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Veröffentlicht am 06.09.2021

„……….und es gibt nur eines, was wir dem Tod sagen: „Nicht heute“.“

April & Storm - Stärker als die Nacht
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Stärker als die Nacht – April & Storm von Karen Ashley

Die Schatten der Nächte. Sie können viel bedeuten. Zum einen Personen, die geistig und in ihrem Schatten einfach umnachtet sind. Natürlich meine ...

Stärker als die Nacht – April & Storm von Karen Ashley

Die Schatten der Nächte. Sie können viel bedeuten. Zum einen Personen, die geistig und in ihrem Schatten einfach umnachtet sind. Natürlich meine ich das aber nicht. Wir verbinden Nächte mit der Dunkelheit, die ihnen anheim ist. Das Licht als Quelle des Tages, des Lebens, der Helligkeit, auch im Leben. Doch gibt es bei Sonnenschein immer Schatten, und in der Nacht Licht, selbst, wenn es so nicht scheint. Und aus diesem Grund wurde wohl seit jeher die Nacht als böse bezeichnet, während der Tag das Gute darstellt. Tatsächlich hatte ich letztens mit jemandem eine Diskussion über „Carpe Diem“ oder „Carpe Noctem“. Denn die einen leben den Tag, und die anderen die Nacht. Doch was ist, wenn die Nacht nicht von der Tageszeit abhängt, sondern eine Beschreibung dessen ist, in welcher Lebensphase wir uns befinden? Wenn wir uns in tiefster Dunkelheit unserer eigenen Nacht befinden, selbst bei Tag, und keiner uns aus dieser tiefen Nacht herausholen kann, weil die Dunkelheit von uns Besitz ergriffen hat, und nicht weichen möchte? Es gibt Wege aus dunklen Phasen herauszukommen, und das kann man alleine, aber auch mit Hilfe von anderen Menschen schaffen. Und manche Menschen kommen trotzdem nicht aus ihrer Dunkelheit heraus, weil sie an ihnen haftet. Nächte, durch die wir uns kämpfen, können also viel bedeuten. Zum einen einfach Schlaflosigkeit oder Alpträume. Sie treten auf, wenn es uns schlecht geht, aber auch manchmal wenn es uns gar gut gehen mag, und uns unterbewusst irgendwas stört. Zum anderen natürlich Lebensphasen der Dunkelheit, durch die wir uns kämpfen müssen. Und davon gibt es manchmal wahrlich mehr als genug. Denn für jeden selbst kann seine eigene längste Nacht des Lebens ein Ereignis sein, das einen so beeinflusst, dass es einen gerne mal in die Dunkelheit zieht. Warum ich das erzähle, ist diesmal ziemlich klar. Denn wer auf den Titel des Buches schaut, wird feststellen, dass hier irgendwas stärker als die Nacht ist. Was allerdings genau die Nacht bedeutet, und was stärker ist, das sollte jeder selbst bei der Lektüre herausfinden.

Die Geschichte des Buches:

Es geht um April und Storm. April, die vor einiger Zeit aus Deutschland in die USA kam, ist dort, um einen Neuanfang nach einer Krebserkrankung zu wagen. Sowohl im privaten, als auch im beruflichen Sinne. Doch wie es immer im Leben so ist, klappt nicht alles, wie geplant. Auf einmal ist der Freund, mit dem sie in die USA kam, weg, und Aprils Mieterin und Mitbewohnerin ebenfalls. Die allerdings aus anderen Gründen und mit begrenzter Zeit. Diese muss genutzt werden, um einen neuen Mitbewohner zu finden. Immerhin sind die Mieten nicht sehr günstig, und allein schwer zu tragen. Nach einigen Vorstellungs-Fiaskos steht nun also Storm vor Aprils Tür. Er, voller äußerlicher Narben und körperlich beeinträchtigt, sie, voller innerlicher Narben, und sehr misstrauisch, ob das klappen kann. Doch nicht nur April hat Narben der Vergangenheit auf ihrer Seele, denn Storm hat sowohl diese, als auch seine äußerlichen. Und zu allem Überfluss fühlen sich beide dann auch noch zueinander hingezogen, und eine Menge Dinge passieren. Doch kann etwas gut gehen, wenn beide Teile eines Ganzen Beschädigungen aus ihrer Vergangenheit mitbringen? Auch das findet man in der Geschichte heraus.

Cover und Titel:

Das Cover gefällt mir sehr gut, weil es nicht einfach nur ein Farbcover ist, sondern auch die Silhouette der Häuser zeigt, und damit auf das Thema des Buches und der Wohnungssuche anspielt. Denn ja. Die Geschichte um April und Storm wird eine Trilogie werden, und „Stärker als die Nacht“ ist Band 1. Womit wir auch beim Titel wären, denn dieser bezieht sich auf die Nacht und das Starksein. Auf die Dunkelheit der Vergangenheit. Und was beides miteinander zu tun hat. NACH der Lektüre wird man dann auch genau wissen, was es damit auf sich hat. Aber der Titel gefällt mir, weil er sich wirklich auf den Inhalt bezieht. Sowohl auf Szenen, als auch darauf, dass man manchmal stärker als die Nacht, also als seine eigene Dunkelheit sein muss, um diese zu vertreiben.

Fazit und Gedankenallerlei:

Wie schon erwähnt, ist Stärker als die Nacht Teil 1 einer Trilogie um April und Storms Geschichte. Es wird also weitergehen. Erwähnt haben will ich es trotzdem. Schon allein deswegen, damit man einiges besser versteht, was ich hier schreibe. Am Anfang kam ich nämlich wirklich mit allem sehr gut zurecht. Mit dem Schreibstil, mit der Atmosphäre, und sogar mit der Thematik. Nur mit einer Sache nicht: Mit April! Gelegen hat das Ganze daran, dass sie, aufgrund ihrer Vergangenheit, und der Angst vor dem Kontrollverlust, und dem Ausgeliefertsein an eine Krankheit, alles total durchplant. Sie erscheint oft recht kalt, unnahbar. Für mich als Mensch, der gar nicht so ist, und mit solchen Menschen auch oft nicht klarkommt, war das recht schwierig. Sind doch die Protagonisten bei mir das Wichtigste. Ich habe April oft verstanden in ihrem Agieren, und warum sie etwas tut. Habe aber nicht verstanden, warum sie es so tut, wie sie es eben getan hat. Ihre Kühle war zusätzlich nochmal etwas, womit ich anfänglich nicht gut klarkam, weil ich Menschen mag, die Wärme ausstrahlen. Und mit einigen ihrer Äußerungen habe ich dann auch nicht übereingestimmt. Es hat also eine Weile gedauert. Aber Tatsache ist auch, dass irgendwann der Punkt kam, wo ich April so hingehend verstanden habe, wovor sie Angst hat, und warum sie nur in ihren Planungen ihr Leben in den Griff und unter ihre eigene Kontrolle bekommen will. Und um das zu kapieren hat es eine Weile gebraucht. Denn April möchte die Kontrolle über sich selbst behalten, andernfalls würde sie die Kontrolle über sich niemand geringeres überlassen als dem Tod. Und der kann ja wirklich sehr bedrohend sein. Das also gleich am Anfang, damit ihr versteht, in welchem Zwiespalt ich gesteckt habe. Diese tolle Geschichte, und April, die ich verstehe, und doch nicht verstehe. Und die Hoffnung auf die Fortsetzungen, denen ich wirklich mit Spannung entgegenblicke. Nicht nur im Hinblick auf eine Wandlung von April, sondern weil ich wirklich so neugierig zurückgelassen wurde, und unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Deshalb liebe April, bekommen du und Storm 4,5 Sterne, die ich aufrunde in den Buchcommunities, bei denen es keine Halbsterne gibt.

Es geht im Buch um eine Vielzahl von Themen, die alle wichtig sind uns aufgegriffen werden müssen, die aber auch belasten können, schwer zu verdauen sind, tiefgehend, oder einen einfach erstmal erschlagen können. Es geht um Tod, Krankheit, das Leben, Verantwortung für sich selbst, einen anderen Menschen, ein anderes Lebewesen, wenn man sich selbst keine Verantwortung zutraut. Um Vertrauen in sich selbst, das man hat, mal hatte, nicht mehr hat, das wiederkommt. Um Liebe Gefühle, Emotionen, und den Kopf, der einen mit seinen planungsmäßigen Gedanken einfach fern davon halten will, diese Gefühle auszuleben und sich auf sie einzulassen. Um Sicherheit geht es auch, und zwar in allen Dingen. Sicherheit, dass man nicht verlassen wird in jeder Form. Denn der Tod kann ein Verlassen bedeuten, und andere Dinge natürlich auch.

Die ganze Geschichte hat eine Spur und ein Touch von Dunkelheit, eben von jener Nacht und Dunkelheit des Menschen. Uns erwartet also im Buch keine Atmosphäre der Leichtigkeit. Und das wäre auch nicht passend zu den Thematiken, die im Buch beschrieben werden, und um die sich alles dreht. Das Buch strahlt eine gewisse Düsternis aus, eben wie die Nacht, und nicht wie das Licht des Tages, der alles erhellt mit seiner Positivität. Und trotzdem. So wie es in jeder Nacht auch schöne Augenblicke gibt, so scheinen auch durch die Düsternis und Dunkelheit einige Stellen, in denen man schmunzeln kann. Die sogar häufiger, denn es gibt Charaktere, die das Buch auflockern mit ihrer Art, und ihrer Ausstrahlung durch die Seiten hindurch. Wir finden Ansätze von Menschen, die einem nur Gutes wollen, und welche, die einem Böses wollen. Menschen, die mit verschiedenen Dingen verschieden umgehen, die zu uns stehen, wenn wir Mist bauen, und die uns verlassen, nicht nur wegen des Mistbauens, sondern weil sie einfach nur an sich denken. Und auch das ist nicht immer nur schlecht. Es geht um den Umgang mit Krankheit, und darum, dass es Menschen in unseren Leben gibt, die nur das Perfekte mit uns erleben wollen, und uns fallen lassen, wenn wir nicht mehr ganz perfekt sind, wenn wir ein wenig zerbrochen sind, und nicht mehr ganz und vollkommen. Doch hier kommt es dann auch immer darauf an, ob wir als angebrochene Wesen ganz zerbrechen, oder ob wir angebrochen weiterleben, mit dem Makel, dass wir eben angeknackst sind, und daraus Stärke beziehen. Stärker als die Nacht quasi.

Was das Buch uns nochmal bewusst macht ist unsere eigene Sterblichkeit, und die hält es uns auch in allen Facetten vor Augen in Form von Krankheiten, die überlebt werden, gefährlichen Situationen, gestorbenen Menschen, die uns immer noch im Leben begleiten, und den Orten, die für Sterblichkeit stehen, nämlich Friedhöfe (die fotografiert April nämlich gerne, und DAS kann ich verstehen). Es ist mahnend, das Leben zu genießen, und alles rauszupressen was geht, denn es könnte jeden Tag zu Ende sein. Ja, unser Leben ist endlich, und es ist ein unangenehmes Thema, worüber die meisten nie reden wollen. Doch der Tod schwebt immer mit und ist überall dabei.

