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Veröffentlicht am 25.04.2022

Unterschätze niemals ein Zimmermädchen!

The Maid
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Einen Cosy Crime hatte ich bisher noch nie gelesen und so war ich doch mächtig gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext ist etwas irreführend in meinen Augen, denn so richtig selbstständig und andauernd ...

Einen Cosy Crime hatte ich bisher noch nie gelesen und so war ich doch mächtig gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext ist etwas irreführend in meinen Augen, denn so richtig selbstständig und andauernd ermittelt Molly nicht im Buch.

In der Geschichte geht es um Molly Maid, die ihren Beruf als Zimmermädchen ungemein gern macht, weil sie Ordnung und Sauberkeit liebt. Als sie bei ihrem Job im Regency Grand Hotel jedoch einen Toten findet, bringt sie das in enorme Schwierigkeiten, denn sie gerät unter Verdacht. Wie kann sie ihre Unschuld beweisen?

Molly macht es einem als Figur nicht leicht sie zu mögen, denn sie verhält sich enorm speziell und als Leser braucht man doch einige Zeit, um zu merken, dass sie vom Verstand her etwas eingeschränkt ist. Ich hätte sie gern in die richtige Richtung geleitet, denn sie versteht vieles falsch und stürzt sich dadurch immer mehr ins Unglück.

Die eigentlichen Ermittlungen und die Spannung starten in meinen Augen erst so richtig ab Mitte des Romans. Da sieht man auch eine enorme Entwicklung bei Molly und es hat auch Spaß gemacht zu lesen. Man muss aber schon sehr lange am Ball bleiben, um belohnt zu werden.

Die Schilderungen im Hotel habe ich als sehr authentisch empfunden, man hatte die ganze Zeit ein prunkvolles Hotel vor Augen, in dem eben doch nicht alles glänzt.

Der Fall, der eher am Rande behandelt wird, ist durchaus spannend. Etwas störend fand ich, dass Mollys Beobachtungen diverse Male wiederholt werden. Natürlich weiß ich, dass das mit Mollys Verhalten zu tun hat und nicht mit Nita Prose, die sich dauernd wiederholen möchte, aber zwei bis drei Wiederholungen hätten auch gereicht, um das zu verdeutlichen oder so etwas wie: und wieder schilderte sie ihre Beobachtungen als alles nochmal genau im Detail aufzuzeigen.

Die Auflösung zum Schluss hat sogar eine überraschende Wende parat, mit der ich so gar nicht gerechnet habe und die mich positiv überrascht hat.

Das etwas ins Kitschige rutschende Ende hatte ich erwartet und mochte es auch gern, da es zum gesamten Wohlfühlkonzept passt.

Fazit: In meinen Augen als Urlaubslektüre oder leichte Kost für Zwischendurch geeignet.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Alte oder neue Liebe?

Der Papierpalast
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Der Klappentext des Buches klang so mysteriös, dass ich nur zu gern mehr erfahren wollte. Was ich dann geboten bekam war so viel mehr als ich jemals zu erwarten gewagt habe.

In der Geschichte geht es ...

Der Klappentext des Buches klang so mysteriös, dass ich nur zu gern mehr erfahren wollte. Was ich dann geboten bekam war so viel mehr als ich jemals zu erwarten gewagt habe.

In der Geschichte geht es um Elle Bishop, die drei Kinder hat und eine glückliche Ehe mit ihrem Mann Peter führt. Jedes Jahr, und das schon seit ihrer Kindheit, verlebt sie ihre Sommer in den Back Wood von Cape Code. Doch in diesem Jahr sieht sie nach langer Zeit ihren Jugendfreund Jonas wieder und alles fühlt sich an wie damals. Was hat das Leben für sie parat?

Der Roman besticht vor allem durch diesen idyllischen Ort, an dem man nur zu gern selbst Urlaub machen würde und durch starke Charaktere bis in die letzte Nebenfigur hinein.

Im Großteil des Romans geht es um die schwierigen Familienverhältnisse, in denen Elle groß wird, denn ihre Kindheit ist von den wechselnden Männern der Mutter und ständigen Umzügen geprägt. Und dann schlägt immer wieder das Schicksal zu.

Es ist ganz klar keine Geschichte, die man in einem Rutsch liest, denn es passiert so viel Dramatisches, teils Verstörendes, dass man die Luft anhält, schlucken muss oder einem die Tränen in die Augen steigen. Daher kann ich nur jedem Leser raten in guter emotionaler Verfassung zu sein, da einen sonst die Geschichte in ihr schwarzes Loch mit hineinzieht.

