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Veröffentlicht am 04.06.2018

Der Falter

Der Falter
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Der Privatdetektiv Falco Brunner ist auf dem Weg zu seiner Exfrau, um seine Kinder abzuholen, als er auf offener Straße eine Frau überfährt. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass die Frau bereits ...

Der Privatdetektiv Falco Brunner ist auf dem Weg zu seiner Exfrau, um seine Kinder abzuholen, als er auf offener Straße eine Frau überfährt. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass die Frau bereits tot war und Falco sie somit nicht getötet hat. Dennoch fühlt Falco sich schuldig und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Er entdeckt Verbindungen zu häuslicher Gewalt und Kindheitstraumata und dass der Grat vom Opfer zum Täter häufig nur sehr schmal ist.

Dieser zweite Fall für Falco Brunner hat mir wieder sehr gut gefallen.
Der Erzählstil ist flüssig und fesselnd und dabei sehr lebendig, so dass ich sofort in die Geschichte hinein fand und folgen konnte. 
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und anschaulich beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen und mit ihnen mitfühlen konnte. Falco fand ich wieder sehr sympathisch. Er weiß um seine Schwächen und wirkt dadurch sehr einfühlsam und menschlich. Was ich sehr mochte, war, dass er sich in den Fall rein kniete, um ihn zu lösen. Auch die Einblicke in sein Privatleben mit seiner Exfrau und deren neuem Partner und die daraus resultierenden Probleme fand ich gelungen. 
Der Plot war sehr ausgeklügelt und für mich nicht durchschaubar. Es gab immer wieder neue Einblicke und Wendungen, durch die ich ins Grübeln kam und mich ständig fragte, wie denn nun alles zusammenhängen könnte. Jedoch kam ich nicht darauf und musste mich bis zur Auflösung am Ende gedulden.
Das Thema, das dahintersteckt, ist wahrlich harte Kost. Das wird auch durch Rückblicke deutlich, die immer wieder eingeschoben wurden und sich durch die kursive Schrift von dem aktuellen Geschehen abheben. Der Leser bekommt dadurch einen erschreckenden Einblick in die häusliche Gewalt und den Missbrauch, die zu einem nachvollziehbaren Trauma führten.
Die Spannung wurde perfekt aufgebaut und bis zum rasanten Ende oben gehalten. Ich war durchgängig von dem Buch gefesselt und mochte es nur schwer beiseite legen.

Ein spannender Krimi mit einem traurigen und schockierenden Hintergrund. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Ein warmherziger Roadtrip

Ans Meer
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Der Linienbusfahrer Anton hat keinen besonders guten Tag. Er hat sich in seine Nachbarin Doris verliebt, doch letzte Nacht hat er bei ihr einen hustenden Mann gehört. Auf seiner Tour steigt die krebskranke ...

Der Linienbusfahrer Anton hat keinen besonders guten Tag. Er hat sich in seine Nachbarin Doris verliebt, doch letzte Nacht hat er bei ihr einen hustenden Mann gehört. Auf seiner Tour steigt die krebskranke Carla in den Bus. Sie möchte ein letztes Mal das Meer sehen, und zwar sofort. Sie bittet Anton, sie dorthin zu fahren. Anton grübelt, und obwohl Mut nicht seine Stärke ist, entschließt er sich kurzerhand, Carla den Wunsch zu erfüllen. Also macht er eine kurze Durchsage: “Wir fahren jetzt ans Meer”. Gemeinsam mit einer bunten Schar von Fahrgästen geht die Reise in den Süden los.

