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Veröffentlicht am 10.09.2017

Gib Gas!

Gib Gas!
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Eine gnadenlose Verfolgungsjagd durch den Norden

Der Milliardär Karniak wird von einer Rockergang verfolgt und gerät in eine Falle. Er versucht sich durch einen Zusammenstoß mit den Harleys zu retten, ...

Eine gnadenlose Verfolgungsjagd durch den Norden

Der Milliardär Karniak wird von einer Rockergang verfolgt und gerät in eine Falle. Er versucht sich durch einen Zusammenstoß mit den Harleys zu retten, doch das klappt nicht und er wird entführt. Kurz darauf gibt es einen Erpresserbrief mit einer Förderung von 1,5 Milliarden Euro Lösegeld. Eine utopische Summe, die nicht ohne weiteres beschafft werden kann. Die Kommissarin Kathrin van Busche übernimmt die Ermittlungen und versucht an den Erpresser zu kommen. Zeitgleich ist der Detektiv Alexei Gromow auf der Suche nach dem Kassenwart einer Hamburger Rockergang.

Dieser Thriller macht seinem Titel "Gib Gas!" alle Ehre, denn er ist temporeich, spannend und undurchsichtig bis zum Ende.
Der Schreibstil ist flott zu lesen und die Sprache ist geprägt vom norddeutschen Dialekt. Das hat mir richtig gut gefallen und machte die Geschichte und das Umfeld authentisch.
Ebenfalls gut gefallen hat mir der Aufbau des Buches, denn die Kapitalüberschriften sind jeweils passend gewählt und werden durch Datum und Zeit ergänzt, so dass ich dem zeitlichen Ablauf gut folgen konnte.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und hielt sich bis zum Ende.
Die Charaktere sind interessant und menschlich gezeichnet und ich konnte sie mir gut vorstellen.
Der Fall des entführten Karniak warf bei mir Fragen auf. Wer steckt dahinter? Die Rocker oder jemand anderes? Und wer fordert eine solch utopisch hohe Summe Lösegeld? Aber auch der Fall von Alexei Gromow war interessant und ließ mich rätseln, welche Bedeutung er in dieser Geschichte hat. Steht die Suche im Zusammenhang mit der Entführung? Beide Fälle wurden nach und nach aufgelöst, so dass meine Fragen alle beantwortet wurden.

Ein gelungener Thriller von der Waterkant, der mich gut unterhalten hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.09.2017

Der Totensucher

Der Totensucher
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Vor zwei Jahren wurde die Tochter von Adrian Speer aus der Wohnung entführt und ist seitdem spurlos verschwunden. Nach einem Tief wagt Adrian nun einen Neuanfang in einer neuen Mordkommission. In ihrem ...

Vor zwei Jahren wurde die Tochter von Adrian Speer aus der Wohnung entführt und ist seitdem spurlos verschwunden. Nach einem Tief wagt Adrian nun einen Neuanfang in einer neuen Mordkommission. In ihrem ersten Fall tauchen mehrere bestialisch ermordete Opfer auf, immer auf die gleiche Weise zur Schau gestellt. Der Täter nimmt Kontakt zu Speer auf und gibt ihm einen erschütternden Hinweis: Auf dem Handy des ersten Toten entdeckt er ein aktuelles Foto seiner Tochter. Endlich hat er ein Lebenszeichen von ihr. Adrian setzt nun alles daran, den Mörder zu finden, der ihn hoffentlich zu seiner Tochter führen kann.

Dieser Thriller ist der absolute Wahnsinn! Ich war von Anfang bis Ende komplett gefesselt und konnte gar nicht schnell genug lesen. Ein Weglegen des Buches war unmöglich.
Der Schreibstil ist lebendig und detailliert und ließ mich sofort ins Geschehen eintauchen.
Die Charaktere wurden ausnahmslos authentisch und greifbar beschrieben.
Adrian Speer fand ich unglaublich sympathisch. Seine Selbstvorwürfe, dass er nicht auf seine Tochter aufpassen konnte, waren deutlich spürbar und nachvollziehbar. Als er endlich den Beweis hatte, dass seine Tochter noch lebt, habe ich mit ihm mitgefiebert, dass er sie findet. Dieses Hoffen und Bangen hielt bis zum Ende an.
Adrians Partner Bogner wurde auch sehr echt beschrieben. Ich empfand ihn als tollen Ermittler, der sich auch für seine Meinung einsetzte. Privat läuft auch bei ihm nicht alles rund, was ihn zusätzlich menschlich machte.
Auch die weiteren Kollegen wurden gut beschrieben und waren mir sympathisch, oder eben auch nicht, ganz nach dessen Rolle.
Der Fall war unglaublich dicht und perfekt durchdacht. Es war für mich bis zum Ende nicht durchschaubar, wer hinter den Morden steckte und was die genauen Beweggründe dafür waren. Ich war die ganze Zeit am Überlegen und Rätseln, so dass die Spannung nicht einen Moment nachließ. Da hat der Autor wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Beschreibungen, wie die Opfer ums Leben kamen, waren sehr bildhaft und schaurig, aber perfekt für einen spannenden Thriller.

