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Veröffentlicht am 04.06.2018

Sommer in Atlantikblau

Sommer in Atlantikblau
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Lotte Seligers liebe Tante Charlie ist verstorben. Kurz vorher hat sie Lotte noch eine Reise nach New York geschenkt, die Lotte gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern antritt. Doch die Rückreise ...

Lotte Seligers liebe Tante Charlie ist verstorben. Kurz vorher hat sie Lotte noch eine Reise nach New York geschenkt, die Lotte gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern antritt. Doch die Rückreise verläuft nicht nach Plan, denn die Maschine muss an der kanadischen Ostküste notlanden. Lotte macht sich sofort Sorgen, dass sie es nun nicht mehr rechtzeitig zurück zu ihrer Hochzeit schafft. Da das Flughafenhotel ausgebucht ist, bietet der mürrische Connor ihnen seine Hilfe an und sie kommen in dem “Mapletree Bed & Breakfast” unter. Lotte verliebt sich augenblicklich in die Landschaft am Atlantik und in die Pension. Dieser unfreiwillige Aufenthalt wird das Leben aller Frauen verändern.

Was für ein zauberhafter und wunderschöner Sommerroman!
Die Geschichte wird leicht erzählt und ich konnte sofort eintauchen, mich fallen lassen und sie genießen.
Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und wirken sehr menschlich. Ich hatte sie alle sehr gut vor Augen und fand alle auf ihre Art sympathisch. Doch nicht nur die Personen sind bildhaft beschrieben, sondern auch die Umgebung und die Landschaft sowie das Bed & Breakfast. Ich fühlte mich mittendrin.
Der unfreiwillige Aufenthalt in Kanada entwickelt sich zu einer schönen und bedeutenden Zeit sowohl für Lotte als auch für ihre Mutter und ihre Schwestern. Diese Tage verändern sie alle. Ich fand es unglaublich schön mitzuerleben, was sie alle dort erlebten, welche Veränderungen sie durchmachten und wie sie sich auch wieder annäherten. Ich habe das sehr genossen und konnte mit ihnen mitfühlen, mitlachen und mitweinen.

Ein wunderbarer und gefühlvoller Wohlfühl-Roman, der neben Liebe und Humor auch ein wenig Spannung und Magie beinhaltet. Meine absolute Leseempfehlung! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Der Falter

Der Falter
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Der Privatdetektiv Falco Brunner ist auf dem Weg zu seiner Exfrau, um seine Kinder abzuholen, als er auf offener Straße eine Frau überfährt. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass die Frau bereits ...

Der Privatdetektiv Falco Brunner ist auf dem Weg zu seiner Exfrau, um seine Kinder abzuholen, als er auf offener Straße eine Frau überfährt. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass die Frau bereits tot war und Falco sie somit nicht getötet hat. Dennoch fühlt Falco sich schuldig und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Er entdeckt Verbindungen zu häuslicher Gewalt und Kindheitstraumata und dass der Grat vom Opfer zum Täter häufig nur sehr schmal ist.

Dieser zweite Fall für Falco Brunner hat mir wieder sehr gut gefallen.
Der Erzählstil ist flüssig und fesselnd und dabei sehr lebendig, so dass ich sofort in die Geschichte hinein fand und folgen konnte. 
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und anschaulich beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen und mit ihnen mitfühlen konnte. Falco fand ich wieder sehr sympathisch. Er weiß um seine Schwächen und wirkt dadurch sehr einfühlsam und menschlich. Was ich sehr mochte, war, dass er sich in den Fall rein kniete, um ihn zu lösen. Auch die Einblicke in sein Privatleben mit seiner Exfrau und deren neuem Partner und die daraus resultierenden Probleme fand ich gelungen. 
Der Plot war sehr ausgeklügelt und für mich nicht durchschaubar. Es gab immer wieder neue Einblicke und Wendungen, durch die ich ins Grübeln kam und mich ständig fragte, wie denn nun alles zusammenhängen könnte. Jedoch kam ich nicht darauf und musste mich bis zur Auflösung am Ende gedulden.
Das Thema, das dahintersteckt, ist wahrlich harte Kost. Das wird auch durch Rückblicke deutlich, die immer wieder eingeschoben wurden und sich durch die kursive Schrift von dem aktuellen Geschehen abheben. Der Leser bekommt dadurch einen erschreckenden Einblick in die häusliche Gewalt und den Missbrauch, die zu einem nachvollziehbaren Trauma führten.
Die Spannung wurde perfekt aufgebaut und bis zum rasanten Ende oben gehalten. Ich war durchgängig von dem Buch gefesselt und mochte es nur schwer beiseite legen.