Was für ein zauberhafter und warmherziger Roman!
Dank des leichten Erzählstils konnte ich sofort in die Geschichte um Anton eintauchen und die Reise mit allen Protagonisten genießen.
Die Charaktere wurden unglaublich liebevoll und herzlich beschrieben und ausgearbeitet, so dass ich sie alle innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen hatte. Jeder von ihnen war bzw. hatte etwas Besonderes und Eigenes, so dass sie wirklich eine sehr bunte Mischung ergaben. Jeder fand im Laufe der Reise seinen Platz in der Gruppe und keinen hätte ich missen wollen.
Anton ist ein herzensguter Mann, der noch immer unter der Fuchtel seiner Mutter Mechthild steht. Doch dem will er sich nun entziehen und einmal ein Held sein. Und das wird er, und zwar nicht nur für Carla und die Erfüllung ihres letzten Wunsches.
Die Geschichte hat mich sehr berührt und ich konnte mit den Protagonisten lachen, weinen und hoffen und die spannende Reise genießen. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert, dass sie ihr Ziel auch erreichen. Sehr amüsant fand ich den Klingelton, den Anton für seine Mutter auf dem Handy gespeichert hat. Das brachte mir jedes Mal ein Grinsen ins Gesicht.
Der Roman handelt von Liebe, Hoffnung, Krankheit, Verlust und sich lösen. Aber es stecken auch sehr viele Weisheiten in dem Buch, die zum Nachdenken anregen, was im Leben zählt. Das sind viele Themen, die in dem recht kurzen Buch ihren Platz finden, dennoch absolut passend und in keinster Weise überladen. Einfach stimmig.

Eine herzerwärmende, spannende und unterhaltsame Reise in einem Linienbus, bei der ich gerne selbst dabei gewesen wäre. Dieses Buch erhält von mir eine uneingeschränkt Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen. Ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 21.05.2018

Super spannend und fesselnd

Wenn sie mich finden
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Casey ist auf der Flucht, weil sie ihren Freund ermordet haben soll. Neben der Polizei ist auch Dylan auf der Suche nach ihr. In geheimen Mails erzählt Casey Dylan von ihren Beweisen gegen die wahren Täter. ...

Casey ist auf der Flucht, weil sie ihren Freund ermordet haben soll. Neben der Polizei ist auch Dylan auf der Suche nach ihr. In geheimen Mails erzählt Casey Dylan von ihren Beweisen gegen die wahren Täter. Dylan sagt, dass er ihr glaubt und ihr helfen will. Doch kann sie ihm trauen oder will er sie in eine Falle locken? Sie muss es wagen ihm zu vertrauen, denn irgendwann muss die Wahrheit ans Licht und die Jagd auf sie ein Ende haben.

Nach dem ersten Band “Nur wenn ich fliehe” habe ich die Fortsetzung richtig herbeigesehnt. Dieser zweite Teil schließt nahtlos an das Ende des erstes Bandes an und ich war sofort wieder mittendrin in der Geschichte.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, den ersten Band zuerst zu lesen, um den besten Überblick zu haben und die spannende Geschichte in Gänze genießen zu können.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und absolut fesselnd. Das Buch entwickelt einen richtigen Sog, so dass ich immer weiterlesen musste. Ich konnte das Buch einfach nicht beiseite legen.
Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und stets in der Ich-Form verfasst. Die Überschrift eines Kapitels trägt den Namen der Person, aus deren Sicht man liest, was überwiegend Casey und Dylan sind. Dadurch bekommt man als Leser in beide Protagonisten einen perfekten Einblick und kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfühlen. 
Sowohl Casey als auch Dylan fand ich wieder super sympathisch. Mit Casey konnte ich mitfiebern und mitleiden. Obwohl sie auf der Flucht ist und ihr Leben auf dem Spiel steht, setzt sie sich für andere Menschen ein und ist stets hilfsbereit. Eine wundervolle Eigenschaft. Auch ihr langsamer Weg zum Glauben an Gott wird toll beschrieben. Aber auch die Einblicke in Dylan fand ich klasse, so dass ich auch mit ihm mitfiebern und ihm die Daumen drücken konnte. Bei der Suche nach der Wahrheit geht er große Risiken ein und findet dabei auch immer mehr einen Weg aus seinem Kriegstrauma.

Ein großartiges und spannendes Leseerlebnis. Ich bin schon wahnsinnig gespannt auf den dritten Band, den ich ebenfalls unbedingt lesen muss. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Sehr spannend

Sommernachtstod
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Im Sommer 1983 verschwindet der kleine Billy Lindh spurlos. Obwohl die Polizei fieberhaft nach ihm sucht, bleibt er für immer verschwunden. Seine Mutter kommt mit dem Verlust nicht klar und nimmt sich ...

