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orfe1975

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2018

Junis aufregendes Ferienabenteuer

Juni und der Honigdieb
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Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild ist liebevoll und bunt illustriert, es erinnert an Abenteuerbücher für Kinder aus der "guten alten Zeit". Das Mädchen Juni sowie der ...

Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild ist liebevoll und bunt illustriert, es erinnert an Abenteuerbücher für Kinder aus der "guten alten Zeit". Das Mädchen Juni sowie der Titel des Buches sind glänzend hervorgehoben. Das Coverbild zieht sich über Vorder- und Rückseite und es gibt auf beiden Seiten viele, schöne Details zu entdecken. Das Buch ist ein stabiles Hardcover mit Illustrationen im Stil des Titelbildes auf fast jeder Doppelseite. Somit ist das Buch ein echter Hingucker im Laden.

Inhalt:
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Juni Rosenglück lebt mit ihren beiden Geschwistern Elfe und Jimmie auf einem Hof im "Blauen Land". Zusammen mit ihren beiden Freunden Josefa und Rudi vom Haselsteiner Hof erleben sie tolle Ferienabenteuer auf dem Land. Als sie dann einen Opa adoptieren und Elfe von ihm einen Bienenstock erbt, dessen Honig auf einmal nach und nach verschwindet, setzen die Kinder alles daran, den Dieb zu finden. Das wird der Beginn von Sommerferien der besonderen Art.

Mein Eindruck:
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Mir gefiel das Buch sogleich von der Gestaltung her. Zielgruppe sind Kinder ab 8 Jahren, aber die witzige Geschichte eignet sich aufgrund der einladenden Bilder auch für jüngere Kinder zum Vorlesen. So habe ich dieses Buch zusammen mit meiner vierjährigen Tochter gelesen. Interessant ist, dass die Geschichte aus Junis Perspektive in der Ich-Form erzählt wird. Sie erzählt die Geschichte mit den Worten, die ein zehnjähriges Mädchen wahrscheinlich benutzen würde. Das schließt auch lustige Wortneuschöpfungen wie "badehosig" oder "schraubelockig" mit ein. Diese Art von Worterfindungen fand ich beim Vorlesen recht lustig, meine kleine Tochter fand sie jedoch "sehr seltsam" und fand, dass man so nicht reden sollte, denn die Worte gibt es ja nicht in echt. Lustig fanden wir die Überschriften, die auch typisch kindlich beschreibend lang sind, wie bspw. "Drittes Kapitel, in dem wir nach Perlmuscheln tauchen, halbe Astronauten werden und was Schlimmes herausfinden". Auch wenn sie theoretisch einiges über den Inhalt verraten, verraten sie doch nichts Konkretes und machen so noch neugieriger auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Die Kapitel haben mit je 6-11 Seiten (inklusive Bilder) eine sehr gute Länge. Obwohl man gerne wissen möchte, wie es weitergeht, hat man so gute Einheiten, um das (Vor)lesen zwischendurch zu pausieren.

Die Geschichte selbst ist einfach zauberhaft, denn die Kinder sprühen vor Einfallsreichtum, um den Honigdieb zu finden und das alles ohne Smartphone, Tablet & Co. Da Juni den Leser mit ihrer direkten Du-Ansprache immer in die Handlung einbezieht, hat man als Leser das Gefühl, selbst Teil der Rosenglück-Bande zu sein. Es macht einfach Spaß, aus Sicht der unbeschwerten Kinder die Natur zu erleben und auf Diebesjagd zu gehen. Als Highlight gibt es am Ende noch das Honigräuberlied mit Noten und Text, um an der passenden Stelle im Buch selber mitzusingen - eine tolle Idee! Die Rosenglück-Bande erinnert mich etwas an die Abenteuer der "Fünf Freunde", nur dass sie für jüngere Kinder ausgelegt ist und an die Stelle des Hundes gibt es hier ein Kälbchen!

Dies ist bereits das 2. Juni-Abenteuer. Das erste kenne ich noch nicht, aber das wird nun definitiv bald nachgeholt.

Fazit:
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Kinder erleben ein aufregendes Ferienabenteuer auf dem Lande ohne Smartphone & Co.- lustig erzählt und liebevoll illustriert

Veröffentlicht am 11.03.2018

Die Umwege des Herrn Koller

Umwege
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Cover und Gestaltung:
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Die Farbe des Covers passt sehr gut. Zum einen strahlt das Gelb die Energie aus, die der Autor verkörpert und sein positives Denken. Es passt aber ...

