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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2024

Einzigartiger Thriller mit wenigen Schwächen

Unschuldig
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"Unschuldig" (Origitaltitel: The Innocent Wife) von Amy Lloyd habe ich bereits vor einiger Zeit gelesen und trotzdem geht mir die Geschichte nicht aus dem Kopf. Noch heute empfehle ich sie gerne FreundInnen, ...

"Unschuldig" (Origitaltitel: The Innocent Wife) von Amy Lloyd habe ich bereits vor einiger Zeit gelesen und trotzdem geht mir die Geschichte nicht aus dem Kopf. Noch heute empfehle ich sie gerne FreundInnen, weil sie so einzigartig und besonders war, dass ich bis heute nichts vergleichbares gelesen habe.

Die Geschichte um Dennis Danson, einen verurteilten Mörder auf Floridas Todeszellen, der die Aufmerksamkeit einer Lehrerin namens Samantha in England auf sich zieht, ist von Anfang an spannend. Die Unsicherheit von Samantha bezüglich Dennis' Unschuld und die wachsenden Zweifel tragen zu einer düsteren psychologischen Thriller-Atmosphäre bei. Sam wird zunehmend unsicher über Dennis' Unschuld. Er ist sehr widersprüchlich und seine Stimmung kann sich im Handumdrehen ändern. Aber wie spricht man ein derart beängstigendes Thema mit ihm an, wenn man so sehr vor seiner Antwort fürchtet?

Schon von Anfang an spürte ich eine unterschwellige Spannung - wie die Ruhe vor dem Sturm, die darauf wartet, dass die eigentliche Geschichte sich offenbart. Mit dem Fortschreiten der Handlung wurde die Angst greifbar, mit einigen extrem spannenden Momenten. Jedes Mal, wenn ich das Buch beiseite legte, juckte es mich, es wieder aufzunehmen. Beim Lesen fand ich, dass die Einrichtung von Samantha, die die Dokumentation mit Dennis Danson hinter Gittern sieht und diejenigen, die seine Unschuld beweisen wollen, perfekt für die heutige Gesellschaft ist.

Das einzige kleine Manko war das Ende. Ohne Spoiler zu verraten, fand ich den abrupten Wechsel von langsamer, aufbauender Spannung zu explosiver Action etwas unrealistisch. Trotzdem war das Buch nahezu perfekt. Empfehlenswert für Fans von Netflix-Shows wie "Mindhunter" und "Making A Murderer".

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Außergewöhnlich, teilweise aber leider etwas langatmig

Going Back – Wo fing das Böse an?
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"Going Back" von Gillian McAllister hat mich nach dem Lesen des Klappentextes sofort angesprochen. Keine Frage, der Plot des Thrillers ist einzigartig und auf genau so eine Geschichte habe ich mich gefreut. ...

"Going Back" von Gillian McAllister hat mich nach dem Lesen des Klappentextes sofort angesprochen. Keine Frage, der Plot des Thrillers ist einzigartig und auf genau so eine Geschichte habe ich mich gefreut. Nach dem Lesen blieb ich jedoch ein wenig unsicher zurück, da das Buch mich letztendlich leider nicht gänzlich überzeugen konnte.

Die zentrale Frage des Buches lautet: Wenn du wüsstest, dass eine Veränderung dein Leben komplett umkrempeln könnte, würdest du es tun? Diese Frage muss sich auch die Hauptfigur, eine junge Mutter, dessen Sohn vor ihren Augen einen fremden Mann umbringt, stellen. Sie erhält die Chance, in der Zeit zurückzureisen, um den Mord zu verhindern und somit das Leben des Fremden, aber auch das ihres Sohnes zu retten. Diese Prämisse ist faszinierend und hat definitiv großes Potenzial, welches meiner Meinung nach in "Going Back" aber leider nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Während ich zu Beginn noch völlig vertieft in die ungewöhnliche Geschichte war, hat mich der Mittelteil zunehmend gelangweilt. Die Handlungen wurden so repetitiv, dass ich teilweise die Lust am Weiterlesen verloren habe. Dies ist ein deutlicher Nachteil des Zeitschleifen-Plots. Das Ende dagegen flog, so wie auch der Anfang, förmlich dahin! Es hätte gerne etwas länger sein können, denn zum Schluss hatte ich wieder richtig Lust auf die Geschichte. Überraschenderweise wurde es noch ziemlich gefühlvoll, bis dann die zufriedenstellende Auflösung erfolgte.

Aufgrund der genannten Aspekte bin ich etwas zwiegespalten über das Buch. Einerseits bietet es eine großartige Gelegenheit, über das eigene Leben nachzudenken und vergangene Momente mit der Weisheit von heute zu betrachten. Andererseits fühlt es sich teilweise an, als hätte die Geschichte unnötige Füllinhalte, die vermieden hätten werden können. Trotz dessen empfehle ich das Buch all denjenigen, die Lust auf einen außergewöhnlichen Thriller haben!

