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Veröffentlicht am 20.02.2023

Oberflächliche Charaktere im antiken Griechenland

Schattenkrone
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Die Geschichte spielt in Griechenland zur Zeit von Alexander dem Großen. Dieser Alexander ist in der Handlung gerade 16 Jahre alt und einer der Protagonisten.

Die Idee, die Story in dieser Zeit spielen ...

Die Geschichte spielt in Griechenland zur Zeit von Alexander dem Großen. Dieser Alexander ist in der Handlung gerade 16 Jahre alt und einer der Protagonisten.

Die Idee, die Story in dieser Zeit spielen zu lassen ist mal etwas ganz anderes. Zumal die historischen Hintergründe gut recherchiert wurden wie man an vielen stimmigen Details merken kann. Die Erweiterung um die verschiedenen Versionen der Blutmagie finde ich für einen Fantasy Roman ebenfalls gelungen.

Der Schreibstil ist flüssig, recht einfach gehalten und daher gut und schnell zu lesen. Die Geschichte ist überwiegend im Präsens geschrieben, was zwar eher ungewohnt ist aber mich nicht wirklich gestört hat.

Da die Autorin tatsächlich sechs mehr oder weniger häufig auftretende Protagonisten verfolgt verschenkt sie meiner Meinung nach eine Menge Potential. Gerade zu Beginn wechselt in jedem Kapitel die Perspektive um erst einmal alle Charaktere einzuführen. Ein Handlungsstrang läuft bisher komplett parallel, vermutlich wird erst in einem Folgeband ein Zusammenhand enthüllt.

Jeder Charakter verfolgt sein Ziel, allerdings bleiben die Beweggründe oberflächlich, genau wie die Emotionen. Alles wird hingenommen, nichts hinterfragt, daher bleibt vieles nicht wirklich nachvollziehbar. Insgesamt fehlt es an allen Ecken und Enden an Tiefe.

Gerade weil die Story interessant ist und gut recherchiert wurde ist es so schade dass es den Charakteren an Tiefe fehlt. Hier wurde beim ersten Band einer Trilogie viel Potential verschenkt. Auch wenn ich ein wenig neugierig bin wie die Geschichte letztendlich ausgeht so glaube ich im Moment nicht dass ich weiterlesen werde, das Buch konnte mich leider weniger überzeugen als die Leseprobe

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Interessante Story auf zwei Zeitebenen

Der tote Schlüssel
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Dieser Krimi findet parallel auf zwei Handlungsebenen statt. Zum einen aus Sicht der jungen Beatrice die 1978 einen Schreibjob in der First Cleveland Bank erhält. Was zuerst ziemlich langweilig beginnt ...

Dieser Krimi findet parallel auf zwei Handlungsebenen statt. Zum einen aus Sicht der jungen Beatrice die 1978 einen Schreibjob in der First Cleveland Bank erhält. Was zuerst ziemlich langweilig beginnt wird recht schnell ein großes Abenteuer.


Sie wird immer tiefer in die Schicksale der Bank-Angestellten und Vorsitzenden hineingezogen. Was hat ihre Tante mit der Bank zu tun? Was bedeutet der Tresorschlüssel den sie bei den Sachen ihrer Tante findet? Warum verschwindet Maxine?

Iris ist eine junge Architektin die 1998 den ursprünglich langweiligen Auftrag bekommt, das seit 20 Jahren verlassene Gebäude der First Cleveland Bank. bautechnisch zu vermessen. Die Bank wurde nach einer spektakulären Pleite über Nacht geschlossen, so dass Iris die Büros vorfindet als würden jederzeit die Angestellten wiederkommen.

Neugierig geworden dringt Iris immer tiefer in die Geschichte der Bank ein. Was bedeutet der Tresorschlüssel den sie gefunden hat? Was ist noch immer in den Schließfächern aufbewahrt?
Die Handlungsstränge nähern sich an, Personen tauchen auf die für Beatrice und Iris wichtig sind.

Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben, die Personen gut geschildert (Beatrice ist mir wesentlich sympathischer als Iris). Die Idee hinter der Story hat mir gut gefallen, ich konnte mir den ersten Rundgang durch solch ein verlassenes Gebäude sehr gut vorstellen – meine Neugierde wäre ebenfalls geweckt worden.

Das einzige (große) Manko ist die Länge. Vieles wird einfach zu sehr ausgebreitet, zu langatmig geschildert. Manchmal musste ich überlegen welche der beiden Protagonistinnen jetzt was genau weiß, da sie sich ja im selben Gebäude bewegen. Kürzer wäre eindeutig besser für die Spannung gewesen. Schade, ich hätte gerne noch genauer erfahren was aus zwei Personen geworden ist, hier wird überraschend mit Informationen gespart und nur Andeutungen gemacht.

Die Einordnung Roman statt Krimi würde ich ebenfalls für zutreffender halten.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Zefix! Mei der Franz, der.... ja was??

Weißwurstconnection
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Der nun schon achte Krimi um Franz Eberhofer ist leider der meiner Meinung nach der schwächste. Ja, es gibt einen Fall und ja, es gibt wieder einige launige Situationen.


Aber alles in allem wird der ...

Der nun schon achte Krimi um Franz Eberhofer ist leider der meiner Meinung nach der schwächste. Ja, es gibt einen Fall und ja, es gibt wieder einige launige Situationen.


Aber alles in allem wird der Franz ruhig und brav. Mit der Susi und seinem Sohn Paul läuft alles rund (schön für ihn) und er nimmt ungewohnt ruhig hin, dass eine große Feier in seinem geliebten Saustall stattfindet. Auch beim geplanten Hausbau ist er überraschend inaktiv.