Tatsächlich fiel es mir aufgrund Aprils Art etwas schwerer in die Geschichte hineinzufinden. Wieso das Ganze? Weil sie einfach so ganz anders war, als ich es bin. Planend, mit Listen, kühl, immer alles vorausschauend. Alles in allem keine schlechten Dinge möge man meinen. Trotzdem war mir das Ganze zu pedantisch. Als April sich dann später etwas fallen lassen konnte, fand ich es schön. Ich mag Menschen, die ihren Instinkten nachgehen, die sie nicht unterdrücken rein aus Kopfgründen. Deshalb hat der zweite Teil mir dann auch so sehr gefallen, dass ich ihn richtig intensiv wahrnehmen und als Leseerlebnis erleben konnte. Überhaupt: Das mit April und mir, das war ein einziges Hin und Her. Ich habe sie verstanden und doch nicht verstanden. Oder besser gesagt, anders herum. Erst habe ich sie kein bisschen verstehen und nachvollziehen können. Das hat sich später im Buch relativiert. Und trotzdem: Dieser Rest der Planung und des durch Strukturierens und Planens, war der kleine Tick zu viel, genau wie, dass sie immer die Kontrolle behalten muss, und nicht locker sein kann. Was tatsächlich nicht an der Geschichte an sich lag, sondern an meinen Vorlieben von Menschen. Denn ich bin sicher, dass April sich uns noch offenbaren wird, und dafür hat sie ja auch noch zwei Bücher bis zur Beendigung der Trilogie Zeit. Unnahbar, kalt und abweisend. Seufz. Was steckt unter Aprils Schutzschicht wirklich außer das Offensichtliche? Ich hoffe, dass ich April in den anderen Teilen noch anders erleben darf. Wärmer, offen mitfühlender (denn sie kann sehr mitfühlend sein) und ihr Mitgefühl nicht unter ihrer Unnahbarkeit versteckend. Ich habe auch mit April gehadert wegen ihrer Vorurteile gegenüber Storm, die zwar real aus ihr heraus sprechen, die ich trotzdem nicht so gut fand. Weil es beschädigte Menschen nicht gibt. Und weil man nicht über Aussehen und Narben urteilen sollte, oder sich gar davor ekeln, oder jemanden verurteilen sollte, als ob man das dürfte. Aber das hat sich später etwas gelegt, nachdem April ihre Skepsis gegenüber Storm niedergelegt hat, die sicherlich unter ihrer eigenen Unsicherheit geschlummert hat. Denn kann jemand mit eigenem Makel über jemand andren urteilen? Und kann überhaupt irgendjemand über jemand andren urteilen, ohne ihn richtig zu können, und ganz vorbehaltlos in ein Kennenlernen hineingehen? Kann man urteilen ohne die gesamte Wahrheit zu kennen? Und nun die Frage an mich: Kann ich über April urteilen, einfach so, nur, weil ich eventuell ein wenig mehr Team Storm bin? :D.

Es ist nämlich gar nicht so einfach (Schwarz und Weiß, Tag und Nacht, Schatten dazwischen, Grautöne). Erst meint man, dass April die Abweisende ist, dann merkt man aber, dass Storm derjenige ist, auf dem der Fokus der Abweisung liegt. Weil er sich selbst auch erst als Freak sieht, als Teil einer Selbststrafe und Geiselung, natürlich nicht in ihrer eigentlichen Form. Das Ganze ist wie ein langsames aneinander gewöhnen, und diesmal nicht unbedingt mit Liebe gespickt. Zumindest nicht anfänglich. Denn da spürt man die Ablehnung ganz wirklich. Hier müssen sich wirklich erstmal Menschen aneinander gewöhnen, die in ihrer Einsamkeit gefangen sind, und die nun zusammen auskommen müssen.

Hier muss man sich wirklich auf mehrere Thematiken einschießen, die gar nicht so leicht verdaulich sind. Und trotzdem ist dies erst Band 1. Man kann also getrost auf viel Dramatik hoffen, und einen Verlauf, der sich nicht einfach in rosarote Wölkchen auflösen wird. Denn so einfach ist es eben meist nicht. Und das ist auch eine Stärke vom Roman und des Buches. Dass er Realität widerspiegelt, nichts beschönigt, und uns das vollkommene und ganze „Kaputte“ zeigt, das doch gar nicht kaputt ist, sondern von der Welt eventuell nur kaputt angesehen wird, in sich selbst aber vollständiger ist, als so manch oberflächlicher Perfektionismus. Aber auch die Drogenabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit, und Alkoholsucht wird thematisiert.

Die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit von uns Menschen ist allgegenwärtig und durchzieht den Roman. Und das ist auch gut so. Mahnt es uns doch, und zeigt uns auf, dass ALLES IMMER JEDERZEIT zu Ende sein kann, und wir die Zeit bis dahin leben sollten. Und zwar richtig leben, um alles aus dem Leben herauszuholen, auch in Nächten. Die Schatten der Vergangenheit und der Nacht sind allgegenwärtig und immer da. Nicht nur in den Nächten erscheinen sie. Man muss mit ihnen laufen, oder um die Wette rennen, dass sie einen nicht einholen. Schatten aus einer Nacht, die ein altes Leben zerstört hat, und Schatten aus einer Zeit, die einem das Leben beinahe genommen hätte, um im Tode zu gipfeln. Es geht also auch darum, aus sich herauszukommen, und zu leben. Und das ist vielleicht das Geheimnis von April. Dass man sie erst anders erleben muss, um sie locker und lebendig zu erleben. Aus sich herauskommen und leben vs. Gefangensein des Todes.

Ganz komplex habe ich auch hier wieder in der Geschichte mehr gefunden, als sie als erstes von sich preisgibt. Gebrochene Menschen, die gebrochen sind, aber nicht daran zerbrechen, oder zerbrochen sind, und somit stärker als die Nacht, und sogar die eigenen Schatten.

Das heutige Rezensionslied musste ich also nehmen, weil es ganz einfach von einem Rennen mit den Schatten der Nacht handelt. Und diese nicht unbedingt für jeden dasselbe bedeuten. Es kam mir trotzdem sofort in den Kopf beim Lesen, weil es oftmals ja auch eine kalte Welt ist, in der wir leben, wenn man den ganzen Schmerz für sich selbst behält:

„You said, "Oh girl, it's a cold world, when you keep it all to yourself"
I said, "You can't hide on the inside, all the pain you've ever felt. Ransom my heart but baby don't look back, cause we got nobody else."

We're running with the shadows of the night. So baby take my hand, you'll be alright. Surrender all your dreams to me tonight. They'll come true in the end.“

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Wer zuletzt lügt, lügt am besten.

Wer zuletzt lügt
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Wer zuletzt lügt von L.E. Flynn

Lügen und die Vorenthaltung von Wahrheit sind zwei verschiedene Dinge, so könnte man zumindest meinen. Ist eine Sache besser zu ertragen, wenn sie einem einfach nicht gesagt ...

Wer zuletzt lügt von L.E. Flynn

Lügen und die Vorenthaltung von Wahrheit sind zwei verschiedene Dinge, so könnte man zumindest meinen. Ist eine Sache besser zu ertragen, wenn sie einem einfach nicht gesagt wird? Oder ist es leichter für uns, Lügen zu ertragen, wenn sie Wahrheit zu verletzend ist? Ab wann genau fängt eine Lüge an? Ich war schon immer ein Lügengegner, ABER… ist es nicht auch eine Lüge, wenn wir uns anders geben, als wir eigentlich sind? Ist es eine Lüge, wenn man mit einer kleinen Notlüge versucht jemanden etwas vorzuenthalten, von dem man wüsste, dass es ihm nach der Information sehr schlecht gehen würde? Wer sind wir überhaupt wirklich, wenn wir uns vor allen Menschen die wir kennen, anders geben, und dann bei jedem auch noch verschieden anders? Welche Version ist die richtige, und welche die Lüge? Bin ich eher schüchtern, oder spreche ich Leute direkt an? Kann ich nicht auch beides sein zu verschiedenen Zeiten? Oder muss ich immer so bleiben, wie ich einmal war, und darf mich nicht verändern? Wenn ihr euch alle diese Fragen stellt, dann habt ihr ungefähr die Thematik dieses Buches herausbekommen.

Die Geschichte, die uns am Ende sagt, wer zuletzt lügt:

Im Buch geht es um Fiona und ihr Umfeld sowie verschiedene Umstände im letzten Jahr der Highschool. Vor einem Jahr verschwand Toby, Sportler und unangefochtener „Highschoolkönig“, nach einer Party. Was erstmal für die Geschichte nicht wichtig scheint. Aber manchmal trügt der Schein. Alles ändert sich, Freundschaften zerbrechen, neue werden eingegangen. Fiona, die im Cheerleader Team der Schule ist, freundet sich plötzlich mit Trixie an, die eher eine Außenseiterin ist, jedoch trotzdem einzigartig, und die sich von anderen nicht dazwischenreden lässt. Grund dafür ist auch das Zerwürfnis zwischen Fiona und ihren beiden Freundinnen. Denn ja, da gibt es noch Beau, in den Fiona verliebt ist, der sich aber von einen Tag auf den anderen verändert, sich von ihr zurückzieht, etwas mit ihrer Freundin anfängt…… und ganz einfach der Bruder von Toby ist. Ist das eine Erklärung für den Rückzug? Steckt da mehr dahinter? Und plötzlich verschwindet auch noch Trixie, mit der Fiona nun eine richtig tiefe Freundschaft verbindet. Wie alles zusammenhängt, wer sich wie zeigt, was alles miteinander zu tun hat, das findet man nach der Lektüre heraus.

Cover:

Tatsächlich ist es für mich eines der schöneren, weil man nicht genau durchblickt, was es zu bedeuten hat, zumindest anfänglich. Zerteilte Schrift, roter Lippenstift, im Klappentext ein verschwundenes Mädchen und Lügen, und überhaupt. Zerteilt, neu zusammengefügt, nicht mehr dasselbe, Sein und Schein, wie wir uns geben, das alles ist im Cover vereint. Auch wenn man es erst nach der Lektüre erkennt.

Fazit und Gedanken zum Buch:

Vielleicht ist das Buch nicht direkt ein Psychothriller, aber sicher für eine bestimmte Altersgruppe geeignet. Und für die, die gerne Geschichten in dieser Altersgruppe lesen. Es geht nicht direkt um kriminelle Handlungen, aber dafür ist das Buch duchwoben von Lügen und ganz viel Psychologie die mitspielt. Warum Dinge getan werden, warum man Dinge tut, wie man sich fühlt, wie das eigene Selbstbild ist, wie wir anderen erscheinen, was wir für Menschen tun, wenn wir sie lieben, wenn diese uns zurücklieben, oder eben auch nicht. Wenn sie nur denken, dass sie uns lieben. Oder wenn sie einfach Jemanden an der Seite brauchen, weil sie denken, niemand sonst will mit ihnen zu tun haben. Das Selbstbild eben. Von der psychologischen Komponente kann ich also nicht klagen, denn wer mich kennt, weiß, dass ich psychologische Dinge in Büchern ziemlich liebe, weil sie mich Protagonisten besser verstehen lassen, oder eben manchmal auch gar nicht. Auf alle Fälle bergen die psychologischen Hintergründe Wissen, was es leichter macht, allgemein etwas nachzuvollziehen. Für mich steht der Roman somit unter dem großen Thema der Lüge, was sie bedeuten kann, in welchen Formen es sie gibt, warum wir lügen, warum wir verheimlichen, und dass manche Lüge nicht immer eine ist, wenn es nur Verschweigen ist. Und schlussendlich fragt man sich dann wirklich, wer im Buch die letzte Lüge ausspricht, und vor allem, was hinter dieser Lüge steckt. Gibt es eine letzte Lüge? Oh ja. Die muss man selbst herausfinden, und zwar Schicht um Schicht. Denn die Lügen offenbaren sich uns nicht sofort, sondern sind wie Kleidung, die man ablegt. Anfangs noch vollkommen dick eingepackt mit Kleidern, zieht sich die Lüge immer weiter aus, um am Ende nackt da zu stehen, und sich vor uns zu offenbaren. Wer Psychothriller erwartet, wird vielleicht nicht ganz zufrieden sein. Wer Psychospiele lesen möchte, der wird einiges mehr von der Handlung haben.

