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Veröffentlicht am 20.02.2023

Dritter und letzter (?) Teil der Post Mortem Reihe

Post Mortem - Tage des Zorns
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Tage des Zorns ist der dritte und letzte (?) Teil der Post Mortem Reihe.

Das Morden geht weiter, alte Bekannte und neue Verbrecher tauchen auf, Becky und Akina verschwinden. Der weite Spielraum menschlicher ...

Tage des Zorns ist der dritte und letzte (?) Teil der Post Mortem Reihe.

Das Morden geht weiter, alte Bekannte und neue Verbrecher tauchen auf, Becky und Akina verschwinden. Der weite Spielraum menschlicher Abgründe wird erneut aufgezeigt.

Avram ist wieder ein Grund warum ich mich auf diesen Band gefreut habe doch leider agiert er hier an manchen Stellen unüberlegt, für mich bei einem Profikiller nicht nachvollziehbar. Er merkt selbst dass er für diesen Job langsam zu alt wird, Gewissensbisse bekommt.

Die erfolgreiche Interpolagentin Emilia, Leiterin eines Teams, ist für mich ein ganz spezieller Fall. Wie kann diese Frau nur erfolgreich arbeiten? Ein logischer Fehler nach dem anderen, sie denkt nicht über ihren Tellerrand hinaus. Schade, denn die Story hat echt Potential doch gerade Emilia – nein, einen vierten Band mit ihr werde ich nicht lesen.

Sie schreibt nicht gerne Berichte, auf ihrem Schreibtisch stapelt sich diese Form der Arbeit – an anderer Stelle steht das genau dies ihr Job ist. Sie bleibt als Mutter ruhig als sie die Info von Beckys Verschwinden bekommt. Dann gibt sie niemandem eine Info auf was sie sich einlässt und würde später eine One Woman Kamikaze Rettungstour starten. Echt jetzt???

Wie können beide so erfolgreich in ihrem Job sein wenn sie sich so naiv verhalten? Die Sorge um die Mädchen wäre für mich gerade ein Grund mich abzusichern.

So viele Details sind unrealistisch – Die Ermittler erhalten z.B. innerhalb weniger Stunden von der Telekom die Auskunft von wo Anrufe zu einem bestimmten Anschluss getätigt wurden, sorry, da lach ich mich schlapp.

Der Schreibstil ist wieder als sehr positiv zu bewerten, die Grundstory ebenfalls. Die in kurzen Kapiteln wechselnden Erzählstränge finde ich okay und das Cover ist wiederum haptisch sehr gelungen.

Avram beginnt als Charakter zu schwächeln, bei Emilia haben sich die Eindrücke der ersten beiden Bände nur bestätigt und verstärkt, im negativ gemeinten Sinne. Eine Fortführung der Reihe kann ich mir nicht wirklich vorstellen, das ist auch ganz okay.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Barcelona zur Zeit Francos

Das Labyrinth der Lichter
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Alicia Gris soll unter größter Geheimhaltung das plötzliche Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufklären. Dafür reist sie nicht nur zurück in ihre Heimatstadt Barcelona sondern muss auch in ihre ...

Alicia Gris soll unter größter Geheimhaltung das plötzliche Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufklären. Dafür reist sie nicht nur zurück in ihre Heimatstadt Barcelona sondern muss auch in ihre eigene Vergangenheit eintauchen.

Es handelt sich bei diesem Buch um den vierten und letzten Teil einer Reihe. Laut Verlag ist das Buch in sich abgeschlossen und kann ohne die Vorherigen gelesen werden. Dies stimmt meiner Meinung nach nur bedingt. Ohne diese Vorkenntnisse ist vieles anfangs verwirrend, es fehlt einfach etwas.

Der Schreibstil von Zafón ist fast schon poetisch, sehr wortgewaltig und detailreich. Es ist nicht einfach zu lesen, man gewöhnt sich aber schnell daran. Überhaupt empfand ich die Geschichte manches Mal als zu umfangreich, da eben sehr ausführlich geschrieben.

Die Protagonisten und Barcelona sind sehr gut dargestellt, allerdings musste ich feststellen dass diese Zeit einfach nicht meine Sache ist. Vielleicht lag es auch daran dass mir das Vorwissen aus den anderen drei Bänden fehlte.

Wer die anderen drei Bände kennt, für diese Leser ist das Buch sicherlich ein gelungener Abschluss. Mir persönlich fehlten sie sehr – da ich aber insgesamt mit diesem Band nicht wirklich warm wurde werde ich sie nicht nachträglich lesen.

Ein Buch zum Eintauchen, nicht zum schnellen Lesen geeignet.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Oberflächliche Charaktere im antiken Griechenland

Schattenkrone
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Die Geschichte spielt in Griechenland zur Zeit von Alexander dem Großen. Dieser Alexander ist in der Handlung gerade 16 Jahre alt und einer der Protagonisten.

Die Idee, die Story in dieser Zeit spielen ...

Die Geschichte spielt in Griechenland zur Zeit von Alexander dem Großen. Dieser Alexander ist in der Handlung gerade 16 Jahre alt und einer der Protagonisten.

Die Idee, die Story in dieser Zeit spielen zu lassen ist mal etwas ganz anderes. Zumal die historischen Hintergründe gut recherchiert wurden wie man an vielen stimmigen Details merken kann. Die Erweiterung um die verschiedenen Versionen der Blutmagie finde ich für einen Fantasy Roman ebenfalls gelungen.

Der Schreibstil ist flüssig, recht einfach gehalten und daher gut und schnell zu lesen. Die Geschichte ist überwiegend im Präsens geschrieben, was zwar eher ungewohnt ist aber mich nicht wirklich gestört hat.

