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Veröffentlicht am 24.05.2022

Ein emotionaler Roadtrip

U-Turn - Irgendwann kommt jeder an
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Diese Art von Geschichte gehört eigentlich nicht zu meinem Leseabend, so viel steht fest. Und dennoch – es mag an meiner eigenen Befindlichkeit liegen – sprach mich die Idee sofort an. Es war wohl einfach ...

Diese Art von Geschichte gehört eigentlich nicht zu meinem Leseabend, so viel steht fest. Und dennoch – es mag an meiner eigenen Befindlichkeit liegen – sprach mich die Idee sofort an. Es war wohl einfach die richtige Geschichte zu rechten Zeit.
Wir haben hier Tom. Er ist Hausmann und hängt den Erinnerungen nach seiner alten Heimat nach. Von den Gefühlen bestärkt, beschließt er spontan, eine Reise anzutreten. Rauf die Vespa und los ging es. Wir haben Andy, einen Werbetexter, der Leere verspürt. Und wir haben Juana, eine Studentin mit Hunger auf Abenteuer und geprägt von Sorge. Mit ihnen stellen wir uns eigentlich durchweg nur die Fragen: Was ist der Sinn des Lebens? Reicht uns, was wir haben?
Nein, die Figuren wollen mehr. Und im Kern will das wohl jeder, weshalb man sich so gut mit auf diese Reise begeben kann, wenn man selbst gerade an einem Scheideweg steht. Jo Schuttwolf hat mit seiner angenehmen Stimme eine Reise ermöglicht, in der ich mich völlig verlieren konnte.
Die Figuren inspirieren uns dazu, nach unseren Träumen zu greifen und nicht im schnöden Alltag zu versauern. Jede von ihnen hat ihre eigene Vergangenheit, ihre eigenen Sehnsüchte und hat bereits ihr eigenes Scheitern erlebt. Tom lebt in einer wackeligen Ehe, ist arbeitslos. Andy will endlich durchstarten und mehr als nur schnöde Werbefilme produzieren. Juanas Leben ist geprägt von der Sorge um ihren Vater. Ich konnte mit ihnen mitfühlen (mit Tom und Juana allerdings weitaus mehr, Andys Antrieb war leider nicht ganz mein Thema) und ihren Weg zu begleiten, hat einen glauben lassen, dass man auch selbst alles erreichen kann, wenn es man es nur wagt.

Mein Fazit:
Falls ihr auch manchmal die Freude an allem verliert, solltet ihr diesen Roadtrip wagen. Begleitet von der angenehmen Stimme des Autors, der das Buch selbst eingelesen hat, erlebt man mit den drei Hauptfiguren eine emotionale Reise. Ich für meinen Teil würde nun am liebsten alles hinschmeißen für eine Weile. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sternen!


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Veröffentlicht am 15.05.2022

Spannende Reise

Goliath-Reihe / Facing Goliath
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Dies war mein erstes Buch der Autorin und eines der wenigen Zombie-Bücher, an das ich mich bisher herangetraut habe (immerhin möchte man bei Zombies ja eher was sehen als lesen^^).
Für die, die mit der ...

Dies war mein erstes Buch der Autorin und eines der wenigen Zombie-Bücher, an das ich mich bisher herangetraut habe (immerhin möchte man bei Zombies ja eher was sehen als lesen^^).
Für die, die mit der Thematik erst mal weniger anfangen können:
Es gibt eine Pandemie, einen tödlichen Virus, Menschen fallen tot um und mancherorts stehen sie aber wieder auf, werden zu Zombies.
Wir reisen in Goliath in verschiedenen Perspektiven durch die Welt, erfahren mehr über die Auswirkungen des Virus‘ und erleben diese hautnah an den Protagonisten Emilia und Mark, die zusammen sind mit den Charakteren Sven und Anna. Wie erwartet versucht die Gruppe, in dieser neuen Weltordnung zu überleben und das ist nicht immer so einfach. Es gibt Geheimnisse und Hürden, die das Überleben erschweren.
Die Figuren fand ich insgesamt gelungen, einzig Mark und sein Suchtproblem haben mich gestört/genervt. Ich finde es zwar durchaus authentisch, alte Alltagsprobleme in diese neue Welt hineinzubringen, aber das Thema an sich mag ich nicht und erinnerte mich z.B. an die Serie Fear the walking dead, in der ich „den Süchtigen“ auch nur anstrengend und nervig fand. Anders als in der Serie waren mir wenigstens die anderen Figuren hier aber sympathisch und ich hoffte, dass sie nicht alle nach und nach sterben würden xD
Was an Goliath besonders ist: Wir merken schnell, dass es keine 0815-Zombieapokalypse ist. Nicht alle Menschen infizieren sich, nicht jeder steht wieder auf, wenn er stirbt. Doch warum ist das so? Das ist die Frage, die uns durchweg beschäftigt. Auch finden wir hier eine neue Bezeichnung, denn in dieser Welt reden wir nicht von Zombies oder Beißern, sondern von Wilden, Kannibalen … Und das Thema Untote ist nicht das zentrale Kernthema der Geschichte, es geht viel um die Menschen, ihre Beziehungen zueinander und ihre Psyche, in dieser neuen Weltordnung zurechtzukommen.
Die Atmosphäre ist düster und gruselig, wie man es als Zombiefan mag. Auch viele Eckpunkte sind wir gewohnt: Es wird ums Überleben gekämpft, wichtige Dinge werden gesucht und gebunkert. Es wird auch blutig, aber nicht zu extrem. Die Figuren sind authentisch und haben Tiefe. Nicht nur Mark kämpft mit seinen inneren Suchtdämonen, auch Emi leidet auf ihre Weise.