Das Ganze ist ein Strudelgemisch aus menschlichen Enttäuschungen, ungesagten und verschwiegenen Wahrheiten, gesagten Lügen, Verschweigen an sich und daran, sich an Jemandem rächen zu wollen, anderen egal zu sein, seinen Selbstwert falsch einzuschätzen, kein Selbstvertrauen in sich zu haben, sich ausnutzen zu lassen als Folge dessen, oder aus Mangel an besagtem Selbstbewusstsein alles mit sich machen zu lassen. Es spricht sozusagen von zweiten Wahlen und billigen Ersätzen. Ein Buch von Vertrauen ineinander, davon, dass es oft falsche und richtige Zeitpunkte im Leben gibt, davon, dass manchmal nicht die rechte Zeit ist, und davon, was es bedeutet, wenn wir das nicht aussprechen, was wir eigentlich wollen und nach dem wir uns sehnen. Was es für Konsequenzen haben und Dinge ins Rollen bringen kann, wenn wir unsere Wünsche ignorieren und unterdrücken. Und was es nach sich zieht, wenn wir nicht ehrlich zueinander sind. Man kennt niemanden wirklich, kann niemandem vertrauen. Diese Atmosphäre ist gut gelungen.

Besonders toll sticht für mich der Schreibstil hervor. Denn uns erwartet ein Buch das ausschließlich aus der Sicht von Fiona erzählt wird, was ich normal gar nicht so sehr mag. Trotzdem: Wir bekommen Rückblicke, Fragestellungen an sich selbst. In einigen Kapiteln richtet Fiona das Wort direkt an Trixie, ihre verlorene Freundin. Wir sind in der Gegenwart, und im nächsten Augenblick gibt es wieder einen Rückblick. Ein ganzes Kapitel, nur einzelne Sätze die an Vergangenes erinnern. Mir hat das Ganze auf alle Fälle in dieser Form gefallen, denn ich fand es tiefgründig. Und obwohl sich alles um Fiona dreht, weil nur sie spricht, muss es das wohl irgendwie tun, um eine Person zu haben, die uns durch die Lügen des Buches führt, durch die wir auch den anderen Figuren näherkommen. Jedes Kapitel fängt mit einer Überschrift an. Fiona spricht darin mit Trixie, und gibt damit eine Einführung in die Rückblicke, die dann im Kapitel folgen, die Vergangenheiten, die Verwicklungen der Jugendlichen miteinander. Durch diese Rückblicke werden die Gründe klarer, warum manche agieren, wie sie es tun. Und am Ende weiß man nicht, wem man die Schuld geben soll. Denn jeder hat gelogen, in irgendeiner Weise, mehr oder weniger, mit Worten und Taten.

An manchen Stellen war das Buch emotional fast schon zu intensiv, so dass man kurz pausieren musste und der Dinge harrte, die noch passieren würden. Denn ja, irgendwie war einem atmosphärisch die ganze Zeit klar, dass am Ende das große Ganze, das Geheimnis aller Geheimnisse, die Lüge aller Lügen kommt. Und doch war der Weg zur „Endlüge“, der letzten Lüge überhaupt, gepflastert von Lügen, die aufeinander aufgebaut waren. Lügen, die, wenn sie nicht ausgesprochen worden wären, zu einem ganz anderen Ende, und zu einer anderen Geschichte geführt hätten. Doch irgendwo zwischendrin sind alle Protagonisten falsch abgezweigt, so dass sie den Weg der Lügen gegangen sind. Ausnahmslos alle? Zumindest der große Teil. Keiner ist frei von Schuld, alle haben ein Stück dazu beigetragen, dass Dinge passieren, die eben passiert sind. Doch diese Intensität, die auch gut in ein Erwachsenenbuch gepasst hätte, hat mich gepackt. Ich kann die Dinge nicht gutheißen, die getan wurden, so als Verfechterin der Wahrheit. Ich kann gesagte Lügen nicht gut finden, und getane Dinge nicht loben. Ich kann sie gar hassen, oder verabscheuen. Und trotzdem fand ich die Intensität, dieses Intensive im Roman so gut, dass ich mit den Protagonisten gemeinsam den falsch abgezweigten Weg der Lüge gegangen bin. Wenn auch als stiller Lesebeobachter. Kann ich jemand verurteilen? Hat jemand mehr Schuld als andere? Nutzt es hier, in Schwarz und Weiß, in Schuld und Nichtschuld zu denken? Oder ist es mal wieder so, dass wir uns auch die Grautöne dazwischen anschauen sollten? Das Buch ist nicht mahnend im Sinne von „Mit dem Fingerzeig etwas verbieten“. Es macht sanft auf Missstände aufmerksam, auf Dinge, die passieren können, uns aber auch aufzeigen, wie man mit den Konsequenzen umgehen muss, wenn man zu viel lügt, zu viel vertraut, nicht miteinander redet. Und ja, das Ganze läuft wohl unter einer ganzen Menge voller toxischer Freundschaften und Beziehungen. Nochmal zum Fingerzeig: Das Buch zeigt viele Dinge, die man nicht tun sollte, viele Menschen, mit denen man sich nicht einlassen sollte, und viele Menschen, die uns durchschauen, und unsere Schwächen gegen uns ausnutzen, weil sie wissen, dass es uns besonders weh tut. Aber die Geschichte zeigt uns auch ein wenig die Reise von Fiona zu sich selbst. Weg von der Fiona die abhängig von ihrer Mutter war, abhängig von ihren Freundinnen die sie hintergangen haben, und erst recht abhängig von Trixie, Hin zu einem Mädchen das zwar alles verloren hat, aber im Verlust zu sich selbst gefunden hat, und dazu, was sie wirklich will. Dass man Dinge auch ausspricht, die man möchte und begehrt. Und das wiederum ist eine schöne Lehre aus dem Buch, gerade auch für Jugendliche. Dass man immer man selbst sein soll, und sich von Niemandem sagen lassen sollte, wie man zu sein hat. Dass man sich nicht von jedem alles gefallen lassen sollte. Dass man zu sich stehen sollte, egal wie man ist. Und dass man mehr Mut haben sollte, um dafür zu sorgen, dass man ein glücklicher Mensch wird. Es geht aber auch viel um emotionale Abhängigkeit, und dass manche Menschen einfach wissen, wie sie diese ausnutzen, das Ausnutzen von Menschen allgemein, nachdem sie sich in unser Herz geschlichen haben, um an ihre eigenen Ziele zu kommen. Und dass wir erkennen müssen: Je tiefer eine Freundschaft war, desto mehr schmerzt es, wenn diese endet. Erst recht, wenn man erkennen muss, dass die Freundschaft auf einer Lüge basiert, und man nie die Person kennengelernt hat, die in dieser Freundschaft wirklich und wahrhaftig war, beinahe so, als ob man zwei Personen in einer kennenlernen würde. Was im Buch wahnsinnig gut rüberkommt ist dieser innere menschliche Konflikt, das Aufzeigen dessen, dass eigentlich jeder sich selbst am nächsten ist, und dass es immer etwas gibt, was wichtiger ist als das, was wir für wichtig befinden, dass es immer einen Mittelpunkt gibt, um den sich unser Leben dreht, dem wir loyal beistehen, und wofür wir andere Personen vergessen. So entstehen kleine und große Lügen, um das eine zu wahren, was wichtiger ist, als alles. Und wir haben die Auswirkungen der kurzen Sekunden von falschen Entscheidungen in unserem Leben. Es geht um Angst davor sich Jemandem zu öffnen, und durchschaut zu werden. Darauffolgend dann auch darum, wie wir uns darstellen, ob wir uns vollkommen offenbaren, ob wir so sind, wie uns jemand haben will, oder ob wir gar einfach bei einer Person der Mensch sein können, der wir wirklich sind. Sich nicht zu verstecken in Form von jemand anders zu sein, oder sein zu wollen. Hinter einer Maske zu leben, die uns zu einem anderen Menschen macht, weil keiner ins wahre Innere schauen kann. Und um Menschen die in uns sehen, was wir sind.

Man muss in diesem Buch oftmals mit Dingen klarkommen, die zwischen Lüge und Wahrheit stehen, denn es gibt nicht immer die einzig wahre Wahrheit, und die lügenswerteste Lüge. Das Buch spielt in der Zwischenwelt aus Lüge und Wahrheit, in der man nicht zuordnen kann, was richtig und falsch ist, weil man das für sich selber entscheiden muss. Leute werden hintergangen und betrogen. Doch wer nun denkt, man müsse sich automatisch auf die Seite derjenigen stellen, die betrogen werden, der irrt. Denn hier hat jeder Dreck am Stecken, und keiner ist völlig unschuldig. Weil alle etwas in Kauf nehmen, bei dem sie riskieren, jemand anderem wehzutun. Mit vollem Bewusstsein und Absicht. Man empfindet Mitleid mit denen, die Böses tun, und hasst auf einmal diejenigen, die man kurz vorher noch mochte. Kurz gesagt. Das Buch ist ein Karussell aus Empfindungen und Emotionen, die einen mitreißen und mitnehmen. Das nicht nur im guten Sinne. Aber hey, ich mag Bücher, die einen emotional herausfordern. Das ist hier passiert. Ich wurde herausgefordert, wurde gezwungen Dinge zu vergeben, die für mich eigentlich nicht vergebenswert sind, und habe mich ein paar Mal zu oft in den Buchprotagonisten getäuscht. Kurzum: Die Atmosphäre des Hintergehens, des Belügens, aber auch einer eigenen Wahrheit in der Lüge, war gegeben. Und ich habe mich oftmals gefragt, ob ich einige Dinge im Buch vergeben könnte. Wohl eher nicht. So gesehen meinen vollsten Respekt an Fiona. Wie alles miteinander zusammenhängt ist wirklich gut konstruiert und oftmals befindet man sich in der Konstruktion eines Netzes voller Lügen. Doch nichts ist immer nur so wie es scheint, manchmal gibt es eine andere Wahrheit als die offensichtliche. Und dass Wahrheit und Lügen irgendwie zueinander gehören, wie zwei Seiten einer Medaille, wie Schatten und Licht, das kann man im Buch wunderbar sehen. Ebenso, dass Wahrheit auch oftmals in einer Lüge liegt, und eine Lüge oft mit etwas verwechselt wird, was man einfach verschweigt. Das Buch zeigt uns, wie es sich anfühlt, wenn man sich aus den Lügen einer Gruppe herausschält. Doch wer lügt in diesem Buch wirklich? Trixie? Fionas alte Freundinnen? Beau? Manche Dinge hängen nicht direkt mit Lügen zusammen, sondern mit moralischen Vorstellungen. Hier werden Dinge getan, die ich nicht gutheißen kann, ein Netz aus Lügen wird aufgebaut, was aber nicht mal das Schlimmste ist. Denn wenn man die Wahrheit unter Enttäuschung erkennt, dann ist das oftmals schlimmer zu ertragen, als die Lüge an sich. Hier werden viele Jugendthemen angesprochen, und das ist auch okay, handelt es sich doch um ein Jugendbuch. Trotzdem merkt man eine Entwicklung. Gerade in Fiona. Anfangs bekommen wir all ihre Unsicherheiten mit. Und mit dem Aufdecken des großen Geheimnisses des Buches, reift sie immer mehr, wird alleine erwachsen. Erwartungshaltungen von anderen werden nicht mehr erfüllt, weil sie nicht zum eigenen Selbst passen. Irgendwie ist alles und jeder miteinander verbunden, hat eine gemeinsame Geschichte, oder in ihr einen gemeinsamen Baustein, ein Puzzleteil, das zusammen das Ganze ergibt, das wir am Ende erfahren. Aber darüber kann ich euch natürlich nichts erzählen. Wer uns allerdings Dinge erzählt, das ist Fiona, denn aus ihrer Sicht hören wir die Geschichte, die Zeitebenen, die Vergangenheit, die Rückblicke, und die Gespräche mit Trixie. Die Atmosphäre im Buch war also teilweise nicht angenehm, hat mich in ihrer Spannung aber trotzdem mitgenommen. Ähnlich anderen Geschichten um Geheimnisse und Intrigen, in denen Leute Dinge tun, die man nicht gutheißen kann. Die Essenz der Lüge wird im Buch sehr interessant dargestellt, und das auf jugendliche Art und Weise. Ist ja auch ein Jugendbuch. Als Thriller würde ich es deswegen nicht einordnen, aber definitiv als spannende Geschichte, die ihre Geheimnisse hat, die gelöst werden müssen. Denn immerhin geht es um verschwundene Jugendliche. Das Buch besteht aus einer Kettenreaktion von Ereignissen, die alle auf einem Ereignis basieren, das auf Entscheidungen von Menschen basiert. Alles baut aufeinander auf, und das ist das Spannende. Es besteht aus diesen Situationen, die anders verlaufen wären, wäre nur eine Sekunde vorher eine andere Entscheidung getroffen worden.

