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Veröffentlicht am 02.06.2023

Unbedingt lesen!!

Whiskey Chaser
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Am 01.04.2023 ist mit Whiskey Chaser der erste Band der Bootleg-Springs-Reihe erschienen. Hauptfigur dieses Bandes ist Scarlett Bodine, die in der namensgebenden Kleinstadt Bootleg Spring, in West Virginia, ...

Am 01.04.2023 ist mit Whiskey Chaser der erste Band der Bootleg-Springs-Reihe erschienen. Hauptfigur dieses Bandes ist Scarlett Bodine, die in der namensgebenden Kleinstadt Bootleg Spring, in West Virginia, lebt. Scarletts Familie lebt seit Generationen in dieser Stadt, sodass sie und ihre drei älteren Brüder sich dieser Region sehr verbunden fühlen. Früher war die Kleinstadt bekannt für schwarz gebrannten Alkohol, was für das Setting der Handlung eine entscheidende Rolle spielt. Scarletts Eltern waren in ihrer Kindheit eher distanziert, was das enge Verhältnis zu ihren älteren Brüdern beschreibt, dass sich nach dem Tod ihrer Mutter und der Alkoholsucht des Vaters noch verstärkt hat. Die Familie ist also eng miteinander verbunden, auch neben der Arbeit im gemeinsamen Unternehmen.

Durch ihre bisherigen Lebenserfahrungen hat Scarlett gelernt, selbstständig zu sein und sich durchzukämpfen. Ihr Umgang mit Männern ist dementsprechend manchmal schwierig, weil sie dazu neigt, Männer auf Abstand zu halten. Das ändert sich erst, als Devlin in ihr Leben tritt. Er kommt aus Washington D.C. und hat ganz andere Erfahrungen im Leben gemacht, als Scarlett. Nun arbeitet er in der Familienkanzlei und engagiert sich in der Politik. Als er in einen Skandal verwickelt wird, entschließt Devlin sich also unterzutauchen, um erstmal Ruhe einkehren zu lassen – das geht im idyllischen Bootleg Spring natürlich prima. Er kommt also im Haus seiner Großmutter unter und versucht, sein Leben neu zu ordnen, doch natürlich sorgt seine Anwesenheit in der Kleinstadt für Aufruhr.

Als neue Nachbarn laufen Scarlett und Devlin sich also immer wieder über den Weg und Scarlett versucht, ihn wieder aufzumuntern und ihm neuen Lebensmut zu schenken. Durch ihr schroffes Auftreten ist Devlin zuerst zögerlich, fängt aber bald an, Scarletts Zuneigung zu genießen und sich in sie zu verlieben. Doch sind die beiden nicht zu unterschiedlich, als dass eine Beziehung möglich wäre? Oder wird Devlin sich dazu entscheiden, in sein altes Leben zurückzukehren?

Das Cover ist aufgrund der Farben und des Motives ziemlich kitschig gestaltet. Mich stört das nicht, aber etwas „rustikaler“ hätte es mir besser gefallen – vielleicht in Richtung der Redwood-Love-Reihe. Umso mehr konnte mich aber schon auf den ersten Seiten das Kleinstadtsetting überzeugen. Vielleicht liegt es an meiner aktuellen Stimmung, aber ich habe mich in Bootleg Springs so wohl gefühlt, dass ich am liebsten selbst in dieser Stadt gewesen wäre. Die Geschichte zwischen Scarlett und Devlin hat sich authentisch und glaubhaft entwickelt, ohne langeilig zu werden. Für mich genau das richtige Maß an Romantik und Spannung. Ich konnte mich in beide Charaktere und ihre Emotionen gut hineinversetzen, sodass ich wirklich mit gefiebert habe, wie sich ihr Kennenlernen entwickelt und ob das auf Dauer klappen kann. Immer wieder musste ich beim Lesen lächeln und habe zufrieden vor mich hin gegrinst. Im Gegenzug gab es aber auch tiefgründige und ergreifende Szenen, die mir den ein oder anderen Kloß im Hals beschert haben – und manchmal sogar ein paar Tränen in den Augen. Für mich ist das genau das emotionale Level, das ich mir gewünscht hatte. Mir hat es sehr gefallen, dass das Kennenlernen und die Verliebtheit so vielseitig dargestellt wurde, ebenso die Gesamt Situation. Es ist nicht alles rosarot mit Wölkchen, sondern authentisch. Daneben gibt es noch eine Art Cold Case im Ort, der noch zusätzliche Spannung in die Handlung bringt. Ich war also von der ersten bis zur letzten Seite regelrecht ans Buch gefesselt – das Ende war Spannung pur und hat mir sehr gefallen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung – für alle die gerne Liebesromane, besonders Small Town Romances, lesen. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen, der auch schon erschienen ist.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Hat mir sehr gut gefallen

Psychologie to go! Wie verrückt sind wir eigentlich?
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„Psychologie to go“ war für mich eine spontane Lektüre, als ich das Buch zufällig auf Netgalley entdeckt hatte. Titel und Klappentext haben mich gleich angesprochen, deswegen habe ich das Buch kurzerhand ...

