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Veröffentlicht am 23.08.2018

Das Leben ist nie eitel Sonnenschein...

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Das außergewöhnliche Cover hat mich auf dieses Buch aufmerksam werden lassen und ich muss vorweg schon sagen: es handelt sich hier nicht um ein typisches Kinder- und Jugendbuch, sondern um etwas ganz Besonderes.

In ...

Das außergewöhnliche Cover hat mich auf dieses Buch aufmerksam werden lassen und ich muss vorweg schon sagen: es handelt sich hier nicht um ein typisches Kinder- und Jugendbuch, sondern um etwas ganz Besonderes.

In der Geschichte geht es um die 12- jährige Su, die den Verlust ihrer Freundin verarbeiten muss, die einfach so Suzys Leben fern bleibt, obwohl die beiden noch eine Auseinandersetzung offen hatten. Wird sich diese große Lücke in ihrem Leben jemals wieder schließen?

Durch die Handlung führt uns Suzy als Ich- Erzählerin und sie lässt uns sowohl an der Gegenwart, in der sie trauert, als auch an der Vergangenheit, der Freundschaft zu Franny, teilhaben.

Das Besondere sind vor allem die sehr gefühlvollen Gedankengänge, die Su dabei hegt. Es ist schon schwer als Erwachsener den Verlust eines geliebten Menschen wegzustecken, aber als Kind noch viel mehr und das kann man mit Hilfe dieses Buches intensiv nachempfinden.

Mir hat die 12-Jährige als Charakter unglaublich gut gefallen, denn man kann nachempfinden wie schwer es ihr fallen muss das Schicksal anzunehmen und ihre ersten Erfahrungen mit dem harten, realen Leben zu machen. Ich mochte es, dass sie ein Außenseiter ist, an sich zweifelt und dennoch ihren eigenen Weg geht ohne darauf zu achten was die anderen denken. Su ist eine starke Persönlichkeit, wie es sicher jeder gern von uns wäre.

Ich habe zu keiner Zeit gespürt, dass es sich hier um ein Debüt handelt. Die Worte sind sehr bedacht gewählt und die Autorin beschönigt nichts.

Richtig klasse fand ich die vielen Infos zu Quallen und auch anderen Tieren und Begebenheiten in der Natur. Das hat sich spannend lesen lassen und sorgte zusätzlich für Abwechslung.

Für mein Empfinden würde ich das Buch eher Jugendlichen ab 14 Jahren empfehlen, da ich mir unsicher bin, ob jüngere Kinder das Thema vollumfänglich verstehen würden. Als Erwachsene hat sich der Roman unglaublich gut lesen lassen, einfach weil er so emotional und gefühlvoll ist.

Fazit: Trauer ist kein schönes Gefühl, gehört aber zum Leben dazu wie uns dieses geschriebene Kleinod ansprechend vermittelt. Ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen, klasse!

Veröffentlicht am 23.08.2018

Das Schicksal einer starken Frau...

Frau Einstein
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ieses Buch kam aufgrund einer Empfehlung zu mir und da ich nicht einmal wusste, dass Einstein je verheiratet war, begann ich voller Neugier mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die junge Mileva ...

ieses Buch kam aufgrund einer Empfehlung zu mir und da ich nicht einmal wusste, dass Einstein je verheiratet war, begann ich voller Neugier mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die junge Mileva Marić, die es durch ihren Vater ermöglicht bekommt Physik und Mathematik studieren zu dürfen, was zur damaligen Zeit äußerst ungewöhnlich war für eine Frau. Während ihres Studiums lernt sie Albert Einstein kennen, vor dessen Schmeicheleien sie sich vehement wehrt. Irgendwann erliegt sie dann doch seinem Charme und wird zu seiner ersten Frau. Was wird ihr diese Verbindung für ihr Leben bringen?

Die Handlung wird uns über Mileva als Ich- Erzählerin nahe gebracht, so dass wir als Leser nicht nur ganz nah an der Hauptfigur dran sind, sondern auch ihre Gefühls- und Gedankenwelt live miterleben.

Mir ist bewusst, dass der Roman zum Großteil fiktiv ist, da es nur wenig Informationen über Einsteins erste Ehefrau gibt, aber Frau Benedict schreibt so realitätsnah, dass man sich durchaus vorstellen kann, dass es genau so gewesen sein könnte.

Am Anfang war ich doch sehr beeindruckt von Mileva, einfach weil sie so clever ist und trotz ihrer beschädigten Hüfte das Beste aus ihrem Leben macht und sich von den männlichen Kollegen nicht unterkriegen lässt. Sie weiß was sie kann und setzt dies auch ein, auch wenn die Professoren nicht wirklich darüber erfreut sind und es ihr als Frau schwerer machen als allen männlichen Mitstudenten. Da gehört eine ordentliche Portion Mut und Selbstvertrauen dazu.