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Eine andere Seite von Ruth Ware

Zero Days
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Ruth Ware ist für ihre fesselnden und überraschenden Thriller bekannt, von denen ich bereits einige mit großem Vergnügen gelesen habe. Ihr neuestes Werk "Zero Days", präsentiert jedoch eine völlig neue ...

Ruth Ware ist für ihre fesselnden und überraschenden Thriller bekannt, von denen ich bereits einige mit großem Vergnügen gelesen habe. Ihr neuestes Werk "Zero Days", präsentiert jedoch eine völlig neue Facette der Autorin, die ich mir auch in zukünftigen Werken vorstellen kann.

In diesem Thriller begleiten wir Jack, eine junge Frau, die beruflich die Sicherheitssysteme großer Unternehmen prüft. Nach Abschluss eines Auftrags entdeckt sie ihren Mann, der ebenfalls als Pentester arbeitet, tot in ihrer Wohnung. Schnell gerät sie selbst ins Visier der Ermittlungen, denn offensichtlich wurde ihr Mann ermordet. Entschlossen, den wahren Verantwortlichen für den Tod ihres Mannes zu finden, beschließt sie zu fliehen, um selbst ermitteln zu können.

Ruth Wares unverkennbarer Schreibstil erleichtert den Einstieg in die Geschichte und macht das gesamte Buch äußerst zugänglich. Auch die Protagonistin Jack gewann schnell mein Herz und ich ertappte mich dabei, wie ich mit ihr mitfieberte. Mit den restlichen (Neben-) Charakteren wurde ich jedoch nicht richtig warm, weil sie mir zu flach ausgearbeitet und teilweise in ihrem Verhalten recht vorhersehbar waren. Zudem gab es einige Punkte, die in der Geschichte nicht ganz stimmig waren und meine Bewertung daher auf "nur" 3,5 Sterne begrenzen:

1. Die Charakterliste, und damit die Liste der Verdächtigen, ist relativ kurz, sodass bereits zu Beginn relativ klar ist, wer möglicherweise hinter dem Mord steckt.
2. Obwohl Jack eine Expertin in ihrem Fachgebiet ist, realisiert sie erst gegen Ende des Buches, nach einer Phase der Flucht ohne konkrete Fortschritte, dass sie ihre Fähigkeiten nutzen kann, um den Fall zu lösen.
3. Das Ende wurde meiner Meinung nach etwas zu schnell abgehandelt.

Trotz dieser Kritikpunkte habe ich die Geschichte grundsätzlich genossen. Sie hebt sich deutlich von Ruth Wares actiongeladenen Thrillern ab, in denen ein Plottwist den nächsten jagt. Ich empfehle das Buch all jenen, die die Autorin von einer neuen Seite kennenlernen möchten und Interesse an der Thematik der Risiken neuer Technologien haben.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Origineller Thriller mit leichten Schwächen

Die Dolmetscherin - Ihre Übersetzung entscheidet über das Urteil
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Der Debütthriller "Die Dolmetscherin" von Brooke Robinson handelt von einer jungen Frau, die 11 Sprachen spricht und ihr außergewöhnliches Sprachtalent in ihrem Beruf als Dolmetscherin in London nutzt. ...

Der Debütthriller "Die Dolmetscherin" von Brooke Robinson handelt von einer jungen Frau, die 11 Sprachen spricht und ihr außergewöhnliches Sprachtalent in ihrem Beruf als Dolmetscherin in London nutzt. Ihre Entscheidung, eines Tages die Aussage eines Zeugens in einer Gerichtsverhandlung falsch zu übersetzen, droht das laufende Adoptionsverfahren ihres Pflegekindes Elliot zu gefährden. Wo sie zu Beginn noch davon überzeugt war, das richtige zu tun und einen Schuldigen in das Gefängnis zu bringen, plagen sie schon bald Schuldgefühle, die von gruseligen Nachrichten, die sie von einer unbekannten Person erhält, die von ihrer Falschaussage weiß, verstärkt werden. Bald schon sieht sie sich gezwungen, allen Forderungen ihres Stalkers nachzukommen, um ihren Pflegesohn nicht zu verlieren und um ihr schlechtes Gewissen zu erleichtern - denn die falsche Übersetzung in dem Gericht war nicht das erste Mal, dass sie die Worte in einem Übersetzungsauftrag vertauscht hat..

