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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Anspruchsvolle Abendlektüre

Der letzte Satz
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Eine anspruchsvolle Lektüre für einen Abend. 126 Seiten umfasst das kleine Buch nur. Aber diese sind um so gehaltvoller und sehr anspruchsvoll.

Es geht um die letzte Reise Mahlers von New York nach Wien. ...

Eine anspruchsvolle Lektüre für einen Abend. 126 Seiten umfasst das kleine Buch nur. Aber diese sind um so gehaltvoller und sehr anspruchsvoll.

Es geht um die letzte Reise Mahlers von New York nach Wien. Er reist mit Frau Alma und Tochter Anna. Mahler ist schwer krank, todkrank. Während der Schiffspassage erinnert er sich an vergangene Tage und Ereignisse privater und beruflicher Art.

Es wird klar, dass Mahler nicht unbedingt ein einfacher Mensch war. Auch das Verhältnis zu seiner Frau Alma ist nicht das beste. Man kann nach der Lektüre Alma nur bewundern, dass sie es bei ihrem Mann ausgehalten hat, seine Launen ertragen hat und ihn umsorgt hat. Eine Affäre mit einem "Baumeister" wird zunächst beendet. Wie wir aus der Geschichte wissen, nimmt Alma diese Beziehung nach dem Tode Mahlers wieder auf.

Das Buch ist keine Biografie im eigentlichen Sinne sondern ein Buch, das uns auf subtile und einfühlsame Weise mit einigen Aspekten aus Mahlers Leben bekannt macht und uns den Menschen Mahler näher bringt.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Mehr erwartet

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Fortsetzung von "Golden Cage". Faye hat sich inzwischen ein vermeintlich sicheres Leben eingerichtet, was die wirtschaftliche Seite und die familiäre Seite angeht. Ihr Ex-Mann Jack sitzt im Gefängnis. ...

Fortsetzung von "Golden Cage". Faye hat sich inzwischen ein vermeintlich sicheres Leben eingerichtet, was die wirtschaftliche Seite und die familiäre Seite angeht. Ihr Ex-Mann Jack sitzt im Gefängnis. Aber er kann mit einem zweiten Gefangenen auf einem Transport entkommen. Außerdem gibt es bei ihrer Agentur "Revenge" Schwierigkeiten. Man kann sich denken, wie es weiter- und ausgeht.

Camilla Läckberg gibt uns in Rückblicken einige Einblicke in sehr unangenehme Erlebnisse, die Faye während der Kindheit innerhalb und außerhalb der Familie durchzumachen hatte. Verhaltensweisen der erwachsenen Faye sollen wohl dadurch erklärt werden.

Es empfiehlt sich den ersten Band gelesen zu haben, um einige Zusammenhänge besser zu verstehen. Zum Beispiel ist die Rolle, die die verstorbene Chris spielt, dann besser einzuordnen.

Ich hatte von dem Buch mehr erwartet. Es lässt sich zwar leicht lesen. Man verliert nicht den Zusammenhang und Überblick. Aber es wirkt wie eine schlechte Fortsetzung bei einem Erfolgsfilm. Auch hier fällt der zweite Band ziemlich ab. Etwas zu einfach gestrickt. Jeweils ein Klischee Männer und Frauen wird hier bedient. Ein bisschen sehr simpel.

Abschließend ist zu sagen. Das Buch ist nicht schlecht. Dafür ist Läckberg zu sehr Profi. Aber ich hatte mehr erwartet. Es wirkt mehr wie ein Schnellschuss nach dem Erfolg des ersten Bandes. Zum Schluss des Romans etwas, was ich nicht besonders mag, ein Cliffhänger, der wohl den Folgeroman ankündigen soll. Hoffen wir mal, dass der zu erwartende dritte Band nicht noch mehr abfällt.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Entscheidungen

Ich bleibe hier
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Die Geschichte des Kirchturms im Reschensee in Südtirol, so zeigt es jedenfalls das Titelbild des Buches von Marco Balzano. Aber es ist mehr als die historische Geschichte um den Stausee. Graun im Vinschgau ...

Die Geschichte des Kirchturms im Reschensee in Südtirol, so zeigt es jedenfalls das Titelbild des Buches von Marco Balzano. Aber es ist mehr als die historische Geschichte um den Stausee. Graun im Vinschgau ist der zentrale Ort der Geschichte. Es ist eine wechselvolle Geschichte. Zuerst wird das Dorf von den Faschisten Italiens quasi okkupiert. Deutsch als Sprache ist verboten. Doch keiner der Bewohner ist des Italienischen mächtig. Trina, die zentrale Person des Romans ist Lehrerin geworden. Aber sie darf ihren Beruf nicht ausüben, da der Unterricht auf italienisch gehalten werden muss. In sogenannten Katakombenschulen, z. B. in Kellern oder Scheunen, unterrichtet sie im Geheimen Kinder in der deutschen Sprache.

