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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2024

Wunderschön

Moments in Nature
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Die Geschwister Una und Gamander Lopéz präsentieren zusammen einen Bildband der uns vielfältige Einblicke in die Natur, hier im Vordergrund die Tierwelt, bietet. Gamander liebt seit Kindheitstagen das ...

Die Geschwister Una und Gamander Lopéz präsentieren zusammen einen Bildband der uns vielfältige Einblicke in die Natur, hier im Vordergrund die Tierwelt, bietet. Gamander liebt seit Kindheitstagen das Fotografieren, seine Schwester Una ergänzt Erzählungen zu ihren Naturbegegnungen.

Besonders beeindruckt hat mich die Schilderung der beiden dass sie schon seit jungen Jahren von ihrer Mutter und der Oma auf die Natur und die Tiere aufmerksam gemacht wurden. Sie erlebten dies sogar fast wie das Erlernen einer weiteren Sprache. Welch eine wertvolle Basis fürs Leben.

Der Fokus liegt hier eindeutig auf den hochwertigen Fotos und so macht es Spaß das Buch einfach mal komplett durchzublättern und die Bilder zu genießen. Dazwischen bleibt man dann gerne an einem Text hängen: sei es die Tipps zu professioneller Fotografie, der benutzten Kamera und des Objektives. Oder der Faszination, Fotos im Schnee zu machen, oder Erlebnisse der beiden Geschwister mit der Natur und den Tieren und viele weitere Ansatzpunkte.
Sehr spannend fand ich die Ausführungen wie es gelingt nahe an die Tiere im Wald heranzukommen. Gamander muss dafür lange und ausdauernd geeignete Plätze suchen, nutzt zum Auffinden Wildkameras, und platziert dann vor Ort ein Tarnzelt oder -Netz um dort Beobachtungen und Aufnahmen zu erhaschen. Da wird mir bewusst was für ein Aufwand erforderlich ist um solch gelungene Aufnahmen zu machen. Und mir ist klar warum wir als Laien mit einem Handy ausgerüstet keine Chance haben solche Fotos zu schießen.

Für mich ist dies ein sehr schöner und wertiger Bildband. Ich besitze nun schon mehrere aktuelle Sachbücher vom Kosmos Verlag und dieses reiht sich mit seiner Qualität darin ein.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

zu viele Klischees

Pi mal Daumen
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Mir selbst hat das mathematische Thema sehr gut gefallen. Man muss ja nicht jede Einzelheit verstehen aber die Komplexität und auch die Begeisterung und Faszination für Mathematik wurde gut rübergebracht. ...

Mir selbst hat das mathematische Thema sehr gut gefallen. Man muss ja nicht jede Einzelheit verstehen aber die Komplexität und auch die Begeisterung und Faszination für Mathematik wurde gut rübergebracht. Aber in der Summe habe ich mich an den überzeichneten Klischees gestört.

So hat Oscar als Ich-Erzähler immer wieder sehr herablassend von Moni gesprochen: sie immer wieder als dumm bezeichnet, das angestrebte Mathematik-Studium als sinnlos, ihre abgegebenen Leistungen durch die Gemeinschaftsarbeit nur von ihm erbracht, eine 52 Jahre Oma ist wohl nicht mehr lernfähig usw.
Zum Anfang als er sie bei der ersten Begegnung im Hörsaal als Putzfrau eingeordnet hatte war das noch humorvoll aber nicht mehr nach der Hälfte des Buches wo er sie doch so gut kennengelernt hatte. In dieser Zeit hatte sie sich vielfältig um ihn gekümmert, ihn in einem Notfall sogar bei sich zuhause aufgenommen.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Ben ist mir unsympathisch

Sobald wir angekommen sind
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Ich merke es fällt mir schwer ein Buch gut zu finden, wenn ich den Protagonisten nicht mag. Diesen Ben Oppenheim mochte ich von Anfang an nicht. Er ist Jude, erfolgloser Autor, Vater von zwei Kindern und ...

Ich merke es fällt mir schwer ein Buch gut zu finden, wenn ich den Protagonisten nicht mag. Diesen Ben Oppenheim mochte ich von Anfang an nicht. Er ist Jude, erfolgloser Autor, Vater von zwei Kindern und wurde von seiner Ehefrau Marina verlassen. Mittlerweile hat er eine Beziehung zu der jüngeren, attraktiven Julia. Als wir ihn kennenlernen ist er mit der Angst vor einem drohenden Atomkrieg beschäftigt. Aus seiner Sicht sollte er seinem jüdischen Fluchtinstinkt folgen und aus Europa fliehen. Da er sich mit seiner Exfrau bespricht und Brasilien als ideales Ziel definiert bucht diese kurzentschlossen einen Flug für sich, Ben und die beiden Kinder. Seine Freundin Julia informiert er gar nicht und hatte auch keinen Gedanken darin, eventuell sie und ihren Sohn mitzunehmen. Diese Angst und der Fluchtgedanke können in der heutigen Zeit real sein.
So wie es Ben definiert und erlebt ist dieses Thema recht unterhaltsam und mit Humor übermittelt. Sein Verhalten und sein Umgang mit den beiden Frauen wird ironisch und auch teils tollpatschig geschildert.