Da die Autorin tatsächlich sechs mehr oder weniger häufig auftretende Protagonisten verfolgt verschenkt sie meiner Meinung nach eine Menge Potential. Gerade zu Beginn wechselt in jedem Kapitel die Perspektive um erst einmal alle Charaktere einzuführen. Ein Handlungsstrang läuft bisher komplett parallel, vermutlich wird erst in einem Folgeband ein Zusammenhand enthüllt.

Jeder Charakter verfolgt sein Ziel, allerdings bleiben die Beweggründe oberflächlich, genau wie die Emotionen. Alles wird hingenommen, nichts hinterfragt, daher bleibt vieles nicht wirklich nachvollziehbar. Insgesamt fehlt es an allen Ecken und Enden an Tiefe.

Gerade weil die Story interessant ist und gut recherchiert wurde ist es so schade dass es den Charakteren an Tiefe fehlt. Hier wurde beim ersten Band einer Trilogie viel Potential verschenkt. Auch wenn ich ein wenig neugierig bin wie die Geschichte letztendlich ausgeht so glaube ich im Moment nicht dass ich weiterlesen werde, das Buch konnte mich leider weniger überzeugen als die Leseprobe

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Interessante Story auf zwei Zeitebenen

Der tote Schlüssel
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Dieser Krimi findet parallel auf zwei Handlungsebenen statt. Zum einen aus Sicht der jungen Beatrice die 1978 einen Schreibjob in der First Cleveland Bank erhält. Was zuerst ziemlich langweilig beginnt ...

Dieser Krimi findet parallel auf zwei Handlungsebenen statt. Zum einen aus Sicht der jungen Beatrice die 1978 einen Schreibjob in der First Cleveland Bank erhält. Was zuerst ziemlich langweilig beginnt wird recht schnell ein großes Abenteuer.


Sie wird immer tiefer in die Schicksale der Bank-Angestellten und Vorsitzenden hineingezogen. Was hat ihre Tante mit der Bank zu tun? Was bedeutet der Tresorschlüssel den sie bei den Sachen ihrer Tante findet? Warum verschwindet Maxine?

Iris ist eine junge Architektin die 1998 den ursprünglich langweiligen Auftrag bekommt, das seit 20 Jahren verlassene Gebäude der First Cleveland Bank. bautechnisch zu vermessen. Die Bank wurde nach einer spektakulären Pleite über Nacht geschlossen, so dass Iris die Büros vorfindet als würden jederzeit die Angestellten wiederkommen.

Neugierig geworden dringt Iris immer tiefer in die Geschichte der Bank ein. Was bedeutet der Tresorschlüssel den sie gefunden hat? Was ist noch immer in den Schließfächern aufbewahrt?
Die Handlungsstränge nähern sich an, Personen tauchen auf die für Beatrice und Iris wichtig sind.

Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben, die Personen gut geschildert (Beatrice ist mir wesentlich sympathischer als Iris). Die Idee hinter der Story hat mir gut gefallen, ich konnte mir den ersten Rundgang durch solch ein verlassenes Gebäude sehr gut vorstellen – meine Neugierde wäre ebenfalls geweckt worden.

Das einzige (große) Manko ist die Länge. Vieles wird einfach zu sehr ausgebreitet, zu langatmig geschildert. Manchmal musste ich überlegen welche der beiden Protagonistinnen jetzt was genau weiß, da sie sich ja im selben Gebäude bewegen. Kürzer wäre eindeutig besser für die Spannung gewesen. Schade, ich hätte gerne noch genauer erfahren was aus zwei Personen geworden ist, hier wird überraschend mit Informationen gespart und nur Andeutungen gemacht.

Die Einordnung Roman statt Krimi würde ich ebenfalls für zutreffender halten.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Zefix! Mei der Franz, der.... ja was??

Weißwurstconnection
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Der nun schon achte Krimi um Franz Eberhofer ist leider der meiner Meinung nach der schwächste. Ja, es gibt einen Fall und ja, es gibt wieder einige launige Situationen.


Aber alles in allem wird der ...

Der nun schon achte Krimi um Franz Eberhofer ist leider der meiner Meinung nach der schwächste. Ja, es gibt einen Fall und ja, es gibt wieder einige launige Situationen.


Aber alles in allem wird der Franz ruhig und brav. Mit der Susi und seinem Sohn Paul läuft alles rund (schön für ihn) und er nimmt ungewohnt ruhig hin, dass eine große Feier in seinem geliebten Saustall stattfindet. Auch beim geplanten Hausbau ist er überraschend inaktiv.

Die Fälle waren in den Eberhofer Krimis ja meist nicht das wichtigste Hauptthema, sondern das für mich runde Gesamtkonzept aus Lokalkolorit, Humor und den ganz besonderen Personen. Der Birkenberger Rudi ist gewohnt schräg (begibt sich überzeugend als Esoteriker auf Undercover-Einsatz) aber blass. Die Oma ist immer noch schwerhörig aber kocht gut – doch wo ist der Rest??? Obwohl die Spezis Simmerl und Flötzinger durchaus Rollen haben bleiben auch sie ungewohnt blass. Und Franz‘ herrlicher Vater ist gleich ganz in den Süden geflüchtet. Schade.

Der Schreibstil ist wie immer sehr flüssig und alles ist gut zu lesen. Die leichten Einflüsse von Dialekt ebenfalls gelungen.

Das in meinen Augen seltsame Ende erscheint unpassend, ein solcher Cliffhanger ist unnötig. Dank des großen Lesespaßes bei den Vorgänger Bänden werde ich auch einem neunten Band eine Chance geben.

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