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Veröffentlicht am 15.08.2024

toller historischer Roman aus dem 12. Jahrhundert

Bittermandeln aus Byzanz
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1189: Kaiser Friedrich Barbarossa ist auf dem Weg nach Jerusalem, doch statt die versprochene Unterstützung von Byzanz zu bekommen, ist er dazu gezwungen, sich seinen Weg freizukämpfen. So plündert und ...



1189: Kaiser Friedrich Barbarossa ist auf dem Weg nach Jerusalem, doch statt die versprochene Unterstützung von Byzanz zu bekommen, ist er dazu gezwungen, sich seinen Weg freizukämpfen. So plündert und brandschatzt das große Heer, alles was es bekommen kann. Auch die Delikatess-Köchin Alkmene wird ein Opfer dieser Gewalttaten. Sie landet als Zeltmagd bei Ritter Diethelm von Toggenburg. Sie verspricht ihm köstliches Essen, wenn er im Gegenzug dann dafür sorgt, dass sie dem Herzog vorgestellt wird, denn Alkmene will nur eins, überleben und kochen.

Der historische Roman „Bittermandeln aus Byzanz“ ist der erste Teil von mindestens zwei Teilen. Der zweite Band erscheint bereits im September 2024. Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich einen wirklich guten Roman von Dorothe Zürcher gelesen habe. Auch bei diesem Buch wurde ich nicht enttäuscht. Im Gegenteil, dieser historische Roman aus dem 12. Jahrhundert hat mich in seinen Bann gezogen und einmal begonnen, fiel es mir schwer, das Buch zur Seite zu legen. Die knappen 300 Seiten waren viel zu schnell gelesen.

Zunächst ein paar Worte zur Aufmachung dieser Ausgabe, die mir ausgesprochen gut gefällt. Schon das Cover finde ich gelungen. Das Coverbild findet sich auch direkt auf der ersten Seite wieder, dann folgt eine Karte, auf der man den Weg des Heeres nachverfolgen kann. Die einzelnen Kapitel zieren ebenfalls immer eine kleine Zeichnung und zudem ein Rezept aus dem Mittelalter. Wobei einige Dinge schon sehr lecker geklungen haben. Den Abschluss bilden dann ein Personenregister und ein Glossar der fremden Begriffe.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Der Erzählstil ist nämlich leicht und locker zu lesen, ohne dabei zu modern zu wirken. Mit Diethelm von Toggenburg lernt man das Leben im Heer kennen und folgt ihm auf seinem Weg. Die Delikatess-Köchin Alkmene führt einen auf den ersten Seiten durch den Palast und sorgt für die kulinarischen Leckereien. Es gibt im Laufe der Handlung immer wieder wirklich interessante Einblicke in die orientalische Küche.

Erst nach diesen ersten Kapiteln wird geschildert, wie Alkmene zu Diethelm kam und welchen Verlauf ihr Schicksal dann genommen hat. Im Laufe der Handlung wird die Beziehung zwischen dem Ritter und der Köchin dann intensiver, ohne aber zu sehr in eine Liebesgeschichte zu geraten. Es gibt allerdings einige Wendungen in der Geschichte, die ich so nie vermutet hätte. Gerade so etwas gefällt mir immer wieder gut. Dorothe Zürcher hat ihre Protagonisten eigenwillige Charakterzüge mit ins Leben gegeben und lässt sie auch dementsprechend agieren. Gleichzeitig liest man aber auch, wie sich das Leben in diesem Heerzug gestaltet hat.

Fazit:

„Bittermandeln aus Byzanz“ ist ein gelungener historischer Roman aus dem 12. Jahrhundert. Ich lese sehr gern und viel aus dieser Epoche, und dieser Roman gehört definitiv zu meinen Highlights in diesem Jahr. Vielen Dank für dieses gelungene Abenteuer. Gern mehr davon.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Spannung in Köln

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie
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Der Sommer 2023 ist heiß. Der Rhein bei Köln führt Niedrigwasser. Doch dann gibt der Fluss ein grausiges Geheimnis preis: Eine einbetonierte, zerstückelte weibliche Leiche wird an seinem Ufer gefunden. ...