Die Beziehung zu Albert Einstein empfand ich anfänglich als sehr gleichberechtigt und auf Augenhöhe, erst mit der Heirat und der Geburt der Kinder ändert sich dies massiv. Gerade dieser Wandel hat mich tief bewegt, fühlte ich mich doch stark an meine eigene Ehe erinnert, in der er alles durfte und sich alles herausgenommen hat, wie es auch Albert Einstein tut und der Frau ist nichts erlaubt.

Besonders gelungen empfand ich, wie beschrieben wird, wie sich das Leben mit der Geburt eines Kindes ändert und was man als Mutter für Empfindungen und Emotionen zu den eigenen Kindern hat. Gerade das Schicksal von Lieserl hat mich doch tief bewegt und zu Tränen gerührt. Ich kann absolut nicht verstehen wie ein Vater so kaltherzig werden kann.

Zudem gibt der Roman einen guten Einblick in die damalige Zeit und was Frauen alles für Steine in den Weg gelegt wurde, einfach nur weil sie Frauen waren. Da bin ich froh, dass dies heute nicht mehr so ist.

Fazit: Ein Buch voller Gefühl, das mich tief berührt hat und mich noch lange nachdenklich stimmen wird. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, klasse!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Gegen die Liebe kann man sich nicht wehren...

Revolution im Herzen
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Ich wollte schon immer etwas über Karl Marx lesen und als ich dieses Buch sah, wusste ich, dass das genau das Richtige für mich ist. Und je mehr ich las, desto mehr bestätigte sich auch mein Bauchgefühl. ...

Ich wollte schon immer etwas über Karl Marx lesen und als ich dieses Buch sah, wusste ich, dass das genau das Richtige für mich ist. Und je mehr ich las, desto mehr bestätigte sich auch mein Bauchgefühl.

In der Geschichte geht es um die junge Helena Demuth, die nach dem Ableben ihres Vateres keine andere Möglichkeit sieht als ihre Familie damit zu entlasten, dass sie sie verlässt und als Dienstmädchen in Trier anheuert. Dort nimmt das Schicksal seinen Lauf und das Lenchen lernt den griesgrämigen Karl Marx das erste Mal kennen. Kann der junge Mann auch anders als immer nur garstig gucken? Alsbald ist es um Leni geschehen und ihr Herz schlägt nur noch für einen Mann...

Bevor es mit dem eigentlichen Roman los geht, gibt es ein Inhaltsverzeichnis und ein Personenregister. Das Buch ist in 6 Abschnitte unterteilt, die sich nach bestimmten Lebensabschnitten unserer handelden Figuren richten.

Die Handlung wird uns über Helena als Ich- Erzählerin nahe gebracht. Diese Erzählperspektive passt für meinen Geschmack hier besonders gut, da ein Dienstmädchen diesen Menschen Karl Marx ganz anders betrachtet, als es eine Person vom gleichen Stand oder gar seine verliebte Ehefrau tun würden. So hat man beim Lesen stets das Gefühl den echten Marx live erleben zu dürfen.

Man merkt dem Buch auf jeden Fall an, dass hier sehr gut recherchiert wurde. Es liest sich wie eine spannend erzählte Geschichtsdokumentation. Zudem lernte ich durch die Lektüre sehr viel über das Schaffen von Karl Marx und seinem Leben im Besonderen.

Lenchen als Figur ist einfach nur zauberhaft und im Verlauf der Geschichte wuchs sie mir immer mehr ans Herz. Ein ums andere Mal wollte ich sie einfach nur umarmen, liest man doch eher selten von jemanden, der so selbstlos, so gütig und freundlich zu seinen Mitmenschen ist. Für die Familie Marx gibt sie sich beinahe selbst auf. Enormes Herzklopfen bekam ich als sie sich von ihrem liebsten Schatz Freddy trennen musste. Auch wenn ich keine Mutter bin, so konnte ich mich doch sehr in die Situation hineinversetzen.

Karl Marx als Persönlichkeit kommt hier unheimlich authentisch rüber. Ich finde es ehrlich gesagt etwas niedlich, dass jemand der so gar nicht mit Geld umgehen kann, die Machenschaften der reichen Fabrikanten angeprangert hat, wo er doch selbst fast ausschließlich vom Geld anderer lebte, aber er ist nun mal jemand mit Ecken und Kanten ohne dabei an Sympathie missen zu lassen.

Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass man beim Lesen tiefe Einblicke in die damalige Gesellschaft bekommt und auch die Rolle der Frau beleuchtet wird. Es fällt einem in der heutigen Zeit, gerade als Frau, immens schwer zu glauben, dass man als Schwangere ohne Trauschein nahezu immer sein Leben verdorben hat. Zum Glück sind die Zeiten jetzt anders.

Des Weiteren möchte ich loben, dass es im Anhang ein ausführliches Nachwort gibt, was mir vieles aus dem Roman noch besser vor Augen geführt hat und ein Glossar, um bestimmte Begrifflichkeiten besser verstehen zu können.

