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Veröffentlicht am 14.10.2024

düster, atmosphärisch, spannend

Die Schwarzgeherin
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Theres wächst in einer Welt auf, die ihre festgelegten Regeln hat. Niemand kann sich dem entziehen, aber die junge Frau will mehr vom Leben als die Menschen in dem abgelegenen Tal in den Tiroler Alpen ...



Theres wächst in einer Welt auf, die ihre festgelegten Regeln hat. Niemand kann sich dem entziehen, aber die junge Frau will mehr vom Leben als die Menschen in dem abgelegenen Tal in den Tiroler Alpen von ihr erwarten. Dann taucht wie aus dem Nichts ein Fremder auf. Xaver gelingt es schnell, das junge Mädchen in seinen Bann zu ziehen, doch er selbst wird schon bald der Wilderei bezichtigt. Die Bauern wollen sich dies nicht so einfach gefallen lassen und stellen ihm eine Falle, und dann ist Xaver spurlos verschwunden. Für Theres bricht eine Welt zusammen, trägt sie doch sein Kind unter dem Herzen. Auch jetzt kann und will sie sich nicht in ihr Schicksal fügen und beschließt, die Gemeinschaft zu verlassen und ihr Kind in Freiheit großzuziehen. Sie geht in die Berge, aber doch nicht zu weit, sodass sie immer noch Kontakt halten kann.

Dieses Buch beginnt mit einer kleinen Einführung der Autorin. Hier erläutert sie, woher sie die Idee zu diesem Roman hatte und was der Titel insbesondere bedeutet. Dann beginnt dieser Roman mit einem etwas seltsam anmutenden Prolog. Im Laufe der Handlung wird aber die Bedeutung dieser Einführung klar. Im Leben vieler Frauen geht es um die eigene Freiheit. Stellvertretend dafür fliegt hier ein Adlerweibchen seine Kreise und sieht von oben den Menschenkindern zu. Diese Zeilen sind einfach nur schön geschrieben und berührend.

Dann geht die eigentliche Geschichte erst richtig los. Eine junge Frau erzählt von dem Leben in diesem Tal in Tirol. Die Zeit ist Ende des 19. Jahrhunderts. Geschildert wird das Leben hauptsächlich von den Frauen. Sie waren klaren Regeln untergeordnet und alle hatten sich auch daranzuhalten. Theres ist eine dieser Frauen, aber sie hat ganz andere Wünsche und Ziele im Kopf. Ihr Leben wird hier geschildert, und zwar zu den unterschiedlichsten Stationen ihres Lebens. Mal erfahren wir als Leser, wie sie als Kind gewesen ist, was sie erlebt hat und was sie geprägt hat. Dann ist sie ein junges Mädchen mit Träumen und Hoffnungen, und dann wieder wird ihr Leben als erwachsene Frau geschildert. Wie sie sich ihr Leben und ihre Achtung hart erkämpfen musste.

Dadurch, dass die Autorin in der Zeit immer ein wenig hin und her gesprungen ist, muss man der Geschichte schon sehr aufmerksam folgen. Mir hat das aber gut gefallen. Wollte ich doch immer wissen, wie es mit Theres weiterging, ob nun als kleines Mädchen mit ihren Kätzchen oder als erwachsene Frau und Mutter. Der Erzählstil erweckt dabei eine durchweg düstere Stimmung, die irgendwie immer etwas Bedrohliches hat. Vielleicht konnte ich auch gerade deswegen das Buch nur schwer aus der Hand legen. Das Leben von Theres in diesem Tal war einfach zu interessant.

Fazit:

„Die Schwarzgeherin“ ist ein emotionaler historischer Roman mit unvorhersehbaren Wendungen. Die geschilderten Charaktere haben ihre Aufgaben wunderbar ausgefüllt. Regina Denk erzählt hier von einem berührenden Frauenschicksal und von den Regeln einer Epoche, die nicht immer nachvollziehbar waren, aber das Leben dieser Menschen im 19. Jahrhundert bestimmt haben. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Ich mag die düstere Atmosphäre und Theres als Protagonistin im Besonderen.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Ein persönlicher Kampf gegen die Dänen

Tankred: Adler und Dolch
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Herbst 884: Noch immer kommt es mit den Dänen zu Auseinandersetzungen. Fürst Gottfried sieht großzügig darüber hinweg und so herrscht immer noch keine Ruhe zwischen Maas und Rhein. Dann wird das Anwesen ...



