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Veröffentlicht am 14.09.2017

Der Mann zwischen den Wänden

Der Mann zwischen den Wänden
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Die neunjährige Alva zieht mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern in ein Stockholmer Mehrfamilienhaus. Doch dort geschehen merkwürdige Dinge. Dann verschwindet eine Frau spurlos aus ihrer Wohnung. ...

Die neunjährige Alva zieht mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern in ein Stockholmer Mehrfamilienhaus. Doch dort geschehen merkwürdige Dinge. Dann verschwindet eine Frau spurlos aus ihrer Wohnung. Zwei Wochen später taucht dann plötzlich ihre Leiche in ihrer Wohnung auf. Wer ist der Mörder? Erst Alva, die übersinnliche Fähigkeiten hat, kann dem Ganzen auf die Spur kommen.

Aufgrund des sehr gelungenen Covers und des spannenden Klappentextes habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Doch leider konnte mich das Buch fast gar nicht überzeugen.
Bereits der Einstieg in die Geschichte fiel mir schwer. Ich kam bei den Personen durcheinander, weil ich sie als ziemlich blass und nicht greifbar empfand und keine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Auch Alva blieb mir leider fern.
Neben Alva und ihrer Familie liest man parallel auch von anderen Bewohner des Hauses. Mir war das zu viel parallel und ich kam da irgendwie ins Schleudern, habe einfach keinen Zugang zur Geschichte gefunden.
Leider gab es in der Geschichte dann auch noch mehrere Dinge und Entwicklungen, die ich unlogisch und unglaubwürdig, teilweise absurd fand. Dies erschwerte mir zusätzlich den Bezug zum Buch. Auch die Entwicklung der Neunjährige Alva fand ich erschreckend und teilweise sogar abstoßend.
Und das Ende war ziemlich offen und ließ viele Fragen unbeantwortet. Es gibt Bücher, bei denen ein offenes Ende passt. Doch hier war es leider nicht der Fall.

Dieses Buch war leider nicht meins, so dass ich nur 2 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Inspector Swanson und das Schwarze Museum

Inspector Swanson und das Schwarze Museum
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London im Jahr 1894: Chief Inspector Donald Swanson hat eigentlich beabsichtigt, mit seiner Familie Urlaub zu machen. Doch im Zug von London nach York wird ein Mann erstochen. Swanson findet heraus, dass ...

London im Jahr 1894: Chief Inspector Donald Swanson hat eigentlich beabsichtigt, mit seiner Familie Urlaub zu machen. Doch im Zug von London nach York wird ein Mann erstochen. Swanson findet heraus, dass dieser, so wie er selbst, ein Freimaurer war. Er beginnt mit den Ermittlungen und sieht sich gezwungen, auch in den Kreisen seiner Logenbrüder zu ermitteln. Und welche Verbindung gibt es zu einem verschwundenen Ausstellungsstück des Schwarzen Museums, wo Mordwerkzeuge gesammelt werden?

Dieser Cosy-Krimi hat mir sehr gut gefallen. Es ist bereits der vierte Band um Inspector Swanson, für mich war es allerdings der erste Fall. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, mich bei den Personen zurechtzufinden. Ganz im Gegenteil, ich konnte sofort in die damalige Zeit abtauchen und die Ermittlungen von Inspector Swanson verfolgen und genießen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn das Buch ließ sich leicht und zügig lesen. Positiv empfand ich den leichten Humor, der mehrmals durchkam und mich zum Grinsen brachte.
Die Charaktere sind anschaulich und authentisch beschrieben, so dass ich sie mir prima vorstellen konnte. Inspector Swanson ist ein absoluter Sympathieträger, der den Fall mit seiner ruhigen und bedachten Art angeht und dadurch Feinheiten erkennt, die ihn auf die Spur des Täters führen. Ich habe das sehr genossen.
Auch die Umgebungen und die Kleidungen etc. wurden bildhaft beschrieben und ich empfand sie der Zeit entsprechend.
Toll gefielen mir auch die Einblicke in die damaligen Ermittlungsmethoden, z.B. wie die Identifizierung einer Person anhand dessen Fußmodells bei einem Schuster erfolgte. Das war total interessant.
Der Fall selbst war sehr gut durchdacht und ich habe viel rätseln können, wer der Täter sein mag und was dessen Beweggründe für einen Mord waren. Allerdings bin ich nicht auf des Rätsels Lösung gekommen. Das gefiel mir, denn dadurch wurde die Spannung wirklich bis zum Ende gehalten.