Viele Leser mögen Elle als distanzierte Person wahrnehmen, aber ich konnte mich enorm gut mit ihr identifizieren und verstand ihr Handeln zu jedem Zeitpunkt. Sie hat so viel durchmachen müssen und dennoch ist sie so stark und lebensfroh, das habe ich sehr bewundert.

Die beiden Männer Jonas und Peter in ihrem Leben haben jeder ihr Gutes für sich und man kann nachempfinden wie schwer es ist so enorm zwischen den Stühlen zu stehen und sich nicht entscheiden zu können.

Die Stimmung im Buch ist teils sehr bedrückend und dennoch schafft es die Autorin mit ihrem Stil den Leser jederzeit mitzureißen und zu fesseln.

Die unterschiedlichen Zeiten, in denen die Handlung spielt, verdeutlichen sehr intensiv, was die gesamte Familie geprägt hat und warum die Figuren so sind wie sie sich geben.

Das offene Ende sorgt dafür, dass man als Leser noch lange grübelt, wie es ausgehen könnte, denn alles scheint möglich.

Fazit: Ich habe diesen Roman mit großer Faszination gelesen und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ein absoluter Knaller.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Von Agenten umzingelt..

Die Diplomatenallee
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Eher zufällig bin ich über den Roman gestolpert und ich bin froh darüber, denn hier habe ich über ein Thema gelesen, was mir nahezu unbekannt war.

In der Geschichte geht es um Heike, die einst Graphologie ...

Eher zufällig bin ich über den Roman gestolpert und ich bin froh darüber, denn hier habe ich über ein Thema gelesen, was mir nahezu unbekannt war.

In der Geschichte geht es um Heike, die einst Graphologie studiert, ihr Studium aber nach einem Zerwürfnis abgebrochen hat, obwohl sie die Beste war. Lieber arbeitet sie im Schreibwarenladen und ist glücklich mit Mann und Kindern. Als plötzlich ihr alter Uniprofessor in ihr Leben stolpert ist nichts wie zuvor. Was will er von ihr? Als die ersten Gefahren drohen, hadert Heike an ihren Entscheidungen. Werden sie und ihre Familie das überleben?

Der Roman spielt in der Zeit vom 05. Februar 1974 bis 06. Mai 1974 und obwohl es nur wenigen Wochen sind, verliert man das Zeitgefühl und glaubt die Protagonisten sind deutlich länger in das ganze Drama involviert.

Von der Graphologie habe ich schon mal gehört, aber was genau damit alles möglich ist, das war mir nicht bekannt. Die kleinen Einschübe von Erklärungen zu Buchstabenformen und ihren Bedeutungen waren interessant.

Heike ist als Figur nicht ganz so einfach, weil sie ihrer Umgebung gegenüber oft unnahbar ist. Im Verlauf der Handlung erfährt man immer mehr und versteht dann auch warum sie so agiert. Ich konnte mich gut in sie einfühlen. Ihre Ängste habe ich nicht so gern ausgehalten, denn was sie alles ertragen muss, das ist zwar spannend, aber auch hart.

Ehemann Peter tat mir aufgrund seiner Selbstzweifel leid, dabei ist er so ein toller Mensch. Er ergänzt Heike perfekt und akzeptiert wie sie ist, das hat man doch eher selten. Auch fand ich klasse wie sehr sie sich mögen und dass die Ehe auf Augenhöhe stattfindet, was für die damalige Zeit ja eher selten war.

Mit Bonn hatte ich mich zuvor noch nie beschäftigt und so war ich doch sehr erstaunt wer sich alles in der Bundesrepublik aufhielt und wie viele Spione es von allen Seiten gab. Dauernd abgehört zu werden würde mich wahnsinnig machen.

War der Großteil des Romans immens fesselnd, so fand ich den Schluss etwas übertrieben, da die rohe Gewalt teils zu viel und teils zu konstruiert rüberkam. Insgesamt habe ich mich jedoch gut unterhalten gefühlt und auf jeden Fall Neues gelernt.

Fazit: Unterhaltsamer Einblick in den kalten Krieg und deutsch- deutsche Geschichte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Covergirl statt Landmädchen?

Schallplattensommer
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Maserati fällt in ihrem Dorf nicht nur aufgrund ihres Namens auf, sondern weil sie nahezu das einzige junge weibliche Wesen in der Umgebung ist. In der Gaststätte der Großmutter kellnert sie, doch hat ...

Maserati fällt in ihrem Dorf nicht nur aufgrund ihres Namens auf, sondern weil sie nahezu das einzige junge weibliche Wesen in der Umgebung ist. In der Gaststätte der Großmutter kellnert sie, doch hat sie das überhaupt nötig? Was ist ihr Geheimnis?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, so dass wir als Leser einen guten Überblick über die Figuren haben.