Ein grandioser und enorm spannender Thriller, den ich unbedingt empfehlen kann. Ich vergebe verdiente 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.09.2017

Die Wurzel alles Guten

Die Wurzel alles Guten
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Pekka Kirnuvaara muss zum Zahnarzt. Dass sein neuer Zahnarzt ausgerechnet den gleichen und seltenen Nachnamen trägt, macht ihn stutzig. Ist Esko sein Bruder? Auf die Frage nach seinem Vater reagiert Esko ...

Pekka Kirnuvaara muss zum Zahnarzt. Dass sein neuer Zahnarzt ausgerechnet den gleichen und seltenen Nachnamen trägt, macht ihn stutzig. Ist Esko sein Bruder? Auf die Frage nach seinem Vater reagiert Esko zuerst nicht, sondern widmet sich voller Hingabe dem Bohren an Pekkas Zähnen. Doch zum Ende der Behandlung gesteht Esko Pekka, dass sie Halbbrüder sein müssen. Und dann beschließen sie, nach ihrem gemeinsamen Vater zu suchen. Auf ihrer Reise treffen sie auf weitere Halbgeschwister, die ihr Vater auf der ganzen Welt zurückgelassen hat.

Dieser Roman hat mich gut unterhalten, denn er war mal was ganz anderes.
Die Geschichte wird im Wechsel aus den Sichten von Pekka und Esko jeweils in der Ich-Form erzählt. Durch die Überschrift war klar, von wem ich gerade lese und so kam ich auch nicht durcheinander. Durch die Perspektivwechsel bekam ich einen prima Einblick in beide Brüder und konnte die Gefühle und Gedanken von beiden sehr gut kennenlernen. Das brachte mir beide unglaublich nahe.
Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Dabei wurde alles recht bildhaft beschrieben und ich konnte gut folgen.
Sehr gut gefallen hat mir der leichte Humor, der ganz oft durchkam und mich mehrfach zum Grinsen brachte.
Pekka ist ein ziemlich normaler Charakter, getrennt lebend und Teilzeitvater. Zum Leidwesen seines Bruders Esko, der sich der Zahngesundheit verschrieben hat, investiert Pekka in die Pflege seiner Zähne eindeutig viel zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit. Pekka ist ohne Vater aufgewachsen und glaubte stets, dass sein Vater Onni die Familie plötzlich verließ, als er noch ganz klein war.
Esko lebt für seinen Beruf als Zahnarzt und die Zahnhygiene. Er verbringt viel Zeit mit der Pflege seiner Zähne und verzichtet auf Zucker und andere zahnungesunde Lebensmittel. Doch sein Leben außerhalb seines Berufs ist sehr eintönig und langweilig - es existiert eigentlich gar nicht. Kein Wunder also, dass das Auftauchen seines Halbbruders und die anschließende Suche nach dem gemeinsamen Vater sein Leben komplett durcheinander bringt. Wie Pekka ist auch Esko ohne seinen Vater aufgewachsen.
Die Reise der beiden Halbbrüder gleicht einem Roadtrip, der unter dem Stern der Zahnpflege und der Zahnbehandlung steht. Wie sie auf ihre weiteren Geschwister treffen und was sie mit ihnen so erleben, fand ich unterhaltsam, teilweise aber auch nachdenklich stimmen. Eines haben sie alle gemeinsam, nämlich einen Vater, der sich stets aus dem Staub machte und sich nicht mehr blicken ließ.
Das Ende fand ich passend und ich konnte das Buch entspannt zuklappen.

Ein unterhaltsamer, teilweise skurriler Roman, den ich gerne gelesen habe. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Finster ist die Nacht - ein gelungener Krimi

Finster ist die Nacht
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Detective Macy Greeley ist nachts alleine unterwegs, als ihr ein Mann vor das Auto läuft und sie ihn überfährt. Eingeklemmt ins Auto muss sie mitansehen, wie ein Motorradfahrer ankommt und den Mann kaltblütig ...

