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Veröffentlicht am 25.09.2018

Was hält Liebe wirklich aus?

Ein Sommer ohne uns
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Das sehr coole Retrocover hat mich auf das Buch aufmerksam werden lassen und ich war sehr daran interessiert wie das Thema "erlaubtes Fremdgehen" in einem Jugendbuch behandelt wird. Da ich von der Autorin ...

Das sehr coole Retrocover hat mich auf das Buch aufmerksam werden lassen und ich war sehr daran interessiert wie das Thema "erlaubtes Fremdgehen" in einem Jugendbuch behandelt wird. Da ich von der Autorin bisher noch nichts gelesen hatte, begann ich ohne große Erwartungen zu lesen.

In der Geschichte geht es um Tom und Verena, die sich schon von klein auf kennen und seit ihrem 13. Lebensjahr ein Pärchen sind. Doch Verena plagt die Sorge, dass niemals etwas mit jemand anderem gehabt zu haben, ihre Beziehung irgendwann zerstören würde. Könnte da nicht erlaubtes Fremdgehen Abhilfe schaffen, um die Beziehung zu prüfen? Wie viel hält Liebe aus?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und dieser begleitet mal Verena und mal Tom, so dass wir beide Sichtweisen sehr intensiv erleben. Gut gefällt mir hier die Wahl der unterschiedlichen Schriftart, denn so weiß man wem man gerade beisteht.

Anfänglich war ich ungemein begeistert von dem Roman, da ich mich durch die Alltagssorgen der Jugendlichen beim Lesen 10 Jahre jünger fühlte. Leider nahm dieses Wohlgefühl immer mehr ab.

Die dargestellten Charaktere entwickeln sich kaum weiter, so dass einem irgendwann der Zugang zu den Protagonisten fehlt. Ich konnte dann nicht wirklich nachvollziehen, warum Verena dieses und Tom jenes tut.

Völlig unnötig empfand ich die Geschichte mit den Eltern, da dies nichts für die Handlung tut auf den wenigen Seiten und zu sehr von den Teenagern ablenkt. Um das intensiv und nachvollziehbar erzählen zu können, hätte es definitiv mehr Seiten gebraucht.

Für meinen Geschmack verspricht der Klappentext dem Leser viel zu viel. Erst nach der Hälfte des Buches geht es überhaupt erst los mit dem erlaubten Fremdgehen, so dass der eigentliche Konflikt auf sehr wenigen Seiten abgehandelt wird und das auch eher unzureichend.

Das Ende schenkt ein wenig Hoffnung, war mir aber letztendlich zu übertrieben. Es muss nicht immer alles positiv enden, um eine Botschaft zu übermitteln.

Fazit: Ein Buch, das stark angefangen hat, aber seine Sogwirkung nicht lange aufrecht erhalten konnte. Daher nur bedingt empfehlenswert, ich hatte mir mehr davon versprochen.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Die Hoffnung stirbt immer zuletzt…

Die andere Hälfte der Hoffnung
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"Die andere Hälfte der Hoffnung" ist mein erster Roman von Mechtild Borrmann, den ich ohne große Erwartungen begann zu lesen und der mich total überrascht hat. Positiv natürlich.

Die Handlung wird uns ...

"Die andere Hälfte der Hoffnung" ist mein erster Roman von Mechtild Borrmann, den ich ohne große Erwartungen begann zu lesen und der mich total überrascht hat. Positiv natürlich.

Die Handlung wird uns aus drei Perspektiven geschildert. Zum einen begleiten wir Walentyna, die damals den atomaren Unfall um Tschernobyl live miterlebte und nun in der verbotenen Zone lebt, um dort auf ihre verschollene Tochter Kateryna zu warten. Des Weiteren verfolgen wir das Geschehen um Leonid, Ex-Milizmitglied, der nach zwei ukrainischen Studentinnen sucht, die in Deutschland spurlos verschwunden sind. Dabei deckt er Unglaubliches auf. Und zu guter Letzt nimmt der Leser daran teil wie Matthias Lessmann versucht einer flüchtigen Frau zu helfen. Wird es ihm gelingen?

Mir hat vor allem gefallen, dass die Perspektiven / Handlungsstränge ständig wechseln und immer an den spannendsten Stellen unterbrochen wird, so dass man gar nicht mehr mit Lesen aufhören mag.

Frau Borrmann greift im Part um Walentyna zur Briefform und lässt den Leser die damaligen Ereignisse um Tschernobyl durch Tagebucheintragungen erleben. Das empfand ich als lesenswerten Kunstgriff und man fühlte sich bald selbst als Tochter angesprochen.

Die dargestellten Charaktere waren detailliert beschrieben. Man konnte sie sich gut vorstellen, mit ihnen fühlen und sich in sie hineinversetzen.

Zum Ende des Buches gehen alle 3 Handlungsstränge in einander auf und es bleiben keine Fragen offen.

