Profilbild von pfalzir

pfalzir

Lesejury Star
online

pfalzir ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit pfalzir über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2018

Schwäbisch mallorquinische Ermittlungen

Der Ginkönig muss sterben
0

„Der GinKönig muss sterben“ firmiert als Schwaben Krimi, obwohl der eigentliche Fall auf Mallorca stattfindet. Da alle Opfer einer Mordtat Deutsche sind,wird ein deutsches Kommissariat begleitend eingebunden. ...

„Der GinKönig muss sterben“ firmiert als Schwaben Krimi, obwohl der eigentliche Fall auf Mallorca stattfindet. Da alle Opfer einer Mordtat Deutsche sind,wird ein deutsches Kommissariat begleitend eingebunden. Und so wird Kommissar Jens Hurlebaus von Stuttgart losgeschickt. Während eine Dienstreise nach Mallorca für viele ein Traumjob wäre, ist es für Jens wenig reizvoll. Er hat Null Motivation und kommt im betrunkenen Zustand auf der Insel an. Dass er dort den Fall nur begleiten soll, ist nicht so sein Ding. Er ist es gewohnt, die wichtigen Ermittlungsschritte selbst vorwärts zu bringen.

Der spanische Ermittlungsleiter weist ihm nur die Rolle eines Zuschauers zu während er zu dem jungen spanischen Kollegen Raul einen besseren Draht hat. Jens versucht auf eigene Faust, sich die Personen näher anzusehen, die was mit dem Fall zu tun haben könnten. Dem Ermittlungsleiter ist es wichtig nachzuweisen, dass der Fall eine reine Auseinandersetzung unter Deutschen ist. Er will diesen bald abschließen und den Verbindungsbeamten Jens Hurlebaus heimschicken. Doch Jens hat einige andere Verdachtsmomente und ermittelt mit Rauls Unterstützung weiter.

Mich hat dieser Krimi gut unterhalten und da ich nun Jens Hurlebaus, seine Kollegin Bianca Wagner und seine Chefin kennengelernt habe, werde ich gerne weitere Fälle mit ihnen lesen.

Veröffentlicht am 15.04.2018

ruhiger Krimi in einer schönen Stadt

Römisches Vermächtnis
0

Adriana Vitullo, die tot in ihrer schönen Wohnung am Campo de' Fiori aufgefunden wird, hat es ihren Mitmenschen nicht leicht gemacht. Und so gibt es auch schnell zwei Hauptverdächtige: ihr Sohn Geraldo, ...

Adriana Vitullo, die tot in ihrer schönen Wohnung am Campo de' Fiori aufgefunden wird, hat es ihren Mitmenschen nicht leicht gemacht. Und so gibt es auch schnell zwei Hauptverdächtige: ihr Sohn Geraldo, der permanent auf finanzielle Unterstützung seiner Mutter gedrängt hat. Und Adrianas Mitbewohnerin Franca; sie ist schwerbehindert und ihre kleine Rente würde nicht für eine eigene Wohnung reichen.

Römisches Vermächtnis ist ein eher ruhiger Krimi mit einem interessanten Commissario. Ungewöhnlich fand ich, dass wir als Leser viele Beschreibungen von Häusern, Fassaden und Kunstwerken bekommen haben. Auch bei Befragungen im Umfeld der Toten lesen wir Details über Innenausstattung, Möbelstücke und Schmuck. Hier kann man ahnen, dass Kunst und Kultur ein großes Steckenpferd der Autorin ist. Die vielen Beschreibungen Roms bedienen sicher die Liebhaber und Kenner dieser Stadt.

Veröffentlicht am 14.04.2018

Top

Vergessen wirst du nie
0

Hat mich begeistert. Der Fall zieht sich etwas schleppend dahin. Zum Ende hin wirds immer spannender. Man muss allerdings die Reihe kennen. Ein Verbrechen zieht sich durch alle Bände und obwohl hier sehr ...

Hat mich begeistert. Der Fall zieht sich etwas schleppend dahin. Zum Ende hin wirds immer spannender. Man muss allerdings die Reihe kennen. Ein Verbrechen zieht sich durch alle Bände und obwohl hier sehr weit ermittelt wird, bleibt dem Leser die Frage offen, ob es wirklich aufgeklärt wird.
Gut, dass ich schon den Band 6 der Hammarby Reihe hier habe.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Guter Emons Regionalkrimi

Brandenburger Gold
0

Ich kannte bisher die Fälle rund um die pensionierte Fallanalytikerin Enne von Lilienthal nicht.
Ennes Sohn Maik von Lilienthal, Kriminalhauptkommissar in Potsdam, ermittelt mit seiner Dienststelle in ...

