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Veröffentlicht am 16.05.2024

Solider Superhelden Roman

The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen
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Nick Bell ist ein 17-jähriger Fanboy. Wenn er nicht gerade seine Freizeit mit seinen besten Freundinnen Seth, Gibby und Jazz verbringt, schreibt er Fanfiction über die Außergewöhnlichen / Superhelden seiner ...

Nick Bell ist ein 17-jähriger Fanboy. Wenn er nicht gerade seine Freizeit mit seinen besten Freundinnen Seth, Gibby und Jazz verbringt, schreibt er Fanfiction über die Außergewöhnlichen / Superhelden seiner Heimatstadt Nova City. Ganz oben in Nicks Gunst steht dabei Shadow Star. Dieser erlebt, nicht nur in Nicks Fanfiction, waghalsige Abenteuer. Als eines Tages Nick und Gibby in einer Seitenstraße von zwei Männern überfallen werden, kommt ihnen niemand geringeres als Shadow Star zu Hilfe. Nick ist hin und weg von seinem Retter und beschließt von diesem Tag an, selbst ein Außergewöhnlicher zu werden. Und er hat schon einen ganz genauen Plan, wie er einer von ihnen werden kann.

Der erste Band der "The Extraordinaries" - Reihe hält neben der Superhelden-Thematik auch viel Witz und eine Geschichte über Freundschaft und das Erwachsenwerden bereit. Die neue Trilogie von T. J. Klune scheint diesmal eher jüngere Leser
innen anzusprechen und ist so ganz anders als die anderen Bücher. Das Buch liest sich trotz einiger Längen gut weg und mutet eher leichter an. Nick´s hormongesteuerter Charakter bietet so einige humorvolle Szenen, die manchmal schon etwas zum Fremdschämen anregen. Die Wendungen sind leider etwas vorhersehbar. Dennoch sollten Superhelden-Fans auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Leider etwas hinter den Erwartungen…

Die drei Sonnen
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In einem fiktiven China der 1960er Jahre herrscht ein strenges Regime. Jegliche Art von „unbequemer Wissenschaft“ wird unterbunden und deren Forscherinnen zum Schweigen gebracht. Dies passiert auch dem ...

In einem fiktiven China der 1960er Jahre herrscht ein strenges Regime. Jegliche Art von „unbequemer Wissenschaft“ wird unterbunden und deren Forscherinnen zum Schweigen gebracht. Dies passiert auch dem Vater von Ye Wenjie. Er ist Professor an der Universität in Peking und wird auf offener Bühne vor seiner Tochter und seinen Studenten gedemütigt. Als Ye Wenjie später in einer Kompanie in den Bergen als Teil eines Aufbaukorps dient, entdeckt sie merkwürdige Entwicklungen in der Nähe einer Radarantenne. Die Tiere in den angrenzenden Wäldern werden unruhig, Menschen bekommen Brechreiz oder leiden unter starkem Haarausfall... Wang Miao ist Physiker. Durch unvorhergesehene Umstände, entdeckt er das VR-Spiel 3Body. In diesem werden verschiedene Weltuntergangsszenarien mit unterschiedlich entwickelten Zivilisationen durchgespielt. Wang Miao versucht das Rätsel des Spiels zu lösen. Dabei gerät er jedoch auch ins Visier des Regimes und wird von diesem angefragt, die Organisation „Frontiers of Science“ zu unterwandern. Was das alles mit einem mysteriösen Countdown und toten Wissenschaftlerinnen zu tun an, müsst ihr im Auftakt der TRISOLARIS-Trilogie selbst lesen.

[...]“In meiner Arbeit“, sagte Shi Qiang schließlich, „musst du vor allem herausfinden, was scheinbar unzusammenhängende Dinge miteinander zu tun haben.[...] So ähnlich ging es mir mit „Die drei Sonnen“. Das Lesen war eine Mischung aus Puzzleteile zusammenfügen, Rätselraten und physikalische Zusammenhänge nachschlagen. Das Buch ist absolut nicht dafür gemacht, es während einer Bahnfahrt oder für „mal eben zwischendurch“ zu lesen. Die Figuren und ihre Welt sind gut und greifbar ausgearbeitet. Bis zu dem Zeitpunkt, als Wang Miao dem Rätsel um 3Body näher kommt, bleibt es spannend. Mir fiel es schwer, im Lesefluss zu bleiben, weil ich wirklich so gar keine Ahnung von theoretischer Physik habe. Ich muss immer wieder googlen, wovon die Charaktere sprechen. Das war beim Lesen leider immer wieder sehr hinderlich.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Wieviel Trauer kann die Liebe ertragen?

Wo wir uns berühren
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JJ trifft als Studierende im ausgelassenen Nachtleben Londons Thomas James. Sie fühlt sich sofort zu diesem arroganten und aus dem Rahmen fallenden Fotografen hingezogen. Es dauert jedoch eine ganze Weile, ...

