Profilbild von sChiLdKroEte62

sChiLdKroEte62

Lesejury Star
offline

sChiLdKroEte62 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sChiLdKroEte62 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2019

Zäh und wenig spannend

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
0

Jack und Faye scheinen das absolute Traumpaar zu sein. Sie haben ein erfolgreiches Unternehmen, wohnen in einer luxuriösen Wohnung und verkehren in der Stockholmer High Society. Julienne, ihre gemeinsame ...

Jack und Faye scheinen das absolute Traumpaar zu sein. Sie haben ein erfolgreiches Unternehmen, wohnen in einer luxuriösen Wohnung und verkehren in der Stockholmer High Society. Julienne, ihre gemeinsame Tochter, ist die Krönung ihres Glücks. Doch es ist nicht alles so perfekt, wie es scheint. Faye ist eigentlich den ganzen Tag damit beschäftig Jack zu gefallen. Dieser begegnet ihr jedoch mit Verachtung. Als er sich letztendlich von ihr trennt, steht Faye vor dem Nichts.

Die Geschichte ist in drei Teile aufgeteilt und spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Die Ereignisse der Gegenwart werden durch einen auktorialen Erzähler erzählt. Immer wieder gibt es Einschübe, in denen Faye in der Ich-Perspektive über ihre Vergangenheit berichtet.

Der Prolog, in dem angedeutet wird, dass Jack Julienne vermutlich getötet hat, ist spannend und macht neugierig auf die Geschichte. Diese wird dann aber sehr schnell sehr zäh und langatmig. Faye ging mir ziemlich schnell auf die Nerven. Ich konnte mit ihr überhaupt nichts anfangen. Sie war mir viel zu unterwürfig, gefallsüchtig und naiv. Ihr Verhalten war in meinen Augen nicht mehr mit ihrer Liebe zu Jack zu rechtfertigen. Dies zog sich durch den gesamten ersten Teil, immerhin 175 Seiten und somit fast die Hälfte des Buches. Im zweiten Teil wurde es besser und die Geschichte nahm ein wenig an Fahrt auf. Es war längst nicht mehr so langatmig, aber wirklich spannend leider auch nicht, auch nicht im dritten und letzten Teil.

Der Klappentext passt leider nicht zur Geschichte, beziehungsweise vermittelt dem potentiellen Leser ein völlig falsches Bild von dieser.

„Golden Cage“ von Camilla Läckberg konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Nachdem ich mich durch etwa die Hälfte der Geschichte gequält hatte, wurde es zwar besser, aber leider nicht gut. Die Geschichte ließ deutlich an Spannung vermissen und fesselte mich zu keinem Zeitpunkt. Dies war mein erstes Buch von Camilla Läckberg und wird vermutlich auch, zumindest vorerst, das letzte gewesen sein, besonders da mir ein Hörbuch ihrer Fjällbacka-Reihe mir auch schon nicht sonderlich gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Netter, amüsanter Roman

Mehr Zeit mit Horst
0

Gabi König wird in einem halben Jahr sechzig. Ihre Töchter haben ihr Elternhaus bereits verlassen. Einzig ihr Sohn Maxi, der Jüngste der Kinder, wohnt noch zu Hause. Ihr Mann Horst ist Lehrer und möchte ...

Gabi König wird in einem halben Jahr sechzig. Ihre Töchter haben ihr Elternhaus bereits verlassen. Einzig ihr Sohn Maxi, der Jüngste der Kinder, wohnt noch zu Hause. Ihr Mann Horst ist Lehrer und möchte zum Ende des Schuljahres in Ruhestand gehen. Er möchte, dass auch Gabi ihre Arbeit aufgibt und dann mit ihr und einem Wohnmobil durch die USA reisen. Gabi ist von dieser Idee nicht so überzeugt. Außerdem mag sie ihren Job als Buchhändlerin sehr. So schlingert sie durch die nächsten Monate und versucht herauszufinden, was sie eigentlich möchte.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Gabi erzählt. So bekommt einen guten Einblick in ihre Sichtweise und ihre Gefühlswelt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen.