Der Sommer 2023 ist heiß. Der Rhein bei Köln führt Niedrigwasser. Doch dann gibt der Fluss ein grausiges Geheimnis preis: Eine einbetonierte, zerstückelte weibliche Leiche wird an seinem Ufer gefunden. Sophie Kaiser wird mit den Ermittlungen zu dieser Tat beauftragt. Sophie hat eine andere Sicht auf manche Dinge. Ihr Asperger-Syndrom hilft ihr dabei, einige Zusammenhänge klarer zu erkennen als andere. Ihr Kollege Leonhard Michels steht ihr auch hier wieder zur Seite. Doch wonach oder wen suchen sie? Handelt es sich um eine Einzeltat oder ist vielleicht ein Serienmörder am Werk? Dann verschwindet eine weitere Frau spurlos. Indizien weisen darauf hin, dass es sich hier sogar um mehrere Täter handeln könnte. Können Sophie Kaiser und Leonhard Michels den Fall klären und vielleicht noch Schlimmeres verhindern?

„Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie“ ist der zweite Fall für die Profilerin Sophie Kaiser und ihren Kollegen Leonhard Michels. Schon im ersten Teil „Der Sandmann“ haben sie bewiesen, dass sie ein fähiges Team sind. Auch diesmal gehen sie den Hinweisen nach und werden schnell fündig. Allerdings eilt ihnen ihr Erfolg im Sandmann-Fall voraus. Jeder erwartet nun schnelle Erfolge von ihnen. Die Probleme mit den neuen Kollegen werden gut dargestellt. Vor allem, wie es Sophie und Leonhard schaffen, diesem Druck standzuhalten und ihre Ermittlungen so zu gestalten, wie sie es für angebracht halten.

Das Autorenduo Axel Petermann und Petra Mattfeldt schreiben Krimis mit viel Spannung und realem Hintergrund. In diesem Fall handelt es sich um ein Serienmörderpaar aus Kanada. Paul Bernardo und Karla Homolka haben von 1990 bis 1993 mehrere Frauen qualvoll getötet. Die Autoren haben sich diese Informationen zunutze gemacht und daraus einen spannenden True-Crime-Krimi entstehen lassen. Mir hat die Umsetzung gut gefallen. Nicht nur das Verbrechen wird geschildert, auch die Hintergründe werden erläutert. Gespräche mit den Angehörigen der Opfer erzählen nochmals eine ganz eigene Geschichte. Durch sie erfährt man eben auch, was ein Verbrechen mit den Hinterbliebenen macht.

Dieser Fall geht einem beim Lesen schon unter die Haut. Spannung und Entsetzen lösen sich ab. In ihrem Nachwort erfährt man zudem, was von dem realen Verbrechen übernommen wurde und was Fiktion ist. Nicht nur die Hintergrundinformationen sind Spannung, die ganze Geschichte ist interessant zu lesen.

Fazit:

„Ken und Barbie“ ist ein brisanter True-Crime-Krimi mit viel Spannung. Sophie Kaiser beweist einmal mehr, dass sie nicht nur eine gute Ermittlerin ist, sondern es versteht, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich mag die Art und Weise, wie die junge Frau beschrieben wird und wie sie es immer wieder schafft, ihre Ziele zu erreichen. Überhaupt haben die Autoren es verstanden, ihre Protagonisten lebendig agieren zu lassen. Auch dieser zweite Fall hat mich beim Lesen nicht mehr losgelassen.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

spannender historischer Krimi

Die Toten von Königsberg
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Aaron Singer ist ein engagierter jüdischer Kommissar aus Berlin. Doch dann wird er nach Königsberg versetzt. Dort ist ein grausamer Mord geschehen. Dem Sohn eines angesehenen Reeders wurde die Halsschlagader ...



Aaron Singer ist ein engagierter jüdischer Kommissar aus Berlin. Doch dann wird er nach Königsberg versetzt. Dort ist ein grausamer Mord geschehen. Dem Sohn eines angesehenen Reeders wurde die Halsschlagader durchtrennt und hebräische Schriftzeichen, die am Tatort hinterlassen wurden, weisen auf einen jüdischen Täter hin. Aaron soll nun diesen Fall aufklären, doch mit seinen modernen Methoden der Kriminalistik macht er sich nicht gerade beliebt. Niemand ahnt, dass dieser Tote nicht der Einzige bleiben wird.