Ein sehr gelungener Krimi, der von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen erhält.

Veröffentlicht am 10.09.2017

Gib Gas!

Gib Gas!
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Eine gnadenlose Verfolgungsjagd durch den Norden

Der Milliardär Karniak wird von einer Rockergang verfolgt und gerät in eine Falle. Er versucht sich durch einen Zusammenstoß mit den Harleys zu retten, ...

Eine gnadenlose Verfolgungsjagd durch den Norden

Der Milliardär Karniak wird von einer Rockergang verfolgt und gerät in eine Falle. Er versucht sich durch einen Zusammenstoß mit den Harleys zu retten, doch das klappt nicht und er wird entführt. Kurz darauf gibt es einen Erpresserbrief mit einer Förderung von 1,5 Milliarden Euro Lösegeld. Eine utopische Summe, die nicht ohne weiteres beschafft werden kann. Die Kommissarin Kathrin van Busche übernimmt die Ermittlungen und versucht an den Erpresser zu kommen. Zeitgleich ist der Detektiv Alexei Gromow auf der Suche nach dem Kassenwart einer Hamburger Rockergang.

Dieser Thriller macht seinem Titel "Gib Gas!" alle Ehre, denn er ist temporeich, spannend und undurchsichtig bis zum Ende.
Der Schreibstil ist flott zu lesen und die Sprache ist geprägt vom norddeutschen Dialekt. Das hat mir richtig gut gefallen und machte die Geschichte und das Umfeld authentisch.
Ebenfalls gut gefallen hat mir der Aufbau des Buches, denn die Kapitalüberschriften sind jeweils passend gewählt und werden durch Datum und Zeit ergänzt, so dass ich dem zeitlichen Ablauf gut folgen konnte.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und hielt sich bis zum Ende.
Die Charaktere sind interessant und menschlich gezeichnet und ich konnte sie mir gut vorstellen.
Der Fall des entführten Karniak warf bei mir Fragen auf. Wer steckt dahinter? Die Rocker oder jemand anderes? Und wer fordert eine solch utopisch hohe Summe Lösegeld? Aber auch der Fall von Alexei Gromow war interessant und ließ mich rätseln, welche Bedeutung er in dieser Geschichte hat. Steht die Suche im Zusammenhang mit der Entführung? Beide Fälle wurden nach und nach aufgelöst, so dass meine Fragen alle beantwortet wurden.

Ein gelungener Thriller von der Waterkant, der mich gut unterhalten hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.09.2017

Der Totensucher

Der Totensucher
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Vor zwei Jahren wurde die Tochter von Adrian Speer aus der Wohnung entführt und ist seitdem spurlos verschwunden. Nach einem Tief wagt Adrian nun einen Neuanfang in einer neuen Mordkommission. In ihrem ...

Vor zwei Jahren wurde die Tochter von Adrian Speer aus der Wohnung entführt und ist seitdem spurlos verschwunden. Nach einem Tief wagt Adrian nun einen Neuanfang in einer neuen Mordkommission. In ihrem ersten Fall tauchen mehrere bestialisch ermordete Opfer auf, immer auf die gleiche Weise zur Schau gestellt. Der Täter nimmt Kontakt zu Speer auf und gibt ihm einen erschütternden Hinweis: Auf dem Handy des ersten Toten entdeckt er ein aktuelles Foto seiner Tochter. Endlich hat er ein Lebenszeichen von ihr. Adrian setzt nun alles daran, den Mörder zu finden, der ihn hoffentlich zu seiner Tochter führen kann.

Dieser Thriller ist der absolute Wahnsinn! Ich war von Anfang bis Ende komplett gefesselt und konnte gar nicht schnell genug lesen. Ein Weglegen des Buches war unmöglich.
Der Schreibstil ist lebendig und detailliert und ließ mich sofort ins Geschehen eintauchen.
Die Charaktere wurden ausnahmslos authentisch und greifbar beschrieben.
Adrian Speer fand ich unglaublich sympathisch. Seine Selbstvorwürfe, dass er nicht auf seine Tochter aufpassen konnte, waren deutlich spürbar und nachvollziehbar. Als er endlich den Beweis hatte, dass seine Tochter noch lebt, habe ich mit ihm mitgefiebert, dass er sie findet. Dieses Hoffen und Bangen hielt bis zum Ende an.
Adrians Partner Bogner wurde auch sehr echt beschrieben. Ich empfand ihn als tollen Ermittler, der sich auch für seine Meinung einsetzte. Privat läuft auch bei ihm nicht alles rund, was ihn zusätzlich menschlich machte.
Auch die weiteren Kollegen wurden gut beschrieben und waren mir sympathisch, oder eben auch nicht, ganz nach dessen Rolle.
Der Fall war unglaublich dicht und perfekt durchdacht. Es war für mich bis zum Ende nicht durchschaubar, wer hinter den Morden steckte und was die genauen Beweggründe dafür waren. Ich war die ganze Zeit am Überlegen und Rätseln, so dass die Spannung nicht einen Moment nachließ. Da hat der Autor wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Beschreibungen, wie die Opfer ums Leben kamen, waren sehr bildhaft und schaurig, aber perfekt für einen spannenden Thriller.

