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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2019

Sprachgewaltig und berührend zugleich...

Der Trafikant
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Ich habe sehr viel Gutes über den Film gehört, wollte aber zuerst das Buch lesen und so begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um den jungen Franz, der nach Wien zieht, um Lehrling in einer ...

Ich habe sehr viel Gutes über den Film gehört, wollte aber zuerst das Buch lesen und so begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um den jungen Franz, der nach Wien zieht, um Lehrling in einer Trafik zu werden. Schnell gewöhnt er sich an das Leben in der Stadt. Doch dann erlebt er zwei Begegnungen, die sein Leben für immer verändern: er begegnet Sigmund Freud und der Liebe in Form einer hübschen Böhmin. Wie wird er mit seinen neuen Erkenntnissen umgehen?

Zunächst einmal muss ich den tollen Schreibstil des Autos loben. Er verwendet so gekonnt sprachliche Bilder, dass es einem leicht fällt sich alles vorzustellen und man regelrecht beschwingt die Seiten liest. Für mich schon allein aufgrund der Wortwahl ein Genuss.

Franz als Figur hat mir immens gefallen. Man spürt seine Jugendlichkeit auf jeder Seite, denn er möchte was erleben und dafür geht er gern auch Risiken ein. Ich mochte, dass er seine Heimat vermisst auch wenn es ihm in der neuen Umgebung gut geht. Seine Entdeckung der Liebe hat mich an meine Jugend erinnert, was ich sehr mochte.

Die Briefe zwischen Mutter und Sohn fand ich einfach nur schön, weil es so etwas heute schlichtweg nicht mehr gibt, was echt schade ist.

Zudem fand ich, dass es Seethaler sehr gut gelungen ist die damalige Zeit darzustellen, die unterschwellige Feinseligkeit und wie sich die Lage für manche Menschen immer mehr zuspitzt.

Die Treffen mit Freud habe ich als sehr realistisch empfunden, schließlich hat er ja wirklich dort gewohnt und warum sollte er nicht auch mal einem jungen Burschen einen guten Rat geben?

Fazit: Ein toller Roman, der mich sehr gut unterhalten und zudem im Inneren berührt hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus und jetzt freue ich mich erst Recht auf den Film.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Schöne Sommerlektüre...

Shark Club – Eine Liebe so ewig wie das Meer
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Der Klappentext zum Buch hatte mich so sehr angesprochen, dass ich unbedingt mehr wissen wollte. Und so begann ich mit der Lektüre und erhielt eine zauberhaft leichte Sommergeschichte.

Im Roman geht es ...

Der Klappentext zum Buch hatte mich so sehr angesprochen, dass ich unbedingt mehr wissen wollte. Und so begann ich mit der Lektüre und erhielt eine zauberhaft leichte Sommergeschichte.

Im Roman geht es um Maeve, die sich mit 12 Jahren nicht nur verliebte, sondern auch zeitgleich von einem Hai gebissen wurde. Als sie mit 30 in ihre Heimat zurückkehrt, trifft sie auf ihre alte Liebe. Hat diese immer noch Bestand nach all den Jahren?

Ich bin ja kein sonderlicher Fan von kitschigen Liebesromanen, aber da muss man hier keine Angst haben, denn Kitsch oder unrealistische, überzogene Vorstellungen von Liebe gibt es hier nicht. Zum Glück.

Maeve als Figur hat mir gut gefallen, da sie eine taffe Frau ist, die ihren Weg geht auch wenn das Schicksal es nicht immer gut mit ihr gemeint hat. Ich mochte sehr, dass sie ein tolles Verhältnis zu ihrer Familie hat und dass sie sehr hilfsbereit ist. Etwas unnormal empfand ich ihre enorme Leidenschaft für Haie. Ich konnte ihre Arbeit und alles verstehen, aber das jeder Winkel ihres Zimmers mit Haien dekoriert ist und sich ihr ganzes Leben um Haie dreht, das war schon sehr viel.

Richtig süß war Hazel. Also ich wäre auch an Maeves Stelle komplett schwach geworden bei so einem zauberhaften Kind. Mir hat gefallen, dass Hazel offen allem Neuen gegenüber ist.

Daniel mochte ich ehrlich gesagt nicht sonderlich. Mir war seine dominante Art einfach zu viel. Man kann wohl kaum erwarten, dass sich der Partner für einen völlig aufgibt. Jeder muss immer noch eine eigenständige Person sein dürfen. Zudem war er mir zu Besitz ergreifend.

Klasse fand ich, dass der Roman anders endet als man es erwarten würde. Gerade das hat Maeve sehr authentisch und die Handlung realistisch wirken lassen.

Auch gut fand ich, dass man viel über Meeresbewohner und ihre Eigenheiten erfährt.

Fazit: Für mich ein schöner, leichter Sommerroman, der perfekt für den Urlaub oder einen Schwimmbadbesuch ist. Gelungen!