Fazit: Für mich ein augenöffnendes Buch, was ich regelrecht verschlungen habe. Daher kann ich nur eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung aussprechen. Spitzenklasse!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Liebesroman eingebettet in Jahrzehnte bundesdeutscher Geschichte...

Wie der Wind und das Meer
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Mein Interesse für das Buch war geweckt, weil es eine verbotene Liebesgeschichte versprach und zu Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt, eine Epoche über die ich sehr gerne lese. Doch was sich mir dann ...

Mein Interesse für das Buch war geweckt, weil es eine verbotene Liebesgeschichte versprach und zu Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt, eine Epoche über die ich sehr gerne lese. Doch was sich mir dann beim Lesen eröffnete, war so viel mehr als das.

In der Geschichte geht es um Paul und Sarah, die während eines Bombenangriffs jeweils ihre komplette Familie verloren. Da Sarah der Halbschwester Pauls sehr ähnlich sieht, sie als Jüdin in Gefahr wäre und beide nicht mehr allein sein wollen, geben sie sich als Geschwister aus. Der Plan geht auf und sie können die schweren Wochen und Monate der Nachkriegszeit gemeinsam besser stemmen. Doch dann geschieht etwas mit dem sie als kleine Kinder nie gerechnet hätten: sie verlieben sich in einander. Doch Geschwister dürfen sich nicht lieben. Wird ihr düsteres Geheimnis ihr ganzes Leben verändern?

Die Handlung startet 1945 im zerbombten München und reicht bis 1990. Dabei begleiten wir mal Paul und mal Sarah in ihrem Leben.

Die beiden Hauptcharaktere hat man bereits bei Start der Geschichte lieb, kann man doch nur zu sehr nachvollziehen wie schwer das Trauma des Krieges sitzen muss. Das Leben der beiden behält einiges parat, so natürlich erzählt, dass man der Autorin ohne Zweifel abkauft, was sie den beiden zutraut und zumutet.

Auch andere Charaktere wie die liebe Blumenoma oder die Salatmamsel Emma erreichen das Herz des Lesers.

Das Besondere an dem Buch war für mich, dass Lilli Beck den Leser durch bundesdeutsche Geschichte führt, so dass man auch noch etwas dazu lernt. Für mich, die in der DDR groß geworden ist, war erstaunlich wie früh es die ein oder andere technische Neuerung bereits in der BRD gab. Auch einige geschichtliche Ereignisse waren mir nur bedingt geläufig.

Die Liebesgeschichte rührt das Herz des Lesers und bewegt einen immer mehr, denn man möchte einfach, dass die beiden sich kriegen. Mir gefiel hier, dass nicht alles eitel Sonnenschein war und die Liebe so dargestellt wird, wie sie tatsächlich ist: nicht immer einfach und mit reichlich Steinen versehen.

Fazit: Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und gern spreche ich dafür eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Eine Freundschaft, die Jahrzehnte überdauert...

Glück und Glas
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Das Buch hatte mein Interesse geweckt, weil ich Geschichten aus der Zeit der beiden Weltkriege einfach nur spannend finde. Dies war mein erster Roman der Autorin.

In der Geschichte geht es um die beiden ...

Das Buch hatte mein Interesse geweckt, weil ich Geschichten aus der Zeit der beiden Weltkriege einfach nur spannend finde. Dies war mein erster Roman der Autorin.

In der Geschichte geht es um die beiden Mädchen Marion und Hannelore, die kurz nach dem zweiten Weltkrieg das Licht der Welt erblicken. Der Zufall möchte es, dass sie Freundinnen werden, die untrennbar durchs Leben schreiten. Doch dann tritt ein Mann in ihrer beider Leben, der alles für immer verändert. Wird die Freundschaft Bestand haben und das aushalten können?

Die Autorin hat hier eine Geschichte geschaffen, die spannende Jahrzehnte Deutschlands beleuchtet, von 1945 bis heute, was mir sehr gut gefallen hat, denn das hatte ich so gar nicht erwartet. Die Geschichte um die beiden Frauen ist sehr gut mit den Umbrüchen in Deutschland verknüpft. Ich konnte einiges für mich mitnehmen. Die sehr bildhafte Sprache der Autorin sorgt dafür, dass man sich alles gut vorstellen kann.

Ein beobachtender Erzähler führt uns Leser durch das Geschehen.

Die beiden Hauptakteurinnen sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser und so facettenreich, dass die Geschichte nie langweilig wird. Man kann sich durchaus mit beiden Frauen identifizieren. Beide haben jeweils ihr Päckchen zu tragen. Mir hat Hannelore ein wenig mehr gefallen, weil sie eher meinem Typus entspricht und sich nicht von wilden Träumereien leiten ließ.

Fazit: Der perfekte Roman für die anbrechenden kalten Herbsttage, der einen das stürmische Wetter schnell vergessen lässt. Lesenswert, ich empfehle den Roman gerne weiter!