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Veröffentlicht am 04.06.2019

Spannend, aber nicht überragend

Der Hypnotiseur
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Auf einem Sportplatz in Stockholm wird die Leiche eines brutal ermordeten Mannes aufgefunden. Kurz darauf entdecken Polizisten im Haus der Familie, dass auch die Frau und die Tochter des Mannes Opfer eines ...

Auf einem Sportplatz in Stockholm wird die Leiche eines brutal ermordeten Mannes aufgefunden. Kurz darauf entdecken Polizisten im Haus der Familie, dass auch die Frau und die Tochter des Mannes Opfer eines Verbrechens wurden. Es scheint als wollte der Täter die ganze Familie auslöschen. Einzig der Sohn überlebt schwer verletzt. Kriminalkommissar Joona Linna findet heraus, dass es in der Familie noch eine weitere Tochter gibt. Um Details über das Verbrechen zu erfahren und somit das Leben der erwachsenen Tochter zu retten, bittet er den Arzt Erik Maria Bark den kaum ansprechbaren Jungen unter Hypnose zu verhören. Das Ergebnis dieses Verhörs jagt nicht nur dem Arzt und dem Kommissar einen Schauer über den Rücken.

Das Buch behandelt den ersten Fall des Kriminalkommissars Joona Linna. Über dessen Privatleben wird allerdings leider nur wenig bekannt. Gern hätte ich den Kommissar etwas besser kennen gelernt. Das Augenmerk lag eindeutig auf der Beschreibung des Arztes und Hypnotiseurs Erik Maria Bark. Dies war zunächst stellenweise etwas langatmig, da anfangs nicht ersichtlich war, dass dieser noch eine wichtige Rolle in der späteren Handlung einnehmen würde.

Die Inhaltsangabe des Buches klang für mich sehr spannend. Leider dient der beschriebene Fall der ermordeten Familie mehr oder weniger nur als Einleitung für die spätere Handlung, die mit dem brutalen Mord nur noch am Rande etwas zu tun hat. Dies fand ich im ersten Moment sehr schade. Der weitere Handlungsverlauf konnte mich aber dennoch überzeugen.

Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch ganz gut gefallen. Die Handlung hat mich zwar nicht so gefesselt und umgehauen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte, aber sie war dennoch spannend. Ich würde mir die weiteren Teile der Reihe um den Kriminalkommissar Joona Linna nicht zum Originalpreis kaufen, aber wenn ich einen von ihnen auf einem Tisch mit Mängelexemplaren entdecken würde, würde ich wieder zugreifen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Ganz unterhaltsam

Denn niemand hört dein Rufen
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Die Anwältin Emily Wallace erhält eine tolle Chance. Sie soll die Anklage gegen Gregg Aldrich führen, der verdächtigt wird, seine Frau, eine Schauspielerin, ermordet zu haben. Emily ist von Greggs Schuld ...

Die Anwältin Emily Wallace erhält eine tolle Chance. Sie soll die Anklage gegen Gregg Aldrich führen, der verdächtigt wird, seine Frau, eine Schauspielerin, ermordet zu haben. Emily ist von Greggs Schuld überzeugt und arbeitet an der perfekten Anklage. Sie bemerkt nicht, dass sie selbst beobachtet und zur Zielscheibe wird.

Anfangs fiel es mir sehr schwer der Geschichte zu folgen. Dies ist zum einen der großen Anzahl an auftretenden Personen zuzuschreiben, zum anderen der doch recht eintönigen Erzählweise und Stimme von Michou Friesz.

Im Laufe der Handlung gelang es mir immer besser der Handlung z folgen und ich freundete mich mit der Stimme und Erzählweise von Michou Friesz an.

Alles in allem war diese Geschichte meiner Meinung nach als Hörbuch nicht so gut geeignet. Durch die zwei Handlungsstränge, zum einen die Gerichtsverhandlung von Gregg Aldrich und zum anderen die Beobachtung Emilys, wirkte die Handlung einfach überladen und es war nicht immer leicht ihr zu folgen. Dennoch hat mir die Geschichte ganz gut gefallen. Die Auflösung am Ende hat mich überrascht.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Die Erzählungen konnten mich nicht so recht überzeugen

Wir haben Raketen geangelt
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Karen Köhlers Erstlingswerk „Wir haben Raketen geangelt“ enthält neun kurze, abgeschlossene Erzählungen, die alle eine gewisse Melancholie in sich tragen. In den einzelnen Geschichten geht es um Verlust, ...

Karen Köhlers Erstlingswerk „Wir haben Raketen geangelt“ enthält neun kurze, abgeschlossene Erzählungen, die alle eine gewisse Melancholie in sich tragen. In den einzelnen Geschichten geht es um Verlust, Tod, Verzicht und Veränderung.

