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Veröffentlicht am 05.05.2017

Mörderjagd mit Inselblick

Mörderjagd mit Inselblick
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Bei dem diesjährigen Hafenfest in Neuharlingersiel wird eine ganze Schar von Autoren erwartet. Das bedarf einer gründlichen Vorbereitung, bei der Rosa tatkräftig zur Seite steht. Doch bei den Autoren geht ...

Bei dem diesjährigen Hafenfest in Neuharlingersiel wird eine ganze Schar von Autoren erwartet. Das bedarf einer gründlichen Vorbereitung, bei der Rosa tatkräftig zur Seite steht. Doch bei den Autoren geht es alles andere als gesittet zu - die beharken sich gegenseitig und kriegen sich richtig in die Wolle. Dann fällt der erst tot um, ein Herzinfarkt. Dann folgen noch zwei weitere Tote, die ebenfalls an einem Herzinfarkt starben. Dass das nicht mit rechten Dingen zugeht kann, ist Rosa klar. Sie, Rudi und Henner nehmen als eingeschweißtes Trio die Ermittlungen auf.

Dies ist bereits der vierte Fall für Rosa, Rudi und Henner. Für mich war es der erste Fall.
Zu Beginn tauchen sehr viele Personen auf. Doch dank der Personenübersicht am Ende des Buches habe ich schnell alle Charaktere zuordnen können.
Der Schreibstil war locker-leicht und sehr humorvoll. Dank der bildhaften Beschreibungen hatte ich die Personen bestens vor Augen. Das Trio gefiel mir sehr gut, denn sie sind sehr speziell mit ihren Eigenarten und bleiben dadurch gut im Gedächtnis.
Auch die diversen Autoren und weiteren Personen wurden gut gezeichnet und hatten alle ihre ganz eigenen Macken. Da wurden auch ein paar Klischees erfüllt, was prima in die Geschichte passte.
Der Plot war prima durchdacht. Durch die vielen Personen gab es viel Spielraum für meine Überlegungen bezüglich des Täters und seines Motivs. Allerdings lag ich mit meiner Vermutung falsch. Den wahren Täter hatte ich nicht wirklich auf der Rechnung, so dass es für mich noch eine Überraschung am Ende gab.
Hervorragend gefallen hat mir der Humor in dem Buch. Es gab viele Szenen, bei denen ich lachen oder grinsen musste. Ich wurde also bestens unterhalten und hatte tolle Lesestunden.

Ich kann diesen Ostfriesen-Krimi absolut empfehlen und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Der Tote im Whiskey-Fass

Der Tote im Whiskey-Fass
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Loreena Fallon hat vor kurzem ihren Vater verloren. Er hat als junger Mann Irland verlassen und ist danach nie wieder dorthin zurückgekehrt. Loreena macht sich nun auf nach Irland in den kleinen Ort Badger´s ...

Loreena Fallon hat vor kurzem ihren Vater verloren. Er hat als junger Mann Irland verlassen und ist danach nie wieder dorthin zurückgekehrt. Loreena macht sich nun auf nach Irland in den kleinen Ort Badger´s Burrow, um nach ihren dortigen Verwandten zu suchen. Bei einer Veranstaltung wird in einem Whiskeyfass eine Leiche entdeckt. Bei dem Toten findet die Polizei eine Visitenkarte von Loreenas Vater. Was hatte der Tote mit ihrem Vater zu tun? Kannten die beiden sich? Loreena versucht mehr herauszufinden und hat dabei tatkräftige Unterstützung von Mae, bei der sie sich eingemietet hat. Doch schon bald gerät Loreena in Gefahr. Ist sie jemandem mit ihren Nachforschungen auf die Füße getreten?