Herbst 884: Noch immer kommt es mit den Dänen zu Auseinandersetzungen. Fürst Gottfried sieht großzügig darüber hinweg und so herrscht immer noch keine Ruhe zwischen Maas und Rhein. Dann wird das Anwesen von Tankred überfallen. Der Versuch dabei, seine Kinder zu entführen, scheitert zwar, aber für Tankred ist schnell klar, hier will jemand persönlich Rache nehmen. Als er sich auf die Suche nach dem Schuldigen macht, stößt er auf eine Verschwörung gegen den Kaiser. Und wieder liegt es an ihm, den Kaiser zu schützen und gleichzeitig sein eigenes Leben zu retten.

Der vorliegende Teil mit dem Titel „Adler und Dolch“ ist bereits Band 4 aus der Reihe von „Tankred“. Erzählt wird aus dem späten 9. Jahrhundert von dem Einfall der Dänen rund um Maastricht bis in die Rheinregionen. Mir gefällt diese Reihe sehr gut. Ich habe immer meinen Spaß, wenn ich von Tankred lesen darf. Es handelt sich hierbei zwar um eine Reihe, aber man könnte die Bücher auch einzeln lesen. Ich rate aber schon mit Band 1 zu beginnen, da man den Charakter von Tankred dann besser kennenlernen kann. Kleine Rückblenden sorgen aber auch dafür, dass man alle wichtigen Details aus den Vorgängern erzählt bekommt.

In diesem Teil geht es jetzt persönlich um Tankred. Ein Däne hatte versucht, seine Kinder zu entführen. Die Frage „warum“ stellte sich der Ritter. Ihm wird aber auch schnell klar, wer dahintersteckt. Wie er nun versucht, diesen Dänen zu stellen, schildert Michael Römling wieder einmal spannend und mit einer guten Prise Humor. Hier werden aber nicht nur Schlachten geschildert, sondern vielmehr die Intrigen der gegnerischen Gruppen geschildert. So ist es eine Geschichte voller List und Verrat auf beiden Seiten.

Gleichzeitig schildert der Autor aber auch, wie die politischen Verhältnisse dieser Zeit gewesen sind. Er hat die historischen Ereignisse wunderbar in seine fiktive Geschichte rund um Tankred eingebunden.

Fazit:

„Adler und Dolch“ hat mir gut gefallen. Ich mag den humorvollen Erzählstil des Autors und vor allem den Charakter Tankred. Ist er zu Beginn noch etwas unbedarft, wächst er doch mit seinen Aufgaben und wird immer mehr zum mutigen, draufgängerischen Krieger. Er hat sein Ziel klar vor Augen und setzt alles daran, dieses zu erreichen. Michael Römling hat zudem so einige spannende Details dieser Epoche zusammengestellt und daraus eben diese spannende Geschichte gemacht.


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Veröffentlicht am 12.10.2024

Vergangenheit und Gegenwart gehören zusammen

Die Morde von Salisbury
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Inspector Lockyer und Constable Gemma Broad werden in der Grafschaft Wiltshire zu einem Leichenfundort gerufen. Es handelt sich um Lee Geary, der schon seit 2011 vermisst wird. Er stand im Zusammenhang ...


Inspector Lockyer und Constable Gemma Broad werden in der Grafschaft Wiltshire zu einem Leichenfundort gerufen. Es handelt sich um Lee Geary, der schon seit 2011 vermisst wird. Er stand im Zusammenhang mit dem Fall Holly Gilbert. Das Mädchen war gerade zwanzig Jahre alt, als sie von einer Brücke in den Tod stürzte. Ein Fall, der großes Aufsehen erregt hatte. Geary gehörte damals neben zwei weiteren Jugendlichen zu den Verdächtigen, die vielleicht etwas mit dem Tod des Mädchens zu tun haben könnten. Jetzt liegt es an Lockyer und Broad diesen Cold-Case-Fall zu klären.

