Tragweite unserer Entscheidungen
So wüst und schön sah ich noch keinen TagWas ist eine Tragödie lautet die Fragestellung, der die Absolventen der Abschlussklasse eines renommierten New Yorker Internats sich stellen müssen und längst spielt sich auch hinter den Kulissen eine ...
Was ist eine Tragödie lautet die Fragestellung, der die Absolventen der Abschlussklasse eines renommierten New Yorker Internats sich stellen müssen und längst spielt sich auch hinter den Kulissen eine echte Tragödie ab. Doch was geschah wirklich an jenem schicksalhaften Tag im letzten Winter? Welche Tragweite haben unsere Entscheidungen über unser Handeln und unseren Einflussbereich hinaus? Und wie weit sind wir bereit, für unsere Träume und Wünsche zu gehen?
Eine großartige, berührende Geschichte von Liebe und Freundschaft, ja, im Grunde eine klassische, heimliche Romanze entfaltet sich hier auf zwei Zeitebenen; rekonstruiert sich Stück für Stück, wobei es der Autorin mit Bravour gelingt, den Spannungsbogen konstant aufrecht zu erhalten und einen ziemlich starken Sog zu erzeugen. Mit Begeisterung habe ich an Duncans Seite auf dem Bett gelegen und Tims Geschichte gelauscht, habe eine CD nach der anderen abgespielt und diesen außer-gewöhnlichen Jungen fest in mein Herz geschlossen.
Das alte Internat mit seiner besonderen (sicherlich leicht romantisierten) Atmosphäre hat mir als Setting ausgesprochen gut gefallen; kleine Hints auf William Shakespeares Werk (wie auch der deutsche Titel ein Zitat aus „Macbeth“ ist) haben mein Lesevergnügen noch verstärkt und mein Interesse an diesem geweckt. Eine rundum gelungene Coming of Age Story, die mich über die letzte Seite hinaus beschäftigen wird.