Aufgrund des großen Altersunterschieds zwischen mir und der Protagonistin konnte ich mich nicht vollends in die Geschichte einfinden. Dennoch ist „Mehr Zeit mit Horst“ ein netter Roman, der stellenweise ziemlich amüsant ist. Frauen, die selbst nicht mehr allzu viel Zeit bis zur Rente haben oder deren Mann bald in Ruhestand gehen wird, werden dieses Buch sicher mögen und sich gut unterhalten fühlen.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Wunderschöner, emotionaler und berührender Roman

Ein ganzes halbes Jahr
0

Will Traynor, ein erfolgreicher, aktiver und sportlicher Mann, wird beim Überqueren einer Straße von einem Motorrad überfahren. Er erleidet eine Verletzung des Rückenmarks und ist seither querschnittsgelähmt. ...

Will Traynor, ein erfolgreicher, aktiver und sportlicher Mann, wird beim Überqueren einer Straße von einem Motorrad überfahren. Er erleidet eine Verletzung des Rückenmarks und ist seither querschnittsgelähmt. Er hadert mit seinem Schicksal und will dieses neue Leben nicht führen. Louisa Clark arbeitet in einem kleinen Café in ihrer Heimatstadt. Sie wohnt noch bei ihren Eltern und ist seit sieben Jahren mit ihrem Freund Patrick liiert. Als ihr Chef ihr eröffnet, dass er das Café schließen wolle und sie somit entlassen müsse, fällt Louisa in ein tiefes Loch. Da sie nie eine Lehre gemacht oder studiert hat, gestaltet sich die Arbeitssuche als nicht so einfach. Auf der verzweifelten Suche nach einer neuen Anstellung kreuzen sich ihre und Wills Wege.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Louisa erzählt. So erhält man einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt und Sichtweise. Man kann sich gut in sie hinein versetzen und mit ihr fühlen. Zwischendurch gibt es einzelne Kapitel aus der Sicht von Wills Mutter, seinem Vater, seinem Pfleger Nathan und Lous Schwester Katrina. So ergibt sich ein ganzheitliches Bild. Obwohl keines der Kapitel aus Wills Perspektive erzählt wird, schafft es die Autorin, dem Leser seine Lage und Gefühlswelt nahe zu bringen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Mit ihren Worten transportiert sie viel Gefühl. Man kann sich in die einzelnen Personen gut hinein versetzen.

„Ein ganzes halbes Jahr“ ist eine wunderschöne, emotionale und bewegende Geschichte mit viel Tiefgang, die einen nicht kalt lässt. Mich hat sie sehr berührt und nachdenklich werden lassen.

Für dieses Buch kann ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ich werde mit Sicherheit noch mehr Bücher der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Erwartungen nicht erfüllt

Truly Madly Guilty
0

Erika fand in der Familie ihrer Schulfreundin Clementine immer den Halt, den sie zu Hause vermisste. Auch heute sind die beiden noch befreundet und Erika hofft auf Clementines Hilfe. Sie und ihr Mann Oliver ...

Erika fand in der Familie ihrer Schulfreundin Clementine immer den Halt, den sie zu Hause vermisste. Auch heute sind die beiden noch befreundet und Erika hofft auf Clementines Hilfe. Sie und ihr Mann Oliver wünschen sich ein Kind. Dieser Wunsch wird ihnen aber wohl verwehrt bleiben, daher bitten sie Clementine um einen mehr als großen Gefallen. Das anschließende Barbecue endet in einer Katastrophe.

Zunächst lernt der Leser die Paare Erika und Oliver, Clementine und Sam mit ihren Töchtern Holly und Ruby und Vid und Tiffany mit ihrer Tochter Dakota kennen. Dies war aufgrund der Vielzahl an Personen zunächst ein wenig verwirrend und auch etwas langatmig. Irgendwann kristallisierte sich heraus, dass auf einer Grillparty etwas passiert sein muss, was die einzelnen Akteure nach wie vor beschäftigt. Die Geschichte spielt nun auf verschiedenen Zeitebenen, in der Gegenwart und in der Vergangenheit, rund um den Zeitpunkt besagter Grillparty. Der Leser erfährt so nach und nach, was dort geschah. Die Gewissheit, dass etwas passierte und die Ungewissheit, was genau, sorgten dann doch für eine gewisse Spannung.