Wir lernen einiges über Lügen und Wahrheit. Wahre und gelogene vorgespielte Gefühle. Gefühle, die nicht echt und wahrhaftig sind, sondern von denen man es nur denkt, weil man es will. Wir lernen wahre Freundschaften kennen, und was sie bedeuten, wahre Liebe und wahre Emotion. Aber all das auch in falsch. Falsche Freundschaften. Freunde, die einen ausnutzen, weil sie genau wissen, was man sagen muss. Freunde, die uns ausnutzen, weil sie uns so haben wollen, sie sie es möchten. Freunde, die uns nicht wir selbst sein lassen, und unsere eigenen Lügen, wenn wir nicht wir selbst sind, sondern so, wie andere uns haben wollen. Große Lügen, kleine Lügen, sie alle begegnen uns das ganze Buch über. Und hier muss man selbstreflektierend fragen, ob man die kleinen nicht selbst ab und an benutzt. Die viel größere Frage was das Lügen angeht ist, warum wir es tun. Für wen würden wir lügen? Und würde eine Lüge weniger schwer wiegen, wenn man FÜR jemanden lügt? Kann man hier mit zweierlei Maß messen? Genau DAS, was das Buch so schön beschreibt, ist im Titel festgelegt. Wer zuletzt lügt. Denn manchmal sieht man vor lauter Lügen im Buch die Wahrheit nicht mehr :). Und manchmal weiß man nicht mehr, wer überhaupt die Wahrheit sagt, oder mit jemand andrem ein Geheimnis teilt, das er vor anderen verbirgt.

Nicht mit allen Charakteren bin ich klargekommen, weil sie oftmals einfach von ihrem Moralverständnis nicht so ganz nah bei mir waren. ABER, und nun kommt es, das ist der Geist, der das Buch durchweht. Ich mag lügende Menschen nicht, die andere hintergehen. Doch wenn wir uns den Titel anschauen………. Hier geht es nun mal nicht anders. Die Menschen haben Geheimnisse, sie lügen andere an. Und Lügen führen zu neuen Lügen. Wegen der Charaktersache bekommt das Buch also einen halben Stern Abzug, was eine 4,5 ergibt. Wie immer runde ich hier bei den Communities auf, die keine halbe Sternvergabe haben.

Heutiges Rezensionslied? Manche lügen eben gut, und manche sehr viel schlechter:

„I wish I could escape. I don't wanna fake it. Wish I could erase it. Make your heart believe.

But I'm a bad liar, bad liar. Now you know. Now you know.
I'm a bad liar, bad liar. Now you know, you're free to go.“

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Ich hab die Geschichte so nicht kommen sehen. Überraschung geglückt :)

Dich hab ich nicht kommen sehen
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Dich hab ich nicht kommen sehen von Nina Resinek

Was man manchmal im Leben kommen sieht, und was nicht, unterscheidet sich oft voneinander. Das war wir planen, geht oftmals schief, auch das, was wir für ...

Dich hab ich nicht kommen sehen von Nina Resinek

Was man manchmal im Leben kommen sieht, und was nicht, unterscheidet sich oft voneinander. Das war wir planen, geht oftmals schief, auch das, was wir für unser Leben planen. Stattdessen bekommen wir oftmals spontane Dinge, die so nicht in unserer Planung waren, und die uns oft verwirren und uns nicht in den Kram passen. Es kann aber auch sein, dass das Schicksal zuschlägt, und diese ungewollten Vorkommnisse sind genau das, was wir brauchen. Sie zeigen uns einen anderen Weg, als den geraden, den wir bestreiten wollten. Haben oftmals Abbiegungen auf denen wir wandeln, und führen uns zu einem Ziel, das vom Start unseres Laufes aus noch nicht so zu sehen war, sondern sich erst mit dem Lauf unseres Umweges offenbart haben. Ist das ärgerlich? Nein. Alles Durchgeplante muss ja nicht immer nur gut für uns sein. Und manchmal ist es genau das Spontane, die Überraschung, die uns zufriedener stellt und uns glücklicher macht, als das Geplante. Chaos statt Planung. Nicht im bösen Chaos-Sinne. Sondern in der liebevollen Art dessen, und in der Gewissheit, dass eben nicht alles planbar ist. Warum ich das alles erzähle liegt auf der Hand. Das Buch erzählt es uns durch den Titel. Hier geht es um etwas, das so nicht vorhersehbar war. Und um was genau…. Dazu komme ich nun.

Die Geschichte des Buches…….:

…..Ist schwer zu beschreiben und noch schwieriger zu erzählen, wenn man nicht spoilern will. Und so mancher erkennt sie erst auf den zweiten Blick in all ihrer Vielfalt. Mari flüchtet aus ihrem alten Leben von Düsseldorf nach Berlin. Denn da gibt es diesen Mann namens „Leaky Condom“ (und das ist kein Witz, aber irgendwie witzig), den Verlust eines Babys, Eltern, die mehr auf Leistung schauen als darauf, ihre Tochter zu lieben, und einen Job, der zwar eine Menge Arbeit und Ablenkung vom Leben bringt, aber keine Erfüllung, weil irgendwie keine Zeit mehr da ist, sein Leben zu leben. Auf nach Berlin. Vergessen, was passiert ist, verkriechen in die neue Arbeit in einer Anwaltskanzlei, und vor allen Dingen mit der neuen Vermieterin klarkommen Neue Vermieterin? Moment. Vielleicht sollte ich eher den Bruder der Vermieterin erwähnen, Leo, dem sie unweigerlich die Tür in den Rücken rammt, als dieser in der Wohnung am werkeln ist. Wieso er das tut, was er sonst noch tut, was seine Schwester dazu sagt, und der Freund der Schwester auch noch. Woher auf einmal die ganzen Protagonisten herkommen. :D. Ob Mari glücklich wird mit ihrer Arbeit, und vergessen kann. Warum sie auf einmal umgeben von Menschen ist, die sie fast wie eine Familie aufnehmen. Und vor allen Dingen die Bedeutung dieses Zitterns, das sie immer überkommt, wenn sie Leo sieht…. Das solltet ihr alles selber erforschen. Denn es ist gar nicht so einfach rüberzubringen, wie schon erwähnt. Und manches sieht man wirklich einfach nicht kommen :). Und manchmal muss man Dinge im Leben eben GANZ neu überdenken, nicht nur im Kleinen.

Cover und Titel:

Das Cover mag ich diesmal wirklich, weil es eine Fröhlichkeit ausstrahlt, und damit irgendwie den Humor und das Lustige des Romans wiederspiegelt. Denn trotz all der Thematiken ist er vor allen Dingen eines: witzig und der guten Laune zugetan. Der Titel selbst sagt fast schon aus, wie der Roman agiert. Nämlich dass man sich auf etwas Ungewisses einlässt, das man so gar nicht kommen sehen kann, sich aber trotzdem drauf einlassen sollte. So wie im Leben, wenn wir vor der Ungewissheit stehen, und uns nicht trauen dieses nicht Geplante zu erleben.

Fazit und Gedankenallerlei:

Mari hat Leo nicht kommen sehen. Im wahrsten Sinne der Worte. Denn ein Türstoß in den Rücken besiegelt die erste Begegnung der beiden. Das ist leicht tollpatschig, volle Turbulenzen, aber irgendwie charmant, weil es fernab von Perfektion ist. Und genau dieses Unperfekte zieht sich durch den Roman, was ich sehr er frischend fand, weil ich Perfektionismus und perfekte Menschen ohne Fehler und Kanten nicht so mag. Und gerade dieses Potpourri aus Eigenarten, Unzulänglichkeiten, Unsicherheit, Selbstwertgefühl, Traurigkeit unter Hochgefühl und Fröhlichkeit, das man oft in den Protagonisten wiedererkennt, lässt das Ganze so echt und wahrhaftig erscheinen. Ein ganz großer Pluspunkt im Buch. Ein Pluspunkt? Awwww. DA gibt es nicht nur einen, sondern einige (wobei ich euch den niedlichsten nicht mal verraten darf). Fangen wir bei den Protagonisten an, jeder für sich ein Unikat, und keinem kann man wirklich böse sein, weil er seine Einzigartigkeit auslebt. Gehen wir weiter zum Humor. Der ist nicht nur ein Knüller, sondern ein Super Knüller, den man so hat nicht kommen sehen (jaja, dumme Anspielungen müssen immer wieder sein :D). Das Vermischen zwischen Tiefgründigkeit, die einen aber nicht depressiv zurücklässt, die überspielt wird mit genau dem schon genannten Humor, und Rückblicken, die einen dann doch Schmunzeln lassen, das ist ein Balanceakt, der hier wunderbar gelungen ist. Ein gutes Mischverhältnis. Eine schöne Symbiose. Es ist und bleibt ein Buch zum Wohlfühlen, zum Reinversetzen, zum Mitlachen und fast schon Dauergrinsen. Und für die Liebeshungrigen unter euch. JA, es gibt eine Anziehung zwischen Mari und Leo. JA, man spürt sie in den Szenen, und JA, das ist wahnsinnig schön zu lesen. Doch ist es nicht so, dass beide übereinander herfallen. Denn man darf nicht vergessen, dass beide sich gegenseitig ja nicht haben kommen sehen. Und wer dem Verlauf des Prickelns zwischen den beiden folgen möchte, der sollte wohl selbst zum Buch greifen, um das, was Mari und Leo nicht haben kommen sehen, mit eigenen Augen zu sehen. Es knistert zeitweise ganz ordentlich, und das obwohl es keine Berührungen im Direkten und Offensichtlichen gibt, keine Liebesbekundungen, kein Übereinander herfallen….. und trotzdem wird hier geschaffen, dass man die Atmosphäre, das Prickeln und Knistern, dieses sich langsam anbahnende Etwas zwischen Mari und Leo, spürt und fühlt. Irgendwie zumindest. Auch das ist schwer erklärbar (Ja ich wiederhole mich). Viele Dinge im Buch sind schwer erklärbar, und trotzdem einfach da. Richtig, auch sie hat man so nicht kommen sehen (jahaa, ich wiederhole mich immer noch).