Cover und Gestaltung:
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Die Farbe des Covers passt sehr gut. Zum einen strahlt das Gelb die Energie aus, die der Autor verkörpert und sein positives Denken. Es passt aber auch, weil Gelb eine typische Taxifarbe ist und Taxis im Leben des Herrn Koller eine bedeutsame Rolle spielen. Passend hierzu sind im Buch ab und zu auftauchende Schwarz-Weiß-Skizzen von Taxis und ihrem Weg in die ein oder andere Richtung, die am Ende einiger Kapitel auftauchen. Als Klappenbroschur ist das Taschenbuch stabil und wirkt hochwertig verarbeitet.

Inhalt:
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Röbi Koller ist Radio- und TV-Moderator und Schriftsteller und Taxifan und hat hier seine ungewöhnliche Lebensgeschichte verfasst. "Entstanden ist eine Sammlung von Ausflügen, Expeditionen, Gedankensprüngen und Höhenflügen aus meinem Leben. Es sind Reisen in alle Himmelsrichtungen, durch Zeiten und Kontinente, zu Menschen und ihren Geschichten. Sackgassen, Abstecher, Kursänderungen und Umwege inklusive!" (S. 16)

Mein Eindruck:
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Als Deutscher kannte ich den schweizer Moderator bis dato noch nicht, aber die Beschreibung und der Trailer, in dem er von Herrn Cantz bei "Verstehen Sie Spaß?" reingelegt wird, haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht.
Der Titel ist Programm: Ich hatte eher eine stringente Geschichte erwartet in dem Sinne, dass Herr Koller sein Leben chronologisch oder thematisch strukturiert aufbereitet hat. Dies ist nicht der Fall. Der Autor fängt zwar bei seinen Vorfahren an (Kennenlernen seiner beiden Großelternpaare, später der Eltern) und geht dann weiter zu seiner Kindheit und schließlich seinem beruflichen Werdegang. Zwischendurch sind aber immer wieder Kapitel eingestreut, die von Interviews mit Taxifahrern aus aller Welt erzählen oder von einigen der vielen Erlebnisse mit Menschen, die Herr Koller durch seinen Beruf und seine vielen anderen Projekte kennengelernt hat und die ihn tief beeindruckt haben.

Anfangs hatte ich mit dieser Struktur etwas Probleme, aber nach einigen Kapiteln war ich eingelesen und fand Gefallen an dieser ungewöhnlichen Zusammenstellung. Besonders die Taxiinterviews fand ich oft sehr unterhaltsam und interessant, obwohl sie leider nur sehr kurz waren. Der Erzählstil ist flüssig und zeichnet das Bild eines positiv denkenden Menschen, der immer bemüht ist, das Beste aus allem zu machen und das Beste in anderen Menschen zu sehen.
Die Biographie ist ein bunter Blumenstrauß, in dem man durch die Geschichten viel über andere Kulturen, Menschen, über die Welt der (schweizer) Medien und natürlich über die Persönlichkeit des Autors erfährt.

An manchen Stellen hat es mir etwas an Tiefgang gefehlt und an Spritzigkeit. Herr Koller ist eher ein Mensch der sachlich-nüchternen Schilderung, nur zwischendurch blitzt ein feiner Humor hervor. Manche Passagen hätte ich mir auch ausführlicher gewünscht. Das ist aber auch der einzige Punkt, den es aus meiner Sicht zu bemängeln gibt und der Grund, nicht die volle Punktzahl zu vergeben. Insgesamt ist dieses Buch eine Biographie eines Menschen, der durch seine Umwege und Sackgassen zu einem fein beobachtenden, sehr erfahrenen und positiv denkenden Menschen geworden ist und nie die Bodenhaftung verloren hat.

Fazit:
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Eine kurzweilige Biographie, die unterhaltsam und lehrreich zugleich ist und einen an vielen Stellen zum Nachdenken bringt.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Jeder Augenblick ist kostbar

Die Kostbarkeit des flüchtigen Lebens
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Cover und Gestaltung:
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Die beiden verlassenen Stühle als schönes Symbol der Erinnerung von 2 Freunden, die sich oft im Café getroffen und über Gott und die Welt gesprochen haben. Es passt sehr ...

Cover und Gestaltung:
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Die beiden verlassenen Stühle als schönes Symbol der Erinnerung von 2 Freunden, die sich oft im Café getroffen und über Gott und die Welt gesprochen haben. Es passt sehr gut zum Buch: gerade eben noch unterhielt man sich miteinander, dann ist durch den Tod des einen Gesprächspartners schon alles wieder vorbei. Die Farben und die altmodischen Stühle erinnern daran, dass die Protagonisten schon etwas älter sind. Als Hardcover mit Schutzumschlag macht das Buch einen schönen, wertigen Eindruck im Regal.