Ein spannender Krimi mit einem traurigen und schockierenden Hintergrund. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Ein warmherziger Roadtrip

Ans Meer
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Der Linienbusfahrer Anton hat keinen besonders guten Tag. Er hat sich in seine Nachbarin Doris verliebt, doch letzte Nacht hat er bei ihr einen hustenden Mann gehört. Auf seiner Tour steigt die krebskranke ...

Der Linienbusfahrer Anton hat keinen besonders guten Tag. Er hat sich in seine Nachbarin Doris verliebt, doch letzte Nacht hat er bei ihr einen hustenden Mann gehört. Auf seiner Tour steigt die krebskranke Carla in den Bus. Sie möchte ein letztes Mal das Meer sehen, und zwar sofort. Sie bittet Anton, sie dorthin zu fahren. Anton grübelt, und obwohl Mut nicht seine Stärke ist, entschließt er sich kurzerhand, Carla den Wunsch zu erfüllen. Also macht er eine kurze Durchsage: “Wir fahren jetzt ans Meer”. Gemeinsam mit einer bunten Schar von Fahrgästen geht die Reise in den Süden los.

Was für ein zauberhafter und warmherziger Roman!
Dank des leichten Erzählstils konnte ich sofort in die Geschichte um Anton eintauchen und die Reise mit allen Protagonisten genießen.
Die Charaktere wurden unglaublich liebevoll und herzlich beschrieben und ausgearbeitet, so dass ich sie alle innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen hatte. Jeder von ihnen war bzw. hatte etwas Besonderes und Eigenes, so dass sie wirklich eine sehr bunte Mischung ergaben. Jeder fand im Laufe der Reise seinen Platz in der Gruppe und keinen hätte ich missen wollen.
Anton ist ein herzensguter Mann, der noch immer unter der Fuchtel seiner Mutter Mechthild steht. Doch dem will er sich nun entziehen und einmal ein Held sein. Und das wird er, und zwar nicht nur für Carla und die Erfüllung ihres letzten Wunsches.
Die Geschichte hat mich sehr berührt und ich konnte mit den Protagonisten lachen, weinen und hoffen und die spannende Reise genießen. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert, dass sie ihr Ziel auch erreichen. Sehr amüsant fand ich den Klingelton, den Anton für seine Mutter auf dem Handy gespeichert hat. Das brachte mir jedes Mal ein Grinsen ins Gesicht.
Der Roman handelt von Liebe, Hoffnung, Krankheit, Verlust und sich lösen. Aber es stecken auch sehr viele Weisheiten in dem Buch, die zum Nachdenken anregen, was im Leben zählt. Das sind viele Themen, die in dem recht kurzen Buch ihren Platz finden, dennoch absolut passend und in keinster Weise überladen. Einfach stimmig.

Eine herzerwärmende, spannende und unterhaltsame Reise in einem Linienbus, bei der ich gerne selbst dabei gewesen wäre. Dieses Buch erhält von mir eine uneingeschränkt Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen. Ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Playa de Palma: Abgrundtief

Playa de Palma
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Levke Sönkamp ist nach Mallorca gereist, um sich dort das Leben zu nehmen. So stark ist ihre Trauer um den Verlust der eigenen Familie. Als sie noch einmal die Orte mit besonderen Erinnerungen aufsucht, ...

