Ja, der Hype ist real!
YellowfaceAthena Liu ist eine aufstrebende, talentierte Autorin. June Hayward hat mit Ihrer Veröffentlichung keinen großen Erfolg. Die lose befreundeten Frauen treffen sich eines Abends bei Athena zu Hause und kommen ...
Athena Liu ist eine aufstrebende, talentierte Autorin. June Hayward hat mit Ihrer Veröffentlichung keinen großen Erfolg. Die lose befreundeten Frauen treffen sich eines Abends bei Athena zu Hause und kommen unter anderem auf das Manuskript von Athenas neuem Buch zu sprechen. Dieses ist jedoch noch nicht ganz ausgereift und dessen Existenz niemandem bekannt. Als Athena noch am selben Abend verstirbt, klaut June das Manuskript und bringt es später unter dem Namen Juniper Song selbst heraus.
Selten hat ein Buch beim Lesen so weh getan. Als Leserin muss man tatenlos zusehen, wie June alles mit sich reißt und immer weiter in eine ganz falsche Richtung abbiegt. Sie stiehlt Athena´s geistiges Eigentum und hat auch gar kein Problem damit, sich mit selektierten Attributen der chinesischen Kultur zu schmücken. Ich wollte June am liebsten die ganze Zeit einfach nur anschreien. Was für mich zudem alles noch perfider gemacht hat, war die Tatsache, dass die Geschichte aus June ´s Perspektive beschrieben wird. So wird alles auf eine zutiefst persönliche Ebene gehoben, in welcher gesellschaftliche Problematiken und alltäglicher Rassismus den Leserinnen noch näher transportiert werden. Ein brillanter Kniff von R. F. Kuang! Die deutsche Ausgabe (übersetzt von Jasmin Humburg) habe ich bisher noch nicht gelesen, mein Leseeindruck bezieht sich auf das englische Original. Ich freue mich wirklich sehr, dass dieses Highlight von einem Buch auch hierzulande so viel Aufmerksamkeit bekommt.