Was mich gestört hat ist der Charakter von Ben. Ein Beispiel dazu auf Seite 67 zu finden: "Er hätte gerne eine eigene Wohnung gehabt. Er sah die Vorteile der Unabhängigkeit. Er sah aber auch die Nachteile. Das Alleinsein. Ungewaschene Wäsche, Schimmel im Bad, Herzinfarkt, …"

Ben ist bequem, auf sich bezogen, zu nichts bezieht er klar Stellung. Wenn er es doch einmal tut z.B. als er sich von Brasilien aus von Julia trennt, bereut er gleich darauf wieder. So ist er in diesem Fall sogar beleidigt dass Julia sich nicht doch meldet bzw. dass sie wohl zuhause ihr Leben weiterlebt und sogar mit einer Freundin verreist.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

großartig

Der Bademeister ohne Himmel
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Die Ich-Erzählerin Linda wurde im Wohnhaus vor einiger Zeit von der Tochter des demenzkranken Hubert angesprochen ob sie dreimal pro Woche ein paar Stunden bei dem kranken Vater verbringen könnte. Damit ...

Die Ich-Erzählerin Linda wurde im Wohnhaus vor einiger Zeit von der Tochter des demenzkranken Hubert angesprochen ob sie dreimal pro Woche ein paar Stunden bei dem kranken Vater verbringen könnte. Damit würde sie der polnischen Pflegerin Ewa feste freie Zeiten ermöglichen. Linda ist erst 15 Jahre alt ist. Ich fand das schon außergewöhnlich, dass man sich in dem Alter darauf einlässt einen alten Menschen zu betreuen/zu besuchen, der nicht mit ihr verwandt ist.

Linda hat ein sehr feines Gespür für Hubert. Sie denkt darüber nach, was er wohl wahrnimmt, ob er sich wohlfühlt und freut sich über kleine Gesten die sie ihm hervorlocken kann. Im Gegensatz zu Huberts Tochter die zum Beispiel bei einem Ausflug nur mit sich und ihrem Handy beschäftigt ist anstatt dem Befinden ihres Vaters Aufmerksamkeit zu schenken.

Ihr eigenes Leben ist eher mühselig. Die Schule nervt, sie kommt mit Mathe nicht gut zurecht. Zu ihrer alleinerziehenden Mutter hat Linda kein gutes Verhältnis. Ansonsten ist ihr nur ein Mensch wichtig, Kevin. Die beiden kennen sich seit Kindertagen, er ist sehr intelligent aber scheitert auch daran seinen Platz im Leben zu finden.

Linda merkt wohl selbst nicht welche große Leistung sie mit ihrer Begleitung erbringt. Und besonders gut tut sie Ewa. Linda ermöglicht ihr nicht nur die paar freie Stunden sondern steht ihr auch in der restlichen Zeit zur Seite mit Nähe und Freundschaft. Nur langsam wird uns Lesern und auch Linda bewusst dass sie sich mit der Struktur und der Auseinandersetzung mit den beteiligten Menschen selbst ein gutes Fundament für ihr weiteres Leben geschaffen hat. Über eine tragische Wendung am Ende bin ich ziemlich erschrocken, kann sie aber doch gut akzeptieren.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Leidenschaft für Pilze

Mushroom Fever
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Bei dem Buch war ich speziell darauf gespannt ob ich mit meiner ca. 10-jährigen Pilzerfahrung noch was neues dazu lernen kann. Bei dem Textteil habe ich schon das Thema Waldtypen und Zeigerpflanzen entdeckt, ...

Bei dem Buch war ich speziell darauf gespannt ob ich mit meiner ca. 10-jährigen Pilzerfahrung noch was neues dazu lernen kann. Bei dem Textteil habe ich schon das Thema Waldtypen und Zeigerpflanzen entdeckt, da habe ich noch Nachholbedarf. Und es war mir neu dass man in allen vier Jahreszeiten nach Pilzen schauen kann.

Die absoluten Hinkucker dieses Buches sind die Fotos. Ich selbst kenne es dass ich im Wald vor einem schönen Pilz niederknien und auch ein gutes Fotos davon machen möchte. Aber diese Pilz-Aufnahmen in diesem Buch sind nicht zu toppen. Dazu noch die Stimmungbilder aus dem Wald, mal mit Nebel, Sonnenschein, Schatten und Gegenlicht. Richtige Kunstwerke.

Es ist definitiv kein Pilzbestimmungsbuch. Aber die Auswahl der 20 Arten die der Autor in den „Artporträts“ vorstellt entsprechen genau meinem Geschmack. Es freut mich echt, dass ich den größten Teil davon kenne und alle meine Favoriten dabei sind.

Was mir nicht gefällt ist eindeutig der Titel, auch das Coverfoto finde ich nicht gelungen. Da kann so manch Interessierter übersehen, dass das Thema des Buches Pilze sind. Da dies aber Geschmacksache ist werde ich es in meiner Bewertung nicht berücksichtigen.

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