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Veröffentlicht am 10.04.2023

Detailliert, kenntnisreich, fesselnd wie ein Spannungsroman

Acht Tage im Mai
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"Acht Tage im Mai" schildert anschaulich und detailliert die letzten acht Tage des Dritten Reichs zwischen dem Selbstmord Hitlers am 30. April 1945 und der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches ...

"Acht Tage im Mai" schildert anschaulich und detailliert die letzten acht Tage des Dritten Reichs zwischen dem Selbstmord Hitlers am 30. April 1945 und der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches am 8. Mai 1945.
Der Autor Volker Ullrich führt dem Leser eindrucksvoll viele, dem "normalgebildeten" Leser weitgehend unbekannte Ereignisse dieser Tage vor Augen, aber auch die weithin bekannten Kapitulations-Verhandlungen und die schamlosen Versuche der NS-Schergen, ihre eigene Haut zu retten - schonungslos, offen, ehrlich und historisch ebenso fundiert wie belegt.
Ein erschreckender Bericht, der zeigt, wie orientierungslos und machtlos die größte Zahl der Menschen in diesen Tagen des totalen Zusammenbruchs war, aber auch wie verblendet und immernoch in den Idealen des Nationalsozialismus verhaftet die ehemaligen Amt- und Würdenträger des untergehenden Regimes waren.

Ein Buch, das wirklich jeder gelesen haben sollte. Spannend und fesselnd wie ein Krimi, aber leider bittereste Realität.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Tolle Kurzgeschichtensammlung - tiefgehende Unterhaltung von der Küste

Auf Tiefe
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H. Dieter Neumann gilt als Altmeister der Spannungsliteratur aus dem Norden. Zu Recht, wie er mit diesem Kurzgeschichten-Band eindrucksvoll unter Beweis stellt. Von spannend bis witzig, von mystisch bis ...

H. Dieter Neumann gilt als Altmeister der Spannungsliteratur aus dem Norden. Zu Recht, wie er mit diesem Kurzgeschichten-Band eindrucksvoll unter Beweis stellt. Von spannend bis witzig, von mystisch bis knallhart real, von historisch bis hochaktuell - der Autor kann all diese Genres und Themenkomplexe bedienen. Dabei bewegt er sich sicher in ihnen ohne das Langeweile oder Ungeduld aufkommt.

Die in diesem Buch enthaltenen Stories sind alle auf den Punkt geschrieben - kein Geplänkel, keine langen Einführungen. Einige Geschichten wird man mehrmals lesen müssen um den tieferen Sinn dahinter zu erkennen und zu verstehen, aber es lohnt sich. H. Dieter Neumann bietet mit deser Sammlung hochwertige Spannungsliteratur zum Nachdenken oder einfach nur zum Genießen - auf jeden Fall sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Spannend, verworren mit vielen unvorhersehbaren Wendungen - Pia Korittki im Hochform

Ostseenebel
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In ihrem mittlerweile 18. Fall kommt die Lübecker Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki mit ihrem Team zunächst nicht so richtig voran - zu vorworren sind die Umstände des Todes des Ortsbürgermeisters ...

In ihrem mittlerweile 18. Fall kommt die Lübecker Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki mit ihrem Team zunächst nicht so richtig voran - zu vorworren sind die Umstände des Todes des Ortsbürgermeisters Burkhard Schönfeld. Er wurde im Garten des Privathauses der Anwältin Linn Aubach gefunden, das die Besitzerin jedoch kurz zuvor an Alva Dohrmann vermietet hatte - eine Frau, die eigentlich nur an der Ostsee urlauben wollte. Und nun findet sie nach ihrer ersten Nacht in ihrem Urlaubsdomizil einen Toten mit eingeschlagenem Schädel - und ihr Leben gerät völlig durcheinander. Für Pia Korittki und ihren Partner Broders ergibt sich eine sehr unklare Sachlage, sowie kaum aussagekräftige Hinweise auf den Täter. Die Ermittlungen drohen mehrmals ins Leere zu laufen, aber Pia und ihr Team bleiben dran und kommen der Lösung des Falls immer näher. Dabei ist es für Hauptkommissarin Korittki zeitweise gar nicht so einfach den Fokus zu behalten, denn auch Privat ereignen sich möglicherweise zukunftsweisende Dinge...