Mir haben am Roman vor allem die Schilderungen von Sommer, Ferien und Idylle gefallen, auf die man beim Lesen einfach Lust bekommt. Zudem werden Themen wie erste Liebe, Freundschaft, Pflege von Angehörigen und mehr beleuchtet, was fast ein wenig viel für dieses schmale Buch ist. Und immer kommt alles mit leisen Tönen und eher zwischen den Zeilen.

Maserati als Hauptfigur fand ich einfach klasse, da sie trotz allem für das bisschen Familie, was ihr geblieben ist, alles gibt. Ihre leicht schnoddrige Art symbolisiert hervorragend den Teenager, der mitten in der Findungsphase steckt.

Mein liebster Charakter war jedoch die Oma, die manchmal doch mehr mitbekommt als man glauben mag. Und ihre Kochkünste, sowie ihr Eifer und Fleiß sind legendär.

Von den drei Jungen hat mir persönlich am besten Georg gefallen, weil er ohne wenn und aber für andere da ist. Die anderen beiden haben natürlich ihre Päckchen zu tragen und dennoch habe ich sie so ein wenig als verwöhnte Jungs empfunden, die zu sehr in Watte gepackt werden. Caspers Spitznamen für Maserati hingegen sind einfach nur herrlich lustig.

Fazit: Gelungene Lektüre vor allem für junge Leute in der Entwicklungsphase. Unterhaltsam, aber nicht unbedingt ihr bestes Buch.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Was bedeutet Liebe?

Liebesheirat
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Auf dieses Buch war ich so unglaublich gespannt, weil ich gern etwas über komplizierte Beziehungen lese und auch Kulturunterschiede mich begeistern können.

In der Geschichte geht es um Joe und Yasmin, ...

Auf dieses Buch war ich so unglaublich gespannt, weil ich gern etwas über komplizierte Beziehungen lese und auch Kulturunterschiede mich begeistern können.

In der Geschichte geht es um Joe und Yasmin, die gern heiraten wollen. Die Eltern sollen sich kennenlernen, doch davor haben beide große Angst, denn während Joes Mutter Harriet sehr offen ist, sind Yasmins Eltern regelrecht verklemmt und sehr religiös noch dazu. Wird das gut gehen?

Im Buch gibt es sehr viele Personen, wo man gut aufpassen muss wer zu wem gehört und in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Meine persönliche Lieblingsfigur waren die alte Zlata im Krankenhaus, die trotz allem Stärke beweist und immer einen guten Rat parat hat. Und natürlich hat mich Pepperdine mit seinem Charme verzaubert.

Die Hauptfiguren sind mit enormen Problemen und Geheimnissen behaftet. Jeder möchte den Schein wahren und macht es dadurch noch schlimmer. Man wartet regelrecht auf den großen Knall, der entweder wieder alles ins Lot bringt oder alles zerstört.

An den Figuren Yasmin und Harriet habe ich mich emotional enorm gerieben, denn sie haben mir einiges abgefordert. Zwar habe ich Yasmin mit ihren Problemen gut verstehen können, aber ich hätte ihr gern öfter einen Schubs in die richtige Richtung geben wollen. Nachdem sie vieles verdirbt, gelingt ihr zum Ende hin der Wandel und sie macht enorme Fortschritte. Harriet, die Schwiegermutter in spe, liebt es Grenzen zu überschreiten und zu provozieren. Oft denkt man, dass sie das jetzt nicht wirklich macht und dann kommt es noch viel schlimmer.

Monica Alis Schreibe hat mich sehr in ihren Bann gezogen, denn sie weiß mit besonderer Wortwahl und interessanten Figuren zu bezaubern. Man blickt in die Abgründe der Menschlichkeit und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann weiß man dass das eigene Umfeld auch oft so tickt.

Das einzige Manko an der Handlung waren die Szenen, in denen es um medizinische Details und die Klärung von Krankheiten geht. Das fand ich persönlich etwas fad. Zum Glück gibt es das nicht zu oft.

Das Ende war für mich schlüssig und nachvollziehbar. Es wird nicht alles geklärt, man kann weiter fantasieren, was den Figuren noch passieren könnte und es gibt kein kitschiges Happyend, wo ich sehr froh drüber war.

Fazit: Tiefe Einblicke in menschliche Beziehungen, die teils kompliziert sind wie verknotete Wollknäule und dennoch rettbar, wenn man sich einfach ausführlich damit beschäftigt. Ich habe mich enorm gut unterhalten gefühlt und spreche gern eine Empfehlung aus. Gelungen!

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