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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2019

Herrlich skurril

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte
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Da es in Indien kein Ikea-Möbelhaus gibt, reist Ayarajmushee Dikku Pradash, Fakir von Beruf, von Indien nach Paris um sich dort ein neues Nagelbett, Modell „Likstupikstå“ mit 15000 Nägeln, zuzulegen. Da ...

Da es in Indien kein Ikea-Möbelhaus gibt, reist Ayarajmushee Dikku Pradash, Fakir von Beruf, von Indien nach Paris um sich dort ein neues Nagelbett, Modell „Likstupikstå“ mit 15000 Nägeln, zuzulegen. Da er außer einem schlecht gefälschten 100€-Schein kein Geld bei sich hat, beschließt er die Nacht im Möbelhaus zu verbringen. Als er plötzlich Geräusche und Stimmen hört, versteckt er sich in einem Ikea-Schrank. So beginnt seine verrückte Reise, die ihn über England, Barcelona, Rom und Tripolis zurück nach Paris führt.

Die Geschichte ist in kurze Kapitel eingeteilt und wird von einem auktorialen Erzähler erzählt. Die Handlung ist kurzweilig und mit viel Humor und Witz versehen. Besonders hervorzuheben sind hier die Namen einzelner Charaktere. Ein skurriles Ereignis jagt das nächste. Dennoch enthält das Buch, in Bezug auf den Umgang mit Flüchtlingen, auch ernstere Töne, die Romain Puértolas gut in die humoristische Grundstimmung eingefügt hat.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht zu lesen.

Bei dem Buch „Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte“ handelt es sich um eine leichte, kurzweilige Lektüre. Die Geschichte des Fakirs ist herrlich skurril und auch ziemlich unrealistisch. Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und musste mehrfach schmunzeln oder laut auflachen. Meinen Humor hat das Buch getroffen, ich denke aber, dass es eindeutig nicht jedermanns Sache sein wird.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Wieder einmal toll

Ein Geschenk von Bob
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James und Bob sind zurück! Auch in diesem Buch erzählt James wieder in der Ich-Perspektive von seinem Alltag und den Erlebnissen mit Kater Bob.

Im Dezember 2013 ist James zu der Weihnachtsfeier eines ...

James und Bob sind zurück! Auch in diesem Buch erzählt James wieder in der Ich-Perspektive von seinem Alltag und den Erlebnissen mit Kater Bob.

Im Dezember 2013 ist James zu der Weihnachtsfeier eines großen Londoner Verlags in einem Nobelhotel eingeladen. Bob ist natürlich an seiner Seite. Auf dem Heimweg trifft er einen „Big Issue“-Verkäufer, die Obdachlosenzeitschrift, die er selbst mal verkaufte und erinnert sich an die Adventszeit 2010, die letzte, die er selbst von morgens bis abends auf der Straße verbracht hatte.

Wenn man die Vorgänger „Bob, der Streuner“ und „Bob und wie er die Welt sieht“ kennt, ist man mit dem Alltag, dessen Schwierigkeiten und den ständigen Geldsorgen von Bob und James vertraut. Was dies angeht, erfährt der Leser nichts Neues. Dennoch ist dieses Buch anders, da es zum Nachdenken anregt. Aufgrund der harten Wetterbedingungen und einer erneuten Thrombose im Bein, ist es für James nicht leicht Geld zu verdienen und er muss fürchten Weihnachten ohne Strom und Heizung zu verbringen. Somit ist er gezwungen den Bedingungen zu trotzen und sich auf die Straße zu begeben. Er beschreibt eindrucksvoll das Verhalten der Menschen. Sollte Weihnachten doch eigentlich die Zeit der Besinnlichkeit und Nächstenliebe sein, so sind viele Passanten abgehetzt, völlig ich-bezogen und auf der Suche nach den tollsten Geschenken. Natürlich gibt es auch andere Beispiele. Viele Stammkunden zeigen sich aufmerksam und bedenken James und Bob mit kleinen Aufmerksamkeiten.