Mein Fazit:
Wer die reale Pandemie satt hat und seine Zeit lieber in einer Zombie-Apokalypse in Österreich verbringen will, der ist hier sehr gut aufgehoben. Es gab Parallelen zu Altbekanntem, aber auch Fakten, die sich von dem, was wir zu kennen glauben, abgehoben haben. Es war spannend, düster, blutig und emotional. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Gelungenes Debüt

Die Nordlicht-Saga 1: Fate and Fire
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Mit diesem Buch hat die Autorin ein insgesamt gelungenes Debüt abgeliefert. Das Cover ist ein Traum, ich hatte mich sofort verliebt (wobei ich jetzt, da ich das zum zweiten Band kenne, sagen muss, dass ...

Mit diesem Buch hat die Autorin ein insgesamt gelungenes Debüt abgeliefert. Das Cover ist ein Traum, ich hatte mich sofort verliebt (wobei ich jetzt, da ich das zum zweiten Band kenne, sagen muss, dass das neue dieses hier noch mal toppt).
In der Geschichte lernen wir zunächst Emma besser kennen und bekommen ein Gespür für die Stimmung, die ersten Fragezeichen wachsen über den Köpfen. Mir war Emma jedenfalls recht schnell sympathisch zu Beginn, der Einstieg in ihre Welt fiel mir leicht. Dass es schon bald mysteriös wird, hat die Spannung angeheizt. Auch Marc lernen wir kennen, der mich zunächst mit seiner übellaunigen Art für sich einnehmen konnte.
Es ging interessant weiter, wir werden vor die Frage gestellt, ob Emma vielleicht etwas Besonderes ist. Denn schnell erkennen wir: Sie ist anders und möglicherweise schlummert in ihr eine besondere Gabe. Marc wurde mir nach dem ersten Sympathie-Kick dann leider eher unsympatisch. Allerdings erfahren wir etwas über ihn, das diese Empfindung begründet und deshalb Misstrauen weckt.
Gegen Ende wurde es dann aber etwas schwerer für mich. Ich fand, die Spannung ließ nach und die Welt, die an sich ein tolles Setting bot mit tollen Facetten, packte mich nicht mehr genug. Es gab durchaus spannende Momente, aber alles in allem war der Aufbau oder die Art, wie ich in die Welt eingetaucht bin (mit fest einteilten Abschnitten je Woche in einer LR) nicht ganz so günstig.

Mein Fazit:
Ein gelungenes Debüt und ein mit Spannung gespickter Auftakt der Dilogie, der insgesamt Lust auf Band 2 macht. Die Figuren waren authentisch und ihre Handlungen und Entscheidungen nachvollziehbar. Im Handlungsverlauf gab es einige Spannungslöcher, die mich gebremst haben, aber ich vergebe eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Netter Auftakt

Wen der Rabe ruft
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Schon eine ganze Weile spielte ich mit dem Gedanken, in die Welt der Raven Boys abzutauchen. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich war gespannt, was mich erwartet. Blues Familie besteht aus ...