Ich kannte bisher die Fälle rund um die pensionierte Fallanalytikerin Enne von Lilienthal nicht.
Ennes Sohn Maik von Lilienthal, Kriminalhauptkommissar in Potsdam, ermittelt mit seiner Dienststelle in mehreren Todesfällen, bei denen eine Vergiftung mit dem selben Insektizid nachgewiesen wurde. Weiterhin gab es einen Toten nach einer Bombenexplosion und zwei Tote beim Brand in einer Schweinemastanlage.

Sehr gelungen fand ich den Ansatz der Autorin, die Geschehnisse der Kriegszeit zu einem kompakten Teil zusammenzufassen und diesen in der Mitte der jetzigen Ereignisse zu präsentieren. Dass der Fall einen Bezug zu frühen Zeiten hat, merkt der Leser ja schon im Prolog. Die meisten Autoren streuen ihre Rückblenden oder Zeitsprünge gerne häppchenweise verteilt über die gesamte Geschichte ein. Dabei ist der Leser gefordert, sich die Zwischenstände mehrerer Zeitebenen abzuspeichern, damit er diese Sprünge gut mitmachen kann.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass alle Wendepunkte im Fall über Enne stattfinden. Dass sie, obwohl im Ruhestand, die Ermittlungen und den Fall voranbringt, ist ja sicher das Grundkonzept dieser Reihe. Allerdings waren es wirklich viele Zufälle, bei denen gerade Enne zur passenden Zeit Beobachtungen macht oder ihr wichtige Informationen zufallen.

Wie immer bei den Regionalkrimis beim Emons Verlag hat mich dieser Krimi sehr gut unterhalten. Das Regionale kommt gut zur Geltung und Carla Maria Heinze hat ein interessantes Team in Potsdam aufgebaut. In dieser personellen Konstellation ist aber auch Potential für Reibereien vorhanden und so kamen in diesem Band Überlegungen auf, dass Maik seine Position als Hauptkommissar in Potsdam aufgeben will. Mit seiner juristischen Ausbildung hätte er wohl noch andere Möglichkeiten. So hat die Autorin eine gute Grundlage, weitere spannende Fälle in Brandenburg zu entwickeln.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Vielfältig

halb zehn - das Frühstückskochbuch
0

Das Erscheinungsbild hebt sich von dem aktuellen Kochbuch-Hype ab: sowohl von dem kleineren Format als auch vom schlichteren Cover. Gerade für die Stiftung Warentest finde ich dieses Cover passend. Auch ...

Das Erscheinungsbild hebt sich von dem aktuellen Kochbuch-Hype ab: sowohl von dem kleineren Format als auch vom schlichteren Cover. Gerade für die Stiftung Warentest finde ich dieses Cover passend. Auch eine andere Marotte des Kochbuch-Hypes, ellenlang die eigenen Thesen zu erläutern und etliche Aktions- und Nahaufnahmen der Autoren abzubilden, wird hier nicht bedient. Es genügt eine Doppelseite zum Thema Frühstück und einige Gedanken dazu, dass Frühstück ein Genußmoment ist und hier Zucker und Fett nicht verbannt werden sollen. Das ansprechende Erscheinungsbild wird weitergeführt durch Schriftbild und Farbgestaltung der Rezepte mit attrakiven Fotos. Bei den Broten gibt es zusätzlich hilfreiche Fotos zu den einzelnen Arbeitsschritten.

Die bisher ausprobierten Rezepte Milchkaffee mit Kardamom, Haferporridge und die Grapefruit mit Tahin und Joghurt haben mir alle gut geschmeckt. Gerade rund um Müsli und Porridges spricht mich fast alles an. Die zahlreichen Ideen rund um fremdländische Produkte finde ich auch sehr interessant und werde diese gerne testen, wenn auch lieber als leichte Abendmahlzeit denn als Frühstück.

Die geäußerte Kritik zu vieler unbekannter Zutaten will ich so nicht bestätigen. Dies hängt doch sehr von der Koch- und Backerfahrung ab und wie gerne man aktuelle Rezepte nachkocht. In meinem Haushalt finden sich beispielsweise Produkte wie Kardamom, Ingwer und Amaranth während ich Sumach, Erdmandeln und Kakaonibs nicht kenne. Tatsächlich wäre es hier sinnvoll gewesen, dem Leser ein paar Informationen zum Produkt und mögliche Alternativen zu geben.

Mir persönlich gefällt dieses Frühstücksbuch in seiner Aufmachung und seiner Vielfalt.