Wir befinden uns im zweiten Band einer Trilogie und das merkt man von Anfang an. Für Quereinsteiger ist das Ganze definitiv nichts, denn ohne Vorwissen hat man sicher nur den halben Spaß. Wie bekannt, ...

Wir befinden uns im zweiten Band einer Trilogie und das merkt man von Anfang an. Für Quereinsteiger ist das Ganze definitiv nichts, denn ohne Vorwissen hat man sicher nur den halben Spaß. Wie bekannt, muss Alex versuchen, Darlington aus der Hölle zu retten. Dazu muss sie dort aber erst mal Einlass finden. Es trifft sich gut, dass sie schon jemanden getötet hat, denn das ist sozusagen der Türöffner. Überraschenderweise ist sie nicht allein sondern noch mehrere aus ihrem "Team" können da mithalten. Gut für Alex, denn so muss sie nicht alleine in die Unterwelt.

Mir hat der erste Band gut gefallen. Manchmal war er mir etwas zu ungenau und zu schnell erzählt aber doch so, dass ich unbedingt wissen musste, wie die Geschichte weitergeht. Auch in Band zwei hatte ich ein paar Leselängen, in denen ich nicht so richtig mitfiebern konnte. Aber die Autorin versteht es, die Spannnungsschrauben zum Ende hin anzuziehen und damit hat sie bei mir nochmal richtig gut gepunktet.

Am Ende war es ein guter Mittelband, in dem die Charaktere allesamt mehr Tiefe und Farbe bekamen und einige nette Ideen genretypische Figuren neu und unterhaltsam in Szene setzten. Ich bin sehr neugierig, wie die Geschichte ausgeht.