Ein grandioser und enorm spannender Thriller, den ich unbedingt empfehlen kann. Ich vergebe verdiente 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.09.2017

Die Wurzel alles Guten

Die Wurzel alles Guten
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Pekka Kirnuvaara muss zum Zahnarzt. Dass sein neuer Zahnarzt ausgerechnet den gleichen und seltenen Nachnamen trägt, macht ihn stutzig. Ist Esko sein Bruder? Auf die Frage nach seinem Vater reagiert Esko ...

Pekka Kirnuvaara muss zum Zahnarzt. Dass sein neuer Zahnarzt ausgerechnet den gleichen und seltenen Nachnamen trägt, macht ihn stutzig. Ist Esko sein Bruder? Auf die Frage nach seinem Vater reagiert Esko zuerst nicht, sondern widmet sich voller Hingabe dem Bohren an Pekkas Zähnen. Doch zum Ende der Behandlung gesteht Esko Pekka, dass sie Halbbrüder sein müssen. Und dann beschließen sie, nach ihrem gemeinsamen Vater zu suchen. Auf ihrer Reise treffen sie auf weitere Halbgeschwister, die ihr Vater auf der ganzen Welt zurückgelassen hat.

Dieser Roman hat mich gut unterhalten, denn er war mal was ganz anderes.
Die Geschichte wird im Wechsel aus den Sichten von Pekka und Esko jeweils in der Ich-Form erzählt. Durch die Überschrift war klar, von wem ich gerade lese und so kam ich auch nicht durcheinander. Durch die Perspektivwechsel bekam ich einen prima Einblick in beide Brüder und konnte die Gefühle und Gedanken von beiden sehr gut kennenlernen. Das brachte mir beide unglaublich nahe.
Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Dabei wurde alles recht bildhaft beschrieben und ich konnte gut folgen.
Sehr gut gefallen hat mir der leichte Humor, der ganz oft durchkam und mich mehrfach zum Grinsen brachte.
Pekka ist ein ziemlich normaler Charakter, getrennt lebend und Teilzeitvater. Zum Leidwesen seines Bruders Esko, der sich der Zahngesundheit verschrieben hat, investiert Pekka in die Pflege seiner Zähne eindeutig viel zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit. Pekka ist ohne Vater aufgewachsen und glaubte stets, dass sein Vater Onni die Familie plötzlich verließ, als er noch ganz klein war.
Esko lebt für seinen Beruf als Zahnarzt und die Zahnhygiene. Er verbringt viel Zeit mit der Pflege seiner Zähne und verzichtet auf Zucker und andere zahnungesunde Lebensmittel. Doch sein Leben außerhalb seines Berufs ist sehr eintönig und langweilig - es existiert eigentlich gar nicht. Kein Wunder also, dass das Auftauchen seines Halbbruders und die anschließende Suche nach dem gemeinsamen Vater sein Leben komplett durcheinander bringt. Wie Pekka ist auch Esko ohne seinen Vater aufgewachsen.
Die Reise der beiden Halbbrüder gleicht einem Roadtrip, der unter dem Stern der Zahnpflege und der Zahnbehandlung steht. Wie sie auf ihre weiteren Geschwister treffen und was sie mit ihnen so erleben, fand ich unterhaltsam, teilweise aber auch nachdenklich stimmen. Eines haben sie alle gemeinsam, nämlich einen Vater, der sich stets aus dem Staub machte und sich nicht mehr blicken ließ.
Das Ende fand ich passend und ich konnte das Buch entspannt zuklappen.

Ein unterhaltsamer, teilweise skurriler Roman, den ich gerne gelesen habe. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.