In dieser Geschichte wird durch Rückblicke, verschiedene Begegnungen und Gedanken von James deutlich, welche positiven Veränderungen sein Leben dank dem liebenswerten, roten Kater durchlaufen hat. Es ist toll zu lesen, was Bob bei James alles bewirkt hat.

In jedem Kapitel gibt es eine Zeichnung von Bob mit oder ohne James, die zum Erzählten passt. Das hat mir sehr gefallen. Am Buchrücken ist eine Weihnachtspostkarte mit Bob-Motiv befestigt.

Wie auch die Vorgänger hat mich „Ein Geschenk von Bob“ begeistert. Ich habe dieses Buch mit großer Freude gelesen und war erneut berührt von der Intensität der Verbundenheit zwischen Mensch und Tier und den Veränderungen, die James durchlebt hat. James Beschreibungen des Verhalten der Passanten hat mich ein wenig nachdenklich werden lassen und dazu geführt mein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Jedem Fan des ungewöhnlichen Duos kann ich nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Eine tolle Lektüre für die Adventszeit!

Veröffentlicht am 24.04.2019

Zäh und wenig spannend

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Jack und Faye scheinen das absolute Traumpaar zu sein. Sie haben ein erfolgreiches Unternehmen, wohnen in einer luxuriösen Wohnung und verkehren in der Stockholmer High Society. Julienne, ihre gemeinsame ...

Jack und Faye scheinen das absolute Traumpaar zu sein. Sie haben ein erfolgreiches Unternehmen, wohnen in einer luxuriösen Wohnung und verkehren in der Stockholmer High Society. Julienne, ihre gemeinsame Tochter, ist die Krönung ihres Glücks. Doch es ist nicht alles so perfekt, wie es scheint. Faye ist eigentlich den ganzen Tag damit beschäftig Jack zu gefallen. Dieser begegnet ihr jedoch mit Verachtung. Als er sich letztendlich von ihr trennt, steht Faye vor dem Nichts.

Die Geschichte ist in drei Teile aufgeteilt und spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Die Ereignisse der Gegenwart werden durch einen auktorialen Erzähler erzählt. Immer wieder gibt es Einschübe, in denen Faye in der Ich-Perspektive über ihre Vergangenheit berichtet.

Der Prolog, in dem angedeutet wird, dass Jack Julienne vermutlich getötet hat, ist spannend und macht neugierig auf die Geschichte. Diese wird dann aber sehr schnell sehr zäh und langatmig. Faye ging mir ziemlich schnell auf die Nerven. Ich konnte mit ihr überhaupt nichts anfangen. Sie war mir viel zu unterwürfig, gefallsüchtig und naiv. Ihr Verhalten war in meinen Augen nicht mehr mit ihrer Liebe zu Jack zu rechtfertigen. Dies zog sich durch den gesamten ersten Teil, immerhin 175 Seiten und somit fast die Hälfte des Buches. Im zweiten Teil wurde es besser und die Geschichte nahm ein wenig an Fahrt auf. Es war längst nicht mehr so langatmig, aber wirklich spannend leider auch nicht, auch nicht im dritten und letzten Teil.

Der Klappentext passt leider nicht zur Geschichte, beziehungsweise vermittelt dem potentiellen Leser ein völlig falsches Bild von dieser.

„Golden Cage“ von Camilla Läckberg konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Nachdem ich mich durch etwa die Hälfte der Geschichte gequält hatte, wurde es zwar besser, aber leider nicht gut. Die Geschichte ließ deutlich an Spannung vermissen und fesselte mich zu keinem Zeitpunkt. Dies war mein erstes Buch von Camilla Läckberg und wird vermutlich auch, zumindest vorerst, das letzte gewesen sein, besonders da mir ein Hörbuch ihrer Fjällbacka-Reihe mir auch schon nicht sonderlich gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Netter, amüsanter Roman

Mehr Zeit mit Horst
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Gabi König wird in einem halben Jahr sechzig. Ihre Töchter haben ihr Elternhaus bereits verlassen. Einzig ihr Sohn Maxi, der Jüngste der Kinder, wohnt noch zu Hause. Ihr Mann Horst ist Lehrer und möchte ...