„Psychologie to go“ war für mich eine spontane Lektüre, als ich das Buch zufällig auf Netgalley entdeckt hatte. Titel und Klappentext haben mich gleich angesprochen, deswegen habe ich das Buch kurzerhand angefragt, gleich zugesagt bekommen und zügig gelesen. Mit 304 Seiten ist der Umfang recht überschaubar, aber ich habe mir viel Zeit genommen und Notizen gemacht, sodass mich das Buch eine Weile begleitet hat.

Die Autorin Franca Cerutti ist eine Psychotherapeutin, die durch ihren Podcast „Psychologie to go“ bekannt geworden ist – wobei ich den Podcast nicht kannte. In ihrem Buch greift sie nun die drei häufigsten psychischen Störungen auf: Angststörungen, depressive Störungen und Suchtverhalten. Der Schreibstil ist so gehalten, dass er für Laien verständlich ist, ohne oberflächlich zu bleiben. Die Struktur ist so gehalten, dass der Überblick beim Lesen nicht verloren geht und alles inhaltlich sinnvoll aufgebaut ist. Ich habe wirklich viel dazulernen können, weswegen ich mir dann auch immer wieder Notizen gemacht und Stellen im eBook markiert habe – genau darauf hatte ich gehofft. Alle Beschreibungen sind umfangreich, ohne überladen zu sein – dabei wird auch auf Symptome, Kriterien und Erfahrungen eingegangen, was die Themen für mich sehr anschaulich gemacht hat.

Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht, gleichzeitig hatte ich das Gefühl, wirklich fundiertes Wissen vermittelt zu bekommen. der Umfang und die Ausgestaltung sind genau das, was der Klappentext verspricht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung – ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Tolles Feeling, spannender Fall!

Provenzalische Täuschung
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„Provenzalische Täuschung“ ist der neunte und aktuellste Fall der Pierre-Durand-Reihe von Sophie Bonnet. Wer meinen Blog schon länger verfolgt, dürfte wissen, dass ich diese Reihe seit 2018 begeistert ...

„Provenzalische Täuschung“ ist der neunte und aktuellste Fall der Pierre-Durand-Reihe von Sophie Bonnet. Wer meinen Blog schon länger verfolgt, dürfte wissen, dass ich diese Reihe seit 2018 begeistert verfolge und schon immer sehnsüchtig auf das Erscheinen des nächsten Band wartete. Als im Mai nun endlich das neue Buch erschienen ist, habe ich es gleich voller Vorfreude verschlungen.

Das Cover ist, wie üblich, in Blautönen gehalten und zeigt wieder ein typisches Provence-Motiv. Diesmal sind es alte Steinhäuser, die bei mir gleich ein Gefühl von Urlaub hervorgerufen haben. Die Covergestaltung überzeugt mich immer wieder aufs Neue, weil die Cover so passend zum Schauplatz sind und die Reihe wunderbar kennzeichnen.

Im neunten Band steht nun endlich die Hochzeit unseres Ermittlers, Pierre Durand, und seiner Verlobten Charlotte bevor. Wer die Reihe bis hierher verfolgt hat, weiß, dass die beiden es nicht immer einfach miteinander hatten – umso bedeutender ist die nun angesetzte Hochzeit für sie. Die Vorfreude wird jäh unterbrochen, als Pierre auf seiner Morgenrunde von seinem Assistenten erfährt, dass eine Leiche gefunden wurde. Gilbert Langlois wurde tot in einem Bach aufgefunden, augenscheinlich ermordet. Das ist ein Schock für Pierre, denn der Tote war schon seit einiger Zeit ein Konkurrent, der ihm seinen Posten streitig machen wollte. Pierre ist von seinen eigenen Gefühlen übermannt, denn neben der Aufregung überkommt ihn auch ein Gefühl von Genugtuung über das Ableben von Gilbert. Der nächste Schock folgt kurz darauf, als in Gilberts Wohnung eine ganze Wand voller Infos über Pierre gefunden wird, die das ganze Ausmaß der Rivalität zeigt. Pierre wird darauf hin von den Ermittlungen abgezogen, weil er in diesem Fall befangen ist. Doch natürlich kann er nicht einfach tatenlos herumsitzen und beginnt stattdessen, auf eigene Faust zu ermitteln, was Gilbert zugestoßen ist.

