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Veröffentlicht am 18.10.2022

Ein wunderbares Buch zum Hineinfallen und weg träumen.

Mina Moningham - Das Schulhaus am Ende der Galaxis
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Als die 24-jährige Jasmina (Mina) Moningham ganz unerwartet ein Grundstück samt Haus erbt, kann sie sich die Art der Verpflichtungen gar nicht vorstellen, welche da auf sie zukommt. Die junge Grafikdesignerin ...

Als die 24-jährige Jasmina (Mina) Moningham ganz unerwartet ein Grundstück samt Haus erbt, kann sie sich die Art der Verpflichtungen gar nicht vorstellen, welche da auf sie zukommt. Die junge Grafikdesignerin zieht von London in das beschauliche Dörfchen namens Petlington. Wäre das nicht schon Umstellung genug, entdeckt Mina schnell, dass ihr neuer Besitz an etwaige Bedingungen geknüpft ist. Eine der ersten Regeln, welche von nun an ihr alltägliches Leben bestimmen werden, lautet: „Regel Nr. 27 – Füttere zuallererst die Katze.“ Diese und andere aberwitzige Regeln stehen in dem großen Buch, welches immer dann in der Küche erscheint, wenn sie am dringendsten brauch. Zudem muss sie regelmäßig die Kohletierchen in ihr Loch fegen und Milch und Honig auf die Veranda stellen. All die kleinen und großen Aufgaben dienen dazu, das Schulhaus am Ende der Galaxis am Laufen zu halten. Denn hier fungiert Mina nun als Hüterin (auf Probe) und bietet Wesen und Diplomaten der ganzen Galaxis neutralen Boden.

Der erste Band der Mina Moningham Reihe konnte mich mit seinen frischen Charakteren und der magischen und gemütlichen Atmosphäre absolut begeistern. Ich wollte das Buch gar nicht mehr weg legen, so versunken war ich in der liebevoll gestalteten Welt vom Schulhaus am Ende der Galaxis. Ein zauberhaftes Buch zum Hineinfallen und weg träumen. Ich bin schon sehr gespannt, welche Abenteuer Mina und ihren neuen Freund*innen noch so bevorstehen.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Ein außergewöhnliches Portrait, welches doch leider während der Erzählung stark nachlässt

Simón
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Die Geschichte von Simón Rico beginnt für die Leserinnen im Barcelona der 1990er Jahre.
Simón wächst mit seinem Cousin Ricardo Rico (kurz Rico) in der kleinen Kneipe namens "Baraja" auf. Ein sehr illustres ...

Die Geschichte von Simón Rico beginnt für die Leserinnen im Barcelona der 1990er Jahre.
Simón wächst mit seinem Cousin Ricardo Rico (kurz Rico) in der kleinen Kneipe namens "Baraja" auf. Ein sehr illustres Etablissement mit einer Stammkundschaft unterschiedlicher und interessanter Charakteren. Simón wird stark durch die Bücher- und den Musikgeschmack seines Cousins beeinflusst und ansonsten ist sein Cousin-Bruder auch so für Simón ein Held. "Nicht brüderlicher Cousin oder cousinlicher Bruder, sondern Cousin-Bruder, beides, ein Herz und eine Seele." (S. 18)
Eines Tages jedoch, verschwindet Rico urplötzlich, ohne das es für Simón irgendwelche Vorzeichen gab. Für Simón bricht eine Welt zusammen, stellte er sich doch seine Zukunft eng geknüpft an jene von Rico vor.

Simón wird eine lange Reise antreten, viele Jobs tätigen, Erfolge einstreichen und ihm wird auch das ein oder andere Unglück widerfahren, bis er irgendwann wieder nach Hause ins Baraja zurückgehrt. "Die Bewohner des Baraja waren, wie Simón, noch dieselben wie früher, nur in schlechterem Zustand, wie Insekten, gefangen in einem Bernsteintropfen, und zwar in unbequemer Haltung, irgendwie schmerzhaft verkrümmt [...]." (S. 287) Er wird sogar wieder auf seinen verschollen geglaubten Cousin-Bruder, seine Familie und neue und alte Freunde treffen. Und die Leser
innen werden ihn nochmal bis zu einem anderen Tag in der Geschichte begleiten, die nicht nur Simóns Leben, sondern auch das vieler Anderer gänzlich verändern wird.

Um die Geschichte von Simón so richtig zu (be-)greifen müssen sich die Leserinnen gänzlich auf das Buch einlassen. Ein paar Seiten während einer kurzen Bahnfahrt dazwischenschieben - bei diesem Buch eher nicht. Der Autor hat einen wirklich sehr speziellen und interessanten Schreibstil, mit welchem er sich auch ab und zu an die Leserinnen direkt wendet. Hat mich der erste Teil bzw. Buch I bis Anfang Buch II noch sehr begeistern können, war alles andere danach nur noch langatmig und, für mich, keine Bereicherung für die Geschichte. Leider wirkte das Ende zu sehr gewollt und ließ mich leider sehr emotionslos zurück. Schade, versprach der Anfang doch so viel.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Überambitioniert, zu viel von allem für den Auftakt einer Reihe

Das neunte Gemälde
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Der erste Band der Lennard Lomberg Reihe dreht sich um ein Gemälde eines bisher unbekannten Künstlers und dessen Geschichte, welche bis in die 1930er Jahre zurück reicht.
Das Gemälde, welches sich vorher ...

