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Veröffentlicht am 05.01.2024

Farbenfroh und Kreativ: Eine charmante Einführung in die Welt der Aquarellmalerei

Hier sind alle Farben drin
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Das Buch "Hier sind alle Farben drin" von Anna Schelling, ursprünglich für Schellings Enkelin Matilda geschrieben, ist eine liebevolle Einführung in die Welt des Aquarells und der Farbenlehre.

Das Werk ...

Das Buch "Hier sind alle Farben drin" von Anna Schelling, ursprünglich für Schellings Enkelin Matilda geschrieben, ist eine liebevolle Einführung in die Welt des Aquarells und der Farbenlehre.

Das Werk besticht durch seine hohe Qualität und ansprechende Gestaltung. Die farbenfrohen Illustrationen sind harmonisch auf die Texte abgestimmt und verleihen dem Buch einen besonderen Charme. Die robuste Hardcover-Ausgabe und die stabilen Seiten machen das Buch zu einem langlebigen Begleiter für kunstbegeisterte Kinder. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, direkt im Buch oder auf dem beiliegenden Aquarellpapier zu malen, was zum kreativen Ausprobieren einlädt.

Die Inhalte des Buches sind vielfältig und reichen von praktischen Malanleitungen und Tipps zur Farbherstellung bis hin zu spannenden Geschichten und Hintergrundinformationen zu verschiedenen Farben. Auch wenn die Erklärungen zur Aquarelltechnik und zu komplexeren Maltechniken nicht so tiefgehend sind, wie ich es mir gewünscht hätte, bietet das Buch gerade für junge Leser*innen einen wunderbaren Einstieg in die Welt der Farben und des Malens. Die Einbindung einer Geschichte über Matilda und einen kleinen Spatz, die durch das Buch führen, verleiht dem Ganzen eine persönliche und ansprechende Note.

Kritisch anzumerken ist, dass einige der gestellten Fragen unbeantwortet bleiben und manche Themen wie die Herstellung einfacher Farben oder die Erklärung von Begriffen wie "kalte und warme Farben" nur oberflächlich behandelt werden. Hier hätte ich mir mehr Tiefe und ausführlichere Erklärungen gewünscht.

Insgesamt ist "Hier sind alle Farben drin" ein empfehlenswertes Buch für Kinder und Erwachsene, die einen spielerischen und kreativen Zugang zur Aquarellmalerei suchen. Es eignet sich hervorragend, um gemeinsam mit Kindern die Welt der Farben zu entdecken und erste Schritte im Malen zu wagen. Auch wenn es nicht alle Erwartungen an eine umfassende Einführung in die Aquarelltechnik erfüllt, ist es doch ein charmantes und inspirierendes Buch, das Freude am Experimentieren und Malen weckt.

Veröffentlicht am 05.01.2024

Viel Liebe zum Backen, jedoch kalorienreich. Umfangreiches Buch mit ausführlichen Anleitungen. Für Backfans mit Zeit und Geduld geeignet.

Aus Liebe zum Backen
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Das Buch bietet eine beeindruckende Vielfalt an Backrezepten, sowohl für Süßes als auch für Herzhaftes. Die Autorin Claire Saffitz hat sich viel Mühe gegeben, die Rezepte verständlich zu erklären, was ...

Das Buch bietet eine beeindruckende Vielfalt an Backrezepten, sowohl für Süßes als auch für Herzhaftes. Die Autorin Claire Saffitz hat sich viel Mühe gegeben, die Rezepte verständlich zu erklären, was gerade für Anfängerinnen sehr hilfreich ist. Gleichzeitig gibt sie immer wieder Hintergrundinformationen zu den Rezepten, die zwar nicht für jeden relevant sind, aber eine nette Ergänzung darstellen. Allerdings ist das Buch stark auf den amerikanischen Markt ausgerichtet, was sich in der Verwendung großer Mengen Butter und kalorienreicher Cremes zeigt.

Das Buch bietet auch umfangreiches Zusatzmaterial, darunter Tipps und Tricks zur Technik, Grundlagen, Vorratshaltung und Zubehör.Die Rezeptmatrix hilft bei der Auswahl der Rezepte nach Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind hilfreich, insbesondere für Anfängerinnen und Fortgeschrittene.

