Frühlingsstimmung pur
Liebe funkelt apfelgrün„Liebe funkelt apfelgrün“ ist mal wieder ein Buch, das mich zuerst aufgrund von Titel und Cover angesprochen hat. Wie so oft bei „Sommerbüchern“, habe ich mich hier wieder verleiten lassen und der Klappentext ...
„Liebe funkelt apfelgrün“ ist mal wieder ein Buch, das mich zuerst aufgrund von Titel und Cover angesprochen hat. Wie so oft bei „Sommerbüchern“, habe ich mich hier wieder verleiten lassen und der Klappentext war dann nur noch zweitrangig. Das Cover ist in hellgrün und blau gehalten, mit Akzenten in rosa – und zeigt Äpfel, Apfelblüten sowie die Silhouette zweier Katzen. Für mich eine wunderschöne, sehr gelungene Gestaltung.
Die Hauptperson des Buches ist Mila, die gerade ziemlich von der Liebe enttäuscht ist. Genauer gesagt: Von Theo, der ihr wochenlang falsche Hoffnungen gemacht hat. Jetzt hat Mila erfahren, dass er verlobt ist – er hat ihr Herz gebrochen. Sie sehnt sich nach Ablenkung und Veränderung. Kurzerhand bietet sich die Möglichkeit für eine Auszeit, genau das, was Mila braucht. Als House-Sitterin reist sie in das schottische Örtchen Applemore. Zuerst trifft sie dort auf Ablehnung, denn die Dorfbewohner sind sehr skeptisch gegenüber dem Neuankömmling. Das Eis bricht langsam, als Mila das Dorf mit ihren Backkünsten in den Bann zieht. Ihre Brote nutzt sie als Zahlungsmittel und ertauscht sich Obst, Freigetränke und einige Habseligkeiten. Die Dorfbewohner sind davon so begeistert, dass sie ihre Scheu gegenüber Mila bald ablegen. Und schließlich ist da noch Finley, der auf Mila einen ganz besonderen Charme ausstrahlt.
„Liebe funkelt apfelgrün“ hat mich schon in den ersten Zeilen des ersten Kapitels verzaubert. Wir begleiten Mila, die gerade mit ihrem Koffer in Applemore angekommen ist und die Umgebung wahrnimmt. Diese Szene hat mich so beruhigt und entspannt, wie es selten zu Beginn des Buches passiert. Schnell zeigte sich, dass Mila eine süße, gutherzige Frau ist, der einiges Unrecht widerfahren ist. Ich hatte oft den Drang, sie beschützen zu wollen, weil sie in manchen Situationen zu gutgläubig wirkt.
Milas Ankunft und ihre erste Zeit in Applemore ist unterhaltsam, aber nicht im spannenden Sinne. Mir hat es gefallen, das Dorfleben und die Charaktere kennenzulernen und mich ganz darauf einzulassen. Die schottische Landschaft ist ein Traum und ich habe mich allzu oft selbst nach Applemore geträumt. Die Charaktere sind auf eigensinnige Weise liebenswert, hier hätte ich mir mehr Ecken und Kanten gewünscht. Finley war mir auf den ersten Blick sympathisch – ein netter junger Mann von nebenan. Auch die Nebencharaktere passen gut in den Ort und in die Handlung. Mir fehlte das „Besondere“ und ich denke, dass ich mich nicht sehr lange an sie erinnern werde. Einige der älteren Bewohner haben zeitweise recht viel Platz in der Handlung eingenommen – das hat mir gut gefallen. So bekommt die Geschichte mehr Dimension und es stehen nicht nur Mila und Finley im Fokus. Durch den Klappentext war die Handlung relativ absehbar, weswegen ich mich gefreut habe, dass die Geschichte noch mehr Futter durch andere Charaktere bekam.
Insgesamt hat mir „Liebe funkelt apfelgrün“ gut gefallen. Weniger wegen der Liebesgeschichte, sondern vor allem die Einblicke in das Dorfleben und die wunderschönen, sehr gelungenen Landschaftsbeschreibungen. Dieser Mix ist klasse. Für meinen Geschmack hätte es mehr Wendungen und Spannungen geben können. Die Thematik um den Brot-Tauschhandel war aber besonders und hat Mila sehr liebenswert gemacht – und mir Appetit auf Brot beschert. Ein absolut empfehlenswertes Wohlfühlbuch für den Sommer!