Schon zu Beginn des Buches ist mir wieder die tolle Atmosphäre aufgefallen, die ich an dieser Buchreihe so schätze. Jedes Mal, wenn ich ein neues Buch beginne, fühle ich mich wie im Urlaub in der Provence. Aber auch das Wiedersehen mit den bekannten Charakteren hat mir gut gefallen. Nach acht Bänden hänge ich schon sehr an Pierre und Charlotte, sowie an der Dorfgemeinschaft, sodass die bevorstehende Hochzeit auch für mich ein tolles Event ist. Dementsprechend konnte ich mich vollkommen in Pierre, seine Situation und die getroffenen Entscheidungen hineinversetzen. Dass Pierre nun selbst Verdächtiger in einem Mordfall ist, ist etwas ganz neues – ich fand diesen Aufbau sehr spannend und gut ausgearbeitet. Pierres Ermittlungen sind gespickt mit viel französischem Genuss und Lebensfreude, was sich durch das gesamte Buch zieht. Für mich immer wieder eine gelungene Kombination. Nach und nach erhalten wir neue Einblicke in die Geschehnisse, wobei ich immer wieder überrascht wurde und kaum glauben konnte, was sich gerade ergeben hatte. Das Ende kam für mich unerwartet, war aber vollkommen glaubhaft und passend, sodass ich das Buch (mal wieder) ganz begeistert beendet habe.

„Provenzalische Täuschung“ ist somit ein rundum gelungener Frankreich-Krimi, der keine Wünsche offen lässt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, wobei ihr am besten mit Band eins beginnen solltet, um alle Beziehungen und Anspielungen im Buch zu verstehen.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Solider Roman mit kleineren Schwächen

Die Affäre Alaska Sanders
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„Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ war mein Lesehighlight des Jahres 2019 – dementsprechend groß war meine Freude, als ich die Ankündigung zu „Die Affäre Alaska Sanders“ gesehen habe. Das Buch ...

„Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ war mein Lesehighlight des Jahres 2019 – dementsprechend groß war meine Freude, als ich die Ankündigung zu „Die Affäre Alaska Sanders“ gesehen habe. Das Buch erscheint heute, am 01.06.2023 – ich durfte das Buch netterweise schon vorab lesen, was in Anbetracht meiner Vorfreude ein wirklicher Segen war.

Ein Hauptcharakter des Buches ist Marcus Goldmann, ein berühmter Autor, den wir bereits aus „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ und „Die Geschichte der Baltimores“ kennen. Wie der Klappentext vermuten lässt, geht es um den Mordfall Alaska Sanders, der sich 1999 in einem Ort an der Ostküste Amerikas ereignet hat. Die zweite Hauptzeitebene ist das Jahr 2010, in dem Marcus engen Kontakt zu seinem Bekannten, Perry Gahalowood hat – der Sergeant war damals an den Ermittlungen zum Mordfall beteiligt. Marcus ist mittlerweile ein berühmter Schriftsteller, dessen Werk verfilmt wird. Auch privat scheint es endlich bergauf zu gehen – aber auch sein Leben wird durch die aktuellen Ereignisse wieder gehörig auf den Kopf gestellt. So wird er in die neuen Erkenntnisse zum Fall Alaska Sanders hineingezogen und findet sich wieder in einer Art Ermittlung vor, die Schreckliches ans Tageslicht bringt.

Wie „In die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ erstreckt sich die Handlung über mehrere Schauplätze und Zeitebenen. Aufgrund des Kleinstadt-Settings sind darüber hinaus sehr viele Charaktere involviert, die in irgendeiner Form Einfluss auf das Geschehen nehmen. Für mich war trotz der vielen Beteiligten immer ein roter Faden zu erkennen und ich konnte mir gut merken, wie die Charaktere zueinander stehen. Im zweiten Drittel waren mir die Ausführungen dann aber deutlich zu detailliert – hier gab es aus meiner Sicht viele Informationen, die für die eigentliche Handlung nicht relevant waren und eher zum Ausschmücken dienten. Dazu zählt auch Marcus Privatleben – ich fühlte mich durch diese Ausschweifungen nicht näher mit dem Charakter verbunden, sondern bei mir kam teilweise Frust auf, weil ich wissen wollte, was mit Alaska Sanders passiert ist.

