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Veröffentlicht am 02.12.2022

Absolut lesenswert

Caroline Märklin - Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten, doch kämpfte um ihr eigenes Glück
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Wie ihr vielleicht wisst, bin ich in der Vorweihnachtszeit immer in Stimmung für historische Romane. Die Geschichte um Caroline Märklin hatte wegen des wunderschönen Covers gleich mein Interesse geweckt. ...

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich in der Vorweihnachtszeit immer in Stimmung für historische Romane. Die Geschichte um Caroline Märklin hatte wegen des wunderschönen Covers gleich mein Interesse geweckt. Ich mag Züge sehr gerne und natürlich ist mir auch die Firma Märklin sehr gut bekannt, ebenso wie Göppingen. Dementsprechend groß war die Freude, als ich den Klappentext gelesen habe. Historische Romane über Krankenhäuser oder Schulen habe ich schon öfter gelesen, aber Spielzeug und Modellbahn – das ist mal was anderes und passt toll zu Weihnachten.

Die Hauptfigur der Geschichte ist die namensgebende Caroline. Im Alter von 33 Jahren heiratet sie 1859 den verwitweten Wilhelm Märklin. Wilhelm betreibt zu dieser Zeit ein Geschäft für Blechwaren und ist froh, dass Caroline sich für sein Geschäft interessiert und ihre eigenen Ideen mit einbringt. In der Gesellschaft stößt ihr Engagement jedoch auf Kritik, denn nach damaligem Verständnis ist die Rolle einer Frau eine andere. Sie soll ihrem Mann den Rücken freihalten und sich um die Familie kümmern. Als die Eisenbahn im Leben der Menschen immer präsenter wird, ergreift Caroline diese Entwicklung voller Geschäftssinn. So kümmert sie sich um das Geschäft ihres Mannes, gleichzeitig um seine Kinder und um ihre eigene Familie. An all diesen Fronten stößt sie auf Hindernisse und Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

Für mich war tatsächlich schon die Widmung ein Highlight – sie richtet sich an all die vergessenen Witwen, die durch ihre Kraft zum Fortbestand von Familienunternehmen beigetragen haben. Dieses Zeilen fand ich so berührend und passend, dass ich sie mir gleich markiert habe. Die eigentliche Handlung beginnt dann in Ludwigsburg im Jahr 1858, als wir Caroline kennenlernen. Die Kapitel sind kurz gehalten, was mir immer gefällt. So konnte ich jede kurze Pause zum Lesen nutzen und musste nicht mitten im Kapitel aufhören. Ein weiteres Highlight sind für mich die Zitate, die immer wieder eingestreut sind. Sie sind passend zur Handlung gewählt, aber auch „alleinstehend“ schön und inspirierend – diese Gestaltungsform hat mich voll überzeugt.

Carolines Entwicklung ist vom Anfang bis zum Ende des Buches sehr authentisch dargestellt. Wir lernen eine willensstarke Frau kennen, die es aufgrund ihrer Lebensumstände absolut nicht einfach hat. Und doch bringt sie immer wieder Kraft und Motivation auf, um im Privaten wie im Beruf Stärke zu zeigen. Mir hat es viel Spaß gemacht, die Person Caroline Märklin kennenzulernen und gleichzeitig etwas über den Wandel der Firma zu erfahren. Im Buch sind außerdem zahlreiche Zusätze enthalten, die das Geschehen weiter untermauern und veranschaulichen: Eine Karte, Rezepte und die Anmerkung der Autorin. Ich bin generell ein Fan von Zusatzmaterial, aber hier hat mir die Umsetzung besonders gut gefallen, weil alles so stimmig und interessant war. Gerade auch weil ich das Unternehmen und die Stadt Göppingen kenne.

Auch mit dem Schreibstil war ich absolut zufrieden. Der Satzbau ist angenehm und flüssig zu lesen und gibt der Handlung den nötigen Fokus. Ich habe stellenweise wirklich vergessen, dass ich lese und die Szenen vor meinem geistigen Auge ablaufen sehen. Egal ob Ehefrau, Mutter oder Geschäftsfrau – mir hat die die thematische Vielfalt des Buches in Bezug auf Caroline sehr gut gefallen. Ich hatte nie vorher von ihr gehört und bin jetzt absolut von ihr und ihrem Wirken begeistert. Man merkt über das ganze Buch hinweg, wie viel Recherchearbeit die Autorin geleistet hat, um uns mit fundiertem Wissen zu unterhalten.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung – dieser historische Roman wird nicht nur Märklin-Fans begeistern.

– Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen –

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2022

Toll

Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel
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„Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel“ ist der zweite Teil der Charming Street Serie. Ich hatte den zweiten Teil vor dem ersten entdeckt, mich dann aber entschlossen, beide hintereinander gelesen.

Hier ...

„Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel“ ist der zweite Teil der Charming Street Serie. Ich hatte den zweiten Teil vor dem ersten entdeckt, mich dann aber entschlossen, beide hintereinander gelesen.

Hier im zweiten Band geht es um Kate Goodwin, die unverhofft im Grandhotel landet. Und zwar nicht in irgendeinem Zimmer, sondern in der besonderen Weihnachtssuite des Hauses. Aus Mangel an Alternativen bleibt sie dort und und lernt das Treiben im Hotel immer weiter kennen. Odile, der eigentliche Inhaber der Suite, macht keine Anstalten den Irrtum aufzuklären, was zu einigen interessanten Begebenheiten führt. Und bald erkennen beide, dass dieses Weihnachtsfest für sie ganz besonders wird. Die Angestellten im Hotel sind nämlich besonders eifrig und um das Wohl ihrer Gäste bemüht.

Was mir an dem Buch am meisten gefallen hat, war das traumhafte Setting. Das fängt schon mit der wunderschönen, weihnachtlichen Covergestaltung an. Genau so fühlte ich mich beim Lesen, einfach abgeholt und in einen Weihnachtsfilm gesteckt. Der Schreibstil ist bildlich, sodass ich sowohl die Umgebung als auch die Charaktere genau vor Augen hatte. Kate war mir gleich sympathisch, auch wenn sie stellenweise etwas überfordert wirkte. Gerade das hat sie authentisch gemacht und ihr etwas Besonderes verschafft. Egal ob Kerzen, weihnachtliche Gerüche oder Deko allgemein – alles passt hier und jede Seite ist ein Genuss. Klassische Spannung habe ich beim Lesen nicht empfunden, sondern eine wohlige Wärme im Herzen. Trotzdem war natürlich auch die Handlung interessant und ich habe sehr gerne verfolgt, wie es Kate im Grandhotel ergeht. Für mich insgesamt also genau das, was ich mir erhofft hatte. Wer Lust auf ein tolles Weihnachtsbuch hat: Hier ist es.

– Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen –

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2022

Toll wie immer

Keeper of the Lost Cities – Das Vermächtnis (Keeper of the Lost Cities 8)
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Obwohl ich selten Jugendbücher und Fantasy lese, gehört die KOTLC-Reihe seit einiger Zeit zu meinen Favoriten. Die Freude war also groß, als ich nun den achten Teil in den Händen hielt und endlich wieder ...

Obwohl ich selten Jugendbücher und Fantasy lese, gehört die KOTLC-Reihe seit einiger Zeit zu meinen Favoriten. Die Freude war also groß, als ich nun den achten Teil in den Händen hielt und endlich wieder in diese Welt abtauchen konnte. Mit 800-Seiten ist das Buch ein echter Klotz, weswegen ich schnell auf das eBook umgestiegen bin. Gerade weil ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte, war das dann im Bett deutlich anenehmer.

Seit dem Ende des letzten Bandes sind Monate vergangen, trotzdem konnte mich auch Band acht gleich wieder in seinen Bann ziehen – was wohl auch am Cliffhanger zu Ende des siebten Bandes lag. Für Sophie stehen einige Veränderungen an, mit denen mehr Verantwortung einhergeht. Die Freunde sollen für den hohen Rat Aufträge erledigen und eigenständiger agieren. Neben diesen neuen Aufgaben ist für Sophie immer noch die Frage nach ihrem Ursprung im Fokus. Wer sind ihre Eltern und was ist ihre Rolle im Leben? Sie versucht, Antworten zu finden und mehr über sich zu erfahren. Ihre Freunde sind ihr dabei, wie gewohnt, eine wichtige Stütze die ihr bei allen Abenteuern zur Seite stehen.

Für mich war es ein tolles Gefühl, nach dem Cliffhanger endlich zu erfahren, wie es weiter geht. Sophie zu begleiten macht mir unglaublich viel Freude und jeder Band bringt neue Abenteuer und unerwartete Geschehnisse mit sich, die auch mir als Erwachsenem Freude bereiten. Die Welt und die Charaktere sind mir inzwischen sehr vertraut, dementsprechend ist es ein tolles Gefühl, die Entwicklungen so detailliert begleiten zu können. Das Setting ist, ebenso wie der Schreibstil, immer wieder ein Highlight. Von Anfang bis Ende passt einfach alles, sodass wir Leser uns ganz auf die Geschichte einlassen können. Auch Band acht hat mich also wieder rundum begeistert.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung für die gesamte Reihe, die ihr aber unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen solltet (siehe unten).

– Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen –

Alle Bände dieser Reihe:
Band 1: Keeper of the Lost Cities. Der Aufbruch (9783845840901)
Band 2: Keeper of the Lost Cities. Das Exil (9783845840918)
Band 3: Keeper of the Lost Cities. Das Feuer (9783845844541)
Band 4: Keeper of the Lost Cities. Der Verrat (9783845846293)
Band 5: Keeper of the Lost Cities. Das Tor (9783845846309)
Band 6: Keeper of the Lost Cities. Die Flut (9783845846316)
Band 7: Keeper of the Lost Cities. Der Angriff (9783845846323)
Band 8: Keeper of the Lost Cities. Das Vermächtnis (9783845846330)
Band 8,5: Keeper of the Lost Cities. Entschlüsselt (9783845851488) – erscheint im März 2023
Band 9: Keeper of the Lost Cities. Sternenmond (9783845851495) – erscheint im Juni 2023

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  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2022

Sehr spannend

Die Haushälterin
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Seit ihrem Roman „Lauf Jane, lauf“ bin ich überzeugt von Joy Fielding und versuche, nach und nach all ihre Bücher zu lesen. Als ich die Neuerscheinung „Die Haushälterin“ gesehen habe, war meine Freude ...

Seit ihrem Roman „Lauf Jane, lauf“ bin ich überzeugt von Joy Fielding und versuche, nach und nach all ihre Bücher zu lesen. Als ich die Neuerscheinung „Die Haushälterin“ gesehen habe, war meine Freude natürlich groß. Das Cover sieht so düster und geheimnisvoll aus – genau die Art von Setting die ich mag. Der Klappentext verspricht eine mysteriöse Geschichte rund um die Haushälterin Elyse und eigenartige Vorgänge in der Familie. Ich mag Familiengeschichten und Psychoelemente – Situationen in denen man nicht weiß, wem man trauen kann. Also stürzte ich mich voller Vorfreude auf das Buch.

Zu Beginn des Buches lernen wir Jodi kennen, die als Maklerin arbeitet und in Toronto lebt. Sie hat einen Mann und zwei Kinder, aber gerade ist sie eher mit der Sorge um ihre eigenen Eltern befasst. Ihre Mutter leidet an Parkinson, und weil beide schon älter sind, entscheidet sich Jodi, ihnen eine Haushälterin einzustellen. Zuerst ist sie sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung, denn bei Elyse findet sie ihre Eltern in besten Händen und gut betreut. Jodi hofft, damit auch mehr Entspannung in ihr eigenes Leben zu bringen und sieht der Zukunft positiv entgegen. Doch das ändert sich bald, als ihr die ersten Veränderungen an ihren Eltern auffallen. Ihre Mutter wirkt ängstlich und in sich gekehrt und auch ihren Vater erkennt sie nicht mehr wieder. Schnell wird Jodi klar, dass das etwas mit der neuen Haushälterin zu tun haben muss. Und so versucht sie herauszufinden, wen sie ihren Eltern da ins Haus geholt hat und was sich dort abspielt.

Der Einstieg ins Buch ist mir total leicht gefallen, was an Joy Fieldings flüssigen, packenden Schreibstil liegt. Die Beschreibungen der Charaktere und Settings ist anschaulich, ohne auszuschweifen. Das Erzähltempo ist zuerst ruhig – da zeugt sich, dass es sich um einen Spannungsroman handelt, nicht um einen Thriller. Mir hat dieser gemächliche Spannungsaufbau aber gut gefallen. Nach und nach kommt immer mehr Fahrt auf und es kamen einige Dinge ans Licht, die ich nicht vermutet hatte. Die Charaktere spielen überzeugend zusammen und die Geschichte entwickelt sich glaubhaft immer weiter. Wie erhofft, kamen immer mehr Geheimnisse ans Licht – sodass ich wirklich unschlüssig war, was ich denken soll. Das Ende hielt dann nochmal eine spannende Erkenntnis bereit und konnte mich absolut fesseln.

Jodi hat mir als Hauptfigur sehr gut gefallen – sie ist authentisch und durch die genauen Beschreibungen, konnte ich regelrecht mit ihr mitfühlen. Ihre Situation wurde glaubwürdig dargestellt, ebenso wie ihr innerer Zwiespalt und die Entscheidungen, die sie trifft. Für mich eine absolut gelungene Umsetzung.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen Spannungsroman, der seinem Namen alle Ehre macht – nicht nur für Fans von Joy Fielding.

– Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen –

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