Eine Besonderheit des Buches ist, dass man wirklich jedes Wort behalten sollte, die Zusammenhänge nachvollziehen muss, um sich das alles für spätere Situationen zu merken. Denn ja: Es ist wie als ob das Buch seine eigenen Insider mit sich selbst hätte. Dinge, die nur das Buch kennt, die es wie ein Geheimnis bewahrt, und beim Lesen dann entfaltet. So dass es die Insider mit uns Lesern teilt. So dass wir auf einmal wissen, welche Bedeutungen alten Geschichten zugedacht sind, welche merkwürdigen Begriffe was bedeuten, und andere Dinge, die man nicht wüsste, wenn man das Buch nicht richtig liest, oder gar nur überfliegt (was wirklich ein Versäumnis wäre bei der Masse an Fantastereien).

Das Buch beschreibt ein Leben, dass aufgefressen wird von Arbeit, und eine Arbeit, die das Leben an sich auffrisst, da das Leben nicht nur aus Arbeit besteht. Dass es viel wichtigere Dinge im Leben gibt. Dass man nicht alles planen kann, und vor allen Dingen, dass das Leben bunt und schwerelos, und voller Überraschungen sein kann, voller Dinge, die wir nicht voraussehen. Und dass das meist die schönsten Dinge sind. Und dass man genau diese unerwarteten Dinge Leben nennen und genau darauf sein Leben auslegen sollte, und nicht nach einem festgefahrenen Plan, der einen einengt, alle Träume zerplatzen lässt, und einem die Freiheit und die Luft zum Leben nimmt. Denn das Buch zeigt uns auf, dass das Leben nicht immer planbar ist und so manche unvorhergesehene Überraschung bereithält. In jeglicher Form, und wie auch immer diese Form auch aussehen mag. Klein, Groß, verspielt, niedlich, oder ernst schauend und Augenbrauen hebend (ach Leo).

Der Schreibstil an sich ist anders, als ich ihn mir vorgestellt habe. Speziell und besonders. Aber auch da bin ich eher positiv überrascht. Er ist anders, als ich ihn habe …… ihr wisst schon :D. Und tatsächlich hatte ich bisher wenige Bücher, die eine solche Situationskomik und Überspitztheit hatten. Ebenfalls darauf achten muss man beim Lesen, dass man mitkommt. Denn die Gedanken sind manchmal wirr, chaotisch, aber auch flott und spritzig. Und wer mit unsichtbaren Tierchen, Fantasie, speziellen Charakteren und einer Protagonistin klarkommt, die eben mal nicht immer die toughe Frau ist, die sich die Liebe ins Leben holt, der könnte hier richtig sein. Es braucht nur ein wenig Toleranz und Offenheit, ein aufeinander zugehen des Buches mit einem Selbst. Es ist eine Komödie, nicht immer sommersonnigleicht, die in die Gedankenwelt abtauchen lässt, aber einen gerne auch mal ins Buch steigen lassen würde, um einige Charaktere zu schütteln und zu rütteln. Aber was soll ich sagen? Ich mag dieses Chaotische einfach. Es zeigt eine Abweichung der Normalität. Und alles was sich von der Normalität abweicht, finde ich gut! Denn es ist besonders, es ist speziell, es ist bunt, und somit lustig. Und genau diese Dinge sehe ich im Buch. Selbst die Themen, die eigentlich traurig machen müssten, die sind durch den Schreibstil leichter zu ertragen, und das ist wirklich merkwürdig. Aber es funktioniert. Für mich ist das Ganze frisch, erfrischend und neu. Und Neues ist doch eigentlich immer mal gut. Denn tatsächlich habe ich selten bis gar nicht einen Liebesroman gelesen, der sich aus diesen Elementen und genauso zusammensetzt. Der den Humor mit der Geschichte verbindet. Die dann auch noch so spielt, und das wiedergibt, was sie nun mal tut. Nicht unbedingt auf die klassische Art, und trotzdem mit den klassischen Elementen einer Liebesgeschichte, die sich da unter dem Wortwitz verbirgt. Denn natürlich kommt sie auch vor, die Liebe. Wie sollte es anders sein? Man muss sein Augenmerk vielleicht etwas schärfer darauflegen, und sie suchen, aber sie ist definitiv da. Und das ist ja auch mal ganz gut, dass es nicht gleich so ist, wie andere Geschichten.

Das Buch besteht aus Peinlichkeiten, peinlichen Situationen. Es sind Absurditäten und eine absurde Situationskomik der guten Sorte, von der man nicht genug bekommen kann. Beinahe erscheint es, als ob die Protagonisten sich vor einem entblößen, sich offenbaren, und doch wieder nicht. Sie geben ihr Inneres preis, aber nicht immer. Okay, bis auf Mari, die Hauptprotagonistin. Denn von der erfahren wir ganz schön viel. Was mir dabei gefällt ist ihre Unsicherheit gegenüber Menschen, dass sie sich selbst anders sieht, als der Rest der Welt. Dass sie geprägt ist von dem, was ihr im Leben passiert ist, von ihrem Elternhaus, und ihrem Umgang, so wie ihrer Arbeit. Sie wirkt menschlich. Mal träumerisch, mal zerbrechlich, mal wütend auf sich selbst…… und zeigt damit eine Figur die nicht im Perfektionismus dargestellt wird, sondern so, dass man sie als Leser und Mensch gut verstehen kann, und die Dinge nachvollziehen kann. Dieses Buch ist das wandelnde und verkörperte Missverständnis, das in einem Buch personifizierte Chaos, das man nicht kommen sieht, die Überraschung, mit der man nicht gerechnet hat. Und es hält wirklich eine Menge für den Leser bereit. An spritziger Quirligkeit, aber auch an Themen die zum Nachdenken anregen, und die sich unter den Absurditätssituationen verstecken, sich tarnen als Szenen mit Dialogen, die eher zum Schmunzeln anregen. Aber dann doch auch wieder zum Nachdenken. Ja, ich gebe zu, der Humor in diesem Buch war ganz besonders, hat mir aber gefallen. Es ist diese Art von chaotischem Humor, bei dem Dinge nicht so laufen, wie sie sollen, und in denen unvorhersehbare Sachen passieren. Vielleicht deshalb auch das, was man nicht auf den ersten Blick sieht. Dieses Buch lebt von verrückten Menschen, und, das meine ich keinesfalls böse. Denn es sind liebenswerte Verrücktheiten und Eigenarten, die diese Menschen ausmachen. Merkwürdig anmutend, aber irgendwie auch schön. Und das Ganze ist unterlegt mit einem Hintergrund aus Kindereien. Wie jetzt? Kindereien? Ja! Denn sogar die Erwachsenen erschaffen sich ihre eigene fantastische Welt in Erzählungen, und das, obwohl sie nebenher ihr ganz normales reales Leben leben. An manchen Stellen realistisch, an anderen zauberhaft, an anderen merkwürdig, aber zum Schmunzeln anregend. Und sehr oft so strange, dass man einfach nur lachen muss.

Ich spüre die Unsicherheiten von Mari, ich spüre die Niedlichkeit……äh…einer anderen Buchfigur :D……ich kann mir alles vorstellen, weil es so lebhaft beschrieben wird, als ob ich direkt dabei wäre. Und das macht mir beim Lesen nicht nur unheimlich Spaß, sondern es macht mich auch nebenbei glücklich. Mari stellt sich selbst viele Fragen und Überlegungen, und wir dürfen daran teilhaben. An ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Sie hinterfragt. Und manchmal fragt man sich wirklich, was sie hat kommen sehen, und was nicht. Leo dann wohl eher nicht, denn er stürmt unerwartet einfach so in ihr Leben. Doch was für ein Leben? Sie möchte die Vergangenheit hinter sich lassen, sich am liebsten in ihre Höhle von neuer Wohnung eingraben, in die Arbeit einwühlen, und nicht mehr an Vergangenes denken. Dabei spielt eine Rolle, wie ihr Leben bisher verlaufen ist. Der Verlust ihres Babys spielt unterschwellig immer wieder eine Rolle. Ebenso, wie Mari aufgewachsen ist. Mit der Kälte der Eltern, die ihr immer nur eingetrichtert haben, wie man zu sein hat. Fleißig, so wie die anderen, lehrsam, zuhörend, und immer mit einer hohen Leistung und gutem Aussehen. Sich anderen beugend. Mari selbst ist durchzogen von Selbstzweifeln, wie sie selbst sich sieht. Zu dünn, zu schmächtig, zu unperfekt. Zu angeblich faul, weil sie nicht wie ihre Eltern ist. Weil sie Träume hat jenseits der Arbeit. Weil sie eigentlich ihren Job gar nicht mag, und das nur getan hat, damit ihre Eltern Stolz empfinden. Weil das Leben laut Eltern eine geplante Karriere vorsieht. Und weil es so etwas sie spontane Dinge, die man nicht kommen sieht, irgendwie in ihrem Leben nicht geben sollte. Und die Dinge, die ungeplant waren, dann doch die besten waren.

Irgendwie wächst man mit dem Buch, mit der Thematik. Reingeworfen in das Thema scheint es fast, als ob man in verschiedenen Leseabschnitten in verschiedenen Geschichten steckt. Das KANN irritieren, muss es aber nicht unbedingt. Das Ganze führte dann dazu, dass ich zuweilen und ab und an die Protagonisten und die Nebencharaktere nicht mehr in sich selbst wiedererkannt und gesehen habe, was auch eher weniger mit der Persönlichkeitsentwicklung eines Charakters in einem Roman zu tun hat, sondern dass diese Persönlichkeitssache ein wenig gewankt hat. Nichts desto trotz ist das Buch eines, das mit Freude gemacht und Spaß bereitet hat. Es war eben so, dass es sich für mich angefühlt hat, als sei das Buch eine Medaille die man in der Mitte teilt, und beim wieder zusammenfügen passen die Ränder dann nicht mehr ganz genau zusammen, aber trotzdem noch so gut, dass man es als gute Medaille erkennt. Teil 1 fand ich spitzenmäßig, allein schon vom Humor, Teil 2 hat ein klein wenig nachgelassen, nicht am Humor, nur an der Charaktersache. Und weil das bei mir mal wieder das Wichtigste ist, gibt es einen kleinen Sterneabzug, was das Buch trotzdem noch zu einem guten Buch macht, dessen Geschichte mir ungemein gefallen hat, welches einen völlig neuen und erfrischenden Schreibstil hatte, und einen Humor, der mit Einzigartigkeit und Neuheit geglänzt hat. Der Fokus von Teil 1 hat sich in Teil 2 der Geschichte nur etwas gewandelt und verschoben. Was an sich auch für die Geschichtsentwicklung gut war, aber nicht das, was ich erwartet hätte. Trotz alledem ist dies nur meine persönliche Meinung, und was Charaktere und ihre Entwicklungen angeht, da muss ja wirklich jeder Leser das mit sich selbst ausmachen, denn dies alles beruht auf meinen persönlichen Vorlieben. Die Geschichte hat also nicht ihre eigene Kontrolle verloren.

Heutiges Rezensionslied passt für mich irgendwie, weil die Geschichte irgendwo zwischen harter Realität und Träumerei spielt, zwischen Welten die miteinander verschwimmen, obwohl wir uns doch „nur“ in Berlin befinden. Und weil Mari eine träumerische Märchenerzählerin ist, tief in ihrem Inneren:

„Sieh dich einfach nur um. Es gibt so viele Wunder. Schau hinauf und hinunter. Es ist fast wie Zauberei.

In meiner Welt, fängst du ein neues Leben an. Hier hörst du niemals „nein“. Hier kann dir keiner Deine Träume nehmen.“

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Vor was hast du am meisten Angst?