Viele Bewohner des Dorfes fliehen vor den Faschisten nach Deutschland, weil sie Hitler und die NSDAP als Rettung ansehen. Trina bleibt mit ihrem Mann Erich im Dorf. Ein Staudamm soll gebaut werden. Das Wasser des Stausees würde Graun überfluten. Dann kommt ein Wechsel. Nach den Faschisten übernehmen die deutschen Soldaten von Hitlers Wehrmacht das Dorf. Der Weiterbau des Staudamms wird erstmal auf Eis gelegt.

Nach dem Krieg wird der Staudamm jedoch weiter gebaut und es geht wieder um die Entscheidung zu bleiben oder das Dorf zu verlassen. Eine Entscheidung, bei der aber nur eine Entscheidungsmöglichkeit besteht. Der Staudamm wird zu Ende gebaut.

Das Buch ist keine Geschichte des Staudamms sondern der Menschen von Graun. Trina erzählt ihre Geschichte und die Geschichte all der anderen Menschen im Dorf. Die Sprache ist einfach und klar, so wie die Menschen um die es geht. Die Personen werden einfühlsam geschildert und so eingeführt, dass man niemals die Übersicht verliert. Mir war der geschichtliche Hintergrund Südtirols zu der Zeit nicht in dem Umfang präsent. Aber das Buch macht mehr, als die Geschichte aufzuarbeiten. Es berührt durch die Schilderung der Menschen.

Ganz klar eine Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Dimma - Dunkel

DUNKEL
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"Dimma" bedeutet "Dunkel". Dimma ist der Name von Huldas verstorbener Tochter. Hulda Hermannsdóttir ist Kommissarin bei der Polizei Reykjavík. In einigen Monaten würde sie normal in den Ruhestand gehen. ...

"Dimma" bedeutet "Dunkel". Dimma ist der Name von Huldas verstorbener Tochter. Hulda Hermannsdóttir ist Kommissarin bei der Polizei Reykjavík. In einigen Monaten würde sie normal in den Ruhestand gehen. Aber jetzt soll sie frühzeitig in den Ruhestand versetzt werden, weil ein jüngerer Kollege ihr Büro und ihren Platz übernehmen soll. Hulda darf sich noch die letzten Tage bis dahin mit ein Cool Case beschäftigen. Es geht um den Tod von Elena, einer Asylantin, deren Tod durch einen Kollegen nur nachlässig untersucht und als Selbstmord eingestuft wurde. Hulda macht es sich zur Aufgabe, diesen Fall richtig aufzuklären und nachzuweisen, dass es sich um einen Mord gehandelt hat.

Ragnar Jónasson erzählt seine Geschichte in vielen meist recht kurzen Kapiteln. Dabei wechselt er regelmäßig zwischen drei verschiedenen Zeitebenen, Gegenwart, Huldas Kindheit und dem Geschehen vor einem Jahr, als der Mord geschah. Jónasson verwebt den Fall auf raffinierte Weise mit Huldas eigener Situation.

Jónasson benutzt eine klare leicht lesbare Sprache. Die Anzahl der handelnden Personen ist überschaubar.

"Dunkel" ist der erste Band einer Thriller-Trilogie, die vom Ende zum Anfang erzählt wird, wie es auf der Titelinnenseite steht. Man darf auf die beiden nächsten quasi Vorgängerbände gespannt sein.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Ein Rädchen im Getriebe

Der Empfänger
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Ein Rädchen im Getriebe ist Josef Klein, der als Auswanderer während des zweiten Weltkriegs in New York lebt. Dort kommt er ins Getriebe des Spionagenetzwerks der deutschen Abwehr in New York. Josefs Hobby ...

Ein Rädchen im Getriebe ist Josef Klein, der als Auswanderer während des zweiten Weltkriegs in New York lebt. Dort kommt er ins Getriebe des Spionagenetzwerks der deutschen Abwehr in New York. Josefs Hobby ist für sie interessant. Denn er ist Amateurfunker und hat sich ein eigenes Funkgerät gebaut. Dadurch ist er nützlich und kommt mehr zufällig dazu, Informationen nach Deutschland zu funken. Bisweilen meint man, Josef mal einen Ratschlag geben zu müssen, wenn er wieder recht unbedarft in eine neue Situation gerät.

Weitere Schauplätze des Romans sind ein Internierungslager auf Ellis Island in den USA, die Stadt Neus in Deutschland, wo Josefs Bruder mit seiner Familie lebt, Argentinien in Südamerika und Costa Rica. Zwischen diesen verschiedenen Schauplätzen schaltet Ulla Lenze hin und her. Das hört sich verwirrend an, ist es aber nicht, denn die Kapitel sind mit Ort- und Zeitangaben überschrieben.

Das Buch wirft einen Blick auf einen Teil der Deutschen Geschichte, der mir in dem Maße bisher nicht geläufig war. Es ist leicht zu lesen, denn Ulla Lenze erliegt nicht der Versuchung, zu ausschweifend zu werden und sich dabei zu verzetteln.

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