Die Aufmachung des Buches ist hochwertig und angenehm zu handhaben. Es enthält insgesamt 95 Rezepte in verschiedenen Kategorien sowie Grundrezepte für Teige und Toppings. Die Rezeptanleitungen sind ausführlich und mit professionellen Fotos illustriert.

Insgesamt kann ich das Buch jedem empfehlen, der ein Backbuch mit soliden Klassikern und innovativen Kreationen sucht. Es bietet eine große Auswahl an Rezepten, auch mit alkoholischen Zutaten, und eignet sich sowohl für Anfänger
innen als auch für erfahrene Bäcker*innen.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Unterhaltsame Teenager-Odyssee mit humorvollen Momenten und nachdenklichen Einsichten

Club der Honks
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Das Buch "Club der Honks" von Betsy Uhrig richtet sich an Leserinnen ab etwa 11 bis 12 Jahren und erzählt die Geschichte einer Gruppe von Siebtklässlern, die sich an ihrer Schule in einen mysteriösen Club ...

Das Buch "Club der Honks" von Betsy Uhrig richtet sich an Leserinnen ab etwa 11 bis 12 Jahren und erzählt die Geschichte einer Gruppe von Siebtklässlern, die sich an ihrer Schule in einen mysteriösen Club eintragen. Was zunächst als 'Überwachungsclub' beginnt, entwickelt sich schnell zu einer faszinierenden Geschichte über Zukunftsvisionen und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens.

Die Charaktere sind vielfältig und sehr realistisch in ihren Teenagerproblemen. Der Hauptprotagonist fungiert als Chronist des Clubs und verleiht der Geschichte eine amüsante Note. Die verschiedenen Persönlichkeiten in der Gruppe bringen eine interessante Dynamik in die Geschichte und ich konnte mich gut in ihre unterschiedlichen Herausforderungen hineinversetzen.

Der Schreibstil von Betsy Uhrig ist flüssig und passt aus meiner (erwachsenen) Sicht gut zur Denkweise eines Siebtklässlers. Die kurzen Kapitel machen das Buch zugänglich, besonders für junge Leser
innen. Der Wechsel zwischen Spannung, Humor und nachdenklichen Momenten sorgt für ein durchaus abwechslungsreiches Leseerlebnis.

Allerdings empfand ich die Darstellung von Jasons jüngerer Schwester Alice als etwas übertrieben und unrealistisch. Ihre Art, ihren Bruder zu schikanieren, ohne dass die Eltern eingreifen, wirkte auf mich nicht ganz authentisch. Auch die (zu) späte Einführung der pädagogischen Elemente gegen Ende des Buches hätte meiner Meinung nach früher erfolgen können. Kritisch anzumerken ist auch, dass der Realismus in der Geschichte zunehmend verloren geht. Aber das mag Jugendliche weniger stören.

Insgesamt hat mir "Club der Honks" aber recht gut gefallen. Die Geschichte über Freundschaft, Selbstvertrauen und die Auseinandersetzung mit den eigenen Unsicherheiten ist ansprechend verpackt. Die humorvollen Momente und die originelle Prämisse des Buches machen es zu einer empfehlenswerten Lektüre für junge Leser*innen, die auf der Suche nach einer unterhaltsamen Geschichte sind.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2024

Erfrischender Erfahrungsbericht einer starken Mutter

Autismus - 15 Dinge, die dir niemand gesagt hat
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Debby Elley hat zwei Söhne im Autismusspektrum. In ihrem Buch erzählt sie von ihrem Leben mit den beiden. Dabei geht sie in 15 "Tipps" auf verschiedene Themen ein. Sie tut dies immer in einer lockeren ...

Debby Elley hat zwei Söhne im Autismusspektrum. In ihrem Buch erzählt sie von ihrem Leben mit den beiden. Dabei geht sie in 15 "Tipps" auf verschiedene Themen ein. Sie tut dies immer in einer lockeren Sprache, mit vielen praktischen Beispielen, reflektiert und mit einem großen Augenzwinkern. Mit Leichtigkeit, ohne die harten Herausforderungen des Alltags zu verschweigen. Eingerahmt wird das Buch von einer Einführung, was heute unter Autismus verstanden werden kann, und einem abschließenden Plädoyer, die Perspektive der Betroffenen zu stärken.