Die Nacht der Acht
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Die Nacht der Acht von Philip Le Roy

Die Angst in uns, ist immer so eine Sache. Was genau bereitet Angst, lässt uns ängstlich, oder gar panisch werden? Ein vielschichtiges Thema, über das man nun stundenlang ...

Die Nacht der Acht von Philip Le Roy

Die Angst in uns, ist immer so eine Sache. Was genau bereitet Angst, lässt uns ängstlich, oder gar panisch werden? Ein vielschichtiges Thema, über das man nun stundenlang diskutieren könnte. Denn natürlich ist die Angstschmerzgrenze bei jedem Menschen anders. Wenn ich alle Horrorfilme vergleichen müsste, die ich je gesehen habe (und ich hatte früher mal eine richtige Horrorfilmzeit), so würde ich ganz an die Spitze wirklich einen setzen, bei dem man das „Monster“, den „Geist“, das „Übernatürliche“, oder wie man es sonst nennen will, nie gesehen hat. Und durch dieses Nichtsehen, hat sich in meinem Kopf ein ganz eigener Grusel gebildet. Nur Geräusche hörend, ohne Bilder, die einem quasi ein Bild in den Kopf setzen bildet sich ein eigenes Kopfkino, dessen Abbildung mir nicht abgenommen wurde, und dessen Existenz in meinen Kopf nicht durch Bilder und Vorstellungen eines Regisseurs hingezaubert wurden. Brrrr! Das war gruseliger als jede Samara, schwarze Frau, jede Zahnfee, oder gar Hillbillies in den Hügeln, die Augen haben. Sei‘s drum! Angst kann auch Todesangst sein, oder die vor Menschen, die unser Leben bedrohen. Mal ganz abgesehen, von den eigenen Ängsten, die man im Leben noch so hat, sind das unsere Urängste. Ängste als Instinkt, der uns sagt, bei drohender Gefahr für Leben wegzulaufen, um uns zu schützen. Und ihr fragt euch nun sicher, ob es in diesem Buch um dieses Thema geht? Meiner Meinung nach schon. Denn Angst ist das zentrale Thema, um das sich alles dreht. Die Geschichte, die Figuren, und die Grundidee. Was genau gibt es im Buch also für eine Geschichte zu entdecken?

Was das Buch uns erzählt:

Der Inhalt ist schnell erzählt. Acht Jugendliche, die zusammen auf eine Kunstschule in Frankreich gehen, sind die Gruppe „Die Acht“. Sie bestehen aus 4 Jungs und 4 Mädels, und scheinen nicht die allerbesten Freunde, halten als Clique aber zusammen, und spalten sich von den anderen ab, weil sie unter sich bleiben wollen. Jeder von ihnen steht somit auch für eine bestimmte Richtung der Kunst, die seinen Fähigkeiten entspricht. Immer neue Ideen gegen die Langeweile der Welt suchend, schlägt Quentin, einer der „Acht“ vor, die Nacht in der Villa seiner Eltern zu verbringen, die völlig abseits jeglicher Zivilisation in den Bergen liegt. Das Ziel der Nacht ist es, sich gegenseitig Angst einzujagen. Und jedes Mal, wenn jemand Angst hat, oder sich erschrickt, muss getrunken werden. Ein Trinkspiel, wie es so viele andere gibt, und doch auf besondere Art und Weise. Denn die gegenseitigen Streiche schlagen um in Ernst, als plötzlich Gestalten erscheinen, Geräusche im und außerhalb des Hauses sind, und keiner mehr weiß, ob es sich um einen gegenseitigen Streich oder etwas Bedrohenderes handelt. Die ausgelassene Stimmung schlägt um. Als dann nacheinander alle der Gruppe verschwinden, heißt es quasi die Nacht durchzustehen, denn der Kontakt zur Außenwelt ist ebenfalls abgeschnitten. Und den Rest, die große Auflösung, sollte man dann selbst lesen.

Cover:

Das Cover ist minimalistisch, und man sieht nicht viel. Trotzdem befinden wir uns ja hier im Horror-Genre. Und wir wissen ja, dass das, was man NICHT sieht, einem mehr Angst macht als alles Sichtbare zusammen. Symbolisch gesehen finde ich es deshalb gar nicht so schlecht, weil es nach der Lektüre sogar noch mehr Sinn macht, und einen Bezug zur Geschichte hat. Der Inhalt der Tüte kann alles sein, blutig sieht sie ja schon aus.

Fazit und Gedankenallerlei:

Das Buch reizt. Es spielt mit Extremen, und bringt uns oft in die Situation, in der wir darüber nachdenken müssen, ob das so richtig oder falsch ist. Ganz nach dem Motto „Ist das Kunst, oder kann das weg?“, wobei das gar nicht böse gemeint ist. Denn um Kunst und ihre Ausdrucksweise geht es wirklich (wir erinnern uns: Kunstschule). Und darum, dass Kunst und Performance oftmals von einigen als etwas ganz Anderes gesehen wird. Nämlich Provokation. Kunst muss sich etwas trauen, Kunst muss aus sich herausgehen. Kunst muss so sein, dass man dem Künstler entweder nachsagt, er sei bei der Herstellung seiner Kunst wohl verrückt gewesen, oder andersherum ist sie so wunderschön, dass sie uns in einen Rausch versetzt. Kunst kann also provozieren, und uns beruhigen. Aber niemals lässt sie uns kalt, so, dass wir gar nichts dazu zu sagen hätten. Die Acht im Haus schlachten die Horrorklischees aus, sie jagen sich gegenseitig Angst ein. So ist das Spiel, die Inszenierung. Wer Angst hat, musst trinken. Und Trinken ist in deren Fall das Spiel (ja, nun könnte man auch sagen, das ist nicht gut Trinken in einem Buch so zu verherrlichen. Aber wie ich am Anfang schon mal sagte: Das Buch reizt und provoziert, und man muss nicht alles gut finden, was die Jugendlichen tun.). Gleichzeitig ist es irgendwie eine Hommage an das Horrorgenre mit all seinen Stilmitteln. Es ist wie eine Zeitreise durch das Horrorgenre, von Klassikern der Filmgeschichte, bis zu den Filmen in der jüngsten Vergangenheit, die allen das Fürchten lehren (oder eben manchmal auch nicht). Eine Laudatio. Eine Ehrung im Hinblick darauf, wie viele Menschen dieses Genre lieben. Und auch, wenn man manchmal vor dem Buch sitzt, und weiß, dass nicht wirklich etwas passiert, so ist das so ähnlich, wie in den Kultfilmen, die man kennt, und bei denen man den genauen Ablauf weiß. Gruppe von Jugendlichen. Leeres Geisterhaus. Man trennt sich („Ähh Leuteee, das Monster ist ja irgendwo im Haus, und da schlage ich vor, dass wir uns trennen, um es besser zu finden.“ Zack. Das erste Opfer ist gefunden :D. Und ich nur so: Hä?! O_o). Ein Klischee in Filmen, das ich nie ganz verstehe, aber trotzdem verehre, weil es einem während dem ganzen Grauen ein Lachen ins Gesicht zaubert. Quasi wie ein alter Freund, der einen immer wieder besucht, obwohl man seinen Makel kennt, ihn eigentlich nicht gutheißen kann, aber weil es ein Freund ist, verzeiht man ihm diesen. Das Buch spielt ebenfalls mit dem Stilmittel dessen, dass wir nichts sehen, sondern oftmals Dinge nur hören. Der dunkle Keller, in dem man gar nichts sieht, aber Dinge hört, kann uns mehr Angst einjagen, als ein Monster, das auf einen zu krabbelt, oder ein Clown, der langsam auf einen zukommt (na welchen Clown könnte ich da wohl meinen? :D). Oftmals hat das Buch uns Klischees aufgezeigt. Und zwar die in ungefähr allen Horrorfilmen, die es gibt. Zusätzlich wurden dazu auch noch immer die Szenen aus den Filmen beschrieben, so dass man als Kenner des Genres sofort weiß, was gemeint ist, und als Nichtkenner zumindest nachgoogeln kann, und sofort zu einem Ergebnis kommt. So bildet sich etwas aus der eigenen Vorstellung, Erinnerung, oder dem neuen Wissen, heraus.

Worüber ich mal einfach hinweg sehe, es aber trotzdem erwähnen möchte ist, dass ich Trinkspiele an sich total doof finde, und auch schon immer fand. Hierzu darf natürlich jeder seine eigene Meinung haben. Und DAS fließt auch nicht in meine Bewertung ein. Denn das Trinkspiel ist hier im Buch Mittel zum Zweck für die Party. Der Alkohol macht unaufmerksam, steigert die Nervosität, und auch ein wenig die Aggressionen und Hemmungen. Und dadurch die Angst. Kurz gesagt: Der Abend wäre nichts für mich gewesen, aber durch das Buch hindurch ging es dann doch irgendwie, die Zeit mit den Acht zu verbringen. Ich gebe zu, ein wenig schlechter ins Buch hineingekommen zu sein, was aber eher daran lag, dass man die erste Zeit über natürlich wusste, dass alles von den Acht ausgeht, jede gruselige Situation, jede böswillige Szene. Schauspielerei und Schein spielt hier also ebenfalls eine große Rolle. Und die Gabe, andere mit einem Pokerface von Dingen zu überzeugen. Zweitens hatte ich anfangs mit den sich ähnelnden Namen der Protagonisten Probleme, was sich aber dann gelegt hat. Ich konnte lange Zeit keine Zusammengehörigkeit, keine Einheit der Acht erkennen. Eventuell ist DAS aber nur aus meiner Sicht so, weil ich Vertrauen zwischen Menschen sowohl real, als auch in Büchern, wichtig finde, weswegen ich erstmal in die Geschichte hineinfinden musste. Denn irgendwie ist Jeder sich selbst am nächsten, erst recht, wenn Gefahr für Leben droht.

Die Geschichte ist für mich nicht gleichmäßig gut oder schlecht. Sie ist nicht gleichbleibend, wankelmütig. Was am Anfang noch irritiert, und ein wenig stört, das wird in der Mitte des Buches, oder auch zum Schluss hin dann Nebensache. Das Genre verschiebt sich nicht in ein anderes, aber die Geschichte wird genretreuer mit ihrem Fortlauf. Bedeutet: Man kann gegen Mitte und Ende beinahe vergessen, dass man mit den Figuren nicht ganz so klarkommt, weil man sich auf die Horrorszenarien konzentriert, meist daran denkt, wie man selbst in so einer Situation entscheiden würde, und feststellt, dass man ein mächtiger Angsthase ist, auch wenn man behauptet, es nicht zu sein. Das ist wie die berühmte Stelle im Horrorfilm, bei der man in einen Spiegel schaut, kurz seinen Kopf nach unten ins Waschbecken steckt, den Kopf wieder hochruckt, und im Spiegel steht ein Geist. Ich glaube der menschliche Geist kann gar nicht anders, als sich in diesem Moment ein wenig zu erschrecken. Selbst wenn man weiß: „Das ist nur ein Film, und nicht echt“. Zuerst weiß man, dass die Angststreiche nicht echt sind, später verschwimmt alles, und man ist sich nicht mehr sicher. Und ich fand, diese Atmosphäre wurde gar nicht mal so übel hinbekommen. Denn ja. Auch ich warte in Horrorfilmen immer genau auf diese Szenen, und sage so etwas wie „Wieso sind die so doof, und trennen sich? Die wissen doch, wie sowas meist endet.“ Wissen sie? Nun. Keiner kann Angst beeinflussen, mit jedem stellt sie etwas Anderes an. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich, wenn meine Denkzellen ausgeschaltet sind, und ich mich nur noch auf meine Angst konzentrieren kann, ich nicht auch kopflos und gedankenlos reagieren würde, und Dinge anstellen würde, über die andere nur den Kopf schütteln. Angst ist ein schlimmes Gefühl. Ein mächtiges, das unser aller Tun beeinflussen kann. Viele sind ängstlich und haben vor allem Angst, andere sind mutig, und haben trotzdem einen Angstschwachpunkt. Man muss diesen nur kennen :). Und wenn man jemanden kennt, und er seine Maske der Mut fallen lässt, dann lernt man jemanden kennen. Im Buch passiert das erst ziemlich spät, so dass man die Protagonisten nicht wirklich kennenlernen durfte. Ihr Inneres, ihr Selbst. DAS ist dann tatsächlich auch ein Kritikpunkt. Wer allerdings damit klarkommt Charaktere nicht so gut kennenzulernen, und nur die Geschichte erleben will, dem sei gesagt, dass er vielleicht ganz anders denkt, und das Buch anders beschreiben würde, als ich es tue.

