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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Langweilig - vorhersehbar - unrealistisch!

Skalpelltanz
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Der erfolgreiche Thriller- und Horrorautor Jonas Lerman, der mit seinem Protagonisten Carl Cederfeldt einen barbarischen und blutrünstigen, aber bei der Leserschaft sehr beliebten Mörder geschaffen hat, ...

Der erfolgreiche Thriller- und Horrorautor Jonas Lerman, der mit seinem Protagonisten Carl Cederfeldt einen barbarischen und blutrünstigen, aber bei der Leserschaft sehr beliebten Mörder geschaffen hat, steckt mitten in einer Schaffenskrise. Eine hartnäckige Schreibblockade hindert ihn und dann lauert scheinbar überall die von ihm geschaffene Romanfigur...

Nach dem spannenden Prolog zog die Autorin über rund 200 Seiten mit wenigen Ausnahmen die Handbremse! Langeweile so weit das Auge reicht. Es ist zwar nicht uninteressant zu sehen, was eine Schreibblockade mit einem Autoren anstellen kann, aber das führte die Autorin extremst aus. Die ersten zwei Drittel des Buches sind schlicht von Belanglosigkeiten mit ganz kurzen interessanten, fast spannenden Szenen, gekennzeichnet. Das letzte Drittel hingegen versinkt in Blut und ist dazu auch an einigen Stellen absolut unrealistisch. Nicht nur in der Darstellung absolut überzogener Gewaltszenen, sondern auch im großen Zusammenhang und der Auflösung...Dazu bietet das Buch auch nichts Neues, ist vorhersehbar und je weiter ich las, desto mehr musste ich mit mir kämpfen das Buch auch tatsächlich fertig zu lesen.

Wer ein Buch sucht, dass die Versagensängste eines Autoren beschreibt, wird mit dem Beginn des Buches etwas anfangen können. Wer einen jedoch Thriller lesen möchte, sollte einfach zu einem anderen Buch greifen!

Das Buch erhält dann doch zwei Sterne, weil der Schreibstil angenehm war. Das Buch ließ sich recht flüssig lesen, war leicht verständlich und auch haptisch angenehm. Mancher Charakter ist auch gut gelungen, so beispielsweise der wenig sympathische Protagonist. Das war es mit Ausnahme des interessanten, vielversprechenden Klappentextes aber auch schon.

Eine Empfehlung kann ich daher beim besten Willen nicht aussprechen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschend gutes Buch!

Zwei fürs Leben
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Nach einem schweren Unfall liegt Anni im Koma. Als sie aufwacht hat sie eine Stimme im Kopf. Diese gehört Ben, mit dem sie nun täglich ein paar Minuten über Gott und die Welt plaudert. Aus der anfänglichen ...

Nach einem schweren Unfall liegt Anni im Koma. Als sie aufwacht hat sie eine Stimme im Kopf. Diese gehört Ben, mit dem sie nun täglich ein paar Minuten über Gott und die Welt plaudert. Aus der anfänglichen Zurückhaltung in dieser irgendwie "wahnwitzigen" Unterhaltung wird zunächst eine tiefe Freundschaft, die auf eine harte Probe gestellt wird und dann, mehr!?

Das Buch ist ein richtiger Pageturner. Es ist nicht nur sehr flüssig und leicht verständlich geschrieben, sondern auch teils humorvoll, spannend und packend, voller Emotion, sodass es sich wirklich sehr schwer wieder aus der Hand legen lässt. In meinem Fall will das schon was heißen, da Liebesgeschichten nicht ganz oben auf meiner Favoritenliste stehen. Normal bin ich eher der "pah, Liebesgeschichten"-Typ, aber hier war plötzlich alles ganz anders. Die Protagonisten sind sehr authentisch und sympathisch (zumindest über weite Strecken) und man erhofft sich ein Happy End, aber irgendwas scheint immer schief zu gehen...

Am Ende werden die vorher getrennten Handlungsstränge zusammengeführt und es bleiben keine Fragen offen. Die Auflösung war soweit gut gelungen, aber einen Tick zu schnell für mich "heruntergeschrieben", sodass ich nicht ganz die volle Punktzahl vergebe, trotzdem eine absolute Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auftakt mit einigen Längen

Der Ruf des Kuckucks
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Der Ruf des Kuckucks ist der erste Roman um den Privatdetektiv Cormoran Strike und seine Assistentin Robin. Der vermeintliche Selbstmord eines Models steht im Fokus seiner Ermittlungen. War sie am Ende ...

Der Ruf des Kuckucks ist der erste Roman um den Privatdetektiv Cormoran Strike und seine Assistentin Robin. Der vermeintliche Selbstmord eines Models steht im Fokus seiner Ermittlungen. War sie am Ende und wusste nicht weiter, oder wurde sie tatsächlich, wie von ihrem Bruder vermutet, ermordet!? Strike, dessen Leben nicht nur finanziell gesehen in Trümmern liegt, übernimmt den Fall und macht sich in der Highsociety Londons auf die Suche nach Motiv und Mörder!?