Das Buch hat mich durch den einzigartigen Klappentext sofort angesprochen und auch als ich begonnen habe zu lesen, war ich begeistert. Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Die Protagonistin der Geschichte, die junge Londonerin Revelle, war mir ebenfalls sofort sympathisch, sodass ich mich gut in sie einfinden konnte und in ihrer stressigen Situation des Adoptionsprozesses mit ihr mitgefühlt habe. Besonders die Einblicke in ihre Arbeit als Dolmetscherin haben mir sehr gefallen, insbesondere auch, weil ich sie als Leserin häufig in Gerichtsverhandlungen und Polizeistationen begleiten konnte, wo sie in einer ihrer 11 Sprachen für ihre Klienten übersetzt hat.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, war die Ausarbeitung des Plots des Buches - bis es zu der im Klappentext beschriebenen falschen Aussage kam, dauerte es knapp bis zur Hälfte des Buches. Davor gab es zwar einige spannende Situationen, jedoch zog sich die Geschichte dadurch ein wenig, sodass ich an einigen Stellen kurz die Motivation weiterzulesen verlor. Der tolle Schreibstil hat mir dabei aber sehr geholfen. Ein weiterer meiner Kritikpunkte bezieht sich auf die Geschichte von Elliot, Revelles Adoptivsohn. Im Laufe der Geschichte wurden einige Situationen mit ihm beschrieben, die komplett ungeklärt blieben: Wieso wollte er nicht, dass Sandra geht? Hat er den Fisch aus dem Schulaquarium wirklich getötet oder nicht? Gibt es einen Grund für seine Wutausbrüche? Dies fand ich sehr schade, da die Geschichte so unvollständig wirkte.

An einigen Stellen fand ich Revelles Verhalten und vereinzelte Situationen zudem recht unlogisch. Besonders, als sie alles versuchte, um den Forderungen des Erpressers nachzukommen. Auch, dass Revelle im Gegensatz zu Doreen zuvor scheinbar nicht von dem Erpresser gewusst hat, kam mir komisch vor. Wieso sollte der Erpresser Doreen jahrelang ausspionieren, Revelle aber erst einige Jahre später nachstellen?

Das Ende war mir dann ein wenig zu schnell abgehandelt, es wirkte ein wenig, als hätte die Autorin sich hier für die einfachste Lösung entschieden. Trotzdem war es insgesamt zufriedenstellend. Zusammengefasst enthält der Thriller einige Spannungsmomente, die den Leser an das Buch fesseln und neugierig auf mehr machen - behandelt einige Situationen aber auch recht unlogisch und lang. Insgesamt bewerte ich "Die Dolmetscherin" daher mit drei (guten) Sternen und bin gespannt auf ihre weiteren Geschichten, die ich auf jeden Fall lesen werde!

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Atmosphärischer Thriller perfekt für den Winter!

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
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"Der Aufstieg" von Amy McCulloch ist ein atemberaubender Thriller, der nicht nur mit aufregendem Hochgebirgsklettern, sondern auch mit einem mysteriösen Mordfall aufwartet. Diese atmosphärische Geschichte ...

"Der Aufstieg" von Amy McCulloch ist ein atemberaubender Thriller, der nicht nur mit aufregendem Hochgebirgsklettern, sondern auch mit einem mysteriösen Mordfall aufwartet. Diese atmosphärische Geschichte entführt den Leser in die schaurige Umgebung des Mount Manaslu, dem achtthöchsten Berg der Welt im Himalaya, erreichbar von Nepal. Amy McCulloch verwebt dabei geschickt ihre eigenen Erfahrungen beim Besteigen des Mount Manaslu mit einem lebendigen Sinn für den Ort und den Herausforderungen, die mit einem rätselhaften Mordfall einhergehen. Die einheimischen, hoch erfahrenen Sherpa-Führer gehen voraus, um Leitern und Seile zu platzieren, um den Kletterern Hilfe und Sicherheit zu bieten. Wenn man in die 'Todeszone' aufsteigt, wird die Luft erstickend. Nur die Mutigsten verzichten darauf, zusätzlichen Sauerstoff mitzuführen.

Cecily Wong, eine junge Journalistin, wurde von dem renommierten Bergsteiger Charles McVeigh eingeladen, ihn bei seinem Aufstieg zum Gipfel des Manaslu zu begleiten. Er ist bekannt dafür, Bergsteigerrekorde zu brechen und heroische Rettungen durchzuführen. Dies wird sein letzter Aufstieg von acht Bergen über 8.000 Meter innerhalb eines Jahres sein, um einen Weltrekord aufzustellen. Außerdem beabsichtigt er, ohne Sauerstoff oder Seile zu klettern. Charles verspricht Cecily ein Interview, um sie als Abenteuerjournalistin zu etablieren, jedoch erst nachdem sie den Gipfel als Teil seines Teams erreicht hat. Cecily ist die am wenigsten erfahrene unter seinen sechs ausgewählten Teammitgliedern und vier Sherpa-Führern. Sie wird von einem beunruhigenden Scheitern bei einem vorherigen Aufstieg heimgesucht, über das nur wenige Bescheid wissen. Sie weiß, dass das Interview mit Charles eine einmalige Gelegenheit ist, und stimmt zu, seinem Team beizutreten. Ist sie mutig oder leichtsinnig? Sie weiß, dass es ihr an Wissen und Erfahrung fehlt, ist jedoch entschlossen, ihre Angst zu überwinden und den Gipfel zu erreichen. Die Geschichte hat mich sprachlos gemacht!

Der Schauplatz ist fesselnd, und man kann die feindselige Umgebung förmlich spüren. Sehr zu empfehlen für Leser, die eine fesselnde Abenteuer-/Überlebensgeschichte und einen Krimi mit packenden, faszinierenden Charakteren genießen. Nicht jeder ist, wer er zu sein scheint...

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