Die Geschichte wird vor allem durch Schwermut getragen. Die Handlung ist düster, hat mich oft schlucken lassen, macht traurig und berührt. Das sollte einem vor der Lektüre klar sein, denn das Buch drückt die Stimmung des Lesers total. Mir gefiel dies ganz besonders, da es sehr zum Nachdenken angeregt hat. Die Ereignisse lassen einen definitiv nicht kalt.

Fazit: Ein tiefschürfender Roman, der bewegt und den ich nur zu gern empfehle. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Von der Straße ins Weiße Haus...

An einem Tag im Mai
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Von der Autorin hatte ich bis dato noch nichts gelesen. Da ich noch nie etwas zur Zeit der 30er Jahre in Amerika gelesen hatte, aber schon immer mal wollte, war ich doch recht gespannt und begann zu Lesen.

In ...

Von der Autorin hatte ich bis dato noch nichts gelesen. Da ich noch nie etwas zur Zeit der 30er Jahre in Amerika gelesen hatte, aber schon immer mal wollte, war ich doch recht gespannt und begann zu Lesen.

In der Geschichte selbst geht es um drei Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Zum Einen ist da die junge Lehrerin Iris, die aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage ihren Job verliert. Am Ende der Gesellschaft angekommen, versucht sie ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Zum Glück trifft sie auf die Gattin des Präsidenten, Eleanor Roosevelt. Diese ist von Iris sehr angetan und greift ihr unter die Arme. Wird sie zur Besserung von Iris Leben beitragen können oder verkompliziert sie nur alles? Und dann gibt es da noch die Köchin Henrietta. Wie wird ihr Leben verlaufen?

Die gesamte Handlung wird uns aus drei Perspektiven näher gebracht, nämlich aus der Sicht der jeweiligen Protagonistin, die wir begleiten, wobei das Leben der Köchin sehr wenig Raum einnimmt und Iris als Akteurin am präsentesten ist.

Am meisten hat mich fasziniert, dass wir am Leben der Präsidentengattin teilhaben dürfen, denn sonst erfährt man ja eher etwas aus dem Leben eines Präsidenten, aber nie aus dem Leben seiner Gattin. Eleanor hat das Herz am rechten Fleck und sie weiß was sie will. Zwar muss sie sich der Gesellschaft anpassen, kann aber aufgrund ihrer Stellung viel Gutes tun.

War ich anfänglich von Iris noch sehr angetan, so nervte sie mich im Verlauf der Geschichte immer mehr, da sie einfach nicht wusste, was sie wollte. Ihr ewiges Hin und Her zwischen den Männern war für mich absolut unverständlich.

Henrietta kommt so selten vor, dass ich gar keinen richtigen Eindruck von ihr gewinnen konnte. Mich hätte es nicht gestört, wenn der Handlungsstrang zu ihr ganz gefehlt hätte. Und das ist arg verwunderlich, hat die Autorin aufgrund dieser Person überhaupt erst das Buch geschrieben.

Für mein Empfinden hat die Autorin zu viel gewollt. Der Inhalt des Romans hätte auch drei Bücher füllen können, so viel möchte sie uns mitteilen. Weniger wäre hier wirklich mehr gewesen und dann hätte die Story vielleicht auch einen roten Faden gehabt.

Die große Schwäche des Romans ist einfach, dass zu viel Handlung in das Buch gepackt wurde, die nur kurz angerissen, aber nicht ausführlich dargestellt wird, so dass mir als Leser vieles fremd und teilweise nicht nachvollziehbar erschien.

Fazit: Leider kann ich hier keine Leseempfehlung aussprechen. Wohl nur etwas für Leute, die durch geschichtliche Fakten gehetzt werden wollen. Sehr schade...

Veröffentlicht am 25.09.2018

Das Leben ist voller Geheimnisse...

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.

In der Geschichte geht es um die junge ...

Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.

In der Geschichte geht es um die junge Agneta, die mit ihrer Familie gebrochen hat, um sich ganz dem Studium der Malerei in Stockholm zu widmen. Als ihr Vater unerwartet stirbt, muss sie heimkehren. Ihre Mutter begegnet ihr mit Abneigung und sie spürt, dass sich viel verändert hat, seitdem sie einst gegangen ist. Wird sie dennoch ihren Weg gehen können?

Gleich vorweg: auch wenn der Roman über 700 Seiten umfasst, so fühlte sich dieser zu keiner Zeit ellenlang an, sondern sehr kurzweilig. Ausschließlich Hände und Arme hatten beim Halten ihr Tun.

Frau Bomann hat es wieder einmal geschafft ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Man erfährt wie die Gesellschaft ab 1913 tickt und was Frauen zu der Zeit noch alles auszustehen hatten. So ist das Wahlrecht für Frauen gerade in den Kinderschuhen und Ehe, Anstand, Moral und Glaube spielen noch eine große Rolle. Auch der Unterschied zwischen der Dienerschaft und den Herrschaften wird sehr deutlich, denn während die hohen Herrschaften sich noch mit Geldzahlungen behelfen können, wenn sie in Nöte geraten, so sind die niederen Schichten Schimpf und Schande ausgesetzt, wenn es mal nicht alles nach der Norm läuft.