Ich habe beruflich mit Kindern im Autismus-Spektrum zu tun und konnte feststellen, dass dieses Buch ein weiterer Puzzlestein ist, um Verständnis für das Leben dieser jungen Menschen zu entwickeln. Die Perspektive der Eltern finde ich immer sehr spannend, da sie viel intensiver mit ihren Kindern "arbeiten", als ich es als Pädagoge könnte. Insofern sind die hier beschriebenen Herausforderungen, aber vor allem auch die 'Lösungen' eine große Bereicherung. Anderen Eltern von Kindern im Autismus-Spektrum kann ein solches Buch sicherlich Mut machen, gerade kurz nach der Diagnose.

Einen Punkt Abzug gibt es für die aus meiner Sicht unzureichende Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Ergebnissen. Natürlich handelt es sich nicht um eine akademische Abhandlung, aber wenn man schon Studien zitiert, dann sollte man das auch richtig machen (Literaturangaben). Ausführungen wie, dass die Autorin irgendwo etwas gelesen hat, sich aber nicht mehr genau erinnern kann, halte ich für unzureichend. Dann hätte sie lieber darauf verzichtet. Auch die Erwähnung von Therapieansätzen ohne deren Beschreibung lässt mich etwas ratlos zurück.

Dennoch ein starkes Buch von einer starken Mutter!

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Die Last der Gerechtigkeit: Ein tiefgründiger Blick auf Moral und Recht

VITA
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Nach der Lektüre von "Vita" von Christina Dalcher bin ich tief beeindruckt von der Komplexität des Themas und der Art und Weise, wie Dalcher es umgesetzt hat. Die Geschichte handelt von Justine Callaghan, ...

Nach der Lektüre von "Vita" von Christina Dalcher bin ich tief beeindruckt von der Komplexität des Themas und der Art und Weise, wie Dalcher es umgesetzt hat. Die Geschichte handelt von Justine Callaghan, einer Staatsanwältin, die sich vehement gegen die Todesstrafe einsetzt. Sie ist mitverantwortlich für ein revolutionäres Gesetz, das besagt, dass ein Staatsanwalt, der irrtümlich ein Todesurteil verhängt, selbst mit dem Leben bezahlen muss. Diese Klausel wird für Justine zu einer schweren Bürde, als sie in einem Moment der Schwäche selbst ein Todesurteil ausspricht und später Zweifel an der Schuld des Verurteilten aufkommen.

Das Buch wechselt gekonnt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und gibt Einblick in die komplexen moralischen Dilemmata, die mit der Todesstrafe verbunden sind. Besonders berührend und verstörend zugleich sind die Kapitel, die aus der Perspektive des zum Tode Verurteilten erzählt werden. Diese Passagen vermitteln ein beklemmendes Gefühl der Ausweglosigkeit und der Tragik des Justizsystems. Leider ist die Geschichte des Verurteilten aus meiner Sicht nicht ganz schlüssig bzw. die Figur extrem naiv.

Dalchers Schreibstil ist klar und nüchtern, was die schweren Themen erträglicher macht, ohne ihre Bedeutung zu schmälern. Die Charaktere, insbesondere Justine, sind tiefgründig und authentisch dargestellt, so dass die Leserinnen eine starke emotionale Bindung zu ihnen aufbauen können. Insbesondere die inneren Dialoge der Hauptfigur tragen wesentlich zum Verständnis ihres Handelns, aber auch der Thematik bei.

Die Handlung ist spannend und regt zur Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Lebens, der Schuld und der Gerechtigkeit an.

Das Buch ist ein aufrüttelndes, faszinierendes Werk, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Das Thema Todesstrafe wird mit einer Intensität behandelt, die lange nachwirkt. Auch wenn nicht alle Entscheidungen der Figuren für mich nachvollziehbar waren und die Organisation Vita eine sehr untergeordnete Rolle spielt, fand ich das Buch insgesamt sehr beeindruckend und empfehlenswert, insbesondere für Leser
innen, die sich für moralische Fragen und die Komplexität der Rechtsprechung - insbesondere der Todesstrafe - interessieren.

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