Die Verweise auf Schauplätze, Personen und Ereignisse aus den anderen beiden Büchern haben mir sehr gut gefallen – es war, als würde sich ein Kreis schließen und ich fühlte mich richtig im Goldman-Universum angekommen. Dadurch konnte ich mir die Handlungsorte und Personen plastisch vorstellen und sah die Geschehnisse vor meinem inneren Auge. Das ist etwas, das mir an Joel Dickers Büchern immer wieder auffällt und ihn von anderen Autoren abhebt. Der Charakter Harry Quebert ist mir in diesem Buch dann aber leider zu kurz gekommen. Die Aufmachung des Buches hatte bei mir den Eindruck erweckt, dass er zentraler an der Handlung beteiligt sein wurde, tatsächlich blieb er eher als Nebenfigur im Hintergrund. Die Entwicklungen um ihn empfand ich grundsätzlich als spannend, ich hätte aber gerne mehr von ihm gelesen. Gegen Ende hin nimmt die Handlung dann nochmal richtig an Fahrt auf und bezüglich der Aufklärung um Alaskas Tod gibt es einige unvorhersehbare Wendungen – da standen mir fast die Haare zu Berge und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Diese grandiose Aufklärung hat mich dann wirklich überzeugt.

Insgesamt hat mir „Die Affäre Alaska Sanders“ gut gefallen, auch wenn aufgrund der erwähnten Schwächen meine Erwartungen nicht voll erfüllt wurden. Aus meiner Sicht wäre problemlos möglich, das Buch um 150 Seiten zu kürzen, ohne dass etwas wichtiges verloren geht. Ich empfehle das Buch insbesondere allen Fans von Harry Quebert und denjenigen, die detaillierte Romane mit Kleinstadtsetting mögen.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Absolutes Lesehighlight

Happy Place
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Heute, am 02.05.2023, ist Emily Henrys neuestes Buch „Happy Place“ erschienen. Ich habe schon seit der Ankündigung im letzten Jahr auf das Buch gewartet – und hatte das eBook vorbestellt. Die Vorfreude ...

Heute, am 02.05.2023, ist Emily Henrys neuestes Buch „Happy Place“ erschienen. Ich habe schon seit der Ankündigung im letzten Jahr auf das Buch gewartet – und hatte das eBook vorbestellt. Die Vorfreude aufs Lesen war also riesig und die Erwartungen waren hoch.

Das Cover ist wie gewohnt in knalligen Farben und einem auffälligen Design gehalten und passt somit perfekt zu Emily Henrys bisherigen Büchern. Passend zum Setting sehen wir die Freundegruppe, wie sie im Pool am Ferienhaus ihren jährlichen Sommerurlaub genießt. Diese Vibes finde ich absolut passend und das Cover ist perfekt gelungen – am liebsten würde ich es mir an die Wand hängen.

Inhaltlich geht es also um eine Freundegruppe, bestehend aus sechs Erwachsenen, wobei es sich um drei Liebespaare handelt. Zum Einstieg in die Handlung begleiten wir unsere Hauptperson Harriet, die als Ärztin arbeitet und gerade voller Vorfreude auf dem Weg nach Maine ist – zum jährlichen Sommerurlaub mit ihrer Clique seit Unizeiten. Doch neben der Vorfreude begleitet sie auch Nervosität, denn sie möchte das Zusammentreffen nutzen, um ihren Freunden die wichtige Neuigkeit zu überbringen: Sie ist schon seit einem halben Jahr von ihrem Ex-Verlobten Wyn getrennt, der auch zur Clique gehörte. Doch als sie im Ferienhaus ankommt, trifft sie der Schlag. Wyn ist, quasi als Überraschungsgast. auch dabei. Und ein befreundetes Pärchen verkündet, dass sie noch in dieser Woche, während des gemeinsamen Aufenthaltes, heiraten wollen. Harriet bleibt also nichts anderes übrig, als ihren Frust runterzuschlucken. Um die Hochzeit ihrer Freundin nicht zu ruinieren, beschließen Harriet und Wyn, den Schein eines glücklichen Liebespaares noch über diese Woche aufrechtzuerhalten und erst danach die Bombe platzen zu lassen. Zu ihrer beider Missfallen wurden sie, zum ersten Mal, auch noch in dem großen, romantischen Schlafzimmer einquartiert.