Veröffentlicht am 24.07.2019

Gib die Hoffnung nie auf!

Dunkelsommer
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Nachdem mein letztes Buch, welches ich gelesen habe, nicht so der Knaller war, hoffte ich hier auf ganz viel Spannung. Und ja ich habe sie bekommen und meine Erwartungen wurden gänzlich übertroffen.

In ...

Nachdem mein letztes Buch, welches ich gelesen habe, nicht so der Knaller war, hoffte ich hier auf ganz viel Spannung. Und ja ich habe sie bekommen und meine Erwartungen wurden gänzlich übertroffen.

In der Geschichte geht es um Lelle, dessen Tochter Lina seit drei Jahren spurlos verschwunden ist. Seine Ehe zerbrach daran und er kann sein Kind einfach nicht vergessen. Er sucht sie jeden Tag seitdem sie verschwunden ist. Wird er sie irgendwann finden?

Das Besondere an dem Buch ist, dass wir die Geschichte aus zwei Perspektiven kennenlernen. Zum einen begleiten wir Lelle auf der verzweifelten Suche nach seiner Tochter, zum anderen erleben wir das kuriose Leben der jungen Meja, die gerade erst in die Gegend gezogen ist, in der Lelle wohnt. Durch die Szenenwechsel entsteht nochmal mehr Spannung, da meist eine Szene unterbrochen wird, wenn es gerade richtig interessant wird.

Auch wenn Lelle als ziemlich abgerissen und verbraucht beschrieben wird, so fühlt man ihm sich bereits nach wenigen Seiten sehr nahe. Sein Schicksal ist hart, denn niemand sollte Sorge haben müssen, dass sein Kind verschwunden ist. Ich mochte seine Art und wie er daran glaubt das Rätsel lösen zu können.

Ähnlich gebeutelt vom Schicksal ist Meja, deren alkoholkranke Mutter immer nur von einem Ort zum anderen tingelt. Meja will endlich mal ein normales Leben leben wie andere auch. Meja hat mehr als nur typische Teenagerprobleme. Auch sie muss man einfach gern haben.

Das Setting in Nordschweden mit Wäldern, reichlich Dunkelheit und Abgeschiedenheit sorgte bei mir für das nötige Gänsehautfeeling. Es handelt sich hier um einen Spannungsroman, der alles hat was gute Unterhaltung braucht: sympathische Figuren, interessante Handlung und eine geniale Auflösung.

Ich hatte ja schon fast nicht mehr damit gerechnet, dass es eine Auflösung geben wird. Bis zuletzt tappte ich im Dunkeln. Das Ende war enorm schlüssig und absolut realistisch. Ich glaube die letzten dreißig Seiten habe ich mit offenem Mund und Lauten des Erstaunens gelesen. Das Ende hat mir richtig gut gefallen, gern lese ich zukünftige Bücher der Autorin. Ich habe zu keiner Zeit gespürt, dass es sich hier um ein Debüt handelt.

Fazit: Klasse Unterhaltung, die für Gänsehautmomente sorgt. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Spitze!

Veröffentlicht am 22.07.2019

Langweiliger Krimi statt spannender Thriller...

R.I.P.
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Mir wurde schon des Öfteren Positives über die Bücher von Yrsa Sigurdardóttir berichtet, daher wollte ich jetzt auch endlich mal was von ihr lesen. Ich habe es leider bereut.

Stella, der Liebling in der ...

Mir wurde schon des Öfteren Positives über die Bücher von Yrsa Sigurdardóttir berichtet, daher wollte ich jetzt auch endlich mal was von ihr lesen. Ich habe es leider bereut.

Stella, der Liebling in der Schule, wird im Kino überfallen und verschleppt. Sie soll sich entschuldigen, weiß aber gar nicht wofür. Über Social Media wird ihre Entschuldigung in die Welt verbreitet. Wird sie dieses Martyrium überleben?

Ich gestehe gleich vorweg, dass es mein erstes Buch der Autorin ist und das ich kein weiteres aus der Reihe kenne, aber ich glaube, dass das für das Verstehen der Geschichte nicht unbedingt wichtig ist.

Ich hatte mich auf einen sehr spannenden und hoffentlich blutrünstigen Thriller gefreut, bekam aber leider einen langweiligen Krimi. Die ersten dreihundert Seiten passiert leider echt nicht wirklich viel. Am meisten hat mich gestört, dass es mehr um das Privatleben der unsympatischen Ermittler geht als um den eigentlichen Fall. Viel Ermittlerarbeit erlebt man nicht.

Bis auf Psychologin Freyja mochte ich gar keine der Figuren. Gerade die Polizisten wie Huldar und seine Kollegen blieben mir fremd. Nie hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einen als Leser richtig nah an die Figuren heranlässt. Auch identifizieren konnte ich mich mit niemanden.