Inhalt:
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Der namenlose Ich-Erzähler ist Filmemacher und erhält eines Tage einen Anruf von seinem Freund und lebenslustiger Filmproduzent Eugène: "Du wirst lachen, ich habe einen bösen Krebs." Dies ist Anlass für ihn, sein Leben neu zu überdenken.

Mein Eindruck:
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"Unser Leben gleicht allem anderen als einer linearen Form. Es erinnert eher an das einzige Exemplar eines Buches, das für manche von uns nur aus wenigen Seiten besteht, sauber und glatt, mit einer braven, fleißigen Schrift bedeckt, für andere aber viele Seiten hat, manche zerrissen, andere mehr oder weniger durchgestrichen, voller Zurücknahmen und Reue. Jede Seite entspricht einem Moment unserer Existenz, besonders der Person, die wir in jenem Moment waren und die wir nun nicht mehr sind, und wir betrachten sie, wenn wir je die Lust oder die Notwendigkeit verspüren, in dem Buch zu blättern, wie einen Fremden, der paradoxerweise zugleich ein Nahestehender ist." (S. 170)

Mir gefiel das Buch gleich mit dem Einstieg, in dem sich der Erzähler über den Umgang mit dem Tod bei einem Volk auf der Insel Sulawesi auslässt. Der Tod wird zelebriert, die Toten bekommen ein großes Abschlussfest. Besonders berührend war die Schilderung eines Baumes, in dem gestorbene Kinder eingehüllt hineingelegt werden. Sie werden vom Baum umschlossen und wachsen mit ihm weiter. Am Ende dieser Erzählung erhält der Erzähler den traurigen Anruf, der in seinem Leben mehr Veränderung bedeutet, als er zunächst wahr haben will. Eugène war ein Freund, mit dem er über alles Reden konnte und der ihm immer - passend zur Situation - einen passenden Buchtipp geben konnte. In diesem Roman passiert nicht wirklich viel. Es ist ein ruhiges Buch, es wird wenig geredet, aber das ist auch nicht das Entscheidende. Dieses Buch lebt von den poetischen Gedanken, die den Leser durch die Handlung tragen. Es gab kaum ein Kapitel, in dem ich mir nicht mindestens einen Satz als denkwürdiges Zitat unterstrichen habe. Obwohl der Auslöser die tödliche Krankheit seines Freundes ist und es auch einige melancholische Momente gibt, schafft es der Autor, dass man nie deprimiert wird, sondern stets ein gewisser Hoffnungsschimmer über allem steht. Dies ist weniger ein Buch über den Tod als über das Leben: Man soll dankbar sein für jeden Augenblick, das Leben bewusst erleben. Genauso habe ich dieses Buch betont langsam gelesen. Die flüssige Sprache hätte durchaus ein Verschlingen des Romans zur Folge haben können, stattdessen wollte ich die schönen Worte immer wieder nach jedem Kapitel sacken lassen.

In gleichem Maße, wie das Buch das Leben zelebriert, ist es auch ein Hochgesang auf Literatur und Filme:

"Ich weiß, dass wir das, was wir sind, in erster Linie unseren Eltern, Lehrern, vielleicht sogar Professoren verdanken, doch ich bin überzeugt, dass wir einen Großteil dessen, was uns berührt und ergreift, Künstlern verdanken - ganz gleich ob sie tot oder lebendig sind - und den Werken, die sie geschaffen haben und die bleiben, der Zeit zum Trotz, die jedes Lächeln, jedes Gesicht und jeden Körper auslöscht." (Eugène zum Erzähler, S. 124)

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Literatur und Filme mag und der das Leben Stück für Stück und Wort für Wort genießen möchte!

Fazit:
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Eine wundervolle, poetische Betrachtung des Lebens und wie es durch Kunst und Literatur geprägt wird - Ein Plädoyer für den Genuss des Lebens!

Veröffentlicht am 02.03.2018

Nichts für zarte Gemüter

Blut schreit nach Blut
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Cover und Gestaltung:
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Das ganze Titelbild scheint von Blut durchlaufen zu sein: Die Schrift, der Himmel, die roten Buchstaben von "Blut". Davor die bleiche Frau mit den stahlblauen ...

Cover und Gestaltung:
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Das ganze Titelbild scheint von Blut durchlaufen zu sein: Die Schrift, der Himmel, die roten Buchstaben von "Blut". Davor die bleiche Frau mit den stahlblauen Augen, auf der Rückseite der heulende Wolf. Alles in allem passend zum Titel und doch wirkt es auf mich irgendwie kitschig, billig. Einzig der Wolf hat meine Neugier geweckt, wobei ich es besser gefunden hätte, Wolf und Mädchen zusammen auf der Frontseite zu sehen.