In meiner Version ist die erste Erzählung „Il Comandante“ leider nicht abgedruckt, da die Autorin diese bei einem Buchpreis vortragen wollte und sie deswegen vorher nicht veröffentlicht werden durfte. Auf der Homepage der Autorin kann die Geschichte aber heruntergeladen werden. So konnte ich sie doch noch lesen.

Die Aufmachung des Buchs ist sehr schön. Das Cover ist sehr auffällig und aufwendig gestaltet. Die abgebildeten Tiere sind je einer Geschichte zugeordnet und vor Beginn dieser erneut abgedruckt.

Mit den einzelnen Erzählungen konnte ich nicht so recht etwas anfangen. Manche haben mir mehr andere weniger gefallen. Wirklich berühren konnte mich jedoch keine, da ich zu keinem der Protagonisten eine Beziehung aufbauen konnte. Der Schreibstil der Autorin konnte mich nicht überzeugen.

Ich bin kein Fan von Kurzgeschichten. Dieses Buch konnte mich nicht vom Gegenteil überzeugen. Als gewonnenes Buch war es eine ganz nette Lektüre. Hätte ich es gekauft, wäre ich enttäuscht gewesen. Ich denke aber dennoch, dass das Buch seine Fans finden wird.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Wundervoller, bewegender Roman über Freundschaft

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
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Tsukuru Tazaki ist 36 Jahre alt und lebt in Tokio. Er ist Ingenieur, plant Bahnhöfe und baut diese um. Beruflich ist er recht erfolgreich, privat ist er hingegen sehr einsam. Als er nach der Schule ein ...

Tsukuru Tazaki ist 36 Jahre alt und lebt in Tokio. Er ist Ingenieur, plant Bahnhöfe und baut diese um. Beruflich ist er recht erfolgreich, privat ist er hingegen sehr einsam. Als er nach der Schule ein Studium in Tokio beginnt, bleibt die Freundschaft zu seinen in der Heimat Nagoya verbleibenden Schulfreunden zunächst bestehen. Mit 20 Jahren, im zweiten Studienjahr, wird er jedoch ohne Angabe von Gründen von seiner Clique verstoßen. Dieses Erlebnis hat er nie verarbeitet. Nun, 16 Jahre später, begibt sich Tsukuru auf Anraten seiner neuen Partnerin Sara auf eine Reise in die Vergangenheit um das Geschehene zu verstehen und aufzuarbeiten.

Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch heran gegangen, da mich weder der Titel noch der Klappentext wirklich angesprochen haben. Ich wurde jedoch positiv überrascht. Haruki Murakami hat einen eindrucksvollen Roman über einen zutiefst einsamen Menschen geschrieben, der sich selbst als farblos und langweilig beschreibt und sich nicht für liebenswert hält. Der Verstoß durch seine Freunde hat ihn stark geprägt. Er ist nicht in der Lage Bindungen einzugehen und tiefere Gefühle zuzulassen.

Mit „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ hat Murakami einen wundervollen, bewegenden Roman über Liebe, Freundschaft, Verrat, Schmerz, Schuld, Einsamkeit und Sehnsucht geschaffen, der zum Nachdenken anregt. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Recht unterhaltsam, aber dennoch nicht mein Fall

Der Bibliothekar, der lieber dement war als zu Hause bei seiner Frau
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Um im Alter noch etwas zu erleben und vor allem seiner dominanten Frau zu entkommen, beschließt der vierundsiebzigjährige Désiré Cordier einen auf dement zu machen. Er hat unglaubliches Vergnügen an den ...

Um im Alter noch etwas zu erleben und vor allem seiner dominanten Frau zu entkommen, beschließt der vierundsiebzigjährige Désiré Cordier einen auf dement zu machen. Er hat unglaubliches Vergnügen an den bestürzten Reaktionen seiner Familie. Er spielt seine Rolle ziemlich gut und schafft es sogar eine Ärztin von seiner Krankheit zu überzeugen. Als Reaktion auf diese Diagnose landet Désiré im Pflegeheim „Winterlicht“. Dort glaub er endlich frei zu sein.

Die Geschichte ist in kurze Kapitel eingeteilt und wird aus der Ich-Perspektive von Désiré Cordier erzählt.

Ich finde den Humor des Autors ein wenig fragwürdig. Demenz ist eine schlimme Krankheit, mit der man nicht scherzen sollte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand diese Krankheit mit allen Konsequenzen (intensive Pflege im Pflegeheim, Medikamente,…) vorspielt, nur um von zu Hause auszubrechen.

Trotz allen Kritikpunkten war die Lektüre recht unterhaltsam und es werden sich sicher Leser finden, denen sie gefällt.