Die Angst und Bedrohung findet viel im Kopf statt. Für einen Jugendroman ist das Ganze aber völlig okay finde ich. Erst ist es nicht so unheimlich, später wurde das Ganze dann besser. Das Spiel der Acht hat gleichzeitig eine Atmosphäre erschaffen, in der man sich wohl bedroht, als auch in Sicherheit befunden hat, und das Ganze in einer Wechselhaftigkeit, die auf den Leser übertragen wurde. Und ich muss zugeben, dass es wirklich einen Unterschied macht, ob man das Buch am hellichten Tag, oder alleine bei Nacht und in der Stille der Dunkelheit liest. Denn da haben wir wieder unsere Kraft der Imagination im Kopf. Eine Illusion, die sich im Gehirn bildet, die wir uns selbst hineinmalen, eine Illusion der Bedrohungen. Und eine Illusion von Sicherheit, die es nicht gibt, wenn die Bedrohung in uns aufgekeimt ist, und wir uns nirgends vor ihr verstecken können. Und nach fast jedem Kapitel fragt man sich: War das jetzt echt, oder spielt jemand ein Spiel, oder ist es gar einer der Streiche der Acht? Merkwürdigerweise fragt man sich das wirklich nach jedem Streich. Auf alle Fälle macht das Buch etwas mit einem, und bringt einen zum Nachdenken. Worüber auch immer. Vielleicht über den menschlichen Instinkt zur Flucht, den menschliche Instinkt der Angst, der uns zwingt zu flüchten, um damit unser Leben zu retten, es zu bewahren Denn das ist wohl immer mit Angst verbunden, wie die Bedrohung auch immer aussehen mag.

Die Punkte die ich abziehen musste? Zum einen konnte ich mich nicht in die Protagonisten hineinfühlen, warum das so war, kann ich nicht mal sagen. Ich konnte mich nicht in sie hineindenken. Vielleicht auch, weil sie zu verschieden im Gegensatz zu mir sind. Und Protagonisten sind ja immer das Wichtigste für mich in einer Geschichte. Zum anderen wurden die Protagonisten zwar vorgestellt, blieben aber sehr blass. Siehe Punkt 1. Das Ganze ändert aber nichts daran, dass ich die Geschichte an sich gut fand, auch wenn ich nicht gleich von Anfang an reinkommen konnte, weil es anfänglich noch eine ganz normale Teeniegeschichte war, von Jugendlichen, die eben eine Party feiern, und sich selbst Streiche spielen. Wobei wir bei einem anderen Punkt sind. Ich habe die Freundschaft untereinander nicht gespürt, was ich sehr schade fand. Sind hier doch immerhin Jugendliche, die eine Extremsituation zusammen erleben. Und da habe ich mich oftmals gefragt: „Wärst du nun in dieser Villa und hättest Angst, wolltest du mit genau diesen Personen darin sein, oder lieber mit jemandem, der besser zu dir passt, und auf deine Ängste eingeht, und bei dem du fühlst, dass er ein wirklicher und wahrhaftiger Freund ist?“ Puh, das war nun ein langer Satz. Entschuldigt. Ich hoffe ihr wisst, was ich meine :). Ich bin also ein wenig gespalten, und würde der Geschichte gerne 3,5 Sterne geben, welche ich in den Portalen auf 4 aufrunde, in denen es keine halben Sterne gibt. Die Grundgeschichte und – idee ist nämlich gar nicht so schlecht. Und wären die Protagonisten anders miteinander umgegangen, hätte ich mich wahrscheinlich viel leichter in die Geschichte fallen lassen können, um die gruselige und unheimliche Atmosphäre zu genießen.

Die Charaktere wollen als Freunde nicht so zusammenpassen, sind eher einzelne Individuen, und stehen oftmals für eine Schublade, in die sie gesteckt werden. Stereotypen eben. Oft fragt man sich wie genau diese Acht wohl zusammenfinden konnten, und was sie zusammenhält. Es passt nicht, lässt aber Raum für Konflikte der Geschichte. Und vielleicht muss man ja auch erst Dinge gemeinsam durchstehen um zueinander zu finden, selbst wenn man völlig verschieden scheint? Denn um Andersartigkeit geht es im Buch ebenfalls. Der Zusammenhalt bröckelt in der Gruppe, obwohl er anfänglich schon nicht so ganz zu spüren war. Die Situation, dass plötzlich eine echte Bedrohung da ist, lässt alle nervös werden. Das Fundament des wenigen Vertrauens wurde zerstört durch die Streiche, und der Mut aufgeweicht, so dass alle nun nervös sind, und sich gegenseitig weiterhin beschuldigen, und ihrer Angst freien Lauf lassen. Dazu kommt, dass wir als außenseitige Leser zwar die Situation der Acht erkennen und anerkennen, aber auch sagen müssen, dass sie alle gar nicht so sehr Außenseiter sind. Zumindest nicht so, wie sie sein wollen. Denn ihre Art zu zeigen, dass sie etwas Besonderes sind, zeigt auf eine andere Art auch ihre eigene Überheblichkeit. Und wer überheblich ist, nur an sich denkt, und nicht an andere, der hat es schwer, wenn es um Zusammenhalt in einer Bedrohungssituation geht. Natürlich waren manchmal auch krasse Szenen dabei, bei denen man sich gedacht hat „Muss das wirklich sein?“. Aber ja. Ich schätze, wenn die Andersartigkeit nicht so vorhanden gewesen wäre, hätte der Roman vielleicht anders gewirkt. Denn die Jugendlichen betrachten ihre Streiche als Kunst. Und Kunst ist ja bekanntlich auch etwas, an dem sich ………….Achtung schlechtes Wortspiel……. Die Geister scheiden :)

Man muss dem Buch zu Gute halten, dass man unweigerlich sehr viel Musik aus Frankreich kennenlernt, die das Ganze authentischer macht. Denn ja, es gibt eine Playlist zum Buch. Und ich als Musikmensch musste mir diese natürlich sofort anhören, und habe dabei den ein oder anderen französischen Ohrwurm gefunden, den ich ohne das Buch eventuell nie kennengelernt hätte. Danke dafür!

Heute mal kein Rezensionslied, sondern eins meiner Lieblingszitate vom Meister persönlich, das vielleicht besser zum Text passt, weil er so gut ausdrückt, was in Menschen vorgehen kann.

„Monster sind echt und Geister sind auch echt. Sie leben in uns und manchmal gewinnen sie.“ - Stephen King.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

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Hallo ihr Lesenden und Buchliebhaber. Es geht wieder auf Buch-Schatzsuche, und das diesmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes. ...

Das Geheimnis des Bussards - Henry Voigt Abenteuer Band 3 von David Reimer

Hallo ihr Lesenden und Buchliebhaber. Es geht wieder auf Buch-Schatzsuche, und das diesmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Nämlich im Sinne von „Yo-ho, Yo-ho, Piraten haben‘s gut“ und „Trinkt aus Piraten, yo-ho“. Ihr wisst mal wieder nicht, von was ich hier eigentlich schreibe, oder? :D. Denn was bedeutet es eigentlich für uns Menschen, wenn wir darüber etwas erzählen, dass wir einen Schatz gefunden haben? Einige geraten nun wohl ins Schwärmen, und summen vor sich hin „Ich habe einen Schatz gefunden, und er trägt deinen Namen. “. Jaja, die lebendigen Schätze in unserem Leben. In unserem Bereich freut man sich wohl darüber, wenn man ein langersehntes buch endlich in die Finger bekommt, und es ab diesem Zeitpunkt zu den eigenen Buchschätzen gehört. Wiederum andere sehen wortwörtlich in Schätzen Geld, Gold und Schmuck. Das sind dann meistens die, die nru auf Reichtum und Macht aus sind, die durch den Reichtum unterstützt wird. Ich gebe zu, ohne es belegen zu können, dass das wohl die größten Schatzsuchen unserer Zeit sind. Die Suche nach Geld und Ruhm. Und auch wenn die Form des Goldes sich verändert hat, und die Schatzsuchenden heute meist in feinen Anzügen auftreten, so ist eines geblieben: Die Habgier, etwas besitzen zu wollen. Piraterie. In der altbekannten Form so im Heute nicht mehr sichtbar, würde ich trotzdem sagen, dass es die „Piraten der heutigen Zeit“ immer noch gibt. Doch was bedeutet es überhaupt ein Pirat zu sein? Und sind sie wirklich alle so schlecht, wie ihr Ruf, oder verbirgt sich meist mehr dahinter? Ihr könnte es gerne herausfinden, und zwar in diesem Buch. Und nun? Wer heute also auf Schatzsuche gehen will, der darf mir gerne folgen, und sich überraschen lassen, welchen Buch-Schatz, und welches Geheimnis, dieses Buch verbirgt. Mal sehen, was für euch der größte Schatz der Welt ist. Denn: „Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt ihr haben! Sucht ihn doch, irgendwo habe ich den größten Schatz der Welt versteckt!" (sorry One Piece, ich musste mir eure Worte gerade mal leihen :D) Also natürlich nicht ich. Sei‘s drum :D. Ihr Lesenden dürft also kurzfristig zu Schatzjägern werden :)

Welche Geschichte uns das Buch erzählt (oder auch: Der Weg zum Schatz):

Henry Voigt, Archäologe, bestreitet in diesem Buch schon sein drittes Abenteuer. Und wie in all seinen Abenteuern, stolpert er mal wieder einfach so hinein. Einfach so? Nicht ganz. Denn Frank, ein alter Freund von Henry wurde entführt. Mitten in einer Museumseröffnung nimmt also ein mysteriöses Phantom Kontakt zu Henry und seinen Freunden auf. Im Tausch gegen Franks Freilassung, soll Henry dem Anrufer dabei helfen, ein altes Buch in die Finger zu bekommen, dessen Geheimnis zu entschlüsseln, welches dann wiederum das Geheimnis in sich birgt zum Schatz eines Piraten zu gelangen. Jaja, ganz schön viele Geheimnisse, und das ist ja gerade das Tolle daran :D. Und weitere kann ich euch nun gar nicht verraten, denn diese muss man selbst herausfinden, um das Geheimnis des Buches zu lösen. Nur eines sei gesagt: Wo ein großer Piratenschatz ist, da sind die Phantome, die ihn finden wollen, nicht weit. Moment! Phantome? Ach so. Selbst herausfinden, liebe Leserschaft :). Denn als Zweites sei gesagt, dass Henry seine Geheimnissuche natürlich nicht alleine bestreitet, und man selbst als Leser alten Bekannten wieder begegnet. Oder sie, und einige ganz neue Aspekte an ihnen, eben auch neu kennenlernen kann (Im Ernst Isaac, MAGNETE?! :D. Du bist ja fast so schlimm, wie ich :D). Und mit diesem kryptischen Geheimnis lasse ich euch nun allein.