Im Innenteil sprang sofort die wunderschöne schwarz-weiß Zeichnung eines Wolfes ins Auge, der dem Leser direkt ins Auge blickt. Diese Bild hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Leider gibt es außer einer Abbildung des Mondes zu Beginn des 2. Teils keine weitere Zeichnung und die Mondabbildung gefiel mir nicht. Ein Wolf in der Kopfzeile beispielsweise oder zu Beginn eines Kapitels eine kleine Zeichnung hätte das Buch stimmungsvoller gemacht.
Negativ ist mir beim Aufschlagen des Buches der knappe Rand aufgefallen: Innenrand ein Zentimeter, Außenrand nur einen halben Zentimeter Rand, unten zur Seitennummerierung ist kaum Abstand gegeben. So wirken die Seiten überfrachtet und gequetscht, was meine Lesefreude bereits zu Beginn gedämpft hat. Als einfaches Taschenbuch wirkt das Buch leider nicht besonders hochwertig, auch wenn die Seiten aus verhältnismäßig dickem Papier hergestellt sind.

Inhalt:
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Im Jahr 1272 lebt Luna, Tochter des Burgherrn von der Schwarzburg im Schwarzwald. Sie beobachtet seit ihrer Kindheit ein Sternenpaar, das nachts immer im Wald aufleuchtet. Als die Burg ihrer Eltern brutal überfallen wird und sie in den Wald fliehen muss, entdeckt sie, dass das Sternenpaar in Wirklichkeit Wolfsaugen sind, die sie beobachtet haben. Sie nennt den Wolf Astrum (Stern) und fortan verbindet sich ihr Schicksal mit dem des Wolfes auf unerklärliche Weise. Welche Ausmaße dies annehmen wird, kann Luna nicht ahnen.

Mein Eindruck:
Der geheimnisvolle Klappentext und der Wolf auf dem Cover hatten mich neugierig auf den Roman gemacht. Was mir zu Beginn gut gefallen hat, ist die Stimmung, die die Autorin gut mit malerischer Sprache eingefangen hat. Das Alltagsleben auf einer Burg wird sehr anschaulich geschildert, man hat das Gefühl, selbst dabei zu sein. Der Roman steigt nach einer kleinen Episode Lunas in ihrem Zimmer recht früh ein in eine Welt von brutaler Gewalt und Action. Der Überfall der Burg erfolgt schon nach wenigen Seiten und wird so detailreich und blutig geschildert, dass ich diese Passagen nur quergelesen habe, bis der Roman wieder in friedlicheres Gewässer schwenkt. Auch wenn damalige Welt damals sicherlich hart und brutal war, so hatte ich im Verlauf des Buches doch Mühe, mir alles so detailreich schildern zu lassen. Es folgen noch viele Szenen, in denen Leute sterben oder leiden müssen und diese Passagen haben ich dann fast nur noch schnell vorwärts geblättert. Nur ab und zu habe ich rein gelesen, um festzustellen, wer noch am Leben ist. Auch die Verwandlung von Luna wird sehr ausführlich behandelt. Das ist einerseits interessant, teilweise sind auch amüsante Szenen dabei, aber natürlich hat ihre Verwandlung auch ihre ekligen Seiten. Mit Luna bin ich leider nicht warm geworden. Oft hat sie mich genervt, weil sie - in meinen Augen - unnötig geschwiegen und damit eine weitere Katastrophe heraufbeschworen hat. Manchmal hat sie zu spät erkannt, was sie eigentlich wollte bzw. konnte das Geschehen nicht richtig einordnen, bis es (fast) zu spät war. Manchmal hätte ich sie am liebsten nur schütteln mögen. Es gab nur wenige Momente, in denen der Autorin gelang, ihr Veralten für mich nachvollziehbar zu schildern. Das ist in sofern verwunderlich, da sich der überwiegende Teil des Romans in Lunas Gedanken- und Gefühlswelt abspielt. Manchmal scheint auch Astrum auf eine Art Gedankenübertragung mit Luna zu kommunizieren, es stehen Gedanken mitten im Text, von denen nicht klar ist, woher sie stammen. Rätselhaft war für mich auch, warum den Gedanken und der Vergangenheit von Lodwig, einem potenziellen Heiratskandidaten für Luna, soviel Raum gewidmet wird. Auch wenn sein Verhalten dadurch erklärbarer und Lodwig menschlich dem Leser näher gebracht wird, so hatte ich das Gefühl, dass der Roman dadurch künstlich in die Länge gezogen wurde und mit Luna und ihrem Schicksal nur bedingt etwas zu tun hat. Das Ende war für mich schon teilweise voraussehbar und hätte für mich auch so stehen bleiben können. Nun habe ich erfahren, dass dies der erste von 5 Bänden ist, was die Ausbreitung der Gedankenwelt von Lodwig erklärbarer macht. Dennoch kann ich mir schwer vorstellen, wie es jetzt noch weitergehen soll, ohne zu künstlich konstruiert zu wirken. Ich werde diese Romanserie jedenfalls nicht weiter verfolgen. Auch wenn mir stellenweise der Roman gut gefallen hat, so war er mir in weiten Strecken doch zu brutal und an anderen wiederum zu ausschweifend. Immer wenn ich dachte, dass nun der Höhepunkt erreicht sei, nahm die Spannung wieder ab und ich quälte mich wieder Seiten weiter, bis wieder eine neue Wendung eintraf. Für Fans von Werwölfen und Mittelalter, die zudem derbe und blutige Kampfszenen nicht scheuen ist diese Romanserie sicher geeignet, wofür eine ganze Reihe positiver Kritiken spricht. Mich konnte der Roman leider nicht begeistern, ich musste mich oft zwingen, den Roman weiterzulesen und war erleichtert, als er zu Ende war.