Dieser Cosy-Krimi hat mir richtig gut gefallen. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen und alles um mich herum vergessen. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis ich es fertig gelesen hatte.
Der Schreibstil war angenehm leicht und flüssig und dazu sehr bildhaft. Die Autorin hat die Umgebungen und die Personen sehr detailliert und authentisch beschrieben, so dass ich alles perfekt vor Augen hatte. Ich hatte wirklich das Gefühl, mit der Protagonistin in Irland in dem kleinen Örtchen zu sein.
Prima gefallen haben mir auch die Beschreibungen der diversen Whiskeysorten und welche Aromen sie beinhalten. Ich bin da kein Kenner, hatte aber den Geschmack richtig im Mund.
Alle Personen wurden bestens beschrieben. Einzelne Charakterzüge und Eigenschaften wurden liebevoll herausgearbeitet, so dass ich die Personen so wahrgenommen habe, wie es die Autorin beabsichtigt hatte.
Neben Loreena hat mir Mae super gut gefallen, weil sie einfach ein herzlicher Mensch war, der offen auf Loreena zuging und sie sofort vorbehaltlos unterstützte. Mehrmals versuchte Maes Enkel Brandon, der der örtlichen Polizei angehörte und im Fall des Toten ermittelte, die Nachforschungen der beiden zu unterbinden – leider erfolglos. Da musste ich teilweise sehr grinsen.
Der Plot war wirklich gut durchdacht und die Spannung steigerte sich stetig. Warum wurde der Mann ermordet und in einem Whiskeyfass versteckt? Warum kann sich keiner der Bewohner an Loreenas Vater erinnern? Ich war wirklich gespannt, wie die ganzen Zusammenhänge sind. Ich hatte zwar meine Vermutungen, doch auf den Täter bin ich nicht gekommen und wurde deshalb am Ende noch überrascht.

Ich kann diesen Cosy-Krimi absolut empfehlen und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Sauglück

Sauglück
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Auf einem Bauernhof wurde ein altes Ehepaar ermordet. Als Dorli Wiltzing und Lupo Schatz die Hintergründe aufdecken wollen, geraten sie an eine Familie voller Hass und Unzufriedenheit. Und schnell wird ...

Auf einem Bauernhof wurde ein altes Ehepaar ermordet. Als Dorli Wiltzing und Lupo Schatz die Hintergründe aufdecken wollen, geraten sie an eine Familie voller Hass und Unzufriedenheit. Und schnell wird klar, dass alle, die auf dem Hof leben, ein Motiv haben, aber kein Alibi. Dann wird im Keller des Hofes ein uraltes Skelett eines Kindes entdeckt. Steckt hinter dessen Tod vielleicht das Motiv für die Morde an dem Ehepaar?

Dieses Buch ist schlichtweg großartig! Es ist von Anfang bis Ende unglaublich spannend. Der sehr gut verständliche Schreibstil ermöglichte es mir, sofort in die Geschichte einzutauchen. Der Sog, den das Buch entwickelte, hielt mich bis zum Ende gefangen und ich mochte das Buch einfach nicht beiseitelegen.
Die Personen sind durchweg real beschrieben. Ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen. Besonders die schlechten Charakterzüge der Bauernfamilie sind eindringlich gezeichnet. Missgunst und Neid sind an der Tagesordnung. Wahrlich keine Familie zum Wohlfühlen. Hatte ich anfangs noch Mitleid mit dem ermordeten Ehepaar, so wandelte sich das im Laufe der Geschichte ins komplette Gegenteil.
Der Plot ist sehr schwere Kost. Es geht um Pflegekinder in der Nachkriegszeit, die häufig bei Bauernfamilien und deren Höfen untergekommen sind. Die Behandlung von ihnen war teilweise grausam und sie wurden misshandelt, missbraucht und als Arbeitskräfte ausgenutzt. Diese Schicksale werden durch dieses Buch nicht vergessen.
Die Verwicklungen in diesem Fall waren für mich in keinster Weise durchschaubar oder vorhersehbar. Selbst die letzte Frage wurde erst ganz am Ende des Buches beantwortet. Es blieben somit keine Fragen offen. Allerdings wirken die schweren Schicksale noch nach.
Prima gefallen haben mir auch die Ermittlungen von Dorli und Lupo und dass es von ihnen auch einiges Private zu lesen gab. Ich muss dazu sagen, dass dies mein erstes Buch um dieses Detektivduo war, ich aber keinerlei Probleme hatte, sie kennenzulernen und zu mögen.

Ich kann diesen sehr dichten und atmosphärischen Krimi absolut empfehlen und vergebe daher fünf Sterne.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Fremder - spannender Beginn, Verlauf nicht überzeugend

FREMDER
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Johann und Talea Schmees fahren nach dem wöchentlichen Einkauf noch zu Taleas Eltern. Als sie auf der Straße einen Plastiksack entdecken, machen sie einen grausigen Fund: in dem Sack befinden sich etliche ...

Johann und Talea Schmees fahren nach dem wöchentlichen Einkauf noch zu Taleas Eltern. Als sie auf der Straße einen Plastiksack entdecken, machen sie einen grausigen Fund: in dem Sack befinden sich etliche Hände, Arme und Füße von Toten. Jan Krömer und Lisa Berthold nehmen sich der Sache an und versuchen herauszufinden, was dahinter steckt und was mit den restlichen Körperteilen geschehen ist.