Der Klappentext deutet schon an, dass ein zentrales Thema des Buches die Trennung und das erneute Zusammentreffen von Harriet und Wyn ist. In der Vergangenheits- und Gegenwartsperspektive, lernen wir die beiden und ihre Beziehung besser kennen. Schnell wird klar, dass zumindest Harriet die Trennung noch nicht ganz überwunden hat – und die Frage nach dem Trennungsgrund steht allgegenwärtig für den Leser im Raum. Die unfreiwillige Situation von Harriet und Wyn führt zu viel Irritation beiderseits – aber auch zu wahnsinnig viel Humor, Geplänkel und Flirterei. Der Umgang der beiden ist absolut besonders und unterhaltsam, sodass mir beim Lesen manchmal die Tränen kamen vor lachen. Beide Charaktere sind authentisch mit Ecken und Kanten, was mir sehr gefallen hat. Mir hat es von Anfang bis Ende durchweg Spaß gemacht, mehr über sie und die (ehemalige) Beziehung zu erfahren.

Genauso begeistert war ich aber von den beiden anderen Paaren, wobei jeder der insgesamt sechs Charaktere authentisch ist und sich von den anderen abhebt. Bei so vielen Figuren komme ich leicht durcheinander, das ist hier aber nicht passiert. Emily Henry hat es geschafft, jeder Figur besondere Eigenheiten und Charakterzüge zu verschaffen, was mich unglaublich begeistert hat. Darüber hinaus sind die freundschaftlichen und familiären Beziehungen ein sehr präsentes Thema im Buch. Immer wieder werden auch schwierige Situationen und Ereignisse thematisiert. Mit diesem Umfang an tiefgreifenden, emotionalen Offenbarungen hatte ich anhand der Aufmachung des Buches nicht gerechnet. Auch hier finde ich die Umsetzung von Emily Henry absolut genial gelungen. Die Charaktere sind allesamt Anfang/Mitte dreißig und haben sich ihre Leben aufgebaut – im Rückblick begleiten wir sie zu ihren sorgloseren Unizeiten. In der Gegenwart hat jedes Paar mit ganz eigenen Herausforderungen zu kämpfen. Für mich ist diese Darstellung der schwierigen Themen in einem Liebesroman immer etwas besonderes, das der Handlung mehr Tiefe verleiht – genau das ist hier geschehen. Die Charaktere sind mir unglaublich ans Herz gewachsen und ich habe beim Lesen viel gelacht, aber auch viel nachgedacht.

Ein weiteres Highlight war für mich wieder der Schreibstil. Absolut flüssig, ohne oberflächlich zu sein. Von Anfang an konnte ich mich gut in Harriet hineinversetzen, weil ihre offene Art so nahbar und verständlich ist. Außerdem gab es wahnsinnig viele Zitate und Gedanken, die geradezu lyrisch waren. Ich habe gefühlt auf jeder Seite etwas markiert. Am Ende dieser Rezension werde ich euch ein paar Beispiele (auf englisch) einfügen.

Ebenso mitreißend wie Handlung und Schreibstil war für mich das Setting. Ich hatte von Maine gehört, war aber noch nie dort. Die Beschreibungen der Umgebung haben dann dazu geführt, dass ich mir zahlreiche Youtube-Videos zu Ausflugszielen angeschaut habe und am liebsten gleich dorthin reisen würde.

Die US-Ausgabe von „Happy Place“ ist bereits vor einigen Tagen erschienen. Seitdem gibt es in den Buchcommunities einen riesigen Hype – samt erstellter Playlists auf Spotify. In einer der US-Ausgaben hat Emily Henry Buchempfehlungen basierend auf Reisezielen ausgesprochen – hier finde ich schade, dass dieser Bonus-Content es nicht in die deutsche Ausgabe geschafft hat.

Insegsamt hat „Happy Place“ meine wahnsinnig hohen Erwartungen sogar noch übertroffen. Für mich ist es das beste Buch, was ich in den letzten Monaten gelesen habe – lasst euch dieses Meisterwerk auf keinen Fall entgehen!!

– Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen – Lesehighlight

Quotes:

“Love means constantly saying you’re sorry, and then doing better.”

“No,“ he says quietly. „In every universe, it’s you for me. Even if it’s not me for you.“

“You are in all of my happiest places.”

“Like even when something beautiful breaks, the making of it still matters.”

”Things change, but we stretch and grow and make room for one another.”

“Our love is a place we can always come back to, and it will be waiting, the same as it ever was.”

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