Die Fälle waren in den Eberhofer Krimis ja meist nicht das wichtigste Hauptthema, sondern das für mich runde Gesamtkonzept aus Lokalkolorit, Humor und den ganz besonderen Personen. Der Birkenberger Rudi ist gewohnt schräg (begibt sich überzeugend als Esoteriker auf Undercover-Einsatz) aber blass. Die Oma ist immer noch schwerhörig aber kocht gut – doch wo ist der Rest??? Obwohl die Spezis Simmerl und Flötzinger durchaus Rollen haben bleiben auch sie ungewohnt blass. Und Franz‘ herrlicher Vater ist gleich ganz in den Süden geflüchtet. Schade.

Der Schreibstil ist wie immer sehr flüssig und alles ist gut zu lesen. Die leichten Einflüsse von Dialekt ebenfalls gelungen.

Das in meinen Augen seltsame Ende erscheint unpassend, ein solcher Cliffhanger ist unnötig. Dank des großen Lesespaßes bei den Vorgänger Bänden werde ich auch einem neunten Band eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Nur ein Tag - und leider noch ein langes Jahr

Nur ein Tag
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Als ich das Buch im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks gewonnen habe war das eine große Freude. Das Thema (dank XL-Leseprobe) und auch das Cover haben mich sehr angesprochen. Die Idee mit den zweigeteilten ...

Als ich das Buch im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks gewonnen habe war das eine große Freude. Das Thema (dank XL-Leseprobe) und auch das Cover haben mich sehr angesprochen. Die Idee mit den zweigeteilten Bänden war sehr reizvoll. Allerdings habe ich mir das ganze etwas anders vorgestellt. Ich erwartete das Band 1 überwiegend den Tag in Paris (aus Allysons Sicht) schildert und in Band 2 die Geschichte in dem einem Jahr weitergeht (diesmal aus Willems Sicht)…

Allyson ist eine (Achtung Vorurteil ;) typische junge Amerikanerin. Naiv, gebildet aber unwissend. Noch dazu ist ihr ganzes Leben von den Eltern, besonders der dominanten Mutter, organisiert. Nichts passiert ungeplant. Am Ende einer dreiwöchigen Europareise mit einer Jugendgruppe trifft sie auf den charmanten Schauspieler Willem und fährt spontan einen Tag mit ihm nach Paris.

Die Schilderung der Ereignisse in Paris fand ich zum Teil unrealistisch und Allysons Verhalten oft sehr nervig. Der meiste Teil des Buches spielt dann während Allysons Studium, wobei sie lange in einer depressiven selbstbemitleidenden Phase verharrt. Erst zum Ende hin, nachdem Allyson beschlossen hat Willem zu suchen, nimmt das Buch wieder Fahrt auf.

Vieles erschien mir nicht wirklich schlüssig und mit dem Charakter von Allyson wurde ich nicht richtig warm. Dee gefiel mir da um Längen besser. Die immer mal wieder auftauchenden Bezüge zu Shakespeare waren passend in die Geschichte eingearbeitet und ich habe direkt wieder Lust bekommen eines seiner Bücher zu lesen.

Ob ich allerdings den zweiten Band „und ein ganzes Jahr“ lesen werde bezweifle ich im Moment doch sehr. Der Reiz zu erfahren wie es weitergeht ist schon etwas da, allerdings befürchte ich das Buch beinhaltet überwiegend die Erlebnisse von Willem in dem vergangenen Jahr.

Für dieses eher mittelmäßige Buch daher nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Intrigen im antiken Rom

Venuswurf
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Tertia, eine kleinwüchsige junge Frau, wird von ihren Eltern in die Sklaverei verkauft. In Rom angekommen nimmt sie den Namen Andromeda an. In einer Garküche mit angeschlossenem Bordell wird sie zur Unterhalterin ...

Tertia, eine kleinwüchsige junge Frau, wird von ihren Eltern in die Sklaverei verkauft. In Rom angekommen nimmt sie den Namen Andromeda an. In einer Garküche mit angeschlossenem Bordell wird sie zur Unterhalterin ausgebildet. In dieser Funktion landet sie schließlich in dem Haushalt von Vipsania Julilla, einer Enkelin von Kaiser Augustus.


Schnell ist sie tief in den Intrigen der reichen Julilla verwickelt und entwickelt selbst ein Talent dafür, Verbindungen zu knüpfen um zu überleben.

Der Schreibstil hat mir wie immer bei Tanja Kinkel gut gefallen. Alles ist flüssig und gut erklärt. Man erhält sehr viele Details über das Leben in Rom im Jahre 7 n.Ch. Das war alles wirklich interessant und gut recherchiert. Schwierig habe ich manchmal die vielen Namen (da z.B. Ovid von verschiedenen Personen unterschiedlich angesprochen wird) und Familienzusammenhänge empfunden.

Am Anfang und Ende passierte jeweils sehr viel (zum Teil ja auch über einen mehrmonatigen Zeitraum), dies wurde aber in relativ wenigen Seiten schnell erzählt. Der Mittelteil mit den ganzen Intrigen war dafür stellenweise etwas langatmig, weil sehr ausführlich. Die Doppeldeutigkeiten an vielen Stellen haben zusätzlich beim Lesen vollste Konzentration erfordert.

Julilla fand ich zu schwach gezeichnet. Andromeda war durchaus sympathisch aber auch mit ihr bin ich leider nicht wirklich warm geworden.

Ein interessantes Buch, aber leider – rein subjektiv – eines der schwächeren.

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