Leider zu tief in die Klischeekiste gegriffen
Vor dem FallDer Titel ist bezüglich „Fall“ durchaus wörtlich zu nehmen, denn es geht um den Absturz eines Privatjets. In dem Jet sind neben der Crew ein Milliardär samt Familie, sowie ein Medienmogul – aber auch ein ...
Der Titel ist bezüglich „Fall“ durchaus wörtlich zu nehmen, denn es geht um den Absturz eines Privatjets. In dem Jet sind neben der Crew ein Milliardär samt Familie, sowie ein Medienmogul – aber auch ein mittelloser Künstler, der aufgrund eines glücklichen (?) Zufalls mitgenommen wird. Dieser Maler und eines der Kinder überleben den Absturz und es entwickelt sich eine spezielle Geschichte zwischen Helden und Verdächtigen.
Warum ist das Flugzeug abgestürzt? Gab es nur einen technischen Defekt? War es ein Anschlag oder hatte einer der Insassen was mit dem Geschehen zu tun? Fragen über Fragen, denen sich der Autor widmet. Dazwischen befinden sich ein Künstler, der vom Helden zum Verdächtigen wird und ein fünfjähriger Junge, der nun keine Familie mehr hat, aber einiges wert ist, da er der einzige Erbe ist.
Die Wirkung der Medien wird schön ausgearbeitet, weniger gelungen fand ich manchen Charakter und auch der Schreibstil war nicht so meins. An einigen Stellen war mir das Buch ziemlich langatmig vorgekommen. Es hätte dem Buch sicher gut getan, wenn es 50-100 Seiten weniger gehabt hätte. Less is more – hier hätte das dem Buch wirklich sehr gut gestanden. Gerade der Beginn war relativ zäh, da die Lebensgeschichte manches Beteiligten einfach nicht interessant genug war, und hat mich nicht so wirklich überzeugen können. Zu oft wurde für meinen Geschmack auch in die Klischeekiste gegriffen und es war – erwartungsgemäß- auch ziemlich typisch amerikanisch. Hinten raus wurde es besser, denn da wurde mehr zielgerichtet erzählt.
Ein an sich guter Roman, der sich kritisch mit Medien auseinandersetzt, manche Intrige aufdeckt, belegt, dass nicht alles so ist, wie es zunächst scheint, aber nicht vor Spannung trotzt.