Im Sommer 1983 verschwindet der kleine Billy Lindh spurlos. Obwohl die Polizei fieberhaft nach ihm sucht, bleibt er für immer verschwunden. Seine Mutter kommt mit dem Verlust nicht klar und nimmt sich das Leben. Zurück bleiben ihr Mann und zwei Kinder. Ein Verdächtiger ist zwar gefunden, doch ihm kann nichts nachgewiesen werden. Und dann verschwindet auch der Verdächtige.
Zwanzig Jahre später kehrt Billys Schwester Vera Lindh in den Heimatort zurück. Sie will endlich herausfinden, was damals wirklich geschehen ist und beginnt zu recherchieren, was nicht jedem im Dorf gefällt.

Mir hat dieser spannende Kriminalroman sehr gut gefallen.
Der Schreibstil ist flüssig und dabei sehr spannend und fesselnd. Sehr gut gefielen mir die kurzen und knackigen Kapitel, die die Spannung stetig aufrecht erhielten und mich zum Weiterlesen animierten.
Der Aufbau der Geschichte ist sehr gelungen, denn sie wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen erlebt man als Leser das damalige Verschwinden des kleinen Billy und die anschließenden, engagierten Ermittlungen des Polizeichefs Mansson mit. Zum anderen begleitet man Vera, die nach zwanzig Jahren zurückkehrt und das Verschwinden ihres Bruders aufklären will. Beide Stränge werden parallel im Wechsel erzählt und ich war in der Lage, mir alles sehr bildhaft vorzustellen und hautnah mitzuerleben. Aufgrund der detailreichen Beschreibungen konnte ich wirklich sehr gut in das Buch eintauchen und es bis zum Ende nicht mehr beiseitelegen.
Vera fand ich sehr sympathisch und glaubhaft und ich konnte mich prima in sie hineinversetzen, sie bei ihren Nachforschungen begleiten und mit ihr mitfühlen und mitfiebern.

Ein bis zum Schluss fesselnder Krimi, der durch überraschende Wendungen und gekonnt gesetzte Cliffhanger die Spannung konstant aufrecht hält. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Grado im Nebel

Grado im Nebel
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Eine weibliche Leiche wird in Grado gefunden. Sofort fühlt Commissaria Maddalena Degrassi sich an eine Mordserie erinnert, die vor Kurzem geschah. Der Täter wurde seinerzeit gefasst und befindet sich noch ...

Eine weibliche Leiche wird in Grado gefunden. Sofort fühlt Commissaria Maddalena Degrassi sich an eine Mordserie erinnert, die vor Kurzem geschah. Der Täter wurde seinerzeit gefasst und befindet sich noch hinter Gittern. Als es noch weitere ähnliche Verbrechen gibt, zweifelt Maddalena immer mehr daran, dass sie seinerzeit den richtigen Täter ins Gefängnis gebracht haben. Sie will den Täter so schnell wie möglich schnappen.

Dies ist ein weiterer, mittlerweile dritter, spannender Fall für die Commissaria Maddalena Degrassi. Dieser Teil schließt direkt an den vorherigen Band “Grado im Dunkeln” an. Man muss den vorherigen Band nicht zwingend gelesen haben, ich würde es aber empfehlen, alleine schon für das spannende Lesevergnügen.
Der Schreibstil ist fesselnd und mitreißend, so dass ich sofort in die Geschichte eintauchen konnte. In meinem Kopf entstanden ganz schnell Bilder der einzelnen Geschehnisse, so dass ich richtig mitfiebern und alles miterleben konnte. 
Die Personen sind authentisch beschrieben und es gibt auch viele Informationen aus dem Privatleben der Ermittler, inbesondere von Maddalena Degrassi. Diese Einblicke sind gut dosiert und bringen mir die Personen dadurch näher und lassen sie real werden. Maddalena muss sich neben ihren privaten Problemen auch noch immer mit ihrem Chef herumärgern, der sie häufig ungerecht behandelt und gegen den sie sich durchsetzen muss.
Gut gefallen hat mir Arturo Fanetti, ein Kollege von Maddalena. Seine Entwicklung habe ich sehr gerne verfolgt.
Die Spannung wurde von Beginn an sehr gut aufgebaut, insbesondere dadurch, weil der Fall undurchsichtig ist und der Täter mir bis zum Ende verborgen blieb. Auch die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, förderten die Spannung ungemein. Ich hatte viele Möglichkeiten zum Rätseln und wurde von der Autorin auch auf falsche Fährten geschickt, was ich mir bei einem spannenden Krimi natürlich wünsche.

Ich kann diesen spannenden Adria-Krimi empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.