Der Beginn des Buches war super spannend und schaurig. Die Vorstellung, dass man zufällig auf einen Sack voller Leichenteile stößt, war wahrlich schockierend. Bei der Untersuchung stellte​ sich heraus, dass diese Teile von mehreren Toten stammten. Doch wo waren die restlichen Körperteile? Und was sollte mit diesen Extremitäten passieren?
Interessant fand ich, dass man auch von dem Täter liest, der feststellen musste, dass er einen der Säcke versehentlich verloren hat. Als er sich auf die Suche nach dem Sack machte, musste er leider feststellen, dass dieser bereits gefunden wurde. Diese Einblicke brachten viel Spannung mit sich.
Jan und Lisa haben ihre Ermittlungen wieder auf ihre eigene Art vorgenommen, waren also auch viel Zuhause auf dem Hof von Jan, wo die beiden gemeinsam leben. Ihnen wurde ein dunkelhäutiger Praktikant aus dem Ausland zur Seite gestellt, um den sie sich kümmern sollten. Das fand ich generell gut, denn ein weiterer Ermittler im Team ist in der Regel eine Bereicherung. Die drei hätten sich bei den Ermittlungen gut ergänzen und austauschen können. Allerdings schweifte die Geschichte stattdessen in die Richtung Fremdenhass und Flüchtlingsthematik ab, wodurch der eigentliche Fall und die dazugehörigen Ermittlungen ins Hintertreffen gerieten.
Die Ermittlungsarbeit empfand ich in diesem sechsten Fall recht oberflächlich. Nach dem spannenden Beginn hätte ich mir da eine viel intensivere Arbeit gewünscht und einen tieferen Einblick in die Beweggründe des Täters. Denn warum er die meisten Opfer ausgewählt hatte, hat sich mir nicht erschlossen. Sie sollten es verdient haben, doch das Warum, also was sie konkret getan hatten, blieb für mich offen. Das fand ich schade, denn grundsätzlich fand ich die Idee zu dem Täter und seinen Taten prima.

Ich bin gespannt auf weitere Fälle von Jan Krömer und Lisa Berthold und vergebe für diesen Krimi drei Sterne.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Wiederbelebung

Wiederbelebung
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Dem Oberarzt Dr. Felix Hoffmann fallen Unregelmäßigkeiten auf der Intensivstation der Humana-Klinik auf. Es häufen sich die Fälle, in denen Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich werden, die dann jedoch ...

Dem Oberarzt Dr. Felix Hoffmann fallen Unregelmäßigkeiten auf der Intensivstation der Humana-Klinik auf. Es häufen sich die Fälle, in denen Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich werden, die dann jedoch in der überwiegenden Zahl tödlich enden. Dr. Hoffmann ist überzeugt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Als ein Kollege und ein Pfleger ums Leben kommen, ist klar, dass Dr. Hoffmann mit seiner Vermutung richtig liegt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Celine versucht er, dem Täter auf die Spur zu kommen - und gerät dabei selbst in Gefahr.

Mir hat dieser Krimi gut gefallen. Der Schreibstil war angenehm flüssig zu lesen. Als positiv empfand ich die vielen kurzen Kapitel. Dadurch gab es immer wieder Wechsel in der Geschichte und das Tempo und die Spannung wurden gehalten.
Die Charaktere wurden gut beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen. Dr. Felix Hoffmann fand ich sympathisch, allerdings machte er auf mich manchmal einen eher konfusen Eindruck, also nicht wie ein studierter Oberarzt, der ein enormes Fachwissen hat.
Gut gefallen hat mir auch der leichte und ironische Humor, der mich mehrmals zum Grinsen brachte.
Den Plot empfand ich als sehr gut durchdacht. Wie Dr. Hoffmann auf die Unregelmäßigkeiten stieß und dann weitere Nachforschungen betrieb, wurde verständlich und nachvollziehbar beschrieben. Die Unterstützung durch seine Freundin Celine war dabei unabdingbar, denn aufgrund ihrer Fähigkeiten, wie z.B. das Knacken von Passwörtern, hat sie dazu beigetragen, dass sie an weitere Informationen gelangten. Während der Ermittlungen der beiden ist ihnen der Kommissar Czernowske stets auf den Fersen. Ihm immer wieder aus dem Weg zu gehen, war gar nicht so einfach.
Für mich war es nicht voraussehbar, wer letztendlich der Täter war und aus welchem Grund er getötet hat. Insofern hatte ich genug Raum für meine Spekulationen.

Ein spannender und unterhaltsamer Krankenhaus-Krimi, den ich gerne gelesen habe. Ich vergebe vier Sterne.