Levke Sönkamp ist nach Mallorca gereist, um sich dort das Leben zu nehmen. So stark ist ihre Trauer um den Verlust der eigenen Familie. Als sie noch einmal die Orte mit besonderen Erinnerungen aufsucht, lernt sie die frischverliebte Insa kennen. Insa und ihre Freund erinnern Levke an sich selbst mit ihrem Max zu glücklichen Zeiten. Kurz darauf wird Insa tot aufgefunden, sie soll Selbstmord begangen haben. Doch Levke glaubt nicht an Selbstmord, so wie der Chefinspektor Jordi Barceló. Gemeinsam mit dem Journalisten Rafael macht Levke sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen, so dass ich das Buch sehr zügig durch hatte.
Der Einstieg gelang mir nicht so gut, weil ich recht verwirrt war. Der Grund für Levkes Reise nach Mallorca und die privaten Hintergründe, also was genau mit ihrer Familie geschah, wurde erst Stück für Stück erzählt. Dadurch hatte ich anfangs das Gefühl, dass ich irgendwas überlesen hätte. Auch war ich dadurch nicht in der Lage, mich von Beginn an richtig in Levke hineinzuversetzen und mit ihr mitzufühlen. Im weiteren Verlauf fand ich sie aber sehr sympathisch.
Auch die weiteren wichtigen Protagonisten wie Jordi und Rafael wurden gut beschrieben, so dass ich sie sympathisch fand. Gut fand ich, dass es auch bei ihnen Einblicke in das Privatleben gab, was sie authentisch werden ließ.
Sehr gelungen und schön fand ich die Beschreibungen der Umgebungen und Örtlichkeiten. Man merkt sofort die Liebe der Autorin zur Insel. Ich konnte mir dadurch alles sehr gut und bildhaft vorstellen und fühlte mich mittendrin.
Die Spannung kam bei mir leider erst ziemlich spät und nur mäßig auf. Der Täter war recht vorhersehbar und bei der Auflösung gab es ein Detail, das zwar die Spannung förderte, das ich jedoch auch als unrealistisch und dadurch störend empfand.
Ich habe das Buch gerne gelesen und würde mich über eine Fortsetzung freuen, da ich wissen möchte, wie es privat mit Levke weiter geht.

Ein ruhiger Krimi für zwischendurch. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Super spannend und fesselnd

Wenn sie mich finden
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Casey ist auf der Flucht, weil sie ihren Freund ermordet haben soll. Neben der Polizei ist auch Dylan auf der Suche nach ihr. In geheimen Mails erzählt Casey Dylan von ihren Beweisen gegen die wahren Täter. ...

Casey ist auf der Flucht, weil sie ihren Freund ermordet haben soll. Neben der Polizei ist auch Dylan auf der Suche nach ihr. In geheimen Mails erzählt Casey Dylan von ihren Beweisen gegen die wahren Täter. Dylan sagt, dass er ihr glaubt und ihr helfen will. Doch kann sie ihm trauen oder will er sie in eine Falle locken? Sie muss es wagen ihm zu vertrauen, denn irgendwann muss die Wahrheit ans Licht und die Jagd auf sie ein Ende haben.

Nach dem ersten Band “Nur wenn ich fliehe” habe ich die Fortsetzung richtig herbeigesehnt. Dieser zweite Teil schließt nahtlos an das Ende des erstes Bandes an und ich war sofort wieder mittendrin in der Geschichte.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, den ersten Band zuerst zu lesen, um den besten Überblick zu haben und die spannende Geschichte in Gänze genießen zu können.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und absolut fesselnd. Das Buch entwickelt einen richtigen Sog, so dass ich immer weiterlesen musste. Ich konnte das Buch einfach nicht beiseite legen.
Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und stets in der Ich-Form verfasst. Die Überschrift eines Kapitels trägt den Namen der Person, aus deren Sicht man liest, was überwiegend Casey und Dylan sind. Dadurch bekommt man als Leser in beide Protagonisten einen perfekten Einblick und kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfühlen. 
Sowohl Casey als auch Dylan fand ich wieder super sympathisch. Mit Casey konnte ich mitfiebern und mitleiden. Obwohl sie auf der Flucht ist und ihr Leben auf dem Spiel steht, setzt sie sich für andere Menschen ein und ist stets hilfsbereit. Eine wundervolle Eigenschaft. Auch ihr langsamer Weg zum Glauben an Gott wird toll beschrieben. Aber auch die Einblicke in Dylan fand ich klasse, so dass ich auch mit ihm mitfiebern und ihm die Daumen drücken konnte. Bei der Suche nach der Wahrheit geht er große Risiken ein und findet dabei auch immer mehr einen Weg aus seinem Kriegstrauma.

Ein großartiges und spannendes Leseerlebnis. Ich bin schon wahnsinnig gespannt auf den dritten Band, den ich ebenfalls unbedingt lesen muss. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.