Dieser historische Krimi spielt im Jahr 1924 und Schauplatz ist die Stadt Königsberg. Deutlich sind noch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges zu spüren. Auch in Königsberg ist der Kampf um den Aufstieg zu Macht und Geld in vollem Gange. Der Mord an dem Reederssohn ist nur der Auftakt zu dramatischen Ereignissen. Auch sind Intrigen rund um die Finanzen der Kaufleute in vollem Gange. Aaron Singer gerät hier mitten hinein und versucht zu klären, was hier los ist.

Mir hat Aaron Singer als Ermittler gut gefallen. Er geht seinen Weg und ist durchaus bereit, auch Risiken einzugehen. Zudem hat der Autor Ralf Thiesen ihm seinen ganz eigenen Charakter mit auf den Weg gegeben. Es werden nicht nur einfach Spuren verfolgt, sondern der Kommissar darf auch seine ganz eigenen Fehler begehen und Abenteuer erleben. Es sind die 20er-Jahre mit allem, was dazu gehört. Die Beschreibungen rund um die Stadt sind detailreich und lassen Bilder im Kopf entstehen.

Mit dem zweiten Ermittler Heinrich Puschkat, der in Königsberg schon stationiert war, bekommt Aaron einen preußischen Vorgesetzten, der von neuen modernen Methoden nichts hält. Gerade diese Gegensätze machen die Handlung noch ein wenig lebendiger.

Fazit:

Mit „Die Toten von Königsberg“ ist dem Autor Ralf Thiesen ein guter historischer Krimi gelungen. Ich habe ihn gern gelesen und hatte spannende Lesestunden. Die facettenreichen Beschreibungen der Örtlichkeiten und die gut ausgearbeiteten Protagonisten haben die Ereignisse noch lebendiger werden lassen. Ich bin gespannt auf Teil zwei.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Gefährliche Mission in London

Gefangen in Englischen Eisen
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Rotterdam 1708: Magdalene ist verzweifelt, schon seit Wochen lässt Willem auf sich warten. Sein Auftrag hat ihn nach London geführt, doch nun kehrt er nicht zurück. Die Gesellschaft, für die er arbeitet, ...



Rotterdam 1708: Magdalene ist verzweifelt, schon seit Wochen lässt Willem auf sich warten. Sein Auftrag hat ihn nach London geführt, doch nun kehrt er nicht zurück. Die Gesellschaft, für die er arbeitet, hat angeblich Beweise dafür, dass Willem nicht nach Hause zurückkehren will. Er sei freiwillig in London geblieben und eine neue Beziehung zu einer Frau eingegangen.
Magdalene kann dies nicht glauben. Sie will herausfinden, was geschehen ist. Ihr zur Seite stehen Willems Brüder Rik und Joost. Mit weiteren Verbündeten macht die junge Frau sich auf nach London nichts ahnend, welches aufreibende Abenteuer auf sie wartet.

Auf Magdalene wartet in diesem Teil eine neue Stadt mit einem sehr aufwühlenden Abenteuer. Die Suche nach ihrem Mann Willem van Ruysdael ist nicht so einfach. Zumal einige Anzeichen dafür sprechen, dass ihr Mann sie doch verlassen hat. Willem hält sich in London auf. Dies ist das Einzige, was Magdalene wirklich sicher weiß, der Rest ist nur Spekulation.

Die Autorin Christina Auerswald schildert hier nun die Ereignisse, die dazu führten, dass Willem in London Probleme bekommen hat. Warum er keinen Kontakt zu seiner Frau aufnehmen kann, wird eindrucksvoll erzählt. Genauso wird gut geschildert, wie die Gegenspieler von Willem in austricksen konnten. Das Leben in London dieser Zeit findet so ganz nebenbei Zugang zu dieser Episode aus dem Leben des Kundschafters.

Diese neue Geschichte rund um Magdalene und ihren Willem ist nicht weniger spannend als die Vorgänger. Dementsprechend schnell habe ich die Seiten auch gelesen. Mir aber auch die Frage gestellt, ob so ein Fall wohl wirklich möglich gewesen sein könnte, und ich finde schon. Warum soll nicht auch mal ein Mann derartige Schwierigkeiten bekommen? Zumal Willem van Ruysdael ja auch schon in anderen Abenteuern so seine Probleme hatte. Was genau passiert ist, erzähle ich hier natürlich nicht, das soll ja jeder selbst erleben dürfen.

