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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2024

Hat mich sehr berührt

Im Namen der Barmherzigkeit
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Mit knapp drei Jahren kommt Steffi in den 1970er Jahren als Pflegekind auf einen abgelegenen Bauernhof. Dort muss sie sich ihr hartes Schicksal mit den anderen Pflegekindern teilen, denn für ihr Essen ...

Mit knapp drei Jahren kommt Steffi in den 1970er Jahren als Pflegekind auf einen abgelegenen Bauernhof. Dort muss sie sich ihr hartes Schicksal mit den anderen Pflegekindern teilen, denn für ihr Essen und ihren Schlafplatz muss sie hart schuften. Sie wird grausam und unwürdig behandelt und später sogar regelmäßig von ihrem Pflegevater missbraucht. Als sie mit fünfzehn schwanger wird, kommt sie in ein Kloster, wo sich die Nonnen um junge Mütter kümmern. Dann macht Steffi sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter.

Bereits die Beschreibung dieses Tatsachenromans hat mich berührt, so dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Zudem kannte ich bereits einige Tatsachenromane von Hera Lind, die mich allesamt tief bewegt haben.
Der sehr gute Schreibstil ermöglichte mir ein schnelles Eintauchen in die Geschichte. Die Beschreibungen der Szenen und Erlebnissen waren real und nicht beschönigt. Das schätze ich sehr, denn Wahrheiten sollten offen und direkt ausgesprochen werden.
Ich war oftmals einfach nur fassungslos und traurig, was Steffi - und auch allen anderen Kindern, die ein solches Schicksal erleiden mussten - angetan wurde. Und das alles unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit.
Die Pflegekinder wurden von den Pflegeeltern anders behandelt als die leiblichen Kinder. Sie wurden schlecht behandelt und ausgenutzt. Ohne Schuhe mussten sie den ganzen Tag auf dem Hof und den Feldern arbeiten. Den Pflegeeltern ging es in Wahrheit ausschließlich um das Pflegegeld und billige Arbeitskräfte. Die zuständigen Behörden haben davor bewusst die Augen verschlossen oder auch nichts davon mitbekommen.
Der lange Leidensweg und die bitteren Folgen für Steffi sind hart. Doch für ihre Kraft, trotz allem durchzuhalten und für sich zu kämpfen, habe ich sie ehrlich bewundert.

Diese Geschichte hat mich äußerst berührt und hängt mir auch noch sehr nach. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.09.2024

Klasse!

Ruhe oder es knallt!
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Klaus Richards, genannt Richy, hat sich nicht immer unter Kontrolle. Die vielen Veränderungen in seinem Wohnviertel und der ganze Lärm gehen ihm gehörig auf die Nerven. Als er dem Hausmeister regelrecht ...

Klaus Richards, genannt Richy, hat sich nicht immer unter Kontrolle. Die vielen Veränderungen in seinem Wohnviertel und der ganze Lärm gehen ihm gehörig auf die Nerven. Als er dem Hausmeister regelrecht an die Gurgel geht, muss er zu einem Antiaggressionstraining. Anfangs ist er genervt von der Gruppe, doch mit der Zeit werden sie sich sympathischer. Allerdings kommt es auch zu unerklärlichen Zwischenfällen.

Ich liebe die Bücher von Krischan Koch, deshalb habe ich mich sehr auf diesen neuen Roman gefreut.
Der Schreibstil ist locker und witzig und lässt sich super gut lesen. Die Charaktere, die Umgebungen und die diversen Szenen sind sehr bildhaft beschrieben. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, so als wenn ich dabei war.
Die Charaktere bestechen durch ihre ganz speziellen Eigenarten. Bei so manchen dachte ich, dass ich einen solchen schrägen Typen auch bereits kennengelernt habe. Herrlich.
Nicht nur die Charaktere sind klasse, sondern auch die Situationen etc., die Richy so unfassbar genervt haben. Ich glaube, diese Situationen kennen viele Menschen, auch wenn sie anders darauf reagieren.
Die Geschichte lebt von den großartig gezeichneten Persönlichkeiten, der Situationskomik und dem tollen schwarzen Humor. Ich habe unglaublich viel gegrinst und gelacht.

Ein perfektes Buch zum Abschalten und Lachen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Spannend und atmosphärisch

Tod in der Wiek
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Der Besitzer einer erfolgreichen Restaurantkette wird ermordet am Ufer des südlichen Priwalls aufgefunden. Das Lübecker Ermittlerteam hat in diesem Fall viel zu tun, da sie auf jede Menge Verdächtige treffen ...

Der Besitzer einer erfolgreichen Restaurantkette wird ermordet am Ufer des südlichen Priwalls aufgefunden. Das Lübecker Ermittlerteam hat in diesem Fall viel zu tun, da sie auf jede Menge Verdächtige treffen und vielen Spuren nachgehen. Als der ehemalige Ermittler Birger Andresen einen mysteriösen Anruf erhält, ist klar, dass es weitere Tote geben kann.

