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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2018

Jetzt schon gespannt auf die Fortsetzung...

Echo Killer
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Savannah: Kriminalreporterin Harper ist mit ihrem Fotografen Miles nächtlichen Schießereien hinterher und besonders ergiebig erweisen sich immer und immer wieder Morde. Ihr Beruf ist ihre Berufung und ...

Savannah: Kriminalreporterin Harper ist mit ihrem Fotografen Miles nächtlichen Schießereien hinterher und besonders ergiebig erweisen sich immer und immer wieder Morde. Ihr Beruf ist ihre Berufung und dafür geht sie auch gewisse Risiken ein. Sie scheint sie nur so zu suchen. Das mag an ihrer Geschichte hängen, denn sie fand mit 12 Jahren nach der Schule ihre Mutter getötet in der Küche. Und nun geschieht ein Mord unter ganz ähnlichen Bedingungen. Harper ist besessen von dem Fall – mit teils fatalen Folgen.

Die Geschichte hat mich von Beginn an gepackt, auch wenn der Schreibstil recht ruhig und gediegen daher kommt. Harper, aus deren Sicht das Geschehen erzählt wird, ist eine besondere junge Frau, teils ist sie einfach nur respektlos, teils wagemutig, aber immer hat sie ihren Job im Sinn und die Recherche, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Nicht immer ist das für sie, die Geschichte und den Job von Vorteil. Sie scheut irgendwann keine Risiken mehr und scheint recht selbstzerstörerisch unterwegs zu sein und trotzdem kann man sie nur mögen. Die Flashbacks, die Harper immer wieder einmal hat, sind sehr gut in das Geschehen integriert.

Es wird extrem spannend, man merkt gar nicht so richtig, wie die Seiten nur so dahinfliegen. Selbst in den ruhigeren Momenten, die immer wieder vorkommen (das finde ich auch realistischer, als nonstop Recherche am Limit), wollte ich das Buch kaum aus den Händen legen. Immer wieder fragt man sich, ob sich Harper völlig verrennt, wer der Täter sein könnte und auf die Lösung, die stimmig und logisch ist, wäre ich nie im Leben nach den ersten rund 200-250 Seiten gekommen. Gestört hatte mich eigentlich nur die aufkeimende Liebesbeziehung, die recht vorhersehbar und für meine Begriffe auch überflüssig war.

Das Ende ist relativ offen, und obwohl ich das weniger mag, ist es der Autorin hier gelungen, dass ich nicht ein wenig verärgert bin, ob der ungeklärten Fragen, sondern super neugierig auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Nettes Büchlein

Kleine Fluchten
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Ich mag Jojo Moyes Geschichten, jedoch habe ich es in der Regel nicht so mit Kurzgeschichten und auch hier war ich zunächst etwas skeptisch. Besonders wenig gefiel mir das Cover, aber das ist Geschmackssache ...

Ich mag Jojo Moyes Geschichten, jedoch habe ich es in der Regel nicht so mit Kurzgeschichten und auch hier war ich zunächst etwas skeptisch. Besonders wenig gefiel mir das Cover, aber das ist Geschmackssache und nicht wirklich relevant.

Die neun Kurzgeschichten waren sehr unterschiedlich und haben mich alle recht gut unterhalten. Sie sind sehr kurz (neun auf nicht mal 140 Seiten – also konnte man auch nichts anderes erwarten), recht einfach und teils vorhersehbar, aber trotzdem nett. Der Schreibstil ist rund, flüssig zu lesen und die Protagonistinnen schließt man immer schnell ins Herz. Der Titel passt tatsächlich wie Faust aufs Auge, außer man liest – wie ich- alles auf einen Sitz. Es sind Geschichten, die Mut machen sollen und Hoffnung geben.

Der Aufbau mit seinen passenden Illustrationen hat mir gut gefallen. Insgesamt sowohl für Moyes Einsteiger, als auch Fans empfehlenswert. Das Buch eignet sich auch gut als Geschenk.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Spannende Geschichte, die sehr nachdenklich macht

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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München: Der US-Außenminister fällt bei einer Rede plötzlich tot um. Zu dem Zeitpunkt weiß noch niemand, dass er nicht einfach nur einen Herzinfarkt oder ähnliches hatte, sondern ein spezielles Virus seinen ...