Besonders gelungen sind der Autorin dabei die weiblichen Figuren, die alle trotz diverser Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, dennoch nach vorne schauen und ihr Leben meistern. Dabei sticht natürlich besonders die Hauptfigur Agneta hervor, die als Ich- Erzählerin agiert. Was ihr alles passiert und was sie an Schicksalsschlägen durchstehen muss, dass ist schon ordentlich. Da denkt man als Leser schlimmer kann es nicht mehr kommen und dann kommt es leider doch noch schlimmer.

Auch sehr faszinierend fand ich Agnetas Mutter Stella, die ich mir wirklich des Öfteren als Eiskönigin vorgestellt habe. Immer wieder fragte ich mich wie man aufgrund von Standesdünkel seine Gefühle so dermaßen unterdrücken kann, das grenzt ja schon an Kunst so distanziert und ohne Emotionen zu sein.

Bereits zu Beginn der Geschichte hatte ich im Gefühl, dass Lennard noch eine größere Rolle spielen wird und umso erfreuter war ich als sich das dann auch bewahrheitet hat.

Mit diesem Roman hat die Autorin bewiesen, dass sie es einfach drauf hat unterhaltsame Schmöker zu schreiben. Ja es ist keine hohe Literatur, aber es lässt sich gut lesen und ist ungemein kurzweilig. Zum Glück ist es der erste Band einer Reihe, denn nur zu gern möchte ich das Leben der Familie Lejongard weiter verfolgen und auf dem Löwenhof mit seiner Idylle verweilen.

Fazit: Ein Roman, der einen seine Umgebung gänzlich vergessen lässt. Hier kann man beim Lesen die Alltagssorgen ausblenden und ordentlich entspannen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Eine zweite Chance für die Liebe...

Das Mohnblütenjahr
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Seit dem Roman "Die Schmetterlingsinsel" bin ich Fan von der Autorin und begann daher voller Vorfreude mit diesem Buch, welches mich regelrecht verzaubert hat.

In der Geschichte geht es um die schwangere ...

Seit dem Roman "Die Schmetterlingsinsel" bin ich Fan von der Autorin und begann daher voller Vorfreude mit diesem Buch, welches mich regelrecht verzaubert hat.

In der Geschichte geht es um die schwangere Nicole Schwarz, die erfahren muss, dass ihr Baby wohlmöglich einen Herzfehler hat. Doch in ihrer Familie und in der ihres Partners gibt es so eine Anomalie nicht. Doch da ist der dunkle Fleck in ihrer Vergangenheit, kennt sie doch ihren leiblichen Vater nicht. Wird ihre Mutter das lang gehütete Geheimnis lüften?

Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen nahe gebracht. Da ist zum Einen die Gegenwartshandlung, die uns Ich- Erzählerin Nicole näher bringt. In der Vergangenheit, beginnend Ende der 60er Jahre, führt ein beobachtender Erzähler durch die Nachkriegszeit in Deutschland und Frankreich.

Das Hauptaugenmerk liegt klar auf der Vergangenheit, so dass wir Marianne und ihr Schicksal sehr intensiv erleben. Mir hat gut gefallen die Entwicklungen nach dem Krieg zu sehen und dass die Feindschaften auch nach 30 Jahren Kriegsende nicht zwingend aus den Köpfen der Menschen verschwunden sind.

Die eingeflochtene Liebesgeschichte war immer glaubhaft und berührt das Herz des Lesers. Besonders hervorheben möchte ich die Beschreibungen der Bilder zu Kapitelbeginn, die ich als sehr besonders empfunden habe und dem Leser das Rätseln noch versüßen.

Ehrlich gesagt war ich froh, dass Nicole und ihr krankes Baby nicht die Haupthandlung eingenommen haben, wäre der Roman doch sonst sehr schwermütig geworden.

Die eingestreuten Landschaftsbeschreibungen von in voller Blüte stehender Mohnfelder und gut gefüllten Weinbergen sind das I- Tüpfelchen der Geschichte, so dass man nicht nur mit den Figuren mitfiebert, sondern sich auch die Umgebung gut vorstellen kann.

Beide Frauenfiguren waren detailliert beschrieben, so dass man sich problemlos mit ihnen identifizieren konnte. Dabei bleibt die Autorin am Zahn der Zeit, ist es heute schließlich nicht mehr untypisch erst mit Ende 30 Mutter zu werden.

Der Schreibstil von Frau Bomann hat sich wie gewohnt ungemein flüssig lesen lassen, ein echter Pageturner eben.

Fazit: Eine Familiengeschichte, die bewegt. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!