Fazit:
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Werwolfroman mit Mittelalterflair - nichts für zarte Gemüter

Veröffentlicht am 02.03.2018

Die bisher wirklich allerbeste Kinderbibel

Meine allerbeste Kinderbibel
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Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt aus David und Goliat, so dass man einen guten ersten Eindruck vom Illustrationsstil des Buches bekommt. Die Bilder ...

Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt aus David und Goliat, so dass man einen guten ersten Eindruck vom Illustrationsstil des Buches bekommt. Die Bilder sind im Stil einiger Comics und Zeichentrickserien gestaltet und sind für Kinder (und Erwachsene) dadurch sehr ansprechend. Das Buch ist ein Hardcover, mit stabilen, durchweg bunt und glänzend gedruckten Seiten, so dass es vielfaches Lesen und Durchblättern von Kinderhänden gut aushält. Wirklich klasse gemacht, es hat uns sofort angesprochen.

Inhalt:
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In dieser Bibel werden 10 bekannte Bibelgeschichten kindgerecht aufbereitet: 1. Noah und seine Arche, 2. Simson, der stärkste Mann der Welt, 3. David und Goliat, 4. Daniel und die Löwen, 5. Jona und der Wal, 6. Das Baby Jesus, 7. Der gute Samariter, 8. Der verlorene Sohn, 9. Jesus und Zachäus und 10. Die Ostergeschichte.

Mein Eindruck:
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Wir haben schon einige Kinderbibeln, aber diese hat es meiner 4 jährigen Tochter sofort angetan - und mir auch! Die Geschichten sind mit vielen bunten Illustrationen versehen, die an Comics oder Zeichentrickserien erinnern, wobei sehr häufig die Figuren Sprechtext haben (wie Sprechblasen ohne Blasen) wodurch die Handlung noch lebendiger wird. Die Bilder sind sehr detailreich und laden dazu ein, sie immer wieder zu betrachten und Neues zu entdecken. Der Text auf jeder Seite und auch bezogen auf die gesamte Geschichte ist recht kurz, so dass die Geschichten schnell gelesen sind. Meine Tochter ist es gewohnt, abends recht viel vorgelesen zu bekommen und so hieß es immer "Noch eine Geschichte!" und wir hatten die gesamte Bibel fast in einem Rutsch durchgelesen. Die Sprache ist kindgerecht und auch wenn die einzelnen Erzählungen wenig Text haben, ist doch das Wesentliche enthalten, um den Kindern jeweils den Kern der Handlung zu vermitteln. Nur die Weihnachtsgeschichte hätte für uns gerne etwas ausführlicher sein können. Durch die Kürze büßt sie ein wenig von ihrem Zauber ein.
Aufgrund der tollen Bilder blättert meine Tochter auch gerne alleine darin und entdeckt immer etwas Anderes, über das wir ins Gespräch kommen. Für uns ist diese Kinderbibel bisher wirklich unsere allerbeste, wir würden uns noch einen 2. Band mit weiteren Geschichten in diesem Stil wünschen.

Fazit:
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Kindgerecht erzählte Bibelgeschichten mit lebendigen, comicartigen Illustrationen, von denen man sich immer mehr wünscht