JJ trifft als Studierende im ausgelassenen Nachtleben Londons Thomas James. Sie fühlt sich sofort zu diesem arroganten und aus dem Rahmen fallenden Fotografen hingezogen. Es dauert jedoch eine ganze Weile, bis sie zueinander finden. Doch als dies endlich nach zahlreich durchtanzten Nächten geschieht, steht auch schon JJ´s Abreise nach Kalifornien an. Die Zwei müssen sich voneinander trennen.
Jahre später erinnert sich JJ. Sie erinnert sich an eine Liebe, die sie längst verloren hat. Als sie von ihrer Trauer überwältigt wird, beschließt sie ihre Gedanken zu verschriftlichen. Dadurch versucht sie herauszufinden, wieso Thomas James einen so großen Einfluss auf ihr Leben hat.
Beim Lesen des autofiktionalen Roman fühlt man sich als Leser*in etwas ertappt. Ganz so, als würde man in einer privaten Briefsammlung oder dem Tagebuch von jemand anderem stöbern. Lauren John Joseph schreibt roh und schonungslos. Zu keiner Zeit beschönigt sie die Erinnerungen ihrer Protagonistin.
JJ´s und Thomas James Leben prallen gnadenlos aufeinander und obwohl für Aussenstehende nicht greifbar, verfügen beide über eine enorme Anziehungskraft dem Anderen gegenüber.
Und hier kommt leider ein Punkt, welcher es mir schwer gemacht hat, mich komplett im Buch zu verlieren. Ich hatte Schwierigkeiten damit, die Liebe bzw. Vertrautheit der Beiden zu greifen. Auch wenn sich JJ in der Erinnerung an ihren Liebhaber verliert, blieb dieser für mich immer etwas eisig und unnahbar. So gerne hätte ich mit JJ gelitten, geliebt und verstanden. Aber leider kam ich nie richtig in das Buch rein. Was wirklich schade ist, da der Schreibstil der Autorin außergewöhnlich und die Einblicke in die queere Szene Londons und Kaliforniens unglaublich spannend waren.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Joey Goebel´s bisher schwächster Roman

Ich gegen Osborne
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James ist ein klassischer Einzelgänger. Mit seinen 17 Jahren trägt er gerne Anzüge, hört Frank Sinatra und versucht stets seinem moralischen Kompass zu folgen. Höflichkeit und "Anstand" stehen für ihn ...

James ist ein klassischer Einzelgänger. Mit seinen 17 Jahren trägt er gerne Anzüge, hört Frank Sinatra und versucht stets seinem moralischen Kompass zu folgen. Höflichkeit und "Anstand" stehen für ihn über alles und er lehnt jegliches Popkulturelle ab. Als es nach dem Spring Break zu einem Zerwürfnis mit seiner besten Freundin (und heimlichen Liebe) Chloe kommt, kann der erste Tag nach den Sommerferien nicht schlimmer werden. Oder doch?!
Joey Goebel stellt auf 432 Seiten einen einzigen Schultag minutiös dar. Im Zentrum steht James mit seiner Adoleszenz und den dazugehörigen Problemen. Als Leserin erlebt man hautnah die turbulente Gefühlswelt eines Teenagers und die Achterbahnfahrt seiner Gefühls- und Gedankenwelt. Der Autor ist dabei, wie in seinen anderen Romanen auch, sehr empatisch und beweißt ein hohes Maß an Beobachtungsgabe. Leider gibt es in dieser Geschichte einfach zu viele Längen und ich hätte mir an manchen Stellen mehr bzw. weniger Input gewünscht. "Ich gegen Osborne" ist für mich der bisher schwächste Roman von Joey Goebel.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Gedanken auf Reisen

Unschärfen der Liebe
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Baran ist auf dem Weg nach Istanbul. Nicht mit dem Flugzeug oder Auto. Nein, er fährt von der Schweiz aus mit der Bahn. Hierfür wird er von Cla, mit dem er eine Beziehung a la „es ist kompliziert“ führt, ...

Baran ist auf dem Weg nach Istanbul. Nicht mit dem Flugzeug oder Auto. Nein, er fährt von der Schweiz aus mit der Bahn. Hierfür wird er von Cla, mit dem er eine Beziehung a la „es ist kompliziert“ führt, ziemlich stark belächelt. Doch das Reisen mit der Bahn bietet Baran einen wohligen Zustand zwischen Bewegung und Stillstand. 
Er genießt die vorbeiziehenden Landschaften und kleinen Städtchen, welche er oftmals nur schemenhaft wahrnehmen kann. 
Baran hat während seiner Reise sehr viel Zeit um an seine Beziehung zu Cla und dessen ExFreundin Alva zu denken. Er reflektiert aber auch Fragmente seiner Kindheit und eigenen Sozialisation. 
So eröffnet sich in „Unschärfen der Liebe“ den Leser*innen nach und nach ein Bild dieser tragenden Figur. Und das ist enorm wichtig. Denn diese Geschichte lebt nur durch Baran. Er ist der Protagonist, der Erzähler. Und er führt nicht nur durch „seine“ Geschichte sondern auch jener, welche ihn in den Ländern auf seiner Reise umgeben.
Leider konnte mich Letzteres nicht ganz erreichen und ich empfand diesen Aspekt mit dem Rest des Buches nicht kompatibel genug. Den „Beziehungsteil“ hingegen, die gemeinsame Geschichte von Baran, Cla und Alva, empfand ich als sehr interessant und dynamisch. Davon hätte ich mir mehr gewünscht. 

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