Schon eine ganze Weile spielte ich mit dem Gedanken, in die Welt der Raven Boys abzutauchen. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich war gespannt, was mich erwartet. Blues Familie besteht aus hellsehenden Frauen, nur sie selbst hat diese Gabe nicht. Das macht sie ein wenig zur Außenseiterin, doch als sie die Raven Boys kennenlernt, die allesamt nicht unterschiedlicher sein könnten, ändert sich das.
Der Schreibstil war angenehm, ich hatte keine Schwierigkeiten in die Welt einzutauchen und dem Handlungsstrang zu folgen.
Die Figuren hingegen konnten mich bisher nicht völlig von sich überzeugen. Blue war ganz in Ordnung, das pure Charisma war sie für mich allerdings nicht. Ihre Art, sich an Adam zu heften, obwohl ich nicht verstanden habe, warum sie ihn mag und wieso man sich an jemanden heranschmeißt, von dem man längst weiß, dass er nicht die eigene wahre Liebe ist, hat mich gestört. Abgesehen von dem romantischen Anteil hatte sie durchaus angenehme Wesenszüge, ihre Ecken und Kanten haben sich sehr nahbar erscheinen lassen. Wenn ich mir unter allen Figuren eine herauspicken müsste, die ich wirklich richtig cool fand, dann wäre das Gansey. Seine Art hat mich sehr amüsiert und Charaktere wie er sind mir eigentlich immer direkt sympathisch. Auch Ronan zählt wohl zu den Figuren, die ich normalerweise immer cool finde mit einer Art, die an den brummigen Bad Boy erinnert. Die anderen Raven Boys konnten mich noch nicht richtig überzeugen oder ich mochte sie sehr schnell nicht (Adam).
Die Story an sich war ausgeklügelt und interessant. Auf jeden Fall weckt sie Neugier auf mehr.

Mein Fazit:
Ein gelungener Auftakt mit spannender und magischer Story. Die Figuren weisen in meinen Augen noch Schwächen auf bzw. konnten mich generell nicht mit ihrem Wesen überzeugen, aber man muss sie ja nicht alle mögen. Den Liebesanteil fand ich bisher leider eher nervig als romantisch und mir graut es davor, wie sich das wohl weiterentwickeln könnte, weil Frau Schwierigkeiten hat, sich zu entscheiden und irgendwie in die falsche Richtung rennt (obwohl sie es besser wissen müsste). Der Cliffhanger macht dennoch Lust auf mehr von der Story. Ich vergebe eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Nichts für zwischendurch

Dark and Shallow Lies: Von seichten Lügen und dunklen Geheimnissen
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Dies war mein erstes Buch der Autorin. Da bin ich zu Beginn natürlich immer besonders gespannt, wie es mir gefallen wird. Vor allem, weil das Thema der Geschichte jetzt nicht unbedingt dem entspricht, ...

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Da bin ich zu Beginn natürlich immer besonders gespannt, wie es mir gefallen wird. Vor allem, weil das Thema der Geschichte jetzt nicht unbedingt dem entspricht, was ich sonst rauf und runter lese.
Die Geschichte beschäftigt sich mit Protagonistin Grey, deren beste Freundin verschwunden ist. Keiner was, was genau passiert ist, sie gilt als vermisst. Grey war fort und kehrt nun für die Story in ihren Geburtsort zurück. Jeder dort scheint Geheimnisse zu haben und man spürt sofort diesen drohenden Schatten, als Grey versucht herauszufinden, was mit ihrer Freundin geschehen ist. Schwebt sie vielleicht selbst in Gefahr, wenn sie die Sache nicht ruhen lässt?
Zuerst möchte ich etwas zum Cover sagen. Für mich war es ein wahrer Eyecatcher. Es ist dunkel gehalten, mit kräftigen Farben gespickt und wirkte durch die Verzerrung bereits mysteriös.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, es gab keine Stolpersteine und ich war stets in einem angenehmen Lesefluss. Die Story bot ein Auf und ab an Emotionen, ich konnte schmunzeln, trauern und den Atem anhalten. Schnell war klar: Hier muss man aufpassen, es bot sich die Gelegenheit zum Miträtseln. Ich war jetzt nicht soo begnadet auf meiner Fährte, aber auch nicht meilenweit entfernt^^ Jedenfalls war es alles in allem durchaus verschleiert und es fehlte immer ein Stück, um endlich hinter die Geheimnisse zu kommen.
Ich mochte die Ich-Perspektive, so konnte ich wohl am besten mit Grey mitfühlen.
Die Figuren waren insgesamt gut ausgearbeitet, authentisch und mal mehr und mal weniger liebenswert. Es waren allerdings wirklich viele, sodass einem zu einigen definitiv die Nähe fehlte. Das führte aber letztlich dazu, dass ich nicht dahinterkam, was passiert war. Denn wem kann man bei der Vielzahl der Leute wirklich trauen und wer hat die größten Geheimnisse? Das Ende war also nicht das, was ich erwartet hatte, allerdings hat es mich auch nicht allzu sehr überrascht.

Mein Fazit:
Wer hier mitfiebern will, der muss sich Zeit nehmen. Diese Geschichte war definitiv nichts für zwischendurch. Jedes Mal, wenn ich das Buch zur Seite gelegt hatte, musste ich mich ins Geschehen förmlich hineinkämpfen und erst mal grundlegend Revue passieren lassen, was zuletzt passiert ist, sonst verliert man den Faden. Insgesamt hat sie mich packen können, auch wenn ich sie teilweise als anstrengend empfand und ich Schwierigkeiten mit der Vielzahl an Figuren hatte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen!

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