Cover und Titel:

Ich bin vollkommen zufrieden mit dem Cover. Nein, ich finde es gar richtig toll. Ich mein: Es ist ein Bussard drauf, wenn das mal nicht Grund genug ist, etwas toll zu finden :D. Aber ganz im Ernst: Ich finde, das Cover fängt gut die Atmosphäre des Buches ein, die Haupthandlung, und man weiß ungefähr, worum es geht, und wo es einen hinführt. Selbst, wenn es sein Geheimnis nicht vollkommen offenbart. Und gerade beim Titel ist man nach der Lektüre wirklich schlauer. Wer weiß, was der Bussard so alles für Geheimnisse in sich trägt?! :) Alles ist also schön stimmig, passend, und symbolisch gut an die Geschichte angelehnt.

Fazit und Gedankenallerlei:

Wie ihr in meinen vorherigen Textfetzen schon gemerkt habt: Jaaa, ich habe das Wort „Geheimnis“ ziemlich oft benutzt :D. Denn ich kann es nicht anders sagen. Das Buch beinhaltet eines. Das Buch ist wie eine lebendig gewordene Schatzkarte und -suche in einem. Denn die Geschichte selbst birgt das Auffinden und die Suche nach einem Schatz. Und oftmals wird einem mit der Lektüre erst klar, dass Schatz nicht gleich Schatz ist, nicht für jeden das Gleiche, und jeder Mensch in Schätzen etwas Anderes sieht. Deswegen glaube ich wohl auch erkannt zu haben, dass es im Buch unterschwellig um viel mehr geht, als nur eine Geschichte um die Suche nach einem Schatz. Nämlich darum, was wir alle in unserer Menschheit als Schatz ansehen, und was uns miteinander verbindet, egal zu welcher Zeit wir leben. Sein es die Piraten im 18. Jahrhundert, die einen Ort für sich gesucht haben, an dem sie in Freiheit leben konnten, was für sie wohl das größte Gut war. Sein es Menschen, die uns so wichtig und kostbar sind, dass wir für sie alles tun. Sein es neu entdeckte menschliche Schätze, die noch frisch sind, und die man beschützen will. Oder sein es Relikte der Archäologie oder gar Gold und Juwelen, die einem immer mehr Macht und Eigentum verleihen. Doch Habgier ist natürlich nie ein guter Berater. Und nicht immer ist alles Gold was glänzt, nicht immer ist ein Schatz das, was wir darin vermuten zu sehen. Nicht immer ist das Offensichtliche genau das, was es sein soll, und manchmal ist es direkt vor unseren Augen, und wir bemerken es nicht, oder gar zu spät. Hinweise, Schatzsuche, Schnitzeljagd……ich gebe es zu….. das alles hat auf alle Fälle unheimlich viel Spaß gemacht, und war auch das, was mich im Buch mitgerissen hat. Mal wieder. Denn ich durfte Henry Voigt schon in Band 2 begleiten. Dazu sei gesagt, dass jede Geschichte für sich gelesen werden kann, da sie eigenständig ist. Aber wie bei allen Büchern macht es natürlich mehr Spaß, wenn man die Hintergründe der Vorgängerbücher kennt, und die Protagonisten schon mal kennengelernt hat, und weiß, wie sie zueinanderstehen.

Im Buch befinden wir uns also schon im dritten Abenteuer von Henry Voigt, seines Zeichens Abenteurer und Schatzjäger, aber eigentlich Archäologe. Könnte einem irgendwie bekannt vorkommen, und an einen anderen Henry mit dem Namen Jones erinnern? Könnte es, muss es aber nicht. Denn unser Henry Voigt ist natürlich Jemand ganz andres. Selbst wenn ich bei den Büchern immer wieder erinnern muss, dass ich als Indiana Jones Fan den Vergleich immer toll finde, weil ich wohl einfach ein riesiger Indiana Jones Fan bin. Und nun kommt es: Die neue Komponente. Denn plötzlich befinde ich mich nicht nur in meinem eigenen Indiana Jones Kopfkino, sondern das Ganze wird ergänzt und komplettiert durch Fluch der Karibik und die Schatzinsel! WAS?! Ja! Mein Kopf stellt eben manchmal merkwürdige Dinge an, obwohl wir uns im Buch gar nicht in der Karibik befinden. Denn diesmal führt uns die Buchreise nach…. Aufpassen!……. London, Capri, Hamburg, in die Pyrenäen von Frankreich, nach La Réunion, auf die Seychellen, nach Mahé und zu kleineren Atollen rundherum. Wenn das mal keine interessante Reise ist, die leichtes Weltreisefeeling vermittelt, dann weiß ich ja auch nicht. Die Atmosphäre der kleinen Reise ist gegeben, man fühlt sich nämlich immer genau vor Ort. Und alles ist so beschrieben, dass man sich beim Lesen so fühlt, als ob man bei der Schatzsuche dabei wäre. Ihr wisst ja wie das ist. Hitze. Meerwasser. Sand in den Schuhen oder gar barfuß in ihm tapsend. Wisst ihr nicht? Naja. Nach dieser Lektüre ganz sicher. Denn die Fantasie wird auf alle Fälle angeregt.

Ebenfalls lernen wir eine ganz neue Seite der Geschichte der Piraterie kennen. Und zwar so beleuchtet, dass sie historisch sogar stimmen könnte. Denn ist es nicht immer so, wenn wir jemanden verurteilen, dass wir immer nur die Seite der Urteilgeber kennen? In diese Mischung aus Historie und Fiktion, aus Realität, Überlieferung und Mythos, sollte man sich in der Lektüre unbedingt fallen lassen. Denn sie nimmt einen nicht nur mit auf ein aufregendes Abenteuer, sondern dazu noch an wunderschöne Plätze der Erde. Man lernt mal wieder sehr viel über Geschichte und Historie, über Herrscher, Piraten, Klöster, alte Bücher, und was alles miteinander zu tun hat. Und, dass viel davon auf wahren Fakten basiert, und keinesfalls ausgedachte Geschichten der Fantasie sind, wenn sie auch fantastisch erscheinen. Denn nicht alles im Buch ist ausgedacht, und einiges wirklich passiert. Genauso, wie man die Orte des Buches auch in der Realität findet (oder in meinem Fall auf Google Maps, das ich nebenher mal immer zur Hilfe genommen habe, um Bilder zu Orten zu finden). Wir haben hier die Verwebung von Aktualität und Historie beziehungsweise Geschichte und Legende. Und von einem Mythos, den es noch heute gibt. Ebenso die Erkenntnis, dass die Schatzsucher von damals auch heute noch unterwegs sind. Wenngleich die Schätze im Heute ganz andere sind, so ist die Faszination nach Ruhm und Geld, nach Gold, und dem Anhäufen von immer mehr Besitztümern und Macht, doch heute noch genauso allgegenwärtig wie damals in den Jahrhunderten der Piraterie, und natürlich allen anderen Jahrhunderten und Jahrtausenden davor, seit Anbeginn der Anhäufung von Besitz in unserer Menschheit.

Das Ganze mutet an wie eine Geschichte über Seeräuber. Ist selbst aber eine Mischung aus der schon genannten Schatzinsel und Fluch der Karibik nur ohne Karibik, und bekannten Filmen, die aus Agenten, Archäologen und Abenteurern bestehen. Doch dadurch, dass es eben ein Mix ist, ist es auch etwas völlig Neues. Und ich habe mich mit Wagemut ins Meer….. nein halt…. In die Geschichte gestürzt. Denn das Meer ist rau, Frauen auch. Sie sind ebenfalls kurvig. Und ihr jetzt so: Hä? :D. Was das Ganze mit dem Buch zu tun hat? Wer weiß das schon. Vielleicht ist auch alles ein Rätsel, das ihr lösen müsst, und was ich euch unterschwellig stelle. Und ihr dürft es, natürlich zusammen mit Henry Voigt und seinen Freunden, lösen. Denn mit der Lektüre begebt ihr euch auf eine Abenteuerreise voller Symbolik und Metaphorik. Ein weiterer Pluspunkt, denn ich rätsele gerne. Nicht nur, dass ich Symbolik total liebe, so wird die Schatzsuche gleich noch spannender. Und ist es nicht genau das, was wir an Schatzsuchen so lieben? Die symbolischen Geheimnisse aufzudecken?

DA ich bei Band 2 der Reihe schon 4 Sterne vergeben habe, und Band 3 nun nochmal eine Schippe draufgelegt hat, was Spannung und Abenteuer angeht, erhält es von mir nun 5 Sterne, da ich rein geschichtlich vollkommen zufrieden war, und das Buch mich entführt hat in sein eigenes Abenteuer. Was bei mir immer noch ein ganz wichtiger Aspekt eines Buches ist. Mein zweiter wichtiger Aspekt, nämlich die Protagonisten, ist auch zu finden. Und zwar in ihrer Menschlichkeit. Alle werden wunderbar menschlich dargestellt, nicht wie Übermenschen, nicht perfekt, sondern in einigen Situationen auch mit menschlichen Schwächen reagierend, aber nie schwach anmutend. Henry Voigt ist ein ganz normaler Mann mit Ängsten, und seine Schwachstelle ist das, was wohl für ihn sein „Schatz“ ist. Und hey, immerhin hat auch Indi Angst vor…ja ok … es sind Schlangen. Aspekt Nummer 3 wäre dann noch, dass der Zeitdruck im Buch, der mit der Suche einhergeht, quasi die ganze Zeit spürbar und gegeben ist. Und das baut solch eine Spannung auf, dass es für mich einfach nur eine Freude war, das Buch zu lesen, und die Geschichte miterleben zu dürfen.

Und am Ende? Nun, wollt ihr ein Geheimnis wissen, welches ich euch verrate? Ich GLAUBE im Buch unterschwellig erkannt zu haben, dass es irgendwie weitergehen MUSS mit der Reihe. Nicht aufgrund eines Cliffhangers, aber aufgrund von offenen Fragen in meinem Kopf, die ich bitte gerne in den nächsten Bänden geklärt wissen will :P

In Schatzkisten kann man viel finden. In diesem Buch auch. Gold, Geld, Macht, Herzen (ja okeee, bin mal wieder bei Davy Jones‘ Truhe gelandet O_o). Ähnlich wie in einem Glas voll Dreck, sind Besitztümer die wir anhäufen für uns mal mehr, und mal weniger wertvoll. Für mich war dieses Buch eine kleine wertvolle Schatztruhe, denn es hat mir eine gute Zeit beschert. Und DAS ist für mich ein sehr großer Schatz. Und auch, wenn mir ab und an ein kleiner Schreibfehler über den Weg gelaufen ist, so kann man diesen ja tilgen, und danach bleibt immer noch die tolle Geschichte übrig.

Heutiges Rezensionslied! Ich hätte nun einige Lieder über Schätze, über Gold, und Schatzsuchen finden können, doch DIESES war das erste, und das Letzte, das mir im Kopf herumgespukt ist. Vielleicht wegen des Zusammenhaltes, den das Lied ausdrückt, vielleicht auch wegen der Symbolik, dass Piratengeschichten nie sterben, solange man über sie erzählt. Oder einfach, WEIL es überhaupt eine Symbolik gibt, und das Erkennen von Symbolen wichtig für eine Schatzsuche ist :D:

„Die Königin wurde vom König entführt. Am Ende siegte er. Es ist vollbracht er hat die Macht. Uns gehört das Meer.

Joho, zugleich hisst die Flagge, zeigt sie. Soll‘n sie uns verdammen, doch wir sterben nie.

Joho. Steht zusammen. Hisst die Flagge, zeigt sie. Soll‘n sie uns verdammen, doch wir sterben nie!“

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