Die Beschreibung hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Zudem schätze ich die Küstenkrimis von Jobst Schlennstedt sehr.
Der Einstieg ins Buch ist mir sehr gut gelungen. Der leicht zu lesende Schreibstil hat mich sofort gefesselt. Die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft, so dass ich die diversen Szenen sehr gut vor Augen hatte.
Die Personen besaßen Tiefe und Charakter und wurden einfach toll und lebendig beschrieben. Alle Ermittler fand ich prima und ich mochte insbesondere die privaten Aspekte und die Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Das machte sie sehr menschlich und ich konnte z. B. Morgens Entscheidungen hervorragend nachvollziehen.
Der Fall war spannend und undurchsichtig konstruiert. Ich habe mir sehr viele Fragen gestellt, was und wer hinter dem Mord stecken könnte. Mit jeder neuen Wendung und jedem neuen Aspekt der Ermittlungen kam ich ins Grübeln, ob meine Theorie noch stimmen könnte. Das hat mir richtig gut gefallen. Das Ende war dann schlüssig.

Ein hervorragender Küstenkrimi, dem ich 5 von 5 Sternen gebe.

Veröffentlicht am 16.07.2024

Ein schöner und warmherziger Roman

Wer nicht lieben will, muss fühlen
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Als Joanne ihren Freund inflagranti erwischt, beschließt sie kurzerhand, zu ihrer Cousine Cate nach Hamburg zu ziehen. Dort stürzt sie sich in den Dating-Dschungel mit so manchen schrägen Erlebnissen. ...

Als Joanne ihren Freund inflagranti erwischt, beschließt sie kurzerhand, zu ihrer Cousine Cate nach Hamburg zu ziehen. Dort stürzt sie sich in den Dating-Dschungel mit so manchen schrägen Erlebnissen. Dass ausgerechnet der Dating-Flop Chris ihre Gefühlswelt durcheinander bringt, hat sie dabei nicht erwartet. Und nebenbei möchte Joanne auch noch mehr über den Tag herausfinden, als ihre Mutter verschwand und Joanne zurückließ.

Die Beschreibung dieses Romans hat mich sofort angesprochen. Und auch das fröhliche Cover machte Lust auf die Geschichte.
Der Schreibstil war leicht und unterhaltsam. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen und war mittendrin.
Die Charaktere wurden lebendig und mit Liebe gezeichnet. Joanne gefiel mir sehr gut und ich fand es spannend, sie zu begleiten. Sie hat viele tolle Menschen kennengelernt und sich auf die Suche nach ihrer Mutter gemacht. Ich war sehr gespannt, was sie wegen des Verschwindens ihrer Mutter herausfindet und was die Liebe für sie parat hält.
Die Story war lebendig und mit Gefühl aufgebaut und hatte traurige, nachdenkliche und witzige Szenen und Dialoge. Das war eine absolut gelungene Mischung für einen zauberhaften Roman.

Ein warmherziger und schöner Roman, dem ich gerne 5 von 5 Sternen gebe.

Veröffentlicht am 16.07.2024

Ein solider Krimi

Die Vermisste von Holnis
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In der Nähe der dänischen Stadt Odense wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Pass, den sie bei sich trug, war gefälscht. Der DNA-Abgleich ergibt, dass es sich bei der Toten um Sophia Jepsen handelt, ...

In der Nähe der dänischen Stadt Odense wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Pass, den sie bei sich trug, war gefälscht. Der DNA-Abgleich ergibt, dass es sich bei der Toten um Sophia Jepsen handelt, die als 16-jährige spurlos auf der Halbinsel Holnis verschwand. Lena Lorenzen und ihre Kollegin Naya Olsen beginnen zu ermitteln und müssen dabei in die Vergangenheit eintauchen.

Dies war mein erster Krimi der Reihe um die Inselkommissarin Lena Lorenzen. Die Beschreibung sowie das passende Cover haben mich sehr angesprochen und neugierig gemacht.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ließ sich einfach und zügig lesen und ich kam schnell in die Geschichte hinein.
Sowohl die Charaktere als auch die Geschehnisse waren realistisch beschrieben. Dazu trugen auch die privaten Dinge der Ermittlerinnen bei. Allerdings empfand ich diese, besonders zu Beginn des Buches bezogen auf Nayas Wurzeln, etwas zu viel, da sie bei mir zu Lasten der Spannung gingen. Das legte sich dann jedoch im Fortgang der Geschichte.
Die Ermittlungen wirkten authentisch auf mich, denn sie verliefen auch mal langsamer bzw. stockend oder brachten keine Erfolge. Dank interessanter Entwicklungen und Wendungen baute sich die Spannung immer weiter auf. Ich war gespannt, wie sich der Fall gestalten wird und was noch alles zu Tage kommen wird.

Ein solider Krimi, dem ich 4 von 5 Sternen gebe.