München: Der US-Außenminister fällt bei einer Rede plötzlich tot um. Zu dem Zeitpunkt weiß noch niemand, dass er nicht einfach nur einen Herzinfarkt oder ähnliches hatte, sondern ein spezielles Virus seinen Tod verursachte. Zeitgleich versucht ein Paar Eltern zu werden und erhält das Angebot ein ganz besonderes Kind zu bekommen. Über außergewöhnlich guten Mais freut sich eine arme Bäuerin - doch nicht jeder freut sich darüber.
Ein personalisiertes Virus, Supermais und Wunderkinder - wie mag das wohl zusammenhängen? In "Helix" verbindet der Autor genau diese Dinge zu einer schier unglaublichen, spannenden Geschichte.

Ich habe die beiden Vorgänger schon verschlungen (Zero war nicht ganz so stark, aber gut - Blackout fand ich genial) und entsprechend musste ich dieses Buch auch haben. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Thematik rund um Gentechnik ist extrem spannend und quasi von der ersten Seite an wollte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Sofort ist man mitten im Geschehen und lernt die wichtigsten Protagonisten kennen.

Der Schreibstil ist typisch Elsberg. Die Spannung ist hoch, die kurzen Kapitel laden zum ständigen Weiterlesen ein und das Thema ist einfach extrem heikel. Man kann sich quasi fast nicht mehr vom Buch trennen und es liest sich auch schnell und gut. Immer wieder fragt man sich, wie weit Forscher vielleicht schon sind, wohin das führen würde und wie man sich selbst positioniert.
Man merkt dem Buch im positiven Sinne die Recherche an, die sicher unzählige Stunden in Anspruch genommen hatte. Gentechnik und ihre Grundlagen werden gut verständlich inmitten der Handlung erklärt - ein wenig wissenschaftliches Interesse und Vorwissen sollte der Leser allerdings schon mitbringen. Immer wieder fällt mir bei Elsberg auf, dass er enorm viel "Personal" in seinen Büchern hat, es mir allerdings nie Probleme bereitet diese auseinander zu halten.
Fakt und (noch) Fiktion sind wunderbar vermischt und trotzdem bleibt bei diesem speziellen Thema auch nach der Lektüre ein fader Beigeschmack, denn wer weiß, wie lange dieses Wunderkinder-Szenario wirklich nur der Fiktion angehört? In jedem Fall wird mich das Buch auch weiterhin bestimmt immer wieder mal beschäftigen, denn es wird ja immer wieder über "Errungenschaften" in der Gentechnik berichtet...


Veröffentlicht am 20.12.2018

Schade um die verschwendete Lesezeit

Die Tür
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Schon lange bin nicht mehr so von einem Buch enttäuscht worden wie in diesem Fall. Der Name des Autors war mir natürlich ein Begriff und ich wollte es einfach mal mit ihm versuchen. Leider ist die Geschichte ...

Schon lange bin nicht mehr so von einem Buch enttäuscht worden wie in diesem Fall. Der Name des Autors war mir natürlich ein Begriff und ich wollte es einfach mal mit ihm versuchen. Leider ist die Geschichte „Die Tür“ ist nur eine Art Kurzgeschichte – die ich im Übrigen so gar nicht ansprechend fand – doch das erfährt der Leser erst, wenn er am abrupten Ende der Geschichte angelangt ist. Dort beginnt dann die „Bonusgeschichte – Die Wildnis“. Da mir die erste Geschichte schon nicht gefiel, hatte ich darauf überhaupt keine Lust mehr. Meine Lesezeit wollte ich damit, zumindest nicht nach der herben Enttäuschung nach der ersten Geschichte, nicht weiter verschwenden. Vielleicht hole ich das irgendwann mal nach, aber ich glaube eher nicht. Hinten gibt es dann noch eine Leseprobe zu „Der Keller“ sowie eine Menge Eigenwerbung, damit das Buch wohl nicht ganz so schwach auf der Brust ist und nach mehr wirkt, als es überhaupt enthält. Dabei war es mit seinen 256 Seiten sowieso schon eher schmal geraten.