Pia Korittki in Höchstform! Die Autorin Eva Almstädt hat der Serie um die Lübecker Kriminalhauptkommissarin ein weiteres Highlight hinzugefügt. Der Leser taucht innerhalb weniger Seiten vollständig in die Story ab und bleibt bis zur Auflösung gefesselt dabei. Keine Längen, keine Langeweile - einfach spannende Krimiunterhaltung. Typisch Eva Almstädt, typisch Pia Korittki. Uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Witzige und tiefgründige Suche nach dem eigenen Weg

Vinz Solo
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Vinzenz Bachmaier lebt in den 1980ern in der niederbayerischen Provinz nahe Landshut. Gerade 18 Jahre ist er alt, Ministrant und im Herzen Revoluzzer - aber ohne die bewußte Intention ein Revoluzzer zu ...

Vinzenz Bachmaier lebt in den 1980ern in der niederbayerischen Provinz nahe Landshut. Gerade 18 Jahre ist er alt, Ministrant und im Herzen Revoluzzer - aber ohne die bewußte Intention ein Revoluzzer zu sein. Er rutscht einfach von einer merkwürdigen Situation in die nächste, kommt dabei dem zu dieser Zeit in der Provinz noch nahezu allmächtigen und unfehlbaren Pfarrer, und damit auch den anderen Gemeindemitgliedern in seinem Heimatort in die Querre. Dabei möchte er doch eigentlich nur cool sein und bei seiner großen Liebe Ricarda landen (die aber dummerweise mit dem viel cooleren Rainer zusammen ist). Außerdem möchte Vinzenz ein tolles Auto fahren und mit seinem latent vorhandenen Talent an der Gitarre ein Musikstar werden. Vinz läßt sich nicht verbiegen und nimmt sich vor, seinen Weg zu gehen. Aber der ist alles andere als geradlinig - und ist das überhaupt sein Weg...?

Der Autor Sebastian Beck erzählt in "Vinz Solo" die witzige und aufwühlende Geschichte eines Jungen in den 1980er Jahren, der zwischen kreuz-konservativem Alltag, durch die Kirche und die CSU geprägtem Umfeld, den links-politischen Atomprotesten unter anderem durch die aufkommenden Grünen rund um die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, Drogenexperimenten und den vielen, vielen eigenen Problemen seinen persönlichen Weg sucht. Dabei wandelt Vinzenz Bachmaier oft auf merkwürdigen Pfaden, wechselt die Richtung mehr als einmal und gerät in ernste Schwierigkeiten. Dabei will er doch eigentlich nur glücklich sein und seine Träume erfüllen.
Ein wirklich sehr unterhaltsames, teils witziges, teils auch aufrüttelndes Buch, das Spaß macht und auch ein wenig die Provinzwelt vor 30/40 Jahren beschreibt. Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Lucie Girard auf dem Weg zurück ins "normale" Leben

Mord in Weiß
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Commissaire Lucie Girard hat in den vergangenen Wochen sehr viel durchgemacht. Sie ist ausgebrochen aus ihrem gewohnten Leben, hat ihre Familie und ihre Karriere leichtsinnig riskiert, hat unüberlegt, ...

Commissaire Lucie Girard hat in den vergangenen Wochen sehr viel durchgemacht. Sie ist ausgebrochen aus ihrem gewohnten Leben, hat ihre Familie und ihre Karriere leichtsinnig riskiert, hat unüberlegt, unvorsichtig und unvernünftig gehandelt. Sie hat einen hohen Preis dafür bezahlt und wird auch in Zukunft an diesem dunklen Kapitel ihres Lebens zu knapsen haben.

Deshalb weiß sie nach ihrer mehrwöchigen Auszeit auch nicht, wie sie mit dem Alltag als Commissaire zurecht kommen wird. Sie zweifelt - hat sie noch ihren Spürsinn, hat sie noch die Rückendeckung ihrer Kollegen, hat sie noch den Respekt der Menschen - und hat sie noch ihren eigenen Respekt?

Die Antwort ist : Ja. Lucie ist stark, sie geht die Probleme offensiv an, spricht sich mit den Kollegen aus und entschuldigt sich für ihren Kontrollverlust. Sie wird zur Teamplayerin und das muss sie auch, denn es gibt kein langsames Einarbeiten nach ihrer Pause. Ein Mord ist geschehen in St. Tropez und Lucie Girard und ihr Team müssen ihren ganzen Spürsinn aufbringen um den Tod der Schönheitschirurgin Madame Olivia Boyer aufzuklären.

Lucie Girard ist zurück - und wie! Der Autor Luc Winger läßt seine Commissaire nach der schweren, unschönen Zeit ihrer persönlichen Krise fast schon ein wenig auferstehen. Wie Phoenix aus der Asche kämpft sich Lucie Girard zurück in die Herzen der Leser - mit dem, was sie schon immer ausmachte: kriminalistischem Spürsinn, Einfühlungsvermögen, Führungsstärke und Herz. Zweifellos ein Fünf-Sterne-Krimi...

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