Freyja war mir jetzt auch nicht übermäßig sympathisch, aber sie schien noch recht normale Probleme zu haben wie die Suche nach einem passenden Partner und ihre Erfahrungen. Zum Thema Mobbing hätte ich gern mehr erfahren, was ihr denn als Jugendliche passiert ist. Die dauernden Andeutungen ohne etwas preis zu geben, fand ich ermüdend.

Die einzig spannenden Momente sind wirklich als der Täter auf die Opfer los geht, aber das war meist nur ein bis zwei Seiten lang und daher viel zu kurz.

Auf den letzten hundert Seiten wird dann aufgelöst wer hinter all dem steckt. Ich fand die Auflösung leider zu unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen. Auch konnte man vieles bereits erahnen. War es anfänglich gähnend langweilig, war es zum Ende hin einfach zu viel und zu übertrieben.

Ansonsten hat mich noch gestört, dass einiges dauernd wiederholt wird. Ich hatte bereits beim ersten Mal verstanden, dass sie den Psychologen für Mobbing aus dem Studium kennt.

Das einzig Gute an dem Buch war, dass es um Mobbing geht. In meinen Augen ist das noch zu sehr ein Tabuthema und kaum wird Opfern davon geholfen.

Fazit: Mein erstes und auch letztes Buch der Autorin. Ich kann keine Leseempfehlung aussprechen und war froh als es vorbei war.

Veröffentlicht am 19.07.2019

Märchen mit ganz viel Gänsehautpotenzial...

Das Labyrinth des Fauns
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Da "Pans Labyrinth" zu meinen Lieblingsfilmen zählt und ich die Reckless- Reihe der Autorin sehr gern gelesen habe, musste ich dieses Buch unbedingt lesen und ich wurde sehr belohnt.

In der Geschichte ...

Da "Pans Labyrinth" zu meinen Lieblingsfilmen zählt und ich die Reckless- Reihe der Autorin sehr gern gelesen habe, musste ich dieses Buch unbedingt lesen und ich wurde sehr belohnt.

In der Geschichte geht es um Ofelia, die mit ihrer Mutter zu ihrem grausamen Stiefvater in einen finsteren Wald in eine Mühle zieht. Der neue Mann an der Seite ihrer Mutter ist an Grausamkeit kaum zu überbieten. Als ein Faun in Ofelias Leben tritt, bekommt sie wieder Hoffnung. Wird sie die gestellten Aufgaben erfüllen können?

Zunächst einmal kann ich Eltern nur raten sich an die Altersvorgabe ab 14 Jahren zu halten, denn der Jugendroman ist doch mächtig gruselig gehalten. Gänsehaut ist hier garantiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass das für Kinder unter 14 Jahren zu gruselig werden könnte.

Bereits die ersten Worte des Buches sind märchengleich und haben mich direkt in den Bann gezogen. Ich konnte es mir nicht verkneifen immer mal wieder laut zu lesen, weil es mich wirklich an meine Kindheit erinnert hat, die mit Märchen zum Schlafengehen gefüllt war.

Das Buch wird nicht nur durch ein wunderschönes Cover geziert, sondern innen trifft man auf zahlreiche bildhübsche Zeichnungen zur Geschichte, die die Fantasie nur noch zusätzlich anheizen.

Die Handlung ist so gegliedert, dass wir als Leser zum einen Ofelia zur Zeit des zweiten Weltkrieges in Spanien begleiten und zum anderen lesen wir Märchen und Sagen, die eng mit der eigentlichen Geschichte verwoben sind.

Die vom Faun gestellten Aufgaben empfand ich als sehr spannend und aufregend. Ich hätte mich nicht getraut eine Tür ins Ungewisse zu zeichnen.

Mir hat Ofelia als Figur gut gefallen, denn trotz der Umstände gibt sie nicht auf. Ich stelle es mir schon schwer vor, wenn man einen Elternteil verliert, aber dann mit einem so fiesen Stiefvater wie Vidal gestraft zu sein, das hat es in sich.

Vidal ist wirklich einer der bösesten Charaktere, die mir je in meiner Lesehistorie untergekommen ist. Seine Taten haben sich nur schwer lesen lassen. Auch wenn es hart klingt, so habe ich sein Schicksal zum Ende hin doch sehr genossen.

Die Magd Mercedes mochte ich sehr gern, weil sie sich liebevoll um Ofelia kümmert, während es die eigene Mutter nicht so recht konnte. Sie war für mich ein Bildnis der starken Frau, die viel zu sehr unterschätzt wird. Solche tollen Frauenfiguren sollte es weit häufiger in der Literatur geben.

Ich habe mich beim Lesen des Buches einfach nur wohl gefühlt und alles um mich herum vergessen können. Für mich eine gelungene Umsetzung des Filmstoffs.

Fazit: Wer Märchen mag, der wird dieses Buch lieben. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ein Must- Read 2019!