Die Geschichte handelt von einem 16-Jährigen, der mir ziemlich „notgeil“ vorkam und sich im „Horrorhaus“ des Ortes versteckt hat, um nachts das hübscheste Mädchen der Schule in dieses Horrorhaus - mittlerweile ist es ein Museum - einzuschleusen. Zunächst kommt die Geschichte so gar nicht in die Gänge, dann tut sich endlich mal was (hat mir persönlich nicht gefallen, unter Horror stelle ich mir doch ein wenig was anderes vor) und schon ist sie auch wieder zu Ende. Mit zahllosen offenen Fragen und einiger Irritation nahm ich dann wahr, dass eine weitere Kurzgeschichte folgte.

Irgendwie kam ich mir nur verschaukelt vor. So kenne ich das nicht von dem Verlag…aber ich werde künftig genauer nachschauen.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Schau nicht weg, sondern tu was!

Deutschland misshandelt seine Kinder
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Lange bin ich um das Buch herumgeschlichen und habe es doch immer wieder zurückgestellt, weil ich befürchtete, dass es mir zu „hart“ sein könnte. Hier geht es schließlich nicht um irgendwelche fiktiven ...

Lange bin ich um das Buch herumgeschlichen und habe es doch immer wieder zurückgestellt, weil ich befürchtete, dass es mir zu „hart“ sein könnte. Hier geht es schließlich nicht um irgendwelche fiktiven Geschichten, sondern um echte Dramen, die sich in Deutschland Tag für Tag abspielen und die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft treffen. Als Mutter zerreißt es einem nicht selten das Herz, man fragt sich, wie Menschen ihren Kindern so etwas antun können und doch ist es wichtig die Augen nicht davor zu verschließen, sondern sich diesem Tabuthema zu widmen.
Schon oft habe ich mich gefragt, wie vom Jugendamt überwachte Familien ihren Kindern so unaussprechliches Leid zufügen können. Mit dem Buch haben sich einige offene Fragen geklärt. Zum einen erkennen die Beteiligten oft nicht, wann eine Verletzung eben nicht mit einem Unfallgeschehen in Einklang steht, andererseits wollen die meisten Menschen auch einfach nicht glauben, dass es ein Elternteil fertigbringt das Kind in kochend heißem Wasser zu baden oder in den Penis eines kleinen Jungen zu beißen. Es klingt auch wirklich abscheulich, aber noch abscheulicher ist es, dass solche Dinge mitten in unserer Gesellschaft passieren können und selbst Ärzte oft genug nicht die Zeichen richtig deuten, bzw. sich von den Misshandlern Geschichten auftischen lassen.
Unverständlich ist mir auch so einiges in der Rechtsprechung. Wie kann „in dubio pro reo“ nur so angewendet werden? Natürlich finde ich diesen Grundsatz auch richtig, aber wenn ganz klar ist, dass eine Kindesmisshandlung stattgefunden hat, nur nicht genau klar ist, wer zugeschlagen hat und wer den anderen deckt – dann müssen eben beide bestraft werden und sei es nur für das Vertuschen der Tat. Außerdem sollte es selbstverständlich sein, dass ein Kind dorthin nicht mehr zurück darf – doch weitgefehlt. Ich musste so einige Male mit dem Kopf schütteln und so richtig kann ich es eigentlich auch immer noch nicht fassen, wie da in einem aufgeklärten Land wie Deutschland, solche Dinge laufen können.
Das Buch ist unter dem Strich wirklich alles andere als leicht verdaulich und wird mich mit Sicherheit auch noch eine ganze Weile beschäftigten. Des Weiteren ist es sehr informativ, leicht verständlich und nachvollziehbar werden Mechanismen dargestellt, wie es Misshandlern „leicht“ gemacht wird ihre Opfer weiterhin zu quälen. Außerdem wird auch schnell deutlich, wie aus Opfern Täter werden.
Die Rechtmediziner klagen jedoch nicht nur an, sondern zeigen auch Möglichkeiten auf, wie sich die Situation verbessern könnte. Jeder ist hier gefordert, nicht nur die Behörden – also nicht wegsehen, weil es zunächst bequemer erscheint und man sich gar nicht vorstellen will was Eltern – aus jeder Schicht- tun können, sondern direkt aktiv werden, sonst kann es Kinder das Leben kosten…