Fazit:

„Gefangen in englischen Eisen“ ist bereits Band 5 aus der Reihe „Magdalene und der Kundschafter“ und einmal mehr spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Magdalene schafft es eben immer wieder, mich mit ihren Abenteuern zu fesseln und zu begeistern. Gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Band vier, immer noch spannend

Alexanders Erbe: Sturm auf Babylon
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Alexander ist nun schon 7 Jahre tot und noch immer ist nicht klar ersichtlich, wer sein mächtiges Reich regieren soll. Inzwischen sind von den mächtigen Generälen einige verstorben. Doch Antigonos in ...



Alexander ist nun schon 7 Jahre tot und noch immer ist nicht klar ersichtlich, wer sein mächtiges Reich regieren soll. Inzwischen sind von den mächtigen Generälen einige verstorben. Doch Antigonos in Asien, Kassandros in Makedonien und Ptolemaios in Ägypten verlieren ihr großes Ziel nicht aus den Augen. Der Satrap von Babylonien, Seleukos, kann sich gegen Antigonos nicht behaupten. Er wird gezwungen, die mächtige Stadt zu verlassen. Doch für ihn ist klar, er will seine Stadt zurück, koste es, was es will.

Inzwischen ist das Jahr 316 v. Chr. und die mächtigen Generäle finden immer noch keine Lösung. Antigonos, der Einäugige, will die gesamte Herrschaft an sich reißen. Aber so einfach wollen es ihm seine Gegner nicht machen. Der große Kampf um das Erbe von Alexander geht weiter. Mir hat zwar auch dieser vierte Teil gut gefallen, aber ich habe schon etwas mehr von dem Kampf um Babylon erwartet, den eigentlich heißt dieser Band „Sturm auf Babylon“. Nur von diesem besagten Kampf gab es am Anfang nicht sehr viel zu lesen. Kurz wird zu Beginn geschildert, wie Seleukos die Stadt verlassen hat und wie er schon im Vorfeld seine Rückkehr geplant hat. Dann geht es erst mal weiter mit den Intrigen und Kämpfen der anderen Herrscher. Erst auf den letzten Seiten geht es mit der Geschichte rund um Babylon weiter. Die weiteren Zusammenhänge dieser Zeit hat der Autor aber wieder gut eingefangen.

Robert Fabbri erzählt immer noch spannend von den Intrigen und Kämpfen dieser Zeit. Schlachten werden ausführlich geschildert und Strategien besprochen. Auch die Frauen haben hier ihre Momente und zeigen, wozu sie imstande sind. Immer wieder werden die Seiten gewechselt oder Verrat begangen. Jeder versucht auf seine Weise, sein Ziel zu erreichen. Schon im letzten Teil ist gerade mein Lieblingscharakter dieser Zeit verstorben. Es handelt sich um den listigen, kleinen Griechen Eumenes. Doch der Autor hat es geschickt verstanden, gerade diesen Protagonisten doch auch hier wieder zu Wort kommen zu lassen. Seine Frau führt sein Vermächtnis fort und spinnt gleichzeitig ihre eigene Intrige. Sie hat mir auch gut gefallen.

Da es nicht viele Quellen zu dieser Epoche gibt, muss der Autor natürlich seine eigene Fantasie auf die Reise schicken, und ich finde, das ist ihm gut gelungen. In seinem Nachwort schildert Robert Fabbri kurz, woher er sein Wissen aus dieser Epoche bezogen hat. Die meisten Hinweise entstammen dem verschollenen Geschichtswerk des Hieronymos, welches von anderen Geschichtsschreibern verwendet worden ist und somit als Quelle dienen kann.

Fazit:

„Alexanders Erbe“ hat auch mit seinem vierten Teil nichts an seinem Schwung von Teil eins verloren. Gebannt habe ich mitverfolgt, wer gegen wen gekämpft, intrigiert und verraten hat. Oft werden hier die Seiten gewechselt, und selten ist klar, wer die Schlacht gewinnt. Am Ende sind wieder einige Protagonisten verloren, aber auch ist nicht klar, wie es nun weitergehen wird. Man darf gespannt auf den nächsten Teil warten.

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