Gabi König wird in einem halben Jahr sechzig. Ihre Töchter haben ihr Elternhaus bereits verlassen. Einzig ihr Sohn Maxi, der Jüngste der Kinder, wohnt noch zu Hause. Ihr Mann Horst ist Lehrer und möchte zum Ende des Schuljahres in Ruhestand gehen. Er möchte, dass auch Gabi ihre Arbeit aufgibt und dann mit ihr und einem Wohnmobil durch die USA reisen. Gabi ist von dieser Idee nicht so überzeugt. Außerdem mag sie ihren Job als Buchhändlerin sehr. So schlingert sie durch die nächsten Monate und versucht herauszufinden, was sie eigentlich möchte.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Gabi erzählt. So bekommt einen guten Einblick in ihre Sichtweise und ihre Gefühlswelt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen.

Aufgrund des großen Altersunterschieds zwischen mir und der Protagonistin konnte ich mich nicht vollends in die Geschichte einfinden. Dennoch ist „Mehr Zeit mit Horst“ ein netter Roman, der stellenweise ziemlich amüsant ist. Frauen, die selbst nicht mehr allzu viel Zeit bis zur Rente haben oder deren Mann bald in Ruhestand gehen wird, werden dieses Buch sicher mögen und sich gut unterhalten fühlen.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Wunderschöner, emotionaler und berührender Roman

Ein ganzes halbes Jahr
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Will Traynor, ein erfolgreicher, aktiver und sportlicher Mann, wird beim Überqueren einer Straße von einem Motorrad überfahren. Er erleidet eine Verletzung des Rückenmarks und ist seither querschnittsgelähmt. ...

Will Traynor, ein erfolgreicher, aktiver und sportlicher Mann, wird beim Überqueren einer Straße von einem Motorrad überfahren. Er erleidet eine Verletzung des Rückenmarks und ist seither querschnittsgelähmt. Er hadert mit seinem Schicksal und will dieses neue Leben nicht führen. Louisa Clark arbeitet in einem kleinen Café in ihrer Heimatstadt. Sie wohnt noch bei ihren Eltern und ist seit sieben Jahren mit ihrem Freund Patrick liiert. Als ihr Chef ihr eröffnet, dass er das Café schließen wolle und sie somit entlassen müsse, fällt Louisa in ein tiefes Loch. Da sie nie eine Lehre gemacht oder studiert hat, gestaltet sich die Arbeitssuche als nicht so einfach. Auf der verzweifelten Suche nach einer neuen Anstellung kreuzen sich ihre und Wills Wege.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Louisa erzählt. So erhält man einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt und Sichtweise. Man kann sich gut in sie hinein versetzen und mit ihr fühlen. Zwischendurch gibt es einzelne Kapitel aus der Sicht von Wills Mutter, seinem Vater, seinem Pfleger Nathan und Lous Schwester Katrina. So ergibt sich ein ganzheitliches Bild. Obwohl keines der Kapitel aus Wills Perspektive erzählt wird, schafft es die Autorin, dem Leser seine Lage und Gefühlswelt nahe zu bringen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Mit ihren Worten transportiert sie viel Gefühl. Man kann sich in die einzelnen Personen gut hinein versetzen.

„Ein ganzes halbes Jahr“ ist eine wunderschöne, emotionale und bewegende Geschichte mit viel Tiefgang, die einen nicht kalt lässt. Mich hat sie sehr berührt und nachdenklich werden lassen.

Für dieses Buch kann ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ich werde mit Sicherheit noch mehr Bücher der Autorin lesen.