Detective Macy Greeley ist nachts alleine unterwegs, als ihr ein Mann vor das Auto läuft und sie ihn überfährt. Eingeklemmt ins Auto muss sie mitansehen, wie ein Motorradfahrer ankommt und den Mann kaltblütig erschießt. Das Opfer ist Philip Long, ein Radiomoderator, der entführt wurde. Warum wurde er entführt und dann ermordet? Macy hängt sich trotz ihrer eigenen Verletzungen in die Ermittlungen rein und trifft dabei auf Emma, die Tochter der Opfers, die der Stadt lange Zeit den Rücken gekehrt hatte. Und Emma weiß um die Geheimnisse, die sich ihr Vater über die Dorfbewohner notiert hatte.

Dieser Krimi, der bereits der dritte Band um Detective Macy Greeley ist, hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil ist klar und leicht verständlich und lässt sich hervorragend lesen. Ich war sofort in der Lage, in die Geschehnisse einzutauchen und diesen zu folgen.
Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und auch greifbar für mich. Macy finde ich sehr sympathisch und mir gefielen auch die Einblicke in ihr Privatleben, denn das brachte sie mir wieder nahe. Ihre Herangehensweise bei den Ermittlungen fand ich gut durchdacht und schlüssig und ich habe sie gerne dabei begleitet. Gerade auch deshalb, weil sie eine starke Person und eine erfahrene Ermittlerin ist.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und gehalten und ich habe von Beginn an gerätselt, wer und was dahinter stecken könnte. Diese Neugierde hielt sich bis zum Ende, wo dann alles gut aufgelöst wurde. Der Fall war insgesamt gut durchdacht und konzipiert und hat mir prima gefallen.

Ich wurde von diesem Krimi sehr gut unterhalten und ich freue mich auf weitere Fälle für Macy Greeley. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.09.2017

Kreuzschnitt - mitreißend und spannend

Kreuzschnitt
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Der Osloer Kommissar Bogart Bull verliert durch einen absichtlich herbeigeführten Unfall seine Frau und seine Tochter und fällt in ein tiefes Loch. Doch seine Vorgesetzte ist von seinen Fähigkeiten überzeugt ...

Der Osloer Kommissar Bogart Bull verliert durch einen absichtlich herbeigeführten Unfall seine Frau und seine Tochter und fällt in ein tiefes Loch. Doch seine Vorgesetzte ist von seinen Fähigkeiten überzeugt und versetzt ihn zu Europol. Sein erster Fall ist der Mord an dem reichen norwegischen Unternehmer und Kunstsammler Axel Krogh. Er wurde in seiner Villa in Frankreich grausam ermordet und geschändet. Außer einem Gemälde von Edvard Munch, das einen Dämon zeigt, wurde nichts weiter gestohlen. Die Ermittlungen führen Bull in die Vierziger Jahre und zu einem damaligen Verbrechen.

Dieser Krimi hat mir richtig gut gefallen und ist ein richtiges Highlight.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft, so dass ich sofort in die Geschichte eintauchen konnte. Ich musste das Buch dann auch in einem Rutsch fertig lesen.
Der Spannungsbogen wurde sehr gut aufgebaut und durch das ganze Buch gehalten. Die Verbindungen in die Vergangenheit wurden sehr gelungen eingebaut und machten mich neugierig. In welcher Verbindung steht die Vergangenheit mit dem heutigen Mord an Krogh und dem Diebstahl des Gemäldes? Dazu hatte ich anfangs keinerlei Idee.
Diese verschiedenen Erzählstränge von Vergangenheit und Gegenwart sind beide sehr gelungen und werden dann am Ende auch prima miteinander verbunden, so dass keine Fragen offen bleiben.
Bogart Bull ist ein sehr sympathischer Ermittler. Durch sein schweres privates Schicksal kam er mir sehr nahe und ich konnte mit ihm mitfühlen. Er ist ein Ermittler, von dem ich sehr gerne noch mehr lesen möchte.
Auch der französische Kommissar Moulin gefiel mir sehr gut. Er und Bull haben ein tolles Team abgegeben und sich hervorragend ergänzt. Die Ermittlungsarbeit fand ich spannend und authentisch beschrieben und ich habe sie sehr gerne verfolgt.

Ein sehr dichter und atmosphärischer Krimi, der mich in seinen Bann gezogen hat und nicht mehr los ließ. Ich vergebe verdiente 5 von 5 Sternen.