Der erste Band der Lennard Lomberg Reihe dreht sich um ein Gemälde eines bisher unbekannten Künstlers und dessen Geschichte, welche bis in die 1930er Jahre zurück reicht.
Das Gemälde, welches sich vorher im Besitz einer jüdischen Familie von Kunstsammler*innen befand, sollte eigentlich bei der Verbrennung im Jeu de Paume in Paris 1943 mit vielen anderen Kunstwerken durch die Nazis vernichtet werden. Durch besondere Umstände wird es jedoch kurz vor der Verbrennung entwendet und die Reise des Bildes nimmt seinen Lauf, bis es schließlich im Jahr 2016 wieder auftaucht.
Der Kunstexperte Lennard Lomberg wird durch Gilles Dupret kontaktiert und darum gebeten, sich doch einmal mit dem Gemälde näher zu befassen. Es wird vermutet, dass sich niemand geringeres als Picasso selbst, als Künstler eben besagten Bildes entpuppen könnte. Kurz nach ihrem Telefonat wird Dupret jedoch tot aufgefunden.
Leider muss ich sagen, dass mich "Das neunte Gemälde" so gar nicht abholen konnte. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da mich die Thematik des Kunstraubes und der -vernichtung durch die Nationalsozialisten im zweiten Weltkrieg sehr interessiert.
In dem Band werden aber so viele Nebenhandlungen und -charaktere hineingepresst, dass es für mich als Leserin sehr anstrengend war, diesen zu folgen. Die drei Zeitebenen, welche in dem Buch vorkommen, waren dahingehend kein Problem. Da sich dann aber zum Ende des Buchs die addierte Charaktere und Nebenhandlungen häuften und sich partout keine Lesefreude durch so viel Ablenkung einstellen wollte, riss meine Konzentration ab und ich hätte das Buch, hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen, abgebrochen.
Es ist wirklich schade, da das Buch extrem viel Potenzial für einen Mehrteiler hat und ich mir gewünscht hätte, es wäre nicht so überladen und überambitioniert. Den zweiten Band werde ich wohl nicht lesen.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Ein wunderschöner Jugendroman über die Identitätsfindung und das Bewältigen von Traumata

So federleicht wie meine Träume
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Alina tanzt leidenschaftlich gerne Ballett und verbringt jede freie Minute damit, sich zu verbessern. Sie ist so gut darin, dass sie es geschafft hat, ins Sommercamp des berühmten American Ballett Theatre ...

Alina tanzt leidenschaftlich gerne Ballett und verbringt jede freie Minute damit, sich zu verbessern. Sie ist so gut darin, dass sie es geschafft hat, ins Sommercamp des berühmten American Ballett Theatre zu kommen. Bevor sie dieses jedoch besuchen kann, bricht sie sich das Bein und mit einem Mal fällt ihr großer Traum von der Karriere als Ballerina ins Wasser.
Genesen und zurück an der Highschool, versucht sie mit der Trauer und der Wut umzugehen, welche diese traumatische Erfahrung in ihr ausgelöst haben.
Neue und alte Freunde werden sie auf ihrem Weg begleiten und ihr zur Seite stehen. Auch, dass eine andere, von Alina zuerst unterschätzte, Kunstform ihre "heilende" Wirkung zeigen kann, muss sie selbst erst lernen.
Das Debüt von Mariko Turk ist ein sehr schöner Jugendroman, welcher sich mit der eingenen Identität und der Wirksamkeit befasst, wenn man seiner individuellen Leidenschaft folgt. In diesem Fall trauert Alina ihrem "Ballet-ich" hinterher und weiß nicht, was sie ohne alledem noch ist. Sie kapselt sich von Freund*innen und ihrer Familie ab.
Wie sie sich, auch ohne Ballett, weiterentwickelt und herausfindet welcher Mensch sie sein will, ist sehr einfach und schön beschrieben und wirkt keinesfalls konstruiert.
"So federleicht wie meine Träume" hat mir sehr gut gefallen und steht auf der Liste für das nächste Lieblings-Jugendbuch ganz weit oben.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Guter Anfang, aber leider verlor sich die Geschichte schnell

Karibische Affäre
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Miss Marple verbringt ihre Ferien auf einer kleinen Insel in der Karibik und vertreibt sich die Zeit am Strand und auf den allnächtlichen Hotelpartys. Als sie sich eines Abend wieder einmal mit Major Palgrave ...

Miss Marple verbringt ihre Ferien auf einer kleinen Insel in der Karibik und vertreibt sich die Zeit am Strand und auf den allnächtlichen Hotelpartys. Als sie sich eines Abend wieder einmal mit Major Palgrave im Gespräch befindet, erzählt dieser ihr, dass er das Foto eines Mörders bei sich trägt. Noch bevor er Miss Marple das Foto zeigen kann, erstarrt er und sein Verhalten ändert sich schlagartig. Hastig steckt er das Foto wieder ein und erwähnt es daraufhin nicht weiter

Am nächsten Tag wird Major Palgrave tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Miss Marple geht diesem plötzlichen Tod nach und sucht nach dem ominösen Foto...

Ich konnte in diesem Miss Marple Abenteuer so wenig wie schon lange nicht mehr mitraten. Der Anfang gefiel mir wirklich gut, die Grundidee und die Suche nach dem Foto ebenfalls. Allerdings verläuft sich die Geschichte sehr schnell und wirkt durch das pausenlose „Getratsche“ aller Beteiligten passiv. Ich hätte mir mehr aktives Geschehen und weniger Rumraten der Charaktere gewünscht. Mich konnte die Geschichte leider nicht ganz abholen.

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