Wieder spannende Unterhaltung
Kalte HavelToni Sanftleben ermittelt wieder. Doch diesmal ist der Fall sehr brisant. Ein junger Mann wird erschossen an der Havel aufgefunden und sein bester Freund ist spurlos verschwunden. Dieser Freund ist der ...
Toni Sanftleben ermittelt wieder. Doch diesmal ist der Fall sehr brisant. Ein junger Mann wird erschossen an der Havel aufgefunden und sein bester Freund ist spurlos verschwunden. Dieser Freund ist der Sohn der Staatsanwältin Caren Winter und Toni ist mit ihr befreundet. Die Uhr tickt gegen sie. Wo ist der Junge? Lebt er noch? Und vor allem wer hat den zweiten Jungen erschossen und warum? Die Ermittlungen führen den Hauptkommissar an etwas ungewöhnliche Schauplätze, unter anderem zu den Beelitzer Heilstätten. Diese Ruinen scheinen aber gar nicht leer zu sein. Was ist hier nur los?
Dies ist der zweite Fall für Hauptkommissar Toni Sanftleben. Einmal mehr zeigt er, wie strukturiert er ermitteln kann oder vielleicht auch eben nicht. Bei Toni kommt eben auch immer seine menschliche Seite zum Tragen. Gerade die Bekanntschaft mit Caren Winter macht die Geschichte etwas heikel, aber Toni wäre nicht Toni, würde er es nicht doch schaffen, den Fall zu lösen.
Tim Pieper hat die Spuren gut gelegt und versteckt, es dauert schon eine Weile, bis der Leser dahinter kommt, wer hier getötet hat und warum. Die Zusammenhänge sind gut verschleiert worden. Erst so nach und nach klären sie sich. Es macht einfach Spaß hier zu lesen und zu ermitteln.
Auch wenn dies der zweite Fall ist, kann man ihn auch einzeln lesen. Die eigentliche Tat und ihre Hintergründe werden aufgedeckt. Das Privatleben von Sanftleben, steht diesmal auch nicht zu sehr im Vordergrund. Natürlich erfährt der Leser auch, wie es in dem Leben von Toni privat weitergeht. Ein bisschen was von seiner Familie wird preisgegeben, denn auch hier entwickeln die Dinge sich ja weiter. Aber eben mehr so nebenbei. Sicherlich versteht man den Hauptkommissar besser, kennt der Leser seine Vorgeschichte, aber kleine Rückblenden sorgen auch hier für genügend Wissen, um klarzukommen.
Mir hat auch dieser zweite Fall mit Toni Sanftleben gut gefallen, vielleicht sogar noch eine Spur besser wie der Vorgänger „Dunkle Havel“. „Kalte Havel“ ist spannend zu lesen, lebt von seinen Protagonisten und führt den Leser zudem an ungewöhnliche Schauplätze.