Die einzelnen Familien haben alle ihre eigenen Probleme und Geheimnisse. Ich konnte mit keiner der agierenden Personen so richtig warm werden. Die Charaktere waren mir insgesamt zu eindimensional und flach um mich mit ihnen identifizieren oder mich in ihre jeweilige Situation hinein versetzen zu können.

Dies war nach „Tausend kleine Lügen“ mein zweites Buch von Liane Moriarty. Der Schreibstil hat mir wieder ganz gut gefallen. Die Geschichte war flüssig geschrieben und ließ sich flott lesen. Vom Erzählstil bin ich in diesem Buch allerdings nicht so begeistert. „Bei Tausend kleine Lügen“ baute die Autorin geschickt Spannung auf, indem sie Hinweise auf die Geheimnisse einzelner Charaktere gibt. Dies versucht sie bei „Truly Madly Guilty“ zwar auch, es gelingt aber nur bedingt. Die Geschichte kommt insgesamt eher langatmig daher. Die „Geheimnisse“ sind eher wenig spannend. Das war ein wenig ernüchternd.

Da mir das Buch „Tausend kleine Lügen“ der Autorin ziemlich gut gefallen hat, waren meine Erwartungen an „Truly Madly Guilty“ dementsprechend hoch. Leider wurden diese enttäuscht, denn dieses Buch konnte bei Weitem nicht mithalten. Die Geschichte war über weite Strecken recht langatmig und wenig spannend. Die Geheimnisse und die Auflösung der Geschehnisse auf der Grillparty waren wenig spektakulär. Alles in allem hat mich dieses Buch nur mittelmäßig gut unterhalten.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Mittelmäßiger Roman

Bleib doch, wo ich bin
0

Kaya ist glücklich. Sie führt in ihrem Heimatort eine kleine Buchhandlung, hat tolle Freunde und ein von ihr heiß geliebtes Shetlandpony. An Männern, die länger als eine Nacht bleiben, hat sie kein Interesse. ...

Kaya ist glücklich. Sie führt in ihrem Heimatort eine kleine Buchhandlung, hat tolle Freunde und ein von ihr heiß geliebtes Shetlandpony. An Männern, die länger als eine Nacht bleiben, hat sie kein Interesse. Lase, eigentlich überzeugter Großstädter, ist in Neuberg gelandet, weil dort eine Stelle als Vertretungslehrer zu haben war. Als Millie, Kayas Nichte, in der Schule Mist gebaut hat, bittet sie ihre Tante zum Gespräch mit ihrem neuen Klassenlehrer zu gehen und sich als ihre Mutter auszugeben. Mit einer falschen Brille getarnt, tut Kaya ihrer Nichte den Gefallen. Als Kaya bei einer Scheunenparty einen gut aussehenden Mann anspricht, ahnt sie nicht, dass sie Millies Klassenlehrer vor sich hat.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen und lernt die Protagonisten Kaya und Lasse kennen. Beide sind durchaus sympathisch, bleiben aber während des gesamten Handlungsverlaufs eher blass.
Die Idee, dass Kaya Lasse, aufgrund der Brille ihrer Schwester, die sie beim Elterngespräch trug, beim Scheunenfest nicht wieder erkennt, ist zwar ganz lustig, aber in meinen Augen nicht unbedingt glaubwürdig und wenig originell. Das Hin und Her zwischen den beiden Hauptakteuren, hat mich zwischendurch ein wenig genervt.

Der Schreib- und der Erzählstil von Lisa Keil haben mir ganz gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig und ansprechend geschrieben und lässt sich flott lesen.

Alles in allem handelt es sich bei „Bleib doch, wo ich bin“ um einen zwar ganz unterhaltsamen, aber doch nur eher mittelmäßigen Roman mit einigen inhaltlichen Schwächen und wenig bis gar keinem Tiefgang. Die Geschichte war ganz nett zu lesen, aber ich hätte nichts verpasst, hätte ich es nicht getan.