Inhaltlich ist die Story rundum interessant und recht raffiniert konstruiert. Bis zum Schluss tappte ich völlig im Dunklen. Der Schreibstil ist recht ausufernd und detailliert, aber trotzdem flüssig und angenehm - zumindest wenn man sich gerne ganz genau die Handlungsorte vorstellt, und sich für die Protagonisten erwärmen kann. Die verschiedenen Schichten und Persönlichkeiten werden auch sprachlich überzeugend dargestellt, sodass Abwechslung garantiert ist. Strike ist kein einfacher Charakter, jedoch hatte ich gleich ein gewisses Interesse an seiner Figur und auch seine Assistentin Robin gefällt mir. Zusammen sind sie ein tolles, wenn auch ungewöhnliches Ermittlerteam, welches sich perfekt ergänzt, sodass ich gerne auch den zweiten Teil lesen werde.

Trotz einiger Längen ist das Buch für Krimifans zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gutes Buch, aber diesen Hype nicht wert...

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
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Rachel ist eine Pendlerin, die jeden Tag nach London fährt und die gleichen Menschen im und außerhalb des Zuges sieht. In ihrer ehemaligen Nachbarschaft muss der Zug häufiger an einem Signal stoppen. Dort ...

Rachel ist eine Pendlerin, die jeden Tag nach London fährt und die gleichen Menschen im und außerhalb des Zuges sieht. In ihrer ehemaligen Nachbarschaft muss der Zug häufiger an einem Signal stoppen. Dort beobachtet sie ein junges Paar und malt sich ihr Leben in allen Farben aus, bis die Frau verschwindet und Rachel in eine Geschichte reingezogen wird, die auch für sie gefährlich werden könnte....

Der Schreibstil ist einfach gehalten, es wird auch drei Perspektiven in einer Art "Protokollstil" erzählt und ist gut, sowie schnell lesbar. Die Längen halten sich in Grenzen und der Drang zu erfahren, was hier gespielt wird, macht es leichter diese zu überbrücken. Die Geschichte nimmt nur langsam Fahrt auf, wird aber Seite für Seite spannender. Die Protagonisten sind allesamt etwas seltsam. Rachel ist eine gestörte Alkoholikerin, aber auch die anderen haben ihre Probleme, die über "gewöhnliche" Macken weit hinausgehen. Das Buch ist kein blutiger Thriller, die Ermittlungen sind auch nicht im Fokus, sodass man sich auf die Psyche und menschlichen "Abgründe" fokussiert. Das Leben einer Alkoholikerin wird ausgiebig mit all seinen Facetten beschrieben. Das Ende war in einer gewissen Weise irgendwann zu erraten, das "Wie" war dann doch noch etwas überraschend.

Unter dem Strich ein recht gutes Buch, trotz der "kaputten" Protagonisten, aber der Hype ist für meine Begriffe absolut übertrieben!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein besonderes "ACB"

Die Anarchie der Buchstaben
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Alle Kinder lernen das Alphabet, doch kaum jemand wird es auf die besondere Weise wie Perry lernen oder vertiefen. Ihre Großmutter leidet an Demenz und vergisst immer mehr. Um ihr zu helfen, kreiert Perry ...

Alle Kinder lernen das Alphabet, doch kaum jemand wird es auf die besondere Weise wie Perry lernen oder vertiefen. Ihre Großmutter leidet an Demenz und vergisst immer mehr. Um ihr zu helfen, kreiert Perry ein "ACB" zu ihrem Seniorenheim. Zu jedem Buchstaben werden passende Texte und Zeichnungen angefertigt.

Die Kleine wächst im Verlauf der Geschichte dem Leser immer mehr ans Herz. Sie ist einfühlsam, einfach süß und im Umgang mit ihren Mitmenschen einzigartig herzig und vor allem geduldig... Eine zauberhafte Geschichte, die einen anderen Blickwinkel auf den Umgang mit Demenzkranken wirft. Quasi nebenbei wird der manchmal schwierige Alltag mit und für berufstätige Eltern dargestellt, inklusive Kindermädchen und randvollem Terminplan für Perry, der von Musikunterricht bis zur Nachhilfe reicht. So werden neben den aktuellen zeitlichen Problemen in Familien auch andere Zeit"probleme" behandelt, denn das Buch bietet Anreize über das Altern und Sterben nachzudenken.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, recht lebendig, stimmungsvoll und trotzdem poetisch. Viele rührende und witzige Szenen im Wechsel machen es kaum möglich das Buch mittendrin wegzulegen. Die teils sehr abstrakten Illustrationen laden zum Verweilen an und machen das Buch zu einem gelungenen Büchlein. Nicht immer konnte es mich richtig packen, gerade zum Beginn kam es mir wie eine Kindergeschichte vor, die es aber in keinem Fall ist.