„Die Morde von Salisbury“ ist der zweite Fall für das Ermittlerteam Lockyer und Broad. Gemeinsam stellen sie sich der schwierigen Aufgabe und gehen akribisch den Hinweisen nach. Katherine Webb hat es in meinen Augen wieder geschafft, einen Cold-Case-Fall detailgetreu zu schildern. Dabei hat ihr Ermittlerteam nicht nur mit kalten Spuren zu kämpfen, auch das Privatleben von Matthew Lockyer ist nicht immer einfach zu verstehen. Die Mischung aus Polizeiarbeit und Leben hat mir gut gefallen.

Ich mag zudem den lockeren Erzählstil dieser Autorin. Sie versteht es geschickt Spuren zu legen und gleichzeitig vom eigentlichen Thema abzulenken und so Spannung aufzubauen. Natürlich gibt es hier auch kleine Rückblenden auf den Vorgängerband, aber nur in kleinen Häppchen, die gerade so viel verraten, dass man vermutlich Lust darauf bekommt „der Tote von Wiltshire“ zu lesen.

Auch wenn es sich bei diesen Krimis um eine Reihe handelt, kann man sie gut einzeln lesen. Der eigentliche Fall wird abgeschlossen. Natürlich werden in Bezug auf Lockyer und Broad einige Fäden gesponnen, die sich durch die gesamte Reihe ziehen, so jedenfalls mein Eindruck. Ich denke, es werden noch so einige spannende Fälle folgen, die vermutlich auch einiges zu den beiden Ermittlern betreffend klären.

Fazit:

„Die Morde von Salisbury“ haben mir wieder einige schöne Lesestunden beschert. Mir gefallen die Charaktere und auch die Handlung. Die vorhandenen Spuren wurden von Katherine Webb so gelegt, dass sie nicht auf den ersten Blick zu durchschauen sind. Die Handlung bleibt durchweg spannend. Gleichzeitig bekommt man aber auch das Gefühl, diese Taten und ihre Folgen könnten durchaus so geschehen sein.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

ein etwas privaterer Dühnfort

Der Spieler (Dühnfort 10)
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Im fernen Norwegen kommt ein deutsches Rentnerpaar in seinem Ferienhaus ums Leben. Die Polizei vor Ort kommt in dem Fall nicht weiter und bittet den Fallanalytiker Konstantin Dühnfort um Hilfe. Kurz ...



Im fernen Norwegen kommt ein deutsches Rentnerpaar in seinem Ferienhaus ums Leben. Die Polizei vor Ort kommt in dem Fall nicht weiter und bittet den Fallanalytiker Konstantin Dühnfort um Hilfe. Kurz darauf ereignet sich ein ähnlicher Todesfall in seinem näheren Umfeld. Ein Spielstein aus einem Gesellschaftsspiel wurde jeweils am Tatort hinterlassen. Gibt es noch mehr Zusammenhänge? Oder handelt es sich nur um einen Zufall? Dühnfort glaubt aber nicht an Zufälle und fängt an, die Spuren zu analysieren.

Der neue Fall für Konstantin Dühnfort „Der Spieler“ ist bereits der 10. Band dieser Reihe. Auch wenn Dühnfort jetzt eigentlich nicht mehr als Kriminalhauptkommissar unterwegs ist, sondern in der Abteilung der Fallanalyse arbeitet, kann er das richtige Ermitteln doch nicht lassen. So sammelt er Beweise und Fakten zusammen und kommt nicht nur etwa einem Mord auf die Spur. Mir hat es Spaß gemacht, Konstantin wieder zu begleiten. Inge Löhnig erzählt mit Spannung von den Ereignissen. Die Zusammenhänge erschließen sich einem wirklich erst im Laufe der Handlung.

Gleichzeitig wird aber auch diesmal viel aus dem Privatleben von Dühnfort erzählt. Seine Ehe macht eine Krise durch, denn auch vor ihm macht das Leben nicht halt. Seine schöne Wohnung wurde ihm gekündigt, und das, wo er schon so lange dort wohnt. Die Lage nahe des Friedhofs passte so gut in sein Leben. Jetzt soll alles anders werden. Seine Frau Gina schwebt da allerdings etwas anderes vor, als Tino es möchte. Diese familiären Spannungen sind wunderbar in den Alltag eingebunden. Hier erlebt man eben auch, dass Dühnfort ein ganz eigener Charakter ist. Mir hat gut gefallen, dass eben nicht alles nur gut läuft, sondern es auch einmal Schwierigkeiten zu überwinden gibt.

Fazit:

Auch in seinem 10. Fall hat Konstantin Dühnfort nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Ich habe ihn sehr gern bei diesem komplizierten Fall begleitet. Die Autorin Inge Löhnig hat es mit ihrem leichten und lockeren Erzählstil wieder geschafft, mich in den Bann zu ziehen. In nur wenigen Stunden war das Lesevergnügen auch schon wieder vorbei. Ich hoffe, es wird auch noch weitere Fälle mit dem Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort geben.

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Veröffentlicht am 19.09.2024

nicht immer einfach, aber sehr spannend

Wer mit den Wölfen heult
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Lily Brown arbeitet als Therapeutin in Canterbury. Ihre Arbeit bringt es mit sich, dass sie sich näher mit dem Umfeld ihrer Patienten beschäftigt. Sie erfragt die Dinge, die nicht so offensichtlich sind. ...


Lily Brown arbeitet als Therapeutin in Canterbury. Ihre Arbeit bringt es mit sich, dass sie sich näher mit dem Umfeld ihrer Patienten beschäftigt. Sie erfragt die Dinge, die nicht so offensichtlich sind. Nicht zum ersten Mal gelingt es ihr, ein Verbrechen aufzuklären. Jetzt sitzt ihr Martin Gordon gegenüber. Er hat während eines Einsatzes auf seinen Kollegen Clark Jarrett geschossen. Doch war es wirklich ein Unfall oder steckt mehr dahinter? Lily bekommt den Auftrag des Vorgesetzten der beiden herauszufinden, was mit Martin Gordon los ist. Gordon und Jarrett geraten immer wieder aneinander. Doch bevor die Therapeutin ihr psychologisches Gutachten fertig erstellen kann, begeht Gordon Selbstmord.

Der vorliegende Spannungsroman „Wer mit den Wölfen heult“ ist bereits der zweite Band aus der Reihe „Die Canterbury-Reihe“. Die Autorin erzählt in dieser Reihe von Verbrechen aus der Vergangenheit, die sich tatsächlich ereignet haben. Also kann es schon mal vorkommen, dass man beim Lesen bemerkt, das kommt mir bekannt vor. Allerdings hat es Tessa Duncan geschickt verstanden, diese Ereignisse so zu schildern, dass sie spannend bleiben und auch nicht immer sofort klar ist, wer hier Täter und wer Opfer ist. Mir gefällt diese Reihe richtig gut.

Obwohl es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe handelt, kann man die Bücher auch einzeln lesen. Nur das Privatleben von Lily führt als roter Faden durch die Handlung. Aber kleine Rückblenden sorgen auch dafür, dass man beim Lesen alle wichtigen Informationen über die Charaktere erhält. Lily Brown finde ich sympathisch, sie hat aber auch gleichzeitig ihre Ecken und Kanten.

Ihr eigenes Leben ist nicht immer so leicht zu beschreiben und ihre Beziehung zu Dan Baker nicht immer einfach. Schon im ersten Teil „Wer das Vergessen stört“ lernt man ihn kennen und merkt schnell, diese Beziehung ist nicht so einfach.

Das Hauptaugenmerk der Handlung liegt hier zwar auf dem Fall Martin Gordon, aber es gibt auch einen weiteren Handlungsstrang. Eine junge Frau braucht die Hilfe von Lily, um ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie ist schwanger und hat Angst, nicht richtig für ihr Baby sorgen zu können. Mehr schreibe ich hier nicht zu diesem Teil, nur so viel, es ist emotional eine schwierige Geschichte und ein brisantes Thema, welches die Autorin hier aufgegriffen hat. Aber auch diese Geschichte hat einen realen Hintergrund.

Fazit:

Auch der zweite Teil aus „Die Canterbury-Reihe“ hat mir gut gefallen. Die Autorin versteht es durchaus, Spannungsbücher zu schreiben. Mir gefällt sehr gut, wie Tessa Duncan reale Verbrechen in eine fiktive Handlung bettet und daraus spannende Geschichten entstehen lässt.

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