Zu distanziert und emotionslos
Noah – Von einem, der überlebteDieses Buch erzählt einen Teil des Lebens von Noah Klieger. Als Jugendlicher half er dabei, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Mit 16 kam er als Häftling in Auschwitz an. Wie durch ein Wunder ...
Dieses Buch erzählt einen Teil des Lebens von Noah Klieger. Als Jugendlicher half er dabei, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Mit 16 kam er als Häftling in Auschwitz an. Wie durch ein Wunder überlebte er diese Zeit und brach anschließend nach Israel auf.
Die Beschreibung dieses Buches hatte mich sofort angesprochen. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte und das Leben von Noah Klieger, der mir bisher unbekannt war.
Der erste Teil des Buches hat mich sehr gefesselt. Die Zeit, die Noah in Auschwitz erlebte, war einfach nur grausig. Allerdings waren die Beschreibungen dieser Erlebnisse eher oberflächlich bzw. distanziert beschrieben. Auf tiefergehende Details wurde verzichtet, das schaffte mein Gehirn allerdings alleine. Dieser Schreibstil hat mich hier nicht gestört, denn ich denke, dass die meisten Menschen, die dieses Buch lesen, bereits um die unsäglichen Gräueltaten wissen. Zudem passte es einfach, denn enge Bindungen waren meist nicht von Dauer, da viele Häftlinge diese Zeit nicht überlebten. Wenn man allerdings noch keine genaue Ahnung dieser damaligen Schrecken hat, fände ich dieses Buch eher unpassend.
Nach diesem ersten sehr guten und bewegenden Abschnitt konnte mich dieser distanzierte Erzählstil leider nicht mehr packen. Viele Dinge, die Noah im weiteren Verlauf erlebte, wie z.B. das Wiedersehen mit seinen Eltern oder die Fahrt mit der Exodus, waren mir zu oberflächlich, distanziert und kurz erzählt. Mich störten die fehlenden Emotionen, ich wurde einfach nicht mehr gepackt.
Dann fand ich es auch sehr schade und unpassend, dass Noah die Deutschen auch heute noch über einen Kamm schert, obwohl die heute lebenden Generationen nicht für die damaligen Taten verantwortlich sind. Natürlich hat er Schreckliches erlebt, aber mit solchen Verallgemeinerungen tue ich mich schwer.
Mir tut es sehr leid, dass mich diese Lebensgeschichte von